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Die Dolchstoßlegende - Referat



Ein weiterer Name welcher dieser Legende auch gegeben wurde ist „die Dolchstoßlüge“. Um diese Lüge oder Legende in einem Satz zu beschreiben, kann man sagen: Die Dolchstoßlegende, war eine Verschwörungstheorie, welche von der deutschen obersten Heeresleitung, auch OHL, in die Welt gesetzt wurde, um die Schuld der militärischen Niederlage im ersten Weltkrieg des deutschen Reiches auf andere zu schieben.

Das Grundmuster dieser Legende war die Niederlage in den zivilen Bereich abzuschieben. Das bedeutet also, der Fehler lag nicht an einer falschen Armee – oder Kriegsführung, an der Erschöpfung der Soldaten oder an einer Überlegenheit mancher Staaten oder einfach des Feindes, sondern es wurden bestimmte Gruppen deutscher Zivilisten dafür verantwortlich gemacht.

Alles begann im ersten Weltkrieg als am 2. Oktober 1918 die oberste Heeresführung das erste Mal offiziell die militärische Niederlage des deutschen Reiches gestand und ein paar Tage später sendeten sie die Bitte um Waffenstillstand nach Amerika. Der Großteil des deutschen Volkes war geschockt von diesem Eingeständnis und dieser Anfrage nach Amerika, denn bis dahin hatte die Heeresführung alles mögliche versucht, um die Niederlage oder die Schwäche des deutschen Reiches zu verschleiern und zu vertuschen. Die Dolchstoßlegende knüpft also eine Verbindung zwischen der militärischen Niederlage und den revolutionären Bestrebungen in Deutschland bei Kriegsende und sie entwickelte sich zu einer Kampfparole der politischen Rechten gegen die Linke. Viele der Deutschen wollten die Niederlage und vor allem den plötzlichen Rückzug der Heeresführung nicht wahrnehmen. Der Versailler Vertrag verstärkte das Unverständnis und die Bestürzung vieler Deutscher über den Ausgang des Krieges. Die Truppen des deutschen Reiches nahmen die Niederlage nicht zur Kenntnis und zudem gab es noch großen Wirbel um den Versailler Vertrag, welcher für einen Frieden ohne Versöhnung stand. All dies verhalf zum Entstehen der Dolchstoßlegende. Sie wurde im November 1919 vom Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg vor einem Untersuchungsausschuss der Weimarer Nationalversammlung zur Kriegsniederlage in die Welt gesetzt. Er suchte sich diesen Zeitpunkt aus, da in diesem Untersuchungsausschuss die Niederlage und die Schuldfrage des Krieges diskutiert wurde.

Mit dem Wort „Dolchstoß“ wollten sie sagen, dass die Niederlage weder an den kämpfenden Truppen lag, noch lag es an einem Fehler der Heeresleitung. Es lag daran, dass die Heimat der kämpfenden Front in den Rücken gefallen sei. Es heißt, die zersetzende Haltung der Sozialisten habe denen im Feld unbesiegten Truppen den Dolch in den Rücken gestoßen. Nach Kriegsende erfüllte die Dolchstoßlegende zwei wichtige Funktionen: Die erste Funktion erfüllte sie als ein sehr wichtiges Element der Rechtfertigungsideologie, verantwortlich für die militärischen Niederlage. Um einen Schuldigen zu finden, gab es dann die zweite Funktion zu erfüllen und zwar diente die Legende dazu, die deutschen Sozialisten und die Novemberrevolution als Schuldige verantwortlich zu machen.
Der genaue Hintergrund während dieser Zeit.

Nach der Niederlage Deutschlands erfolgte Ende September 1918 als Vorleistung für einen Friedensvertrag die Bildung einer parlamentarischen Regierung mit dem Prinzen Max von Baden als Reichskanzler an ihrer Spitze. Die oberste Heeresleitung beurteilte dann, wie schon gesagt, die Lage als hoffnungslos und es musste etwas unternommen werden. Die Heeresleitung forderte dann einen augenblicklichen Waffenstillstand, um die Lage nicht noch mehr eskalieren zu lassen.

Während der Novemberrevolution kam es dann zu einem kompletten Zusammenbruch im monarchischen System Deutschlands.
Am 9: November wurde die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. bekannt gegeben und die Regierungsgeschäfte wurden auf den SPD-Vorsitzenden Friedrich Ebert übertragen. Deutschland musste viele Teile von sich abgeben. Die Alliierten verlangten dann von den deutschen die ganzen besetzten Orte zu verlassen und sie verlangten das ganze Waffen- Munitionsmaterial, Fahrzeuge und Lokomotive. Dies geschah, weil sie eine Wiederaufnahme des Krieges durch die Mittelmächte unmöglich machen wollten. Dies bedeutet schließlich die Entwaffnung der deutschen Armee. Am 09.10.1918 wurde Deutschland dann eine Republik und das Waffenstillstandsabkommen wurde unterzeichnet, jedoch nicht von den Generälen, was die Menschen sehr beunruhigte.

Da der Chef der obersten Heeresleitung den Gedanken der Dolchstoßlegende unterstützte und einen großen Einfluss auf das Volk hatte, verbreitete sich diese Legende schnell und ihre Wirkung auf die Menschheit wurde enorm verstärkt.

In der Weimarer Republik hat sie dann auch ihre Pflichten erfüllt. Sie diente als Waffe für die politischen Rechte im Kampf gegen die demokratischen Parteien der Republik. Später nutzte die nationalsozialistische Propaganda die Legende, um der Weimarer Republik selbst den „Dolchstoß“ zu versetzen und das nationalsozialistische Regime zu errichten.

Durch Untersuchungen und dem Prozess 1925 wurde die Legende letztendlich entkräftet. Die komplette Niederlage Deutschlands im zweiten Weltkrieg ließ keine Dolchstoßlegende mehr aufkommen. Man sagt, dass diese Legende nur eine Verdrehung der Wirklichkeit sei. Sie brachte sehr viele Diskussionen und Meinungen mit sich, da es nicht viele Menschen gab, die diese befürworteten.

Ein Sozialdemokrat namens Eduard Bernstein, machte klar, dass es für ihn außer Frage stand, dass Deutschland Schuld am Krieg hatte. Er sagte einmal: ,, Machen wir uns doch frei von Ehrbegriffen der Bourgeoisie, nur die Wahrheit, die volle Wahrheit kann uns nützen.“

Die Dolchstoßlegende wurde der Weimarer Republik von Beginn an zum Verhängnis. Als es dann um die Reparationszahlungen ging, welche Deutschland leisten musste, gewann die Legende an Zustimmung, um natürlich die Zahlungen so gering wie möglich zu halten.

Als Folge der Dolchstoßlegende verübten viele Rechtsextremisten politische Morde an demokratischen Politikern. Der Zentrumspolitiker Matthias Erzberger wurde im August 1921 ermordet. Er war der, der ein paar Jahre zuvor den Waffenstillstandsvertrag unterschrieben hatte..



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