Lerntippsammlung Headergrafik
Linie
Abstandshalter

Elternratgeber 20: Familie miteinander

Der Umgang der Familie miteinander prägt das Sozialverhalten jeden Kindes. Die Art und Weise, wie eine Familie miteinander umgeht, gibt vor, wie sich das Kind jetzt und später mit seiner Umwelt und seinen Mitmenschen auseinandersetzt. Dies sollte man sich immer vor Augen halten.

Es beginnt bei den Eltern: Wenn beide liebevoll und vor allem respektvoll miteinander umgehen, werden auch die Kinder mit ihren Geschwistern und Freunden so umgehen. Das es natürlich auch Streitereien geben wird, ist klar. Aber wie diese gelöst werden, das leben Sie vor. Egal um was es geht, sei es der Umgang mit Problemen, Streitereien, einfach insgesamt die Kommunikation untereinander, alles wird in der frühen Kindheit bereits geprägt. Also gehen Sie bitte immer mit gutem Beispiel voran. Reden Sie liebevoll mit allen Familienmitgliedern. Bevorzugen Sie niemanden. Seien Sie bitte immer gerecht mit Kritik und auch mit Belohnungen. Achten Sie bitte auch genau auf Ihre Worte, wenn Ihr Kind sich mal ungeschickt verhält. Beispiel: Es zerschlägt die Lieblingsvase. Das Sie das erstmal ärgert, ist klar. Aber wie Sie das nun klären, darauf kommt es an. Wenn Sie beispielsweise sagen: "Immer machst Du was kaputt", wird sich Ihr Kind wie ein Tollpatsch fühlen und garantiert noch viel öfter etwas zerbrechen. Denn, wie man sich fühlt, so verhält man sich zwangsläufig auch. Sagen Sie beispielsweise lieber: "Das war meine Lieblingsvase, wie schade, aber ich weiß, Du hast es nicht mit Absicht zerbrochen". Räumen Sie gemeinsam die Scherben weg und gut ist es. Es ist also ein gewaltiger Unterschied in der Reaktion zu sehen. Das Kind wird natürlich in Zukunft dennoch besser aufpassen, aber, sein Selbstbewusstsein hat keinen Bruch erlitten. Und darauf kommt es an.

Natürlich wäre es schön, wenn auch die Mimik und Gestik kontrolliert wird. Es nützt das liebste Wort nichts, wenn Mutter mit den Augen rollt oder erstmal die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, wenn mal etwas schiefgeht. Das ist ein ebenso scharfes Schwert für Kinder wie saloppe Wortwahl. Seien Sie bitte auch als Eltern immer einer Meinung, wenn es um die Erziehung geht. Man hat es ja selbst erlebt: Mutter sagt ja, Vater sagt nein. Oder anders herum. Das Kind findet das prima, es lernt schnell, wen es also in Zukunft um Erlaubnis fragen muss oder beginnt gar, die Eltern gegeneinander auszuspielen. Das ist leicht zu vermeiden: Klären Sie - ob Sie Ihr jeweiliges Einverständnis zum Anliegen des Kindes geben - als Eltern erstmal untereinander. Wenn Ihr Kind etwas von Ihnen möchte, Ihr Mann ist aber noch nicht zuhause, Sie möchten das aber gerne mit ihm bereden, dann sagen Sie das Ihrem Kind auch. Es wird zwar nicht begeistert sein, dass es auf die Antwort warten muss, aber es muss akzeptieren, dass Familie eben eine wichtige Gruppe ist und wichtige Dinge gemeinsam entschieden werden.

So entsteht kein Ungleichgewicht und es lassen sich so einige Konflikte sehr leicht vermeiden. Ihr Kind lernt so auch gleich, das Teamwork zwar manchmal anstrengend ist, vor allem wenn die Entscheidung mal gegen das Anliegen ausfällt, aber so läuft das Leben nun mal. Das ist echt. Wichtig ist einfach nur, dass Kinder lernen, richtig miteinander umzugehen, richtig mit allen Mitmenschen umzugehen und so starke und auch soziale Menschen heranwachsen. Das Leben ist so einfach wesentlich leichter.