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Entstehungsgeschichte zu Goethes „Faust“ - Referat



Deutsch Vortrag – Entstehungsgeschichte zu Goethes „Faust“

3. Der Tragödie zweiter Teil – Faust 2

- Faustdichtung: Lebensgeschichte des historisch bezeugten dt. Arztes, Astrologen und Schwarzkünstlers Johannes Faust (*1480, + 1536)
- regte zahlreiche Schriftsteller zu einer literarischen Bearbeitung an  u.a. Goethe
- Pläne zum Faust II gab es schon unmittelbar nach Erscheinen des 1. Teils
- zwar hatte Goethe mit seinem Mitarbeiter Friedrich Wilhelm Riemer bereits 1808 über eine Fortsetzung des „Faust“ gesprochen, jedoch Vollendung anderer Projekte
- erst 1825 Erwähnung von „Faust“ in Goethes Tagebuch
- konzeptionelle Vorstellungen über diesen Teil sehr viel älter; reichen bis in die Anfänge der Beschäftigung Goethes mit dem Faust-Stoff zurück
- Faust II: Hauptwerk des alten Goethe
- Entstehung der Dichtung fällt im wesentl. in die Jahre 1825 – 1831
- arbeitete in diesen 6 Jahren fast täglich an dem Werk; zog sich für diese Zeit fast vollständig aus dem gesellschaftlichen Leben zurück
- hatte in diesen Jahren eine andere Art des Produzierens als in Jugend  damals: hatte einzelne Szenen nieder geschrieben jetzt: gliedert erst das Ganze und macht in Stichworten Pläne (Schemata)
- schematisierte wird Stück zu Stück zum Arbeitspensum; meist abends, übernacht und am Morgen  langsames Fortschreiten der Arbeit
- 1826 Vollendung des Helena-Akts: kann ihn nicht länger zurück halten, Veröffentlichung unter Helena. Klassisch-romantische Phantasmagorie
- Danach Szenen am Kaiserhof. 1827 fertig, sofort veröffentlicht
- 3. Akt wird die Welt durch Helena-Faust-Euphorien als Sinnbild von Altertum-Mittelalter und Neuzeit dargestellt
- Lücke zwischen diesen beiden Teilen 1830 durch 2. Akt Klassische Walpurgisnacht
- Deutlich: Reife – und Entwicklungsgang Fausts zieht immer mehr das Weltliche an sich, so die Naturwelt im 2.Akt mit eingehenden Naturlehren Goethes
- Darauf nimmt 5. Akt in Angriff und vollendet ihn
- Frühjahr 1831 Faust II im allgemeinen fertig, nur 4. Akt hatte Lücken
- Goethe nahm sich vor sieh bis zu seinem Geburtstag auszufüllen; es gelang
- 4. Akt wie 1. Akt: Staatsleben wird wegen kaiserl. Herrschertums und deren Genusssucht kritisiert
- Faust
II steht einerseits auf der Basis von Goethes gesamten Lebenswerk und der geistigen Leistungen seiner Epoche, anderseits enthält er eine letzte Auseinandersetzung Goethes mit den neuen gesellschaftl., geistigen und polit. Tendenzen und Prozessen, die sich seit 1820 vor seinen Augen in Europa abspielten
- vor allem auch eine Auseinandersetzung mit der Epoche der Restauration, mit der Entwicklung des modernen Kapitalismus, auf indirekte Weise mit der Julirevolution von 1830 in Frankreich, die Goethe sehr sorgfältig beobachtete
- Juli 1831 im Alter von 82 Jahren schrieb Goethe in sein Tagebuch: „Das Hauptgeschäft sei getan, alles sei ins Reine geschrieben und eingeheftet“.
- Faustdichtung ist abgeschlossen, sein ferneres Leben, so sagt er, betrachte er als ein Geschenk, da seine irdische Aufgabe erfüllt sei
- das Manuskript wurde versiegelt mit dem Hinweis: „Erst nach meinem Tod zu öffnen“.
- G. hatte also über 62 Jahre am „Faust“ gearbeitet: Aufklärung, Sturm und Drang sowie die Klassik und die Romantik hinterließen ihre Spuren im Drama


Dieses Referat wurde eingesandt vom User: jessieschwein



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