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Berlin am 9. November 1989 - Referat



Berlin am 9. November 1989- Für uns Jugendliche überhaupt noch vorstellbar?

Die ersten Gedanken, die mir spontan zum Mauerfall durch den Kopf gegangen sind, waren „Endlich Einigkeit!“, „Standen die da nicht alle auf der Mauer und haben sich gefreut?“, „Wie wäre es wohl, wenn Deutschland immer noch geteilt wäre?“, und „Das war sicher ein riesiges Ereignis damals.“

Um mir erstmal ein besseres Bild machen zu können, habe ich mir einmal erzählen lassen, wie es meine Eltern erlebt haben und mich dann selbst auf Informationssuche begeben, wonach ich meine erste Gedankenfrage mit einem großen JA beantworten kann.
„Die da“ waren nicht nur Ostdeutsche, welche endlich die Mauer überwinden wollten, sondern auch Menschen aus der BRD standen auf der Grenze zwischen Ost und West, riefen, sangen die Nationalhymne oder umarmten ihnen eigentlich wildfremde Leute, doch die Freude über die Einigkeit Deutschlands war einfach zu groß, als das man hätte noch richtig darüber nachdenken können.




Eigentlich hatte ich beim Wort Mauerfall immer das Bild eines riesigen Konzerts vor meinen Augen, denn dort treffen sich immerhin auch jede menge Menschen, die sich nicht kennen, um gemeinsam ein Ereignis zu feiern. Vielleicht trifft man sich dort mit alten Bekannten, die zu weit weg wohnen oder Internetbekanntschaften, welche man zuvor noch nicht persönlich gesehen hat. Denn dann ist die Freude ebenfalls enorm und singen tut schließlich auch einer.

Doch im Gegensatz zu einem Konzert eines Künstlers, der vielleicht in einem viertel Jahr wieder in so einer Größenordnung eine Veranstaltung gibt und den Menschen, die eigentlich einander sehen könnten, wenn sie wollten und die Mittel dazu besitzen würden, war der 9. November 1989 einmalig. Denn bis zu diesem Tag konnte ein Ostdeutscher nicht einfach über die Grenze der DDR fahren und seine Verwandten oder Freunde besuchen, die Mauer machte es ihm als (fast) unüberwindbares Hindernis so gut wie unmöglich und plötzlich gab es dieses Hindernis nicht mehr.

Auch heute noch stehen kleine Stücke eben dieser Mauer in Berlin und es gibt Bröckchen von ihr in kleinen Plastebehältern, entweder mit oder ohne Postkarte dran, zu kaufen. Ich konnte dieses Jahr nun selbst einen Blick auf die Überreste werfen, doch vorstellen, dass Deutschland vor weniger als 16 Jahren auf so eine Weise getrennt wurde, konnte ich mir nicht richtig.
Da genau vor
dem Brandenburger Tor ist sie verlaufen? Das erscheint heute doch alles so unwirklich, wenn man durch Berlin geht…

Schließlich ist doch rein äußerlich wirklich nicht mehr viel übrig geblieben, außer dieser kleinen Souvenirs. Ist es den überhaupt heute noch möglich die Gefühle von damals als Jugendlicher nachzuempfinden? Meiner Meinung nach nur sehr schwer, wenn überhaupt…. Denn auch wenn es Bilder der Euphorie unter den Menschen gibt und man eine Menge über dieses Ereignis erzählt bekommt, muss man es dennoch selbst erlebt haben, um es wirklich noch einmal nachempfinden zu können.

Mit dem Mauerfall hatten die Menschen viel bewirkt. Nun waren ihre Freiheiten wieder größer, sie hatten alle eine Demokratie und waren vor allem wieder ein vereintes Volk. Doch ich finde besonders das „wie“ ist sehr beeindruckend. Denn indem sie statt Krieg zu führen und Blut zu vergießen friedlich protestierten, zeigten sie der Welt, dass es auch anders geht.

Und trotzdem ist nur die Mauer eingerissen worden, die durch Deutschland verlaufen ist. Immer noch gibt es Menschen mit der Ost- West Trennung in ihrem Kopf, doch diese Mauern müssen wir ebenfalls überwinden, damit Deutschland auch wirklich wieder vereint ist, weshalb in verschiedenen Bereichen Gleichheit zwischen den alten und neuen Bundesländern hergestellt werden muss.


Quelle(n) für dieses Referat: http://pohl-projekt.de http://mauerfall.piranho.com



Kommentare zum Referat Berlin am 9. November 1989: