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Guatemala - Entwicklungsland - Referat



- Aufbau:
- Guatemala und besonders Drogenproblematik
- Zutreffende Faktoren eines Entwicklungslandes
- Lösungsansätze

Überblick
Ländername: Republik Guatemala
Größe: 108.889 km²
Lage: Zentralamerika, im Westen und Norden begrenzt von Mexiko, im Nordosten von Belize, schmaler Zugang zum Atlantik, im Osten begrenzt von Honduras und El Salvador, im Süden vom Pazifik
Hauptstadt: Guatemala-city , ca. 5 Mio. Einwohner (1/3 aller)
Bevölkerung: ca. 16,67 Mio. Einwohner (2016)
Landessprache: offizielle Sprache Spanisch, daneben 22 Maya-Sprachen
Religion: 60% römisch katholisch, 30% protestantisch, Maya- Religionen
Staats- Regierungsform: Republik, Präsidialverfassung
Staatsoberhaupt: Jimmy Morales (seit Januar 2016)
BIP 63,8 Mrd. USD (2016)
Pro- Kopf- Einkommen: 4.108 USD (2016)
Arbeitslosenquote: 4,1 % (2011) (Deutschland: 6,7%)
Lebenserwartung: 71,74 Jahre (2014) einziger Faktor für Schwellenland
Analpahabetenrate : über 30%  Entwicklungsland


Entwicklung von Guatemala

- Guatemala war zu Beginn der neuen Zeitrechnung eine Maya- Hochkultur.
- Anfang des 16. Jahrhunderts wurde das Land von spanischen Truppen erobert
- Seit 1821 ist Guatemala nun von Spanien unabhängig.
- Im 20. Jahrhundert gab es oft Probleme mit der Regierung, welche sich immer wieder änderte. So gab es z.B. ab 1962 vermehrt Aktivitäten durch Guerillabewegungen, die, ebenso wie andere Oppositionelle, von der damaligen Regierung des Militärs mit großer Härte bekämpft wurden. In diesem Zusammenhang waren sehr viele Menschenrechtsverletzungen zu bemerken.
- ab 1960 ein Bürgerkrieg, der erst 1996 durch die Unterzeichnung eines Friedensvertrages formell für beendet erklärt wurde.
- wurde im Oktober 2005 von Ausläufern des Hurrikans Stan schwer getroffen; über 1000 Menschen kamen durch Überschwemmungen, Erdrutsche und Schlammlawinen ums Leben
- Gewalt der früheren ideologischen Auseinandersetzungen fand ihre Fortsetzung in Bandenkriminalität von Maras und Drogenmafia.
- Guatemala ist eines der wenigen amerikanischen Länder, in denen noch die Todesstrafe verhängt wird. Die letzte Hinrichtung fand im Jahr 2000 statt.

Aktuelle Situation in Guatemala
- größte Volkswirtschaft in Mittelamerika, aber auch eine der ärmsten
- jährliche Pro-Kopf-Einkommen lag 2013 bei 3478,1 US-Dollar, war aber sehr ungleich verteilt Rund 54% der Bevölkerung lebten in Armut, 13 % in extremer Armut
- in den zehn Jahren von 2006 bis 2016 hatte sich die Armutsquote von 51 auf 59% erhöht und die Hälfte der Kinder ist chronisch unterernährt.
-Im Zuge der langsamen Demokratisierung und des Abflauens des Bürgerkriegs seit den 1990er-Jahren  deutliches Wirtschaftswachstum
- Korruption, Rechtsunsicherheit, kaum vorhandene Sozialpolitik, Umweltschäden und Widerstand der Bevölkerung gegen Großprojekte bleiben Probleme der guatemaltekischen Wirtschaft
- Seit einigen Jahren verschlechtert sich die Sicherheitslage durch die Kämpfe zwischen Staatsmacht und Drogenkartellen wieder, was Investoren abschreckt
 keine bzw. wenig Hilfe von außerhalb des Landes
- Guatemala hatte 2012 mit Steuereinnahmen in Höhe 10% des BIP weltweit den niedrigsten Wert
- Seit 20 Jahren sind Versuche einer Steuerreform immer wieder gescheitert und Steuerhinterziehung ist weit verbreitet.
- Entwicklung von landwirtschaftlicher zu industrieller Produktion fand während der Bürgerkriegsjahre und vor allem von 1982 bis 1983 statt. In dieser Zeit wurden viele ländliche Strukturen zerstört, wodurch auf dem Arbeitsmarkt eine große Zahl neuer und günstiger Arbeitskräfte verfügbar wurde.
- Guatemala ist ein vor allem Ackerland, welches traditionell von Anbau und der Verarbeitung von Kaffe, Zuckerrohr, Bananen und anderer tropischer Erzeuge lebt
- Preiseinbrüche bei Kaffe, Zucker, Tabak und Kautschuk, welche zu den wichtigsten Exportgütern Guatemalas zählen, führten zur Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation Guatemalas
- Wirtschaftspolitik und die Sicherheitslage nicht gut genug, um Vertrauen in den Staat zu schaffen, was wiederum zur Abnahme der Kaufkraft und somit zum Abbau von Arbeitsplätzen führte

- Deutschland ist Guatemalas bedeutendster Handelspartner in der EU und steht bei den Exporten aus Guatemala an 4. Stelle, bei den Importen auf Platz 8.

Politik
- Wenig stabiles Parteisystem
- Zum Umsetzen der Friedensabkommen waren Verfassungsreformen notwendig, welche jedoch in einem Volksbescheid im Mai 1999 abgelehnt wurden.
- Enge Beziehungen zu den politisch und wirtschaftlich wichtigsten Nachbarn USA und Mexiko, die jedoch nicht ohne Probleme ablaufen.

Beziehungen zwischen Guatemala und Deutschland

- Import von Deutschland nach Guatemala: pharmazeutische Produkte, Maschinen und Kraftfahrzeuge
- Export aus Guatemala: Kaffee, Tabak, Obst und Gemüse, Zucker, Gewürze und Ölfrüchte
- die größte deutsche Kolonie mit etwa 4000 Staatsangehörigen und mehreren Deutschstämmigen in Guatemala
gibt deutsche Schule mit Abiturberechtigung, deutsches Kulturinstitut, deutsch- guatemaltekische Industrie- und Handelskammer
- entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit Deutschland konzentriert sich auf die Bereiche Friedenssicherung, sowie Bildung, Gesundheit, und Demokratieförderung.

Zutreffende Merkmale für ein Entwicklungsland

Politische Merkmale:
politische Instabilität auf, und es herrscht große Gefahr der Militärdiktatur
Bürgerkriegsähnliche Zustände
Schwierigkeiten, eine demokratische Verfassung zu etablieren

Wirtschaftliche Merkmale:
Einseitiger Import/ Export

Soziale Merkmale:
niedriges Bildungsniveau
Unterernährung und Mangelernährung
sehr ungleiche Besitz- und Einkommensverteilung.
Korruption
Drogenhandel

Drogen:

Thesen aufgestellt und näher erläutert auch mit Beispielen
- Guatemala gilt als eines der ärmsten und am stärksten von Kriminalität geprägten Länder Lateinamerika
- Bedeutung für den Alltag dieser Gesellschaft: typisch sind kriminelle Jugendbanden, Armut und Drogenhandel
- besonders Präsenz der mächtigen Kartelle nimmt zu
gesamter öffentlicher Raum wird davon bestimmt:
- Ganze Stadtviertel sind nicht mehr zugänglich
- die Reichen ziehen sich in bewachte Siedlungen zurück
- kaum noch möglich, die alten Zentren der Stadt zu besuchen, ohne riskieren zu müssen, dass man überfallen wird
- die Menschen können sich kaum frei bewegen
- in Guatemala City nur ein Reichenviertel, in dem es so viele Sicherheitskräfte gibt, dass frei bewegen möglich ist
 zeigt sehr eindrücklich, wie sehr die Kriminalität die Gesellschaft gespalten hat: Reichen können sich Sicherheit leisten, die Armen nicht.
Arme: müssen den Bus benutzen, der sehr oft überfallen wird
Reiche: vor Strafverfolgung sicher
 das alles spaltet das Land noch mehr, als es bereits der Fall ist.

- Warum ist es so schwer, gegen die Kartelle vorzugehen?
- Beispiel: Wenn Polizei zu einer Finca gerufen  trifft sie dort auf private bewaffnete Sicherheitskräfteversperren Zugang
- Jeder Versuch der Strafverfolgung scheitert spätestens an so einer Barriere
-auch immer mehr Richter und Staatsanwälte stehen unter starkem moralischen und auch physischen Druck – ausgeübt von Leuten, die sehr viel Geld zur Verfügung haben, um ihnen zu drohen

- Verbrechen werden kaum bestraft?
- herrscht beinahe Straflosigkeit
- heftig: Nur zwischen 2 und 5% der Auftragsmorde, die schon für 200 Dollar begangen werden, werden überhaupt aufgeklärt
- von Straflosigkeit profitieren heute die ganz großen Kartelle auf dem Land
 gibt Großgrundbesitzer, die Drogenflugzeuge bei sich landen lassen und mit keinerlei Strafverfolgung rechnen müssen
- Letztlich zerstört die Straflosigkeit die Institutionen des Staates.

Hat der Staat kein Interesse, diese Verbrechen aufzuklären?
- ist schwach und wird von den Reichen, die den Staat weniger brauchen, auch schwach gehalten
- Steuerquote sehr gering  kann keine Polizei so ausrüsten, dass sie Kartellen bekämpfen kann
- Justiz: Kommt es überhaupt mal zu Prozessen, werden sie immer wieder durch Androhung oder Anwendung von Gewalt oder durch Korruption gestört

- Warum ist es für Jugendliche so attraktiv, in die Strukturen organisierter Kriminalität einzusteigen?
- in einem Viertel, das von zwei Maras (Jugendbanden) beherrscht wird, haben Jugendliche gar keine Chance, sich rauszuhalten
- Man muss zu der einen oder anderen Mara mindestens locker dazugehören
- Es gibt immer wieder Leute, die sich entziehen können, das aber ist eine ungeheure Anstrengunges geht hier nicht mehr um den Reiz, dazuzugehören Jugendliche werden dazu gezwungen, sie haben keine andere Wahl.

- Welche Chance gibt es, dass sich die Situation in Guatemala wieder in eine andere Richtung entwickeln kann?
- ganze Region – von Kolumbien bis Mexiko – ist heute stark vom Drogenkrieg bestimmt
- Um diesen Krieg zu beenden oder zumindest einzudämmen, muss die Nachfrage nach Drogen aufhören Jedes Geschäft lebt von Nachfrage Und die kommt meistens von uns, den reichen Ländern
- Wenn es nicht gelingt, sie in den Griff zu kriegen oder in andere Bahnen zu lenken, wird das Problem nicht gelöst
- Die Riesenprofite müssen aus Drogengeschäftist zu leicht, viel Geld zu machen für jemanden, der nichts gelernt hat & nur in diesen Gewaltstrukturen auskennt
- Und dann kann man anfangen, soziale Strukturen neu aufzubauen.
Es gibt Beispiele, wie Medellin in Kolumbien, wo man das durch eine gezielte, gute Jugendarbeit schafft. Das dauert sehr lange.
-also generell Drogenkrieg stoppen
- Für mehr Sicherheit sorgen
- Mehr/bessere Bildung

ABER:
- Drogenwirtschaft militärisch oder durch eine Aufrüstung der Polizei zu bekämpfen, ist zum Scheitern verurteilt
 Erst wenn das Drogengeschäft nicht mehr bringt als das Geschäft mit Weizen oder Medikamenten, erfolgreich

Was ist mit den anderen Verbrechen, die mit dem Drogenhandel verbunden sind?
- Menschenhandel, Waffenhandel – all diese Formen der Kriminalität werden natürlich auch nach einer Entkriminalisierung des Drogenhandels bestehen
- Aber die hohen Gewinne, die gerade mit Drogen leicht und schnell gemacht werden können, fallen weg. Und das würde sich auswirken.




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