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Korallenriffe bedrohte Ökosysteme - Referat



1 Was ist ein Korallenriff?

Ein Korallenriff ist eine von Steinkorallen gebildete Struktur, die einen bedeutenden ökologischen Einfluss auf ihre Umwelt hat. Korallenriffe entstehen im Laufe vieler Jahrhunderte aus den Skeletten von Steinkorallen und bestehen somit aus Calciumcarbonat. Riffe sind die größten von Lebewesen geschaffenen Strukturen auf der ganzen Welt.

2 Arten

Nach ihrer geographischen Verbreitung kann man Korallenriffe in zwei Arten unterteilen und zwar in Tiefwasser- und Tropische Korallenriffe.

2.1 Tiefwasserriffe

Tiefwasserriffe werden vorwiegend von Steinkorallen aufgebaut. Diese typischen Steinkorallen nutzen nicht das Sonnenlicht als Energiequelle, wie die Korallen in tropischen Korallenriffen, sondern die Nährstoffe aus dem Wasser. Man findet sie vorwiegend in einer Wassertiefe von 200 bis 1000 Metern.
Auch diese Riffe sind durch menschliche Einflüsse bedroht. Neben der Verschmutzung der Meere stellen moderne Fischfangmethoden die größte Bedrohung der Riffe dar. Ein einziges Grundschleppnetz kann in wenigen Minuten ein Riff zerstören, das mehrere tausend Jahre zum wachsen gebraucht hat.

2.2 Tropische Korallenriffe

Korallen aus tropischen Korallenriffen können nur dann überleben, wenn die Wassertemperatur 20°C selten unterschreitet. Da die Korallen aus tropischen Korallenriffen das Sonnenlicht zum Überleben benötigen, findet man solche Riffe vorwiegend in einer Wassertiefe bis zu 50 Metern.

3 Rifftypen

Korallenriffe sind in ihrer Form und Entstehung sehr verschieden.
„Um die Küste des Festlandes oder einer Insel bildet sich durch das Wachstum der Korallen zunächst ein Saumriff. Es zerfällt nach innen, wächst jedoch nach außen weiter und entwickelt sich häufig zu einem Wallriff. Atolle werden von einem Kranz schmaler Inseln umgeben, die eine meist seichte Lagune umschließen“.


3.1 Atolle

„Atolle entstehen in der Regel aus Saumriffen um vulkanische Inseln.“ Im Laufe der Zeit wird die Insel durch eine Erosion abgetragen und versinkt. Auch das Verschieben (ab- und ansteigen) des Meeresspiegels führt zur Bildung von Atollen.

3.2 Saumriffe

Saumriffe erstrecken sich entlang einer Küste des Festlands oder einer Insel. Diese können nur dort entstehen, wo keine größeren Süßwassermengen in den Ozean gelangen. Das Riff entsteht dort, wo die idealen Lebensbedingungen für seine Riffbilder herrschen.

3.3 Plattformriffe

Plattformriffe befinden sich am Meeresboden eines flachen Gewässers. Bedingungen, dass ein solches Plattformriff entstehen kann, sind felsige Untergründe oder ein Schiffswrack.
Teile solcher Riffe können bis an die Oberfläche reichen und bilden dort Sandbänke und kleinere Inseln. In der Mitte eines Plattformriffes kann sich mit der Zeit eine Lagune bilden.

3.4 Barriereriffe

„ Barriereriffe entstehen an der Kante vom Kontinentalschelf * zur Tiefsee. Das Riff bildet eine Barriere zwischen dieser und dem flachen Wasser.“ Das bekannteste Barriereriff ist das australische Great Barrier Reef (was übersetzt großes Barriereriff bedeutet).

* „Kontinentalschelf, auch Festlandsockel, Bezeichnung für die flache, seichte Fortsetzung der kontinentalen Küstenzone.
Kontinentalschelfe werden noch zu den Kontinenten gezählt und umfassen alle Gebiete mit einer Wassertiefe von weniger als 200 Metern (Kontinentalsockel). Die Schelfgebiete befanden sich während des Pleistozän zeitweise oberhalb des Meeresspiegels und wurden nach dem Ende einer Eiszeit erneut überflutet. Die Kontinentalschelfe sind wegen ihres Fischreichtums und den Vorkommen an Bodenschätzen von großer wirtschaftlicher Bedeutung.“
Pleistozän = geologischer Zeitabschnitt der vor etwa 1,6 Millionen Jahren begann und vor 10 000 Jahren endete.

Great Barrier Reef

Das Great Barrier Reef ist das größte Korallenriff der Erde und wird zu den sieben Weltwundern der Natur gezählt. 1981 wurde es von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

4.1 Geologie/ Lage

Das Great Barrier Reef liegt nordöstlich von Australien, an der Ostküste des Bundesstaates Queensland im Südpazifik. Das Riff wird inzwischen auf eine Länge von ca. 2.300 Kilometern geschätzt.
Aufgrund dieser Größe ist das Riff zur besseren Unterscheidung, von Norden nach Süden, in verschiedene Bereiche eingeteilt.
• Far Northern Section
• Cairns Section
• Central Section
• Southern Section
Das Great Barrier Reef besteht aus einer Kette von über 2.900 Einzelriffen, 1.000 Inseln und vielen Sandbänken. Die Gesamtfläche des Riffes beträgt ca. 347.800 km2. Man kann es mit bloßem Auge vom Weltall aus erkennen.

4.2 Klimazone

Das Great Barrier Reef liegt komplett in den Tropen.

5 Geologie

Der Ursprung des Riffes liegt mehrere Millionen Jahre zurück und setzt sich aus verschiedenen Rifftypen zusammen.

Der nördliche Teil des Great Barrier Reefs entstand vor
geschätzten achtzehn bis zwanzig Millionen Jahren, als sich die Nordspitze von Australien in den tropischen Breitengrad verschob. Erst die dort herrschenden Bedingungen und die erhöhte Wassertemperatur ermöglichten den riffbildeten Steinkorallen die dortige Ansiedlung.

Die mittleren und südlichen Teile des Riffs entstanden erst vor ca. zwei Millionen Jahren und bestehen größtenteils aus Saumriffen, die den Barriere Riffen sehr ähnlich sind und ebenfalls seewärts entstehen.

Auch in der Zukunft wird sich das Riff in seiner Form und Ausdehnung verändern, denn es handelt sich um einen lebenden Organismus, der auf die verschiedenen Einflüsse reagiert und reagieren wird.


6 Ökologie
6.1 Flora und Fauna

Das Great Barrier Reef bildet mit 359 Hart-Korallenarten die größte von Lebewesen gebildete Struktur auf der Welt. In dem Riff leben 1.500 Fischarten, 1.500 Schwammarten, 800 Arten an Stachelhäutern, 500 Arten von Seetang und 215 Vogelarten. Außerdem bietet es Lebensraum für die vom Aussterben bedrohten Dungongs (Seekühe) und für die Buckelwale ein warmes Gewässer zum Gebären ihrer Jungen.

7 Ökosystem

Korallenriffe sind sehr empfindliche Ökosysteme, denn jede Veränderung kann unvorhersehbare Schäden verursachen.

Korallen können nur in Gewässern mit Wassertemperaturen zwischen 18°C und 30°C wachsen und überleben. „ Eine Erhöhung der Wassertemperatur führt zum Abstoßen und anschließenden Absterben der Zooxanthellen, dem lebensnotwendigen Algenbewuchs der Korallen.“ Da diese Alge für die Versorgung mit Nährstoffen und für die Farbe der Korallen zuständig ist, verbleicht der Korallenstock und das weiße Kalkgerüst wird sichtbar. Wenn dieser Zustand eine längere Zeit durch konstant erhöhte Wassertemperaturen anhält, kann die Alge nicht nachwachsen und die Korallen sterben an Nährstoffmangel ab.

8 Fortpflanzung der Korallen

Das besondere Ereignis stellt die farbenprächtige Korallenblüte jedes Jahr dar, die der Vermehrung der Korallen dient. Dies findet im Great Barriere Reef im australischen Frühjahr (bei uns November) statt und richtet sich nach einem von der Natur vorgegebenen Zeitplan.

9 Tourismus

Etwa 1,8 Millionen Touristen kommen jährlich zum Great Barrier Reef.
Man kann sowohl mit einem Glasbodenboot oder mit einem Halb-U-Boot die farbenfrohen Riffe besichtigen. Die beliebteste Art jedoch ist das Schnorcheln oder das Tauchen. Dafür gibt es extra mit Netzen abgegrenzte Bereiche, um die Taucher vor Angriffen von Riff-Haien oder Muränen zu schützen.


10 Weltnaturerbe

Am 26. Oktober 1981 wurde das Great Barriere Riff von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

11 Schutzmaßnahmen

Schutzmaßnahmen sind notwendig, denn das Great Barriere Reef ist bedroht durch:
• unnatürliche Feinde
• natürliche Feinde

Zu den unnatürlichen Feinden gehört der Treibhauseffekt, genauso wie das Fehlverhalten vieler Taucher und das Fischen mit Schleppnetzen.

Durch den Treibhauseffekt war das Riff in den Jahren 1998 bis 2000 von einer Massenkorallenbleiche betroffen. 60% bis 95% des gesamten Riffes waren in Mitleidenschaft gezogen worden, davon hat sich der Großteil glücklicher Weise wieder erholt. Doch 5 % des Riffes wurden so schlimm zerstört, dass es mehrere Jahre bis Jahrzehnte dauern wird, bis sich das Riff von den Schäden wieder erholt und regeneriert hat.
Durch das Ankern und den vielen Bootstreibstoff ist das Riff ebenfalls bedroht. Denn ein Taucher kann unabsichtlich mit einem Flossenschlag einen Korallenast zerstören. Bedenkt man dabei, dass jährlich 1,8 Millionen Menschen das Riff besichtigen, wird das Riff auch durch Taucher mitzerstört, wenn man nicht handelt.
Bei dem Fischen mit Schleppnetzen hat man bereits gehandelt und dies verboten. Doch es wird Jahre dauern, bis sich das aus dem Gleichgewicht geratene Ökosystem wieder erholt hat.

Als natürlicher Feind ist der Dornenkronenseestern zu nennen. Dieser tritt zeitlich begrenzt auf und verschwindet wieder. Sein noch unerforschtes auftreten lässt ganz abgestorbene Riffe zurück. Er saugt die lebenden Korallenpolypen aus ihrem Kalkgehäuse und frisst diese dann auf.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: HappyCat



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