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Schillers Leben - Referat



Reporter: Hallo, Herr Schiller. Es ist mir eine Ehre, Sie bei uns begrüßen zu dürfen.
Schiller: Danke, ich freue mich, hier sein zu dürfen.
R: Sie wurden am 10.11.1759 in Marbach geboren. Erzählen Sie uns doch, wie sie aufgewachsen sind.
S: Die ersten Jahre lebte ich mit meiner Mutter und meiner älteren Schwester Christophine zusammen. Als Anfang 1762 mein Vater aus dem siebenjährigen Krieg gegen Preußen zurückkam, zogen wir nach Lorch im Remstal. Dort habe ich auch mit fünf Jahren die Lateinschule besucht.
R: Ihre ersten, verlorengegangenen Trauerspielversuche schrieben sie mit dreizehn Jahren. Die Christen und Absalom. Woher kommt das christliche Thema?
S: Genau. Das war 1772. Damals wurde ich konfirmiert, was mich sehr inspiriert hat.
R: Allerdings war es vorerst vorbei mit dem Schreiben, als Sie ein Jahr später in die militärische Karlsschule eintraten und Jura studierten.
S: Auf Befehl des Herzogs Karl Eugen von Württemberg. Ich musste mich auf mein Studium konzentrieren und hatte einfach keine Zeit mehr. Außerdem war der Besitz und das Beschäftigen mit schöngeistiger Literatur streng verboten. Als die Akademie 1775 nach Stuttgart zog, entschloss ich mich außerdem statt Jura Medizin zu studieren. Und obwohl das auch nicht weniger Arbeit machte, fand ich die Zeit alle Werke von Shakespeare, Rousseaus und Klopstocks zu lesen. Dafür wurde ich auch ein paar Mal bestraft.
R: Außerdem begannen Sie ´77 mit der Arbeit an den Räubern.
S: Ja, wenn ich nicht gerade an meiner Dissertation schrieb. Doch 1780 wurde sie endlich gedruckt. Ich wurde aus der Karlsschule entlassen und arbeitete als Regimentsarzt in Stuttgart, wo ich auch lebte.
R: Hatten Sie dann mehr Zeit, um sich Ihren Werken zu widmen?
S: Allerdings. In den folgenden zwei Jahren verfasste ich die Laura-Oden und veröffentlichte anonym die Räuber im Selbstverlag. Der Intendant Karl Theodor von Dalberg überredete mich außerdem die Räuber für die Bühne umzuschreiben.
R: Diese wurde schließlich auch am 13. Januar 1782 im Mannheimer Hof – und Nationaltheater uraufgeführt.
S: Und das mit überwältigendem Erfolg! Ich habe mich an dem Tag aus der Akademie geschlichen, um dabei sein zu können. Dafür und für eine weitere unerlaubte Reise nach Mannheim wurde ich im Juli ´82 zu 14 Tagen Haft verurteilt. Außerdem verbot mit der Herzog jedwede dichterische Betätigung.
R: Sind Sie deswegen am 22. September aus der Garnison geflohen?
S: Ja, zusammen mit meinem Freund und Musiker Andreas Streicher. Auf unserer Flucht von Oktober bis Dezember hielten wir uns in Frankfurt und Mannheim auf, bis wir uns inkognito im Gasthof zu Oggersheim einmieteten. Schließlich fanden wir Unterschlupf in Thüringen. Dort lernte ich auch den späteren Ehemann meiner Schwester kennen.
R: In Thüringen schrieben Sie auch das bürgerliche Trauerspiel Luise Miller.
S: Richtig. Später wurde es aber auf Veranlassung Ifflands Kabale und Liebe genannt. Nebenbei konnte ich auch die Arbeit an Don Carlos fortsetzen.
R: Juli ´83 reisten Sie nach Mannheim und traten in Kontakt mit Wolfgang Heribert Tobias Dalberg. Wieso?
S: Er bot mir einen Job als Theaterdichter an, den ich – obwohl er schlecht bezahlt war – annahm. Allerdings nur bis Ende August 1784. Mein Vertrag wurde nicht verlängert, weil es da ein paar Probleme mit Schauspielern gab und ich hohe Schulden hatte. Außerdem war ich zu der Zeit öfters krank. Ich litt unter Fieber und phantasierte manchmal.
R: Aber es gab doch auch gute Ereignisse in diesem Jahr, oder?
S: Ja. Der Fiesco und Kabale und Liebe wurden in diesem Jahr uraufgeführt und das mit großem Erfolg. Zudem bekam ich durch Herzog Karl August den Titel eines Rates verliehen. Von April 1785 bis Juli 1787 konnte ich dann auch als Gast bei meinem Freund Christian Gottfried Körner in Leipzig und Dresden leben. Ich arbeitete dort an der Fortsetzung der Thalia, Ode an die Freude, sowie einigen Prosaerzählungen und schrieb Don Carlos weiter. Dieser erschien ´87 auch bei Göschen in Leipzig.
R: Und Ende Juli reisten
Sie weiter nach Weimar.
S: Richtig. Dort lernte ich viele Leute kennen, wie Charlotte von Kalb, Wieland, Herder, Knebel und Corona Schröter, bevor ich fast ein Jahr später weiter nach Jena reiste. Ich besuchte Henriette von Wolzogen in Meiningen und meine Schwester und ihren Mann. In Rudolstadt machte ich außerdem Bekanntschaft mit Caroline und Charlotte Lengefeld, die ich fast jeden Tag besuchte.
R: Nicht zu vergessen die Werke, die Sie 1788 geschrieben haben, wie beispielsweise die Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande.
S: Doch die wohl wichtigsten Ereignisse in diesem Jahr, waren die Begegnung mit Goethe am 07.09.1788 und meine Berufung zum Professor für Geschichte an der Universität Jena.
R: Das war am 15. Dezember. Ihre erste Vorlesung hielten Sie jedoch erst am 26. Mai 1789.
S: Ja, ich brauchte ein wenig Zeit, um nach Jena zu ziehen. Ich hätte allerdings nie gedacht, dass meine erste Vorlesung Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte so gut besucht sein würde.
R: 1789 verlobten Sie sich außerdem mit Charlotte von Lengefeld.
S: Wir heirateten am 22. Februar 1790 in Jena.
R: Aber 1791 erkrankten Sie zum ersten Mal. Woran?
S: An einer Lungen – und Rippenfellentzündung. Das konnte leider nie vollständig geheilt werden. Friedrich Christian von Augustenburg und Graf Ernst von Schimmelmann boten mir wegen der Krankheit eine dreijährige Pension an, die ich annahm und dazu nutzte, einige Stücke zu schreiben.
R: Zum Beispiel Anmut und Würde, oder Über die ästhetische Erziehung des Menschen.
S: Richtig. Das war 1793. In dem Jahr wurde auch mein ältester Sohn Karl geboren. Und ich bin mit Charlotte viel gereist. Wir haben Familie und Freunde besucht und waren in Stuttgart und Tübingen. Im Mai 1794 trafen wir wieder in Jena ein.
R: Dort trafen Sie im Sommer ´94 erneut auf Goethe.
S: Genau. Wir führten ein Gespräch über die Urpflanze, welches man auch als Begründung unserer Freundschaft sehen kann. Im September bin ich dann nach Weimar gereist um ihn zu besuchen. Zusammen mit Goethe habe ich auch die Xenien verfasst, die 1797 im Musenalmanach erschienen.
R: 1797 entstanden auch einige Ihrer schönsten Balladen im Balladenwettstreit mit Goethe.
S: Ja, damals schrieben wir beide viele gute Balladen, wie den Taucher, oder der Handschuh. Wir veröffentlichten diese ebenfalls im Musenalmanach.
R: Was haben Sie in den Jahren darauf getan?
S: Von 1797 bis 1804 schrieb ich viele verschiedene Werke. Zum Beispiel Wallenstein, Maria Stuart, oder das Drama Wilhelm Tell. Ich überarbeitete auch Shakespeares Macbeth für die Bühne. Im November 1804 verfasste ich außerdem die Huldigung der Künste für den Einzug der Erbprinzessin Maria Pawlowna.
R: Doch am 29. April 1805 war ihr letzter öffentlicher Auftritt.
S: Meine Krankheit ist wieder schlimmer geworden und ich litt erneut unter heftigen Fieberanfällen.
R: Und am 09.05.1805 sind Sie schließlich verstorben. Vielen Dank, Herr Schiller. Es war ein interessantes Gespräch.
S: Es war mir ein Vergnügen heute hier gewesen zu sein.




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