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Widerstand gegen den Nationalsozialismus - Referat



1.0 Definition Widerstand
2.0 Widerstandsgruppen
2.1 Widerstand der Kirche
2.2 Widerstand des Bürgertums
2.3 Widerstand der Jugend
2.4 Einzelaktionen
2.5 Widerstand von Mitgliedern des Militärs
2.6 Widerstand der Arbeiterbewegung
2.7 Widerstand in Konzentrationslagern
2.8 Widerstand im Ausland
3.0 Formen des Widerstandes

1.0 Definition
= politischer und historischer Begriff zur Bezeichnung der Abwehr gegen einen diktatorischen, die individuelle und demokratischen Grundrechte ausschaltenden Staat. - Widerstand reicht von aktiven politischen Handeln bis hin zur passiven Verweigerung = deswegen kann man Widerstand nicht genau definieren
- man unterscheidet in aktiven und passiven Widerstand - aktiv= Gruppen, die versuchen das Regime mit Gewalt zu stürzen - passiv= Gruppen, die ihr Ziel mit Demonstrationen, Streiks und zivilen Ungehorsam verfolgen

2.0 Widerstandsgruppen
-Widerstand kann in mehrere Gruppen unterteilt werden
-Unterschiedliche Herkunft, aber dasselbe Ziel -> Zerstörung NS- Regime

2,1 Widerstand der Kirche
-Motive: Einschränkung christlicher Autonomie, Rechtsstaatverletzungen, Menschenverachtung und Einmischung in kirchliche Angelegenheit
-Ziele: Wahrung der Menschenrechte und kirchlichen Autonomie sowie Abschaffung der Euthanasie
-Vorgehensweise: nur von Einzelnen, es gab keinen Widerstand von der Kirchenleitung
-Einzelne Pastoren und Pfarrer predigten Unrecht (z.B. evang. Pastoren Schneider und Niemöller, katho. Pastor Lichtenberg) -> hat jemand diese Predigen gemeldet, wurde sie in KZ gesperrt
-Bischöfe van Galen und Wurm erreichten Einstellung der Tötung von Behinderten in Deutschland 1942 -> in umliegenden Ländern noch erlaubt
-Es wurden „Hirtenbriefe geschrieben“

2,2 Widerstand des Bürgertums
-Sorge um die Entwicklung in Deutschland, moralische Entrüstung über SS/Gestapo/KZ -> konnten Holocaust nicht mit Gewissen vereinbaren, Angst vor sozialen Machtverlust
-Ziel: Herstellung eines Rechtsstaates, Erneuerung Deutschlands
-Man fand sich in Gesprächskreisen zusammen die den Gedankenaustausch dienten, sonst keine weiteren Aktionen

2,2,2 Kreisauer Kreis
-20 Mitglieder aus unterschiedlichen Schichten
-Befasste sich mit der politisch-gesellschaftlichen Neuordnung nach dem angenommenen Zusammenbruch der Hitler-Diktatur
-Es arbeiteten Persönlichkeiten aus Adel, Arbeiterbewegung, Katholizismus und Protestantismus zusammen
-Das erste Treffen fand Anfang 1940 statt
-Nach dem die Führungsperson Helmut James Graf von Moltke verhaftet wurde löste sich der Kreis auf 1944
-Einige Mitglieder schlossen sich der Gruppe um Claus Schenk von Stauffenberg an

2,3 Widerstand aus der Jugend
-Moralische Gründe, waren gegen Unfreiheit und Tyrannei
-Verübten Sabotageakte
-Flugblattaktionen, klärten Mitstudenten auf

2.3.1 Edelweißpiraten
- informelle Gruppe Jugendlicher mit oppositionellen Verhalten
-> formelle Gruppen: Programm zur Freizeitgestaltung, man fand sich in Gruppen zusammen
-> Konkurrenz zur HJ
- Edelweißpiraten unterteilten sich in mehrere Gruppen z.B. Kölner Edelweißpiraten um Gertrud Koch, Ehrenfelder Gruppe um den KZ-Flüchtling Hans Steinbrück
- man grenzte sich von Uniformierung der HJ ab -> trug Skihemden, Wanderschuhe, kurze Lederhose und Halstuch
- viele Mitglieder kannten oft nur Vor- oder Spitznahmen -> Schutz bei Folter-Verhören
- nach Beginn des 2. Weltkrieges aktiv verfolgt, man geht davon aus, dass nur wenige überlebten

2.3.2 Swing Jugend
- oppositionelle Jugendkultur in vielen deutschen Großstädten
- bestand aus Jugendlichen im Alter von 14-21, oft aus gehobenen Mittelstand
- suchte im amerikanisch-englischen Lebensstil Abgrenzung von der nationalsozialistischen Gesellschaft, besonders von HJ
- waren zunächst unpolitisch, aber durch forcierte gewalttätige Verfolgung politisierten sich viele Teile der Swing-Jugend
- 18.08.1941 „Sofort-Aktion gegen die Swing-Jugend“ 300 Angehörige Verhaftet
-> die Führer wurden in KZ deportiert
-> Folge: die Jugendlichen begannen den Nationalsozialismus auch politisch abzulehnen, verteilten Flugblätter
- hatten Kontakt zur Weißen Rose

2.3.3 Weiße Rose
- Studenten die sich auf christliche und humanistische Werte berufen
- es entstand eine Widerstandsgruppe um den Freundeskreis von Hans Scholl, Alexander Schmorell
- Mitglieder: Geschwister Hans und Sophie Scholl, Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf und Universitätsprofessor Kurt Huber
- die Mitglieder stammen alle aus einem kirchlichen und liberalen Familienhaus
-verfasste und druckte 6 Flugblätter, diese wurden zunächst in München, dann in anderen Städten verteilt
- thematisierten Verbrechen des Regimes, riefen zum Widerstand auf
-bemalten nach dem Ende der Schlacht von Stalingrad Fassaden in München im Parolen gegen Hitler
- durch Moltke von Kreisauer Kreis gelangten Flugblätter nach England und wurden 1943 von britischen Flugzeugen über Deutschland abgeworfen
- in anderen Städten arbeiteten Freunde in kleineren Gruppen zusammen
- am 18. 02.1943 verteilten Hans und Sophie Flugblätter im Hauptgebäude der Maximilian-Ludwig Universität -> als sie Flugblätter in den Lichthof warfen, wurden sie von Hörsaaldiener Jakob Schmidt entdeckt und bis zum Eintreffen der Gestapo festgehalten
- alle Mitglieder wurden hingerichtet

2.4 Widerstand von Einzelpersonen
-jeder konnte Widerstand leisten -> man konnte Juden oder Verfolge verstecken oder den Hitlergruß verweigern
- Zivilcourage sehr gering -> große Gefahr
2,4,1 Attentat auf Hitler von Georg Elsner
-Johann Georg Elsner war ein deutscher Schreiner, welcher mit Attentat am 8. November 1939 auf Hitler historische Bedeutung erlangte
-War früher Gegner des Nationalsozialismus (verweigerte Hitlergruß, Verließ Raum, wenn im Rundfunk Propaganda für Hitler kam), erkannte Verschlechterungen des Lebens
-Erkannte 1937 die Kriegsvorbereitungen Hitlers und die Einnahme neuer Gebiete
- Wollte mit Attentat den 2. Weltkrieg verhindern
-War nach Münchner Abkommen am 30. September 1938 überzeugt, Hitler aufhalten zu müssen
-Befestigte eine Zeitbombe hinter Rednerpult im Münchner Bürgerbräukeller
- Ging 30 Tage lang in Bürgerbäukeller und nahm eine Abendmahlzeit ein, versteckte sich dann in Besenkammer und hüllte eine Säule aus, in der er die Bombe versteckte
-Hitler hielt eine Rede anlässlich dem gescheiterten Putschversuch am 9. November 1932
-Verließ Raum allerdings 13min eher als geplant, da er wegen dichten Nebel mit Zug anstatt mit Flugzeug nach Berlin reisen müsste
-Elsners‘ Bombe explodierte 21.20 und verwüsstete den gesamten Saal, tötete 8 Personen, allerdings nicht Hitler
-Elsner wurde festgenommen als er versuchte in die Schweiz zu flüchten
-Wurde als „Sonderhäftling Hitlers“ ohne Gerichtsverfahren in KZ Sachsenhausen, später Dachau festgehalten, er hatte eine eigene Zelle und es ging im vergleichsweise gut (hatte eigene Werkbank)
-Hitler sah Elser als „persönlichen Feind“ und ließ ihn am 9. April 1945 durch ein Genickschuss töten, als es die Niederlage unausweichlich war
-Es sollte so aussehen, als wäre er bei einem Angriff getötet wurden

2,5 Widerstand des Miliärs
2,5, 1 20. Juli 1944
-Bedeutendster Umsturzversuch des Widerstandes
-Beteiligt waren Ludwig Beck, Carl Friedrich Goerdeler, Wilhelm Leuschner, Claus Schenk Graf von Stauffenberg, sowie General der Infanterie Frierich Olbricht
- Die aussichtslose militärische Aktion drängte Stauffenberg zu dem Attentat, ebenso wollte man dem Ausland zeigen, „dass die deutsche Widerstandsbewegung vor
-man befürchtete eine militärische Katastrophe, Sinnloser „totaler Krieg“
-Beck und Goerdeler planten Staatsstreich, Beck sollte nach Umsturz die Staatsmacht erhalten
-Stauffenberg versteckte bei einer Lagebesprechung eine Bombe in einer Aktentasche und verließ den Raum
-Beim Zünden der Bombe wurde er
allerdings gestört und so konnte er nur eine Bombe mit 1 kg Sprengsatz aktivieren -> Sprengkraft reichte nicht aus
-Es wurden 8 Personen getötet, allerdings wurde Hitler nur leicht verletzt
-Generaloberst des Ersatzheeres Friedrich Fromm erklärte in der Nacht noch Stauffenberg sowie Olbricht für schuldig, sie wurden erschossen
-> Fromm versuchte Verstrickung in Attentatspläne zu vertuschen
-Beck wurde ein Revolver überreicht, allerdings traf er sich nicht tödlich und wurde danach erschossen
-Es wurde eine List von 200 vermutlichen Attentätern heraus gegeben, welche alle getötet wurden

2,6 Widerstand der Arbeiterbewegung sowie Gewerkschaften
-Parteien wie KPD und SPD planten Widerstand, oftmals aus unterschiedlichen weltanschauen und weil sie politisch verfolgt wurden und Meinung nicht ausleben durften
-Man versuchte Massen zu mobilisieren um den Sturz des NS-Regimes zu erlangen indem man Gruppen bildete und Flugblätter austeilte, Zeitschriften veröffentlichte und das Regime ausspionierte

2.6.1 Kommunistischer Widerstand
- nach dem die KPD verboten wurde, waren viele Mitglieder im antifaschistischen Widerstand aktiv allerdings im Untergrund
- man erhoffte nicht nur Hitler zu besiegen, sondern auch die revolutionäre Situation zu eigenen Gunsten ausnützen
- Problem: lieferte sich weiteren Kampf mit SPD
- 1934/35 wurde die Organisation durch eine Verhaftungswelle stark geschwächt und verlagerte sich in Konzentrationslager, wo eine illegale Häftlingsstruktur aufgebaut wurde
- 1936/38 gingen viele nach Spanien um bei den internationalen Brigaden mitzukämpfen

2.6.2 sozialdemokratischer Widerstand
- die SPD gruppierte sich nach dem Verbot in einzelne Gruppen auf
- der Partei an sich fiel die Arbeit im Untergrund schwerer als den KPD-Mitgliedern
- Eiserne Front: Zusammenschluss des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes, Allgemeinen Freien Angestellenbundes, SPD und Arbeiter- Turn- und Sportbundes
- wurde am 16. Dezember 1931 gegründet um der antidemokratischen rechten Harzberger Front ein Gegenwicht gegenüber zu stellen
- wurde mit Unterdrückung der Arbeiterbewegung und Zerschlagung der Gewerkschaften am 2. Mai 1933 zerschlagen
- Rote Kapelle: wurden von der Gestapo verschiedene Gruppen bezeichnet, die Kontakt zur Sowjetunion hatten und für diese spioniert hatten
- dazu gehört unter anderem eine Gruppe vom Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack in Berlin und die von Leopold Trepper aufgebaute nachrichtendienstliche Gruppe in Paris und Brüssel
- Harnack und Schulze- Boysen hatten ähnliche politische Ansichten (lehnten Friedensvertrag von Versailles ab, suchten Alternativen zu bestehenden Wirtschaftsordnungen, wollten planwirtschaftliche Elemente in Deutschland einführen)
- gaben zusammen die Zeitschrift „der Gegner“ aus
- um ihnen herum bildete sich bis 1941 ein loses Netzwerk von Gegnern des NS
- man führte Diskussions- und Schulkreise

2.7 Widerstand in Konzentrationslagern
- teilweise wurden Posten und Aufgaben in Kzs Häftlingen zugewiesen -> es war möglich gezielt zuverlässige Widerstandskämpfer in das gefährliche Arbeitslager Dora-Mittelbau einzuschleusen-> diese sabotierten V2-Raketen - in Häftlingskrankenbau konnten Häftlinge kurzeitig versteckt werden, manchmal wurde ein Gefangener für Akten tot gemeldet und bekam Identität eines bereits gestorbenen
- Robert Siewert überzeugte die SS polnische Kinder zu Mauern ausbilden zulassen und bewahrte sie so vor dem Tod
- vor der Befreiung des KZ Buchenwald konnte der Lagerwiderstand die SS-Wachmänner überwältigten, nahmen sie gefangen und übernahmen die Leitung des Lagers -> es wurden weitere Opfer verhindert

2.8 Widerstände in den besetzten Ländern
- Belgien: vielfältige Untergrundpresse, Fluchthilfenetzwerke, große Sabotageakte, - politische Widerstandsgruppen sorgten gemeinsam dafür, dass deutsche Truppen den Antwerpener Hafen nicht zerstören konnten
- nach dem am 1.10.4943 beschlossen wurde, dass dänische Juden in KZ deportiert werden sollten, gab es eine große Solidaritätsaktion -> viele Einwohner versteckten Juden oder brachten sie mit Fischerboote über Nacht in das sichere Schweden - Resistance wurde in Frankreich gegründet -> kämpften jahrelang gegen deutsche Besatzung - 1940 Vereinigung Freies Frankreich unter Charles de Gaulle; vor der Landung in der Normandie zerstörten Resistance-Gruppen Telefonleitungen und Infrastrukturen, war auch bei Schlacht um Paris im Augst 1944 beteiligt -Niederlande: von 1938 bis Beginn des Weltkrieges wurden 10.000 jüdische durch Kindertransporte nach England in Sicherheit gebracht - überwiegend gewaltfreier Widerstand, man streikte viel, gab Untergrundzeitungen raus und unterrichtete die Alliierten über die Lage, Juden und Kriegsflüchtlinge versteckt - Norwegen wurde 1941 Widerstandsorganisation Milorg gegründet -> verhalfen Juden zur Flucht nach Schweden, spionierten für Alliierten Wehrmacht aus und halfen Schlachtschiff Tirpitz zu versenken -Partisanen kämpften besonders in Osteuropa, wie Bulgarien, Griechenland, Slowakei und Jugoslawien, stellten ab 1942 für Wehrmacht eine ernsthafte Bedrohung da
- durch deutsche Partisanenbekämpfung wurden oft auch unbeteiligte Personen wahllos umgebracht

3.0 Formen des Widerstandes
- Propagandistische Aktivitäten und Flugblätter sowie die Herausgabe von Zeitschriften z.B.: bei Weißen Rose
- Sobotage z.B.: in der Rüstungsindustrie - Bewaffneten Kampf z.B.: die 5000 Deutschen in Spanien welche bei der internationalen Brigade mitkämpften
- Spionage z.B.: Rote Kapelle -Partisanenkampf z.B.: in Balkan-Region -Befehls- und Eidverweigerung z.B.: bei den 2000 Zeugen Jehovas, Verweigerung Hitlergruß von Elsner
- Staatsstreich -politische Attentatsversuche auf Hitler z.B.: von Georg Elsner - Wirken von Emigranten an Nachrichtenverbreitung z.B.: BBC von Thomas Mann, Radio Moskau, Freiheitssender in Spanien - Mitarbeit von Emigranten an Rüstungsprogrammen
z.B.: in den USA, Goerdeler in Weststaaten - Protestaktionen z.B.: 1941 Bischof v. Galen gegen das Euthanasieprogramm; 1936 Kirche gegen Amtsmissbrauch
- Amtsniederlassungen z.B.: 1936 Goerdeler als Oberbürgermeister in Leipzig - Hilfe für Verfolgte z.B.: Unterbringung von Flüchtlingen und politischen Verfolgten z.B.: Miep und Jan Gies -Auswanderung politischer Verfolgter und Juden oder Bürger die nicht unter der NS-Herschafft leben wollten
z.B.: Familie Frank nach Holland






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