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hund der baskervilles - Referat



Leseprobe

Über den Ursprung des Hundes der Baskervilles gibt es viele Schilderungen; da ich jedoch in gerader Linie von Hugo Baskerville abstamme, und da ich die Geschichte von meinem Vater erfahren, der wiederum sie von seinem Vater übernommen, habe ich sie so niedergeschrieben, in dem festen Glauben, dass alles so geschah, wie hier dargelegt. Und möchte ich, dass Ihr, meine Söhne, daran glaubet sollet, dass dieselbe Geschichte, welche Sünden bestraft, sie ebenso gnädiglich vergeben mag, und dass kein Bann so schwer ist, dass nicht Gebet und Reue ihn aufhöben. Wisset also, dass in der Zeit der Großen Rebellion dieses Herrengut von Baskerville einem Hugo desselben Namens gehörte, welcher ein besonders wilder, lästerlicher und gottloser Mensch war.Dies wahrlich hätten seine Nachbarn verzeihen mögen, doch waren ihm Wollust und Grausamkeit eigen, die seinen Namen im ganzen Westen zu einem Sprichwort machten. Nun begab es sich, dass besagter Hugo die Tochter eines Freisassen, welcher nahe den Liegenschaften der Baskervilles Land besaß, liebte. Aber die junge Maid, die bescheiden und guten Rufes war, mied ihn, da sie seinen üblen Namen fürchtete. So trug es sich zu, dass an einem St.-Michaels-Tag dieser Hugo mit fünf oder sechs seiner nichtigen und verruchten Gefährten sich an den Bauernhof heranschlich und die Maid entführte, wohl wissend um die Abwesenheit ihres Vaters und ihrer Brüder. Nachdem sie die Maid ins Herrenhaus gebracht, sperrten sie sie in ein hochgelegtes Gemach und ließen sich, wie es ihre allmähliche Gewohntheit war, zu einem langen, üppigen Gelage nieder. Die arme Maid oben in ihrem Gemach mag außer sich geraten sein über dem Singen und Brüllen und den schrecklichen Flüchen, die zu ihr empordrangen, denn man sagt, dass die Worte, die Hugo Baskerville, des Weines voll, ausstieß der Art waren, dass sie jenen der sie sprach, zerschmettern müssten. Endlich tat sie in ihrer großen Angst, wovor der tapferste und tatkräftigste Mann zurückgeschreckt wäre: Mit Hilfe der Efeuranken, welche die Südmauern bedeckten und noch bedecken, klomm sie von der Traufe hinab und machte sich auf den Heimweg über das Moor, und es waren neun Meilen zwischen dem Herrenhaus und ihres Vaters Hof. Eine Weile später verließ Hugo seine Gäste, um der Gefangenen Essen und Trinken zu bringen, da fand er den Käfig leer und den Vogel ausgeflo-gen. Da wollte es scheinen, als sei ein Teufel in ihn gefahren, denn er raste die Treppe hinunter, stürzte in die Halle, sprang auf den großen Tisch, wobei Teller und Krüge zu Boden fielen, und schrie laut vor allen Versammelten, dass er heute nacht noch Leib und Seele dem Bösen verschreiben wolle, wenn es ihm nur gelänge, das junge Weib zu haschen. Und während die Saufkumpane angesichts der Wut des Manne bestürzt dort stunden, rief einer von ihnen, verworfener oder vielleicht noch betrunkener als die anderen, dass man die Meute auf sie hetzte. Hugo eilte darauf in den Hof und befahl den Reitknechten, seine Mähre zu satteln und das Pack aus dem Zwinger zu lassen. Dann warf er den Hunden ein Taschentuch der Maid vor, setzte sie auf die Spur an, und los brauste die wilde Jagd im Mondlicht über das Moor. Eine weile standen die Kumpane offene Mundes, unfähig zu bergreifen, was dort in solcher Hast geschehen war. Alsbald ging jedoch ihren benebelten Sinnen die Art der Tat auf, die sich nun dort auf dem Moor vollziehen würde. Alles geriet in Aufruhr. Manche reifen nach ihren Pistolen, manche nach ihren Pferden und manche nach mehr Wein. Schließlich kehrte jedoch ein wenig Vernunft in ihre wirren Hirne ein und alle, dreizehn an der Zahl, sprangen auf ihre Pferde und nahmen die Verfolgung auf. Der Mond schien hell über ihnen und sie galoppierten wild dahin, in die Richtung die auch die Maid eingeschlagen haben musste, wollte sie ihr Heim erreichen. Sie mochten eine oder zwei Meilen zurückgelegt haben, als sie auf einen der Nachthirten im Moor trafen und ihn anriefen um zu erfahren, ob er die wilde Jagd gesehen habe. Und der Mann, so erzählt die Sage, war vor Furcht so von Sinnen, dass er kaum sprechen konnte. Endlich aber sagte er, er habe wohl die unglückselige Maid gesehen, mit den Hunden hart auf
der Spur.
>Aber ich habe mehr als das gesehen<, sagte er, >denn Hugo Baskerville ritt auf seiner Stute an mir vorüber, und hinter ihm lief lautlos ein Höllenhund, und Gott sei davor, dass solch einer je auf meinen Fersen sei.<
Da fluchten die berauschten Edelleute des Hirten und ritten weiter. Alsbald jedoch lief es ihnen kalt über den Rücken, dann über das Moor erscholl ein Galopp und die schwarze Stute, benetzt von weißem Schaum, jagte mit schleifendem Zügel und leerem Sattel an ihnen vorbei. Da drängten die Kumpane sich eng aneinander, denn große Furcht war über sie gekommen, aber trotzdem ritten sie weiter über das Moor hin, obwohl jeder einzelne, wäre er allein gewesen, sehr gern sein Pferd gewendet hätte. Langsam ritten sie so weiter und trafen schließlich auf die Hunde. Diese, die doch wegen ihrer Tapferkeit und Rasse bekannt waren, winselten dicht-gedrängt am Rande einer tiefen Senke oder goyal, wie wir es nennen, im Moor. Einige schlichen sich davon, und andere starrten mit gesträubten Haaren das enge Tal vor ihnen hinab. Die Gesellschaft hatte angehalten, jählings viel nüchterner, denn bei ihrem Aufbruch. Die meisten wollten auch nicht weiter, aber drei von ihnen, die tapfersten oder vielleicht die berauschtesten , ritten den goyal hinab. Der Graben mündete in eine breite Fläche, auf welcher zwei jener großen Steinen standen, die man noch heute dort sehen kann, und die in den Tagen der Vorzeit von vergessenen Menschen dort errichtet worden waren. Der Mond schien hell über die Lichtung, und da, in der Mitte, lag die unglückliche Maid, wie sie vor Erschöpfung und Angst tot zusammengebrochen war. Doch war es nicht der Anblick ihrer Leiche, noch der Anblick der Leiche Hugo Baskervilles, die in ihrer Nähe lag, bei welchem sich die Haare auf den Häuptern der drei gottlosen Raufbolde sträubten, sondern, dass über Hugo, an seinem Halse reißend, ein grässlich Ding stand, eine große, schwarze Bestie von der Gestalt eines Hatzhundes so sterbliches Auge je erblickt. Und dieweil sie schauten, riss das Ding die Gurgel aus Hugo Baskerville; dann wandte es seine flammenden Augen und triefenden Fänge auf die Männer. Die drei kreischten vor Angst und ritten, alleweil schreiend, über das Moor um ihr Leben. Einer, sagt man, sei in nämlicher Nacht gestorben, und die anderen blieben für den Rest ihrer Erdentage nurmehr gebrochene Männer. So, meine Söhne, geht die Sage vom Erscheinen des Hundes, der seither die Familie so schrecklich heimgesucht. Wenn ich sie hier niedergeschrieben habe, ist es, weil das klar Gewusste minderen Schrecken birgt denn das Angedeutet und Rätselhafte. Auch ist nicht zu leugnen, dass viele Mitglieder der Familie unseligen Todes starben: jäh, blutig und mysteriös. Doch mögen wir uns in der unendlichen Güte der Vorsehung geborgen fühlen, welche doch nicht Unschuldige über das in der in der Heiligen Schrift bedrohte dritte und vierte Geschlecht hinaus züchtigen wird. Dieser Vorsehung, meine Söhne, empfehle ich Euch hiermit und rate Euch noch, in jenen dunklen Stunden, da die Kräfte des Bösen die Oberhand haben, vom Durchqueren des Moores abzusehen.

Aufgaben:
1.Was für eine Person war Hugo Baskerville?




2.Wen und warum hat Hugo Baskerville gejagt?




3.Was denkt die Gefolgschaft zuerst und am Ende über die Verfolgung?




4.Wie endet die Verfolgung?

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: bLuBbxP



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