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Demographischer Wandel - Referat



1. Definition

Das Wort Demographie stammt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus „démos = das Volk“ und „graphein = schreiben/ beschreiben“. (Vgl.: www.wissen.de)

Man versteht also darunter „die wissenschaftliche Erforschung des Zustandes der Bevölkerung und ihrer zahlenmäßigen Veränderungen (Geburtenrate, Zu- und Abwanderungen, Altersaufbau etc.)“ (Schubert/Klein: 2006)

Mit dem Begriff des „demographischen Wandels“ wird „die Veränderung der Zusammensetzung der Altersstruktur einer Gesellschaft bezeichnet. Der Begriff ist zunächst weder positiv noch negativ besetzt und kann sowohl eine Bevölkerungszunahme als auch eine Bevölkerungsabnahme bezeichnen.
Die demographische Entwicklung wird dabei von den drei Faktoren Geburtenrate, Lebenserwartung und Wanderungssaldo beeinflusst. Die Entwicklung der Bevölkerungszahl ergibt sich also aus der Summe des Wanderungssaldo und des Geburten- oder Sterbeüberschusses.“ (Vgl. www.foerderland.de)

2. Demographischer Wandel in Deutschland

In Deutschland spricht man häufig von einer „demographischen Alterung“, also dem Anstieg des Durchschnittsalters einer Bevölkerung. Diese wird durch das so genannte „Medianalter“ gemessen, also dem Alter, das die Hälfte der Bevölkerung über- bzw. unterschreitet. Derzeit liegt das Medianalter in Deutschland bei 40 Jahren, für das Jahr 2050 wird ein Anstieg auf 50 Jahre erwartet.
Dies ist hauptsächlich auf die sinkende Geburtenziffer, aber auch auf die Zunahme der Lebenserwartungen zurückzuführen.
So brachte laut Statistischem Bundesamt 2006 jede deutsche Frau durchschnittlich 1,33 Kinder zur Welt. Allgemein ist festzustellen, dass die Geburtenzahl seit den 1970-er Jahren stetig sinkt.
(Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung, www.bpb.de)

Hinzu kommt, dass unsere Gesellschaft durch wachsende Lebenserwartung immer älter wird. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland bei Männern 76 Jahre, bei Frauen sind es 81 Jahre. Zum Vergleich: Ende des 19. Jahrhunderts lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei Frauen noch bei rund 40 Jahren, bei Männern bei rund 35 Jahren. (Vgl. „Bevölkerungsentwicklung“; Informationen zur politischen Bildung Nr. 282, S.17)

3. Auswirkungen des demographischen Wandels

Die verschobene Alterstruktur, also wenig junge, dafür aber viele alte Menschen, führt dazu, dass unser soziales Sicherungssystem, also die Renten-, Kranken- und Pflegeversicherungen, erheblich belastet ist.
Deutlich wird dies z.B. an unserem Rentensystem. Da es in Deutschland ein umlagefinanziertes Rentensystem gibt, also die gegenwärtig erwerbstätige Generation über ihre Beiträge zur Rentenversicherung im Wesentlichen für die Renten der gegenwärtigen Ruhestandsgeneration aufkommt, stößt dieses bereits jetzt an seine Grenzen, da das Verhältnis zwischen Beitragszahler und Beitragsempfänger im Ungleichgewicht ist. Man spricht hier vom so genannten „Generationenvertrag“, der jedoch auf kurz oder lang nicht mehr zahlbar sein wird.
In Zukunft wird diese Belastung aufgrund der Auswirkungen der niedrigen Geburtenziffern und der steigenden Lebenserwartungen noch höher sein, was zur Folge haben wird, dass die private Vorsorge als zweite Säule der Alterssicherung immer entscheidender wird.

Auch die Kosten für Gesundheit und Pflege steigen aufgrund der höheren Lebenserwartungen
der Bevölkerung stetig an. So lagen diese im Jahr 2006 laut Statistischem Bundesamt bei rund 245 Mrd. Euro, rund 5,7 Mrd. Euro mehr als im Vorjahr. Die Ausgaben entsprachen damit 10,7 % des Bruttoinlandproduktes 2006.
(Vgl.: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de)

Entscheidend ist aber auch die Auswirkung auf die Bevölkerungszahl Deutschlands.
Laut der „10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung“ des Statistischen Bundesamts von 2003 gibt es drei Varianten, wie sich die deutsche Bevölkerung bis 2050 entwickeln wird (Vgl.: Abb. 2, S. 4). Bei der ersten Variante wird von einem starken Anstieg der Lebenserwartungen und einer Zuwanderung von 300 000 Personen pro Jahr ausgegangen. Demnach sinkt die Bevölkerungszahl von 82,5 Mio. Einwohner 2002 auf 81,3 Mio. Einwohner im Jahre 2050.
Entsprechend der zweiten Variante und einem nur mittleren Anstieg der Lebenserwartungen plus einer Zuwanderung von nur noch 200 000 Personen pro Jahr sinkt die Bevölkerungszahl bereits auf 75,1 Mio. Einwohner bis 2050.

Gemäß der dritten Variante, würde die Bevölkerungszahl durch einen langsamen Anstieg der Lebenserwartungen und einer Zuwanderung von nur noch 100 000 Menschen pro Jahr bis 2050 auf 67,0 Mio. Einwohner sinken.

4. Fazit

Schlussfolgern ist zu sagen, dass es ein massives Bedürfnis an Strategien zur Behebung der niedrigen Geburtenrate gibt, um die negativen Auswirkungen des demographischen Wandels auf unsere Gesellschaft zu stoppen. Hierbei muss vor allem an die Familienpolitik appelliert werden, die dem Trend der Kinderlosigkeit bei Eltern entgegenwirken könnte, indem sie finanzielle Unterstützung bietet und vor allem die Rahmenbedingungen für die Betreuung von Kindern verbessert. In Ansätzen ist dies durch die Familienpolitik von Frau Von der Leyen (Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)
und die Einführung des Elterngeldes, die Erhöhung des Kindergeldes und die Bereitstellung von mehr Betreuungsplätzen für Kinder bereits gelungen.


Dieses Referat wurde eingesandt vom User: girasol



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