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Elternratgeber 21: Konflikte vermeiden

Gerade bei Hausaufgaben und beim Lernen entstehen sie gerne: Konflikte. Eltern machen ihren Kindern oftmals unnötigen Druck. Aber man muss wissen: Erstens entsteht immer Gegendruck, zweitens helfen Sie Ihrem Kind so garantiert nicht. Wenn Ihr Kind also Probleme beim Lernen oder bei den Hausaufgaben hat, überprüfen Sie bitte zuerst mal die Stimmung bei sich Zuhause. Ist es sehr unruhig? Sind Sie gar selbst mit Problemen belastet und entsteht dadurch eine unruhige Stimmung? Sind Sie fahrig oder gar nörgelig? Dann stellen Sie das bitte ab. Sie stecken mit Ihrer Unruhe Ihr Kind an und stören es so beim Lernen und Arbeiten. Am besten machen Sie noch Termindruck? Na prima. Ihr Kind kommt nicht mehr mit, Sie geraten unter neuen Stress dadurch, da ja auch auf Ihnen der Druck der Schule lastet usw. usf. So entsteht ein Teufelskreis, der einfach nicht sein muss.

Also seien Sie nett zu sich und atmen Sie erstmal tief durch. Dann setzen Sie sich zu Ihrem Kind, vorausgesetzt, es möchte das überhaupt. Manche Kinder lernen und arbeiten lieber alleine, andere haben gerne jemand um sich. Gehen Sie bitte darauf ein. Bei Problemen - sei es bei Hausaufgaben oder beim Lernen - hilft einfach ruhiges Verhalten. Gehen Sie in sich:

  • Seien Sie nicht so streng, erkennen Sie an, dass Ihr Kind sich gerade entwickelt und genau wie Sie hat es auch das Recht, Fehler zu machen. Aus Fehlern lernt man bekanntermaßen!
  • Seien Sie nicht ungerecht und laden Sie keines Ihrer Probleme bei Ihrem Kind ab. Wenn Sie einen stressigen Tag hatten, kann Ihr Kind nichts dafür.
  • Vor allem sehen Sie mal genau in den Spiegel: Muss Ihr Kind um Ihretwillen erfolgreich sein, weil Sie bei Versagen evtl. Angst haben, dass dies auf Sie zurückfällt? Dann lassen Sie auch das bitte. Ihr Kind lernt für sich. Nicht für Sie, nicht für den Papa, nicht für die Oma. Sie sind dazu da, Ihr Kind bestmöglich zu unterstützen und dies vor allem liebevoll!

Es gilt einfach, keinerlei Stress oder Druck bei Ihrem Kind abzuladen. Vermeiden Sie das einfach. Es hat schon genug Stress, seien Sie sich da sicher. Wenn Sie also mal absolut keinen Nerv zum helfen haben, dann sagen Sie das auch, aber bitte freundlich. Bitten Sie ein anderes Familienmitglied darum, heute mal beim Lernen oder bei den Aufgaben zu helfen. Ihr Kind wird nicht böse sein, es wird einsehen, dass es eben heute mal nicht geht. Alles ist besser, als dass Sie nervös bei Ihrem Kind sitzen.

Nehmen Sie sich diese gewonnene Zeit dann, um mit sich ins Reine zu kommen, dann ist Ihr Kind mit der Arbeit fertig und Ihnen geht es auch wieder gut. So einfach ist das. Achten Sie bitte auch immer auf Ihre Wortwahl. Wenn Ihr Kind zum Beispiel zum hundertsten Mal vor einer Mathe Formel sitzt und sie einfach nicht begreift. Sagen Sie bitte auf keinen Fall sowas wie: "Du wirst das wohl nie begreifen!". Das ist so verletzend, das geht so tief in die Kinderseele. Und wissen Sie was, Ihr Kind wird es auch nie begreifen. Es hält sich ja für zu dumm.

Also bitte fördern Sie es, wo Sie nur können mit liebevollen Worten! Sagen Sie doch lieber beispielsweise: "Na diesmal merkst Du Dir das sicher, ich weiß ja, wie schlau Du bist!". Ihr Kind wird sich diese Formel diesmal merken. Erstens haben Sie das ohne Druck gesagt, zweitens halten Sie Ihr Kind für schlau. Das tut gut, besser geht es nicht! Ein gutes Selbstbewusstsein ist immer das Wichtigste. Erst recht beim lernen. Ein Kind, welches weiß, dass die Eltern immer gut hinter einem stehen, wird generell weniger Konflikte haben. Weder bei den Hausaufgaben, noch beim Lernen und erst recht nicht im Umgang mit Schule und der Umwelt.