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Wie Deutschland zum Einwanderungsland wurde - Referat



Wie Deutschland zum Einwanderungsland wurde

Bereits im frühen 19. Jahrhundert gab es hohe Migrationsbewegungen. Herbeigeführt durch die Kolonialisierung und Entkolonialisierung siedelten etwa 55 Millionen Menschen zwischen 1821 und 1924 aus Europa nach Übersee um. Hohe Migrationsbewegungen gab es speziell nach den beiden Weltkriegen aufgrund von Vertreibung und Massenflucht.

Bedingt durch den schwungvollen Wirtschaftswachstum Mitte der 1950er-Jahre, kam es zu einem Missstand am deutschen Arbeitsmarkt. Infolgedessen begann die Bundesrepublik ausländische Arbeitskräfte zu rekrutieren.

1955 wurde mit Italien die erste Vereinbarung über die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte geschlossen. Zwischen 1960 und 1968 folgten weitere Abkommen mit Griechenland, Spanien, der Türkei, Portugal,Tunesien, Marokko und Jugoslawien.

Auch die DDR schloss zwischen 1965 und 1980 Arbeitsabkommen mit Polen, Ungarn, Mosambik und Vietnam.

Die Unternehmen waren auf den Import günstiger Arbeitskräfte angewiesen und drängten deshalb auf den Abschluss dieser Verträge.

Speziell Betriebe, die unangenehme und härtere Arbeit zu vergeben hatten, die die Deutschen zunehmend mieden, wie zum Beispiel die Fließbandarbeit oder Arbeit in der Textilindustrie, interessierten sich für günstige Arbeitnehmer aus dem Ausland. Dies waren Tätigkeiten, die keine hohe Qualifikation erforderten, denn es sollte einzig und allein der Bedarf an minder qualifizierten Arbeitnehmern in der Aufschwungphase getilgt werden.

Aber auch die Entsendungsländer hatten Interesse daran, die Arbeitssuchenden zu exportieren, um durch gesendete Löhne einen Nutzen aus der eigenen Zahlungsbilanz zu ziehen.

1964 wurde bereits der einmilllionste Gastarbeiter in Deutschland in Empfang genommen.
1971 Entschied das Bundesverfassungsgerichts,eine Aufenthaltsverlängerung für die Gastarbeiter zu genehmigen. Was dazu führte, dass sie ihre Familien nachholten und sich nicht nur abhängig von der Lage des Arbeitsmarktes in der Bundesrepublik aufhalten durften.

Bis zum Anwerbestopp 1973, lebten bereits 4 Millionen Ausländer in der Bundesrepublik. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte mit 2,6 Millionen einen Höchstwert.

Die größten Gruppen unter den Gastarbeitern waren zu dieser Zeit 605.000 Türken und 535.000 Jugoslawen, gefolgt von 450.000 Italienern, 250.000 Griechen und 190.000 Spaniern.

Durch ein Rotationsprinzip wollte man verhindern, dass sich die Gastarbeiter dauerhaft in der Bundesrepublik niederließen. Dieses Rotationsprinzip sah vor, dass die Gastarbeiter nach einer gewissen Zeit in ihre Heimat zurückkehrten und durch andere ausländische Arbeitskräfte ersetzt werden sollten. Dies stieß jedoch bei den Arbeitgebern auf Ablehnung, die nicht ständig neue Arbeiter anlernen wollten. Der Großteil
der Arbeitskräfte kam aus Regionen, in den sie kaum Chancen hatten Arbeit zu finden und ihre Familien zu versorgen.

Zur Zeit des Anwerbestopps ging die Zahl der Erwerbstätigen auf 1,6 Millionen zurück.

In den 1980er-Jahre fiel die Bilanz der Zuwanderung eher gering aus. In der DDR lebten 1989 lediglich 190.000 Ausländer.

Anfang der 1990er-Jahre stieg die Zuwanderung wieder an und sogar noch stärker als 1970, das Jahr,welche die bis dahin höchste Anzahl an Gastarbeitern hervorbrachte. Grund für diesen Anstieg waren Kriege und ethnische Säuberungen im damaligen Jugoslawien, sowie der zunehmend gefährlichen Lage in der Türkei. Dies hatte zur Folge, dass die Zuwanderung von Aussiedlern und Asylbewerbern einen Höchstwert erreichte.

Dies stieß bei der deutschen Bevölkerung auf Ablehnung. Durch die Wiedervereinigung Deutschlands machte sich eine ausländerfeindliche Stimmung breit, so kam es zum Beispiel zu Brandanschlägen auf türkische Familien.

Im Jahr 2008 haben 15,6 Millionen Menschen in der Bundesrepublik einen Migrationshintergrund. Das entspricht 19% der Bevölkerung. 50% dieser Menschen haben die deutsche Staatsbürgerschaft.

Die Zahl der Ausländer in Deutschland ist mit 8,2 Millionen aktuell so hoch wie noch nie.
Das sind 519.300 Menschen mehr als noch im Vorjahr.

Laut dem Statistischen Bundesamt leben in Deutschland knapp 81,1 Millionen Menschen. Rund 16,5 Millionen davon haben einen Migrationshintergrund.



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