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KZ Weimar - Referat



„Jedem das Seine“

Im Jahre 1937 wurde auf dem Ettersberg bei Weimar ein Konzentrationslager für Menschen errichtet die nach den Nationalsozialisten nicht das Recht hatten zu leben oder sich gegen den Führer und seiner Partei wiedersetzen.. Dazu gehörten vor allem die Behinderten, die Sinti und Roma, die Zeugen Jehovas, die Homosexuellen sowie polnische Intellektuelle, russische Kriegsgefangene und andere, meist slawische Volksgruppen. Kommunisten, Sozialdemokraten, Pazifisten, linken Intellektuellen. geistig und körperlich schwer Behinderten.
Am 15. Juli 1935 trafen auf dem Ettersberg die ersten 149 Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen ein. In den folgenden Wochen löst die SS die Konzentrationslager Sachsenburg und Lichtenburg auf und bringt die Insassen - Widerständler, Zeugen Jehovas, vorbestrafte Kriminelle und vereinzelt auch Homosexuelle - in das neue Lager. Sie müssen den Wald roden, Kanalisation und Stromleitungen legen, Straßen, Kasernen, Wohnhäuser, Garagen und ein Barackenlager bauen. Lagerkommandant ist Karl Koch. Das Leben von mehreren tausend Menschen wurde hier beendet. Das Konzentrationslager Buchenwald war eines der größten Konzentrationslagern in Deutschland. Im Konzentrationslager Buchenwald kamen bis 1945 ca. 56 000 Menschen um, die auf grausamste Weise gequält und ermordet wurden.
Das Lager wurde von so genannten SS-Leuten oder kurz nur SS verwaltet und beherrscht.
Die SS-Wachverbände der Konzentrationslager, auch als Totenkopfverbände bekannt, entstanden aus besonders ausgewählten und ausgebildeten SS-Leuten. Sie galten als Säule des KZ-Systems, militärische Reserve und innenpolitische Eingreiftruppe für den Krisenfall.
Die Schutzstaffel (SS) war von 1934 bis 1945 eine eigenständige, paramilitärische Organisation innerhalb der NSDAP, deren Teil-Organisationen maßgeblich am Holocaust beteiligt war.(Quelle 2)
Die Häftlinge erging es im Lager sehr schlecht. Soweit sie nicht schon beim Transport in Viehwaggons umgekommen waren, wurden sie gleich am Bahnhof im Weimar den so genannten „Carachoweg“ regelrecht hochgescheucht und geprügelt. Selbst die Alten und Kranken waren von den Schlägen der SS-Leuten nicht sicher. Die im Lager inhaftierten Menschen verloren alles, was bisher ihre Persönlichkeit und ihre äußerer Erscheinung geprägt hatte. Sie wurden geschoren, nummeriert, nach Gruppen gegliedert und mit verschiedenfarbigen Stoffdreiecken (Winkeln) gekennzeichnet. Name, Beruf und soziale Herkunft unterlagen einer vollständigen Entwertung.
Der Tagesablauf im Lager sah wie folgt aus: Die Lagerinsassen mussten im Sommer zwischen 4 und 5 Uhr und im Winter zwischen 6 und 7 morgens aufstehen. Die ersten Insassen lagen auf Strohsäcken und später mussten sie in 3 stockigen Hochbetten schlafen die aber alles andere als bequem waren. Innerhalb von 30 Minuten mussten sie sich waschen, anziehen, frühstücken und ihr Bett gemacht haben. Dabei muss man beachten das ein Brunnen für mindestens 1000 Häftlinge vorgesehen war. Danach folgte eine Art Frühsport die streng beaufsichtigt wurde und ca. 20- 30 Minuten dauerte. Den SS- Leuten war es egal ob es Hochsommer oder der tiefste Winter war, sie schunden die Häftlinge hemmungslos. Die
Folgen des Frühsportes waren meist Schwächeanfalle in manchen Fällen sogar der Tod.
Die Insassen waren Aufgrund der geringen Ess- und Wasserrationen körperlich sehr geschwächt.
Zu den typischen Frühstücksmahlzeiten gehörten ein Becher Wasser und ein Stück Brot mit dünner Suppe. Nach dem Frühstück folgte der Appell. Die Insassen des Konzentrationslagers Buchenwald mussten sich je nach Block (das sind Wohneinheiten) in Achterreichen aufstellen und wurden vom Personal gezählt. Danach folgte Schwerstarbeit, die Insassen mussten Mauern errichten, diese abreisen, Wohnblöcke für die SS-Leute bauen, die Toten abtransportieren und andere Arbeiten verrichten. Die Arbeiten gingen bis in den späten Nachmittag und Abendstunden. Dazwischen hatten sie höchstens eine Pause von ca. 30 Minuten. Dabei war es den SS-Leuten egal wie alt oder krank die Häftlinge waren. Zu den Essenszeiten Mittag und Abendbrot gab es nur sehr wenig Brot und eine dünne Suppe, Fleisch gab es sehr selten. Die Häftlinge hatten keine Rechte und waren somit der Willkür der SS ausgeliefert. Mit Beginn des Krieges wurden die Essens und Wasserrationen weiter
reduziert.
Das die Inhaftierten keine Rechte hatten war es ihnen auch untersagt Briefe zu erhalten oder das Lager zu verlassen. Die Angehörigen der Häftlinge waren meist in andern Lagern wie zum Beispiel Auschwitz oder wurden schon vergast ,mussten in anderen Lagern arbeiten oder hatten den Kontakt völlig verloren.
Ein Fliehen aus den Lagern war so gut wie unmöglich. Die SS besaß gut ausgebildete Bluthunde die, die Flüchtlinge schnell aufspürten und sie sehr verletzen manchmal bis hin zum Tod. Das größte Hindernis war der unüberwindbare, elektrisierte Stacheldrahtzaun. Viele Insassen die flüchten, wollten starben an diesen Zaun, der mehrere Meter hoch war.
Anhand eines anderen Konzentrationslagers möchte ich verdeutlichen das die Häftlinge keinesfalls die Flucht nicht versucht hätten: das Konzentrationslager Auschwitz.
„Am 7. Oktober 1944 kam es zum verzweifelten Aufstand des jüdischen Sonderkommandos in Auschwitz, das an den Krematorien, den Verbrennungsöfen für die Opfer der Massenvergasungen, eingesetzt war. Durch die Zündung des von weiblichen Gefangenen eingeschmuggelten Sprengstoffs wurde ein Teil des Krematoriums IV zerstört. 250 Gefangene versuchten eine Massenflucht. Sie alle wurden jedoch relativ schnell gefasst und umgebracht.“ (siehe Quelle 1)
Jedoch gibt es einen Unterschied zwischen den beiden Konzentrationslagern Buchenwald und Auschwitz. Das KZ Buchenwald war ein Arbeitslager. Auch die Arbeitslager dienten der Vernichtung, nämlich durch Arbeit. Menschen, die keine Arbeit mehr leisten konnten, wurden, soweit sie nicht an den unmenschlichen Bedingungen von selbst zu
Grunde gingen, ermordet, insbesondere durch Erschießen. Die Kranken, die nicht in voraussichtlich vier Wochen wieder arbeitsfähig waren, wurden vom medizinischen
Personal mit Phenol oder Anderem zu Tode gespritzt. In den Arbeitslagern überlebten viele Gefangene nur kurze Zeit. Im Verlauf des Krieges erlangten die Arbeitslager eine kriegswichtige Funktion, die zu dem Vernichtungsziel in gewissem Gegensatz stand. Die Lager waren Produktionsstätten der SS. Zunächst zur Gewinnung von Natur- und Ziegelsteinen, später in vielen anderen Bereichen. Außerdem wurden Arbeitskräfte an die (Rüstungs-)Industrie ausgeliehen.
Währenddessen man das Lager in Auschwitz als ein Vernichtungslager im ursprünglichen Sinne sehen kann. Sie dienten einzig dem Zweck der massenhaften Ermordung von Menschen, besonders von Juden, hauptsächlich mit Hilfe von Giftgas, aber auch z.B. durch Erschießungen und andere Hinrichtungen, wie Folter und Überarbeitung. Im April 1945 begann die SS mit der „Evakuierung“ des Lagers. Vor allem Juden und sowjetische Kriegsgefangene wurden auf Todesmärsche geschickt. Als man die herannahende amerikanische Artillerie hörte, begannen die Häftlinge am 11. April 1945 den bewaffneten Aufstand. In vielen anderen Konzentrationslagern wurden die überlebenden Häftlinge noch in letzter Minute ermordet.
Als die Amerikaner in Buchenwald einmarschierten, stellten sie erstaunt fest, dass ihnen befreite Häftlinge entgegenkamen. Die SS-Leute versuchten zu fliehen und den Kampftruppen der Artilleristen zu entkommen.
Nach der Befreiung 1945 wurde das Gelände von der sowjetischen Besatzungsmacht für ein Internierungslager genutzt (Speziallager Nr. 2). Als erneut das Lager Buchenwald ab dem 16. Januar 1950 aufgelöst wurde, wurden 2415 Personen der DDR-Justiz übergeben. Hier beginnt das Kapitel der Waldheimer- Prozesse. Die Waldheimer Prozesse fanden im Zeitraum vom 21. April bis zum 29. Juni 1950 im Zuchthaus der sächsischen Kleinstadt Waldheim statt. Mehrere Strafkammern des Landgerichts Chemnitz verhandelten dort gegen etwa 3.400 Personen, denen vorgeworfen wurde, Kriegs- bzw. nationalsozialistische Verbrechen begangen zu haben.
Am 11. September 1949 weihte der Ministerpräsident Thüringens am Südhang des Ettersberges, dort wo Massengräber lagen, die Gedenkstädte >>Ehrenhain<< ein. Hier fanden in der Folgezeit die Treffen der Überlebenden zu Gedenkveranstaltungen statt. Die Gedenkstättenplanungskommission der Regierung der DDR beschloss Buchenwald zu einer Mahn- und Gedenkstätte auf- und auszubauen. Anstelle des <<Ehrenhains>> wurde die gesamte Gedenkstädte am 14. September 1958 eingeweiht. Es ist und bleibt ein Ort der Trauer und Bestürzung.
Die Ereignisse die im KZ Buchenwald und anderen Konzentrationslagern weltweit stattgefunden haben, gehören zu den größten Verbrechen zu den Menschen überhaupt fähig waren. Es wurden nicht nur Familien zerrissen, Menschen gequält und ermordet- nein die Peiniger dieser Menschen fanden auch noch Spaß daran Menschen ahnungslos (von hinten)zu erschießen oder mit medizinischen Experimenten bis zum grausamen Tod zu vergiften. Diese Verbrechen können durch kein Mahnmal oder Denkmal ausgelöscht werden und werden ewig in der Geschichte der Menschheit ein tiefes Loch der Trauer hinterlassen. Darum ist es wichtig das solche Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten.
Da ich die Mahn- und Gedenkstätte selber besucht habe, ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, was damals für Verbrechen geschehen sind. Als ich den Raum mit den Verbrennungsöfen betrat stiegen mir die Tränen in die Augen. Ich musste mir vorstellen wie die Menschen vielleicht noch lebend in diese Öfen geschoben wurden und jämmerlich verstarben. Die ganze Zeit verfolgten mich Gedanken über die Machenschaften der Nazis und das unmenschliche Spiel mit dem Tod. Warum taten sie solche schrecklichen Dinge? Wie kann ein Mensch einen andern Menschen so etwas antun? Als ich durch das Lager ging, musste ich mir unweigerlich vorstellen, wie es wäre, wenn ich einer der Insassen gewesen wäre, getrieben durch Hunger und Durst, wie es ist in ständiger Angst zu leben. Der Besuch hat mir viele Eindrücke über das Leben in einen solchen Lager vermittelt. Leider war die Zeit nicht ausreichend um sich alles im Detail anzuschauen, doch bin ich mir nicht ganz sicher ob ich alles im kleinsten Detail hätte sehen wollen. Die Rückfahrt war für mich sehr komisch, ich konnte meine Gedanken nicht vom Lager losreißen, es war sehr interessant aber auch so unheimlich erschreckend. Der Ausflug stimmte mich noch eine lange Zeit traurig und ich versank in meinen Gedanken. Warum haben die Nationalsozialisten so viele Anhänger gehabt, die freudig der breiten Masse hinterher geschwommen sind, den rechten Arm gehoben, wie ein toter Fisch im Wasser? Wie groß kann der Hass von Menschen sein, das Millionen unschuldige Menschen sterben mussten?
Das Einzige was bleibt sind Fragen - „Jedem das Seine\".



Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Apokalyptischer Engel



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