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Das Journalismus Studium
- 1. Tätigkeitsfeld eines Journalisten
- 2. Studiengang Journalistik
- 2.1. Voraussetzungen für das Studium
- 2.2. Welche Hochschule ist die Beste?
- 2.3. Allgemeiner Ablauf des Studiengangs Journalistik
- 2.3.1. Themenbereiche des Grundstudiums
- 2.3.2. Themenbereiche des Hauptstudiums
- 2.4. Weitere Möglichkeiten für ein Masterstudium
- 2.5. Staatliche oder private Hochschule?
- 2.6. Wie bewerbe ich mich für einen Studienplatz?
- 3. Berufsaussichten
Der Studiengang Journalistik ist ein mittlerweile eingeführter Studiengang, der sich aus dem Bereich der Publizistik, Kommunikations- und Medienwissenschaften abgespaltet hat. Dieser Studiengang ist sehr praktisch orientiert, weswegen er häufig von Fachhochschulen angeboten wird. Häufig folgt nach dem Studium ein Volontariat, was bedeutet, dass der Absolvent 2-3 Jahre ohne Lohn in einer Redaktion arbeitet, um so erste Erfahrungen sammeln zu können und ebenfalls Kontakte knüpfen zu können. Dies ist der häufigste gewählte Weg, wenn man Journalist werden möchte, allerdings gibt es auch noch die mittlerweile veraltete Möglichkeit, direkt nach der schulischen Ausbildung ein Volontariat zu machen. Im Hinterkopf sollte man ebenfalls eine Journalistenschule haben, welche jedoch meist kostenpflichtig ist und darum von nur sehr wenigen Abiturienten bevorzugt wird.
1. Tätigkeitsfeld eines Journalisten
Die Arbeit eines Journalisten umfasst meist publizistische Formen wie z.B. Nachrichtenverarbeitung, Informationen recherchieren, Verbreitung derer durch Medien wie Hörfunk, Fernsehen, Zeitungen, Zeitschriften, aber auch Film, Nachrichtenbüros, Presse- und Informationsabteilungen von Behörden, Unternehmen, Parteien und Verbände. Die meisten Studienanwärter möchten einmal Redakteur, Korrespondent oder Moderator werden, auch möglich sind Berufe wie Fachlektor, Reporter, Bildjournalist sowie Presse- und Medienreferent.
Viele Journalisten arbeiten freiberuflich bei Tages- und Wochenzeitungen, Anzeigeblättern, bei Fernsehen und Hörfunk, bei Pressestellen, Agenturen und Pressebüros sowie im Online- und Multimediabereich, welcher immer wichtiger wird. Festanstellungen sind in diesem Beruf mittlerweile die Ausnahme.
2. Studiengang Journalistik
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, ein Studium im Bereich Journalismus abzuschließen. Rund 30 Studiengänge und damit auch verschiedene Studienrichtungen im Bereich Journalistik lassen einem freie Auswahl, den Weg einzuschlagen, der einem am meisten interessiert. Zu den beliebtesten Studiengängen im Bereich Journalismus zählt u.a. die Fachjournalistik, der reine Studiengang Journalismus, Sportjournalismus, Journalistik mit Hauptfach Medienmanagement, Musikjournalismus, Online Journalismus sowie Technikjournalismus. Das sind nur einige Bereiche, in denen man einen Bachelorabschluss anpeilen kann, möchte man den Master noch drauflegen, kommen viel mehr Auswahlmöglichkeiten noch dazu.
Auch in diesem Studiengang gibt es zahlreiche private Akademien, die in Konkurrenz zu den staatlichen Fachhochschulen und Universitäten stehen. Wobei hier die Unterschiede bestehen und welche Einrichtung besser für einen selbst wäre, wird noch später im Text ausführlich behandelt.
2.1. Voraussetzungen für das Studium
Dieser Studiengang setzt natürlich einige persönliche Fähigkeiten voraus, die nicht zwingend etwas mit der schulischen Leistung zu tun haben. Der Studiengang ist kaum mathematisch geprägt, weswegen es meist kein Problem ist, wenn man in naturwissenschaftlichen Fächern nicht besonders gut war (natürlich nur, wenn man nicht in Richtung Technikjournalistik studieren möchte). Um einen Überblick über alle Voraussetzungen zu haben, hier ein paar wichtige Hürden, die man als Journalismus-Anwärter bestehen sollte:
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Numerus Clausus: Die Anforderungen an Abiturienten, die Journalist werden wollen, ist doch nicht zu unterschätzen. Die meisten Universitäten und Fachhochschulen haben einen recht strengen NC, der meist bei 1,5 bis 2,0 liegt. Dies kommt daher, dass es zurzeit viele junge Leute gibt, die alle diesen Beruf ergreifen möchten, es jedoch nicht so viele Stellen in dieser Branche gibt. Außerdem muss ein Journalist in jedem Gebiet mehr oder weniger ein Spezialist sein, da ihn im Beruf an einem Tag evtl. politische Themen beschäftigen, am nächsten Tag könnte es schon wieder etwas kulturelles sein. Man muss sozusagen ein „Allrounder“ sein.
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Viele Fakultäten führen ein Auswahlverfahren für diesen Studiengang durch. Dabei wird vor allem das Allgemeinwissen getestet, aber auch die deutsche Sprache in Wort und Schrift. Oft bekommen die Anwärter auch ein Thema einige Wochen vor diesem Termin gestellt und sollen einen Artikel dazu verfassen (also Eigenrecherche!) und ihn dann vorstellen. So sehen die Professoren, ob es überhaupt Sinn macht, alle Anwärter für das Studium zuzulassen.
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Gute Noten, vor allem im Fach Deutsch, sollte die Basis des Erfolgs in diesem Studium sein. Da der Markt hart umkämpft ist sollte man sich an ein Journalismus Studium erst wagen, wenn man sich wirklich sicher ist, dass man herausragende Leistungen in Deutsch bringen kann. Ein Journalist muss oft komplizierte Sachverhalte möglichst einfach rüberbringen, damit es der einfache Leser/Zuschauer verstehen kann. Orientieren kann man sich dabei an seinen eigenen Schulnoten: Die meisten Studenten hatten in der Oberstufe den Deutsch Leistungskurs mit der Note 1 abgeschlossen.
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Zeitliche Flexibilität ist in diesem Beruf wichtiger, als in den meisten anderen. Die Arbeit eines Reporters bzw. Journalisten beginnt meist erst mittags, endet dafür oft erst Mitternachts. Viele Absolventen sind bei Tageszeitungen angestellt, welche früh morgens die aktuellsten Nachrichten präsentieren müssen. Das geht natürlich nur, wenn die Redaktion möglichst lange auf Neuigkeiten wartet, damit der Druck so aktuell wie nur möglich ist. Möchte man ein Familienleben, in dem man um Punkt 16 Uhr das Büro verlässt und nach Hause zu seiner Familie kommt, sollte man sich lieber einen anderen Job aussuchen, denn in diesem Beruf arbeitet man meist 10-12 Stunden und noch dazu genau dann, wenn alle anderen bereits Feierabend haben.
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Einen Wissensdurst sollte man ebenfalls für diesen Beruf mitbringen. Journalisten müssen alle Informationen, die sie auch nur irgendwie sammeln können, zusammensuchen und in einem Text unterbringen. Das geht nur, wenn man von vielen verschiedenen Seiten seine Informationen sammelt. Demnach ist es ein großer Vorteil, wenn man ein generell wissbegieriger Mensch ist, dem es nichts ausmacht, für eine Sache mehrere Tage nachzuforschen.
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Manchmal benötigt man auch eine gewisse Dreistigkeit, denn oft sind Reporter kein besonders gern gesehener Gast. Als Journalist ist es auch deine Aufgabe, unangenehme Dinge aufzudecken und an die Öffentlichkeit zu bringen. Dabei sollte man nicht vergessen, dass man nicht besonders freundlich empfangen wird und kein Problem damit haben sollte, von anderen abgewiesen zu werden.
2.2. Welche Hochschule ist die Beste?
Um Journalist zu werden, gibt es verschiedene Studiengänge an verschiedenen Einrichtungen. Meist wird der Studiengang Medien-/Kommunikationswissenschaft oder einfach nur Journalismus genannt. Zu empfehlen wären für einen dieser Studiengänge folgende Fakultäten: HS Deggendorf, FH Gelsenkirchen, FH Kiel, RFH Köln (privat), sowie die Hochschule der Medien Stuttgart (HdM).
Universitäten bieten meist einen theoretisch orientierten Studiengang Medienwissenschaften an, dazu sind folgende Unis zu empfehlen: Uni Bochum, Uni Weimar und Uni Konstanz.
Der Unterschied zwischen Fachhochschulen und Universitäten ist, dass die Unis viel theoretischer an die Sachen heran gehen, als es die Fachhochschulen tun. In der Uni geht es mehr um die Wissenschaft des Journalismus und der Medien an sich, an einer FH geht es um die Praxis, also die Umsetzung und Vorbereitung auf den Beruf des Journalisten. Ob man sich also für eine Uni oder FH (sofern man überhaupt die Wahl hat) entscheidet, muss man selbst wissen.
2.3. Allgemeiner Ablauf des Studiengangs Journalistik
Entscheidet man sich für einen Bachelorstudiengang in Richtung Journalismus, so dauert dieser 6 Semester. Häufig ist es auch der Fall, dass Praktika während des Studiums benötigt werden, an FHs gibt es sogar ein ganzes Praxissemester, in dem man in einer Redaktion erste Erfahrungen sammelt. Das Grundstudium dauert in der Regel 4 Semester, das Hauptstudium dann die letzten 2 Semester und danach ist ein Masterabschluss möglich
2.3.1. Themenbereiche des Grundstudiums
Das Grundstudium eines Studienganges in Richtung Journalismus dauert in der Regel 4 Semester und beinhaltet Themen wie Grundlagen der Kommunikationswissenschaft, in denen man die Einführung in die Kommunikationswissenschaft, Mediengeschichte und Kommunikationstheorien lernt, außerdem Propädeutik, was unter anderem wissenschaftliches Arbeiten und Präsentationstechniken sowie Rhetorik trainiert. Ferner lernt man noch Medienstrukturen, Methodenlehre sowie Meiden und aktuelle Themen der Politik. Zum Abschluss dieses Grundstudiums lernt man noch Medien in der Praxis, wie z.B. Öffentlichkeitsarbeit, sowie das Zusammenspiel der Medien und der Wirtschaft im Bereich Medienökonomie, Kommunikationsmarketing und Werbung.
Außerdem muss man in jedem Semester ein Nebenfach belegen, welches z.B. Geschichte, Pädagogik, Politikwissenschaften, Psychologie, Rechtswissenschaften, Soziologie oder Wirtschaftswissenschaften sein kann. Hier findet bereits die erste Spezialisierung statt, da ein zukünftiger Politikjournalist sich hier sicherlich schon sein Ziel aussuchen wird.
2.3.2. Themenbereiche des Hauptstudiums
Im Hauptstudium, das im 5. Semester beginnt, beschäftigt man sich mit spezielleren Themen, als noch im Grundstudium. Jetzt kann man sich meist auch schon entscheiden, in welche Richtung man später einmal gehen möchte. In den meisten Fachhochschulen wird dieses Semester dazu genutzt, ein Praktikum in einer Redaktion zu machen. Aber auch der Unistudiengang setzt in diesen letzten zwei Semestern praktisch orientierte Fächer an die Tagesordnung, so z.B. Medienpraxis, in der man Journalismusforschung, Praxis des Journalismus sowie Medienrecht kennen lernt.
Aus einem dieser fünf Module kann man sich einen Schwerpunkt aussuchen: Kommunikationstheorie und –geschichte, Publizistik und Journalistik, Mediensysteme und Kommunikationspolitik, Medienökonomie, Marketing und Public Relations, sowie Medienwirkung und Mediennutzung. Diesen Schwerpunkt sollte man so setzen, wie man bereit ist, sich beruflich weiter zu bilden. Im Bachelor-Abschluss-Semester behandelt man noch einmal intensiv seinen Schwerpunkt sowie die Bachelorarbeit, meist gibt es noch ein Pflichtpraktikum, das zu absolvieren ist, ehe man den Bachelor erreicht hat.
2.4. Weitere Möglichkeiten für ein Masterstudium
Eine weitere Spezialisierung findet im Masterstudiengang statt. Hier gib es eine noch viel größere Auswahl an Studiengängen, als es diese bereits im Bachelorstudium gibt. Eine Möglichkeit, weiter als Journalist tätig zu sein, ist der Master ofArts im Bereich Journalistik. Dieser dauert 4 Semester plus zwei weitere Semester, die im Rahmen eines Volontariats abgeleistet werden müssen. In diesen 4 Semestern lernt man unter anderem journalistische Informationsbeschaffung, Einführungen in das journalistische Arbeiten, Normen, Präsentation seiner Arbeiten, Lehrredaktion (z.B. im Fernsehen, Hörfunk, …), Praktische Journalismusforschung, sowie Redaktions- und Kommunikationsmanagement.
Mit diesem Abschluss hat man den höchsten Grad einer journalistischen Ausbildung und kann sich durch Volontariats noch weitere Qualifikationen hinzuverdienen.
2.5. Staatliche oder private Hochschule?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Journalismus zu studieren. Die meisten Studenten bevorzugen die staatliche Uni bzw. Fachhochschule, manche wählen jedoch auch den Weg auf eine private Akademie.
Die Entscheidung wird einem meist abgenommen, wenn man sieht, wie teuer eine Akademie ist. Ein Monat auf solch einer Bildungseinrichtung kostet in der Regel 300-700€, also sagen wir im Schnitt 500€. Bis zum Bachelorabschluss hat man dann rund 18.000€ in seine Bildung gesteckt; Kosten, die nicht jeder Ottonormal-Bürger einfach so bezahlen kann, zumal Studenten meist maximal 400€ Nebenjobs haben. Möchte man dann noch den Masterstudiengang draufsetzen, so kommen noch einmal rund 12.000€ auf einen zu, was das Studium zu eine Investition von 30.000€ macht.
Vergleicht man dabei einen staatlichen Studiengang an einer FH oder Uni, so ist dieser natürlich sehr viel billiger. In manchen Bundesländern gibt es gar keine Studiengebühren, da würde man praktisch für 0€ ein Masterstudium erhalten, aber selbst wenn man in Bundesländer geht, in denen die Studiengebühren hoch sind (z.B. Bayern), so zahlt man hier für das Studium bis zum Master lediglich 5.000€.
Ob sich eine Akademie trotzdem rentiert, hängt davon ab, welche Ziele man für sich persönlich im Studium hat. Sicherlich ist der Einstieg in eine Akademie mit schlechten Zensuren im Gymnasium bzw. an der FOS viel leichter, als bei einer FH oder Uni, da die Akademien keinen NC auf ihre Studiengänge setzen. Außerdem bietet eine Akademie kleinere Lerngruppen an (rund 20 Studenten pro Kurs), in denen man den Stoff vermittelt bekommt und auch Zeit dafür hat, auf persönliche Defizite besser eingehen zu können. An einer staatlichen Hochschule dafür sitzen bis zu 1.000 Schüler zusammen in einem Lehrsaal, wo es unmöglich ist, auf einen einzelnen Studenten einzugehen.
Es kommt also ganz darauf an, ob man sich ein privates Journalistikstudium leisten kann für 30.000€, dafür die Vorteile hat, ein angenehmeres, persönlicheres Studium mit evtl. sogar guten Kontakten zu haben. Andererseits kann man auch an einer staatlichen Schule leisten, denn der Abschluss zählt genauso viel, wie von einer privaten Akademie.
2.6. Wie bewerbe ich mich für einen Studienplatz?
Bewerben kannst du dich für diesen Studiengang nur bei den Universitäten bzw. Fachhochschulen direkt. Gehe dazu am besten auf den Internetauftritt der jeweiligen Fakultät und informiere dich, welche Voraussetzungen du genau benötigst. Generell gilt, dass der 15. Januar und der 15. Juli die Bewerbungsfristen für die jeweiligen Semesterbeginne ist, ob der Studiengang im Sommer überhaupt stattfindet, findest du über deren Homepage heraus.
3. Berufsaussichten
Die beruflichen Aussichten in diesem Fach sind nicht so gut, wie in manch anderen akademischen Berufen. Der Markt ist aktuell recht voll an ausgebildeten, aber auch unqualifizierten Journalisten, die die wenigen Jobs begehren. Es ist nicht unüblich, dass ein Absolvent dieses Studienganges erst einmal 2-3 Jahre in Form eines Volontariats arbeiten muss, um überhaupt eine Chance zu bekommen, dort auch für Geld freiberuflich arbeiten zu können. Auch die Verdienstmöglichkeiten sind nicht gerade atemberaubend, dafür, dass man so viel Arbeit investiert und auch zeitlich so flexibel sein muss, außerdem ein sehr anspruchsvolles Studium besucht hat.
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