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Homo Faber - Zusammenfassung und Analyse - Referat



Homo Faber (Max Frisch)


Inhalt

Der von Max Frisch 1957 verfaßte Bericht "Homo Faber" handelt von einem Mann, einem Techniker. Er beschließt nach einer Bruchlandung einen alten Freund im Dschungel zu besuchen, und findet ihn dort tot auf. Auf einer Schiffsreise trifft er auf Elisabeth, die sich später als seine Tochter entpuppt und hat eine Affäre mit ihr. Nach einem Unfall in Griechenland, der Elisabeth das Leben kostet, bekommt er nach 20 Jahren seine ehemalige Freundin und Mutter von Elisabeth, Hanna, wieder zu gesicht. Am Ende beschließen Walter und Hanna nach seiner Magenoperation in Athen zusammenzubleiben, wenn er sie überlebt.


Charaktere

Walter Faber:
Spitzname: Homo Faber: faber= lat. Handwerker, geschickt, kunstfertig; arbeitet bei der UNESCO: technische Hilfe für unterentwickelte Länder. Arbeit ist für ihn das wichtigste
Sein Weltbild:
Realist: Alle Ereignisse sind nach der Wahrscheinlichkeit berechenbar und Fügung, alles ist Erklärbar; Mensch entwickelt technische Errungenschaften; liebt Computer: Einzelgänger: hält es nicht lange neben einem anderen Menschen aus (Frauen, Freunde);
Frauen: Sind ein Rätsel, Frau=Sexualität, Will nichts dauerhaftes, Gefühle gehen ihm auf die Nerven, passiv;
Naturerlebnisse: unromantisch, sachlich; hält nichts von Kunst
Dschungelfahrt: "stinkt nach Fruchtbarkeit", kann man nicht organisieren
Rasiert sich oft, fühlt sich sonst nicht wohl; verdrängt seine Krankheit
Beziehung zu Sabeth: Anziehung (erinnert ihn an Hanna); er liebt sie nicht, macht ihr aber einen Heiratsantrag; übernimmt Vaterrolle; sucht aber den Gegensatz; Schläft mit ihr (Inzest); Will nicht glauben, daß sie seine Tochter sein kann.
Tod v. Sabeth: Beurteilung von Faber rückblickend: akzeptiert, macht sich keine Vorwürfe es ist ihm peinlich -> Verdrängung
Zeit nach dem Tod/Reise: Cuba: bewundert die Bauwerke, kritisiert Amerika, filmt nicht (sonst Manie), geht spazieren, spricht mit Leuten, bewundert das natürliche und einfache Leben, interessiert sich für Sexualität.; beginnt an das Schicksal zu glauben; reist viel bewußter; gibt Arbeit auf; stellt sich mehr seinen Gefühlen, Wünschen, Trieben, Körper: mit dem Tod konfrontiert: vergleicht sich mit den mageren Indio, mit Prof. O. (Todesmotive)
Schluß: er hängt an seinem Leben, stellt sich dem Gedanken zu sterben
Versäumtes: Hanna zu heiraten, Krankengeschichte von Sabeth genauer zu erzählen, Ärzte aufsuchen ->

Hanna:
Philologin, Halbjüdin, lebt in Athen, verschweigt Faber seine Vaterschaft; Pech mit Männern;

Sabeth:
Jung, hübsch, intelligent, kulturinteressiert, hat in Amerika studiert, fehlt Vater


Aufbau

Bericht
1. Teil: nach einem Monat geschrieben
Grund des Schreibens: Aufarbeitung; verschachtelt, Vor- u. Rückgriffe
2.Teil: Tagebuch
im Krankenhaus geschrieben, Angst vor Krebs; Schluß: sehr persönlich


Sprache

Techniker: klar, einfach, viele HS, Beweise, Statistiken, Quellen -> sachlich und sehr genau, zum Schluß oft Gefühlsbetont


Bedeutung der Staaten

New York: moderne Welt; Italien, Frankreich, Griechenland: Kunst, Kultur und Mythos; Kuba: Andere Lebensweise, einfach; Dschungel in Guatemala: unbezwingbar, unterentwickelt


Kernproblem

Nur nach Formeln und Wahrscheinlichkeitsrechnungen zu leben, alles sachlich zu betrachten, reicht nicht aus.

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Walter faber auch Homo Faber genannt, ist ein Mensch der Naturwissenschaften und der Technik. Er ist 50 Jahre alt und ist Ingenieur bei der UNESCO für technische Hilfe für unterentwickelte Völker. Faber ist ein weitgereister Mann der an die Technik, Statistik, Maschinen und an den Fortschritt glaubt. Er möchte festhalten an seinem technischen Weltbild und glaubt nicht an Schicksal und Fügung, sondern nur an Zufall und Wahrscheinlichkeit. ( S.22)Faber vergöttert die Vernunft und Sentimentalität ist ihm verhaßt (S.24). Hanna hat recht wenn sie von der Wertlosigkeit des Technikers spricht, denn Faber nimmt die Erlebnisse nicht Wahr. Er will nur ein nutzen aus der Natur ziehen. Da Faber “die Schöpfung am Nutzbaren machen will”, gefällt ihm auch der Dschungel nicht, da dieser das technische Überlegen ist und nach Fruchtbarkeit stinkt (S.51)
Ein Grundzug seines Wesens ist die Sache ist die scheu vor dem engeren bekanntwerden mit anderen und vor Gefühlsbindungen. Er ist ein Einzelgänger, ist gern alleine und fühlt sich von Menschen genervt (S.8). Auch die Frauen scheinen für Faber ein Problem zu sein. Sie haben zu viele Gefühle. Er versteht sie nicht und nur zu Sabeth fühlt er sich hingezogen. Obwohl zuerst die väterliche Gefühle in ihm geweckt werden, fängt Faber schließlich mit Sabeth eine intime Beziehung ein. Walter Faber streift zwar der Gedanke, daß Sabeth seine Tochter seien könnte, jedoch unterdrückt er die Wahrheit und manipuliert seine Rechnung. (S.121).Hier zeigt sich auch, daß Faber das Leben nicht als Gestalt betrachtet sondern als bloß Addition. Hin auf die Begegnung mit Sabeth verändert sich allmählich die Bewußtseinslage des streng radikal denkenden Technikers. Menschliche Gedanken wie an das Altern und an das Sterben kommen ihm in den Sinn. Als Sabeth durch einen Unfall stirbt, ist Faber gezwungen zu erkennen, daß er nicht nur Sabeths sondern auch sein Leben das von Hanna zerstört hat. Er wünscht sich, das Vergangene ungesehen zu machen. Er denkt viel an Sabeth und daran wie unnütz sein Leben geworden ist. Er merkt, wie es ihm auch Hanna vorwirft, daß immer nur die Technik der Sinn seines Lebens war, und als er die Gefühle kennenlernt und bereit ist sie in sich aufzunehmen, es zu spät ist. Am Schluß bekennt er sich zu Leben, an dem er hängt wie noch nie. Trotzdem tritt der Tod in seine Überlegungen auf und gesteht sich die bisher verdrängte Wahrheit, daß er bald sterben muß.

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Das Beiwort Faber bedeutet geschickt, kunstfertig; faber als Hauptwort heißt Arbeiter,
Handwerker. Homo Faber ist von heute aus gesehen der Mensch der exakten Wissenschaft und der Technik, er beobachtet, mißt und wägt, er zieht Schlüsse, fällt Entscheide und erläßt den je entsprechenden Befehl; er hält so viel vom Wissen können und vom Wissen, vom Zusammenfügen und Errichten, daß dagegen (für ihn) das Wachsen und die Gestalt eher verdächtig als vertrauenswürdig werden.

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Walter Faber arbeitet an der Technischen Hochschule in Zürich. Er studiert Ingenieur und ist Schweizer Staatsbürger. Hanna ist seine Geliebte, schwanger und ebenfalls eine Studentin. Faber soll eine Stellung in Bagdad antreten und er fordert Hanna auf ihn zu heiraten und ihn dorthin zu begleiten. Kurz vor der Trauung aber zieht sie ihre Heiratszusage zurück und Faber fährt nun allein nach Bagdad. Allerdings vereinbaren sie, daß ihr Kind von Fabers Freund Joachim Hencke, einem Medezinstudent aus Düsseldorf, abgetrieben wird. Dazu kommt es aber nicht da Joachim Hanna heiratet, und diese das Kind zur Welt bringt.

Die Jahre vergehen, Faber lebt in Manhattan und arbeitet als technischer Entwicklungshelfer für die UNESCO (=Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur). Er fliegt nach Caracas (Hauptstadt von Venezuela)um dort einen Auftrag zu erledigen. Das Flugzeug muß allerdings notlanden und er lernt Herbert Hencke kennen, den Bruder von Joachim Hencke. Er erfährt das Joachim und Hanna verheiratet waren und daß sie ein Kind haben. Herbert ist unterwegs nach Guatemala (Staat in Mittelamerika) um seinen Bruder auf seiner Tabakplantage zu besuchen. Faber entschließt sich seine Reise abzubrechen und mit Herbert Joachim zu besuchen.

Nach einer Reihe an Hindernissen kommen sie in mühsam in der Tabakplantage an. Zu ihrem Erstaunen finden sie Joachim erhängt in seiner Hütte auf. Herbert beschließt die Leitung der Plantage zu übernehmen und Faber fliegt zurück nach New York. Zu seinem Unwillen, empfängt ihn dort Ivy, seine derzeitige Geliebte, mit der er sein Verhältnis beenden möchte. Um sich auf keine längere Beziehung einzulassen, beschließt Faber, schon am nächsten Tag per Schiff nach Paris zu reisen, anstatt mit dem Flug in einer Woche. In Paris warten ein paar wichtige Termine auf ihn.

Auf dem Schiff lernt er die junge Studentin Elisabeth kennen, die er Sabeth nennt. Sabeth hat die Absicht per Anhalter von Paris nach Rom und von dort nach Athen zu gelangen. Mit der Zeit lernen sie sich besser kennen und gegen Ende der Schiffsfahrt macht Faber ihr einen Heiratsantrag, der unbeantwortet bleibt. Am Hafen von Le Havre trennen sich ihre Wege. Doch schon eine Woche später treffen sie sich im Louvre wieder und Faber, der seine Besprechungen hinter sich hat, macht Sabeth den Vorschlag, sie bei ihrer Reise zu begleiten.

Sie willigt ein, Faber besorgt ein Auto und sie fahren gemeinsam über Avignon, Pisa, Florenz nach Rom. Schon nach kurzer Zeit wird sie seine Geliebte und sie haben ein Verhältnis. Eines Nachmittags in Rom erfährt er, daß Sabeth die Tochter seiner ehemaligen Geliebten Hanna ist. Kurz packt in der Gedanke, Sabeth könnte seine Tochter sein. Doch er verwirft diese Idee sofort da er überzeugt ist, Joachims Tochter vor sich zu haben. Die beiden reisen weiter und erreichen Griechenland.

Eines morgens wird die im Gras liegende Sabeth an einem Strand von einer giftigen Viper gebissen. Mit einigen Schwierigkeiten schafft es dann Faber sie zurück nach Athen in ein Krankenhaus zu bringen, wo dann sofort die Mutter des Mädchens, Hanna, verständigt wird und auch zum Spital kommt. Faber, der sie schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen hat, erfährt von ihr, daß er es mit seiner nicht abgetriebenen Tochter zu tun hat. Am nächsten Tag, kommen Hanna und Faber um sie zu besuchen, doch man erklärt ihnen, daß Sabeth schon seit einer Stunde tot ist.

Faber, von Schuldgefühlen gepackt, reist noch geschäftlich nach New York, Caracas, und Habana. Diese Reisen sind aber nicht von Bedeutung, außer daß Faber den ersten Teil seines Berichtes an Hanna schreibt. In Düsseldorf schaut sich Faber seine Filmrollen an. Ihr müßt wissen, daß er leidenschaftlich filmte. Plötzlich stößt er auf die Filme, die er von Sabeth gemacht hat. Er ist völlig verwirrt und wie in Trance fährt er nach Athen wo er schließlich operiert wird. Faber leidet sein ganzes Leben schon an Magenkrämpfen, die ihn bei seinen Reisen behindern und ihn auch zwingen, diese manchmal abzubrechen. Im Grunde weiß er, daß er sterben wird. Seine Selbstdiagnose: Magenkrebs. Die Ärzte werden seinen Körper öffnen, obwohl sie ganz genau wissen, daß es für ihn schon zu spät ist. Im Athener Krankenhaus schreibt er den zweiten Teil seines Berichtes dessen letzte Notiz lautet:
8.05. Sie kommen.

Quelle(n) für dieses Referat: keine Angaben



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