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georg büchner - woyzek - Referat



GEORG BÜCHNER


WOYZECK
BIOGRAPHIE


Büchner wurde am 17.10.1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren. Georg Büchner war der Sohn des Bezirksarztes von Darmstadt, der Aufgrund seiner Abneigung zur französischen Revolution nach Hessen zog. Außerdem hatte Büchner 5 Geschwister.

Er studierte Medizin, Naturwissenschaften, Geschichte und Philosophie. In Gießen schloss er sich der radikalen Freiheitsbewegung an und gründete 1834 die "Gesellschaft für Menschenrechte", und verfasste zusammen mit Friedrich Ludwig Weidig aus Butzbach die sozialrevolutionäre Flugschrift "Der Hessische Landbote", in der es hieß: "Friede den Hütten, Krieg den Palästen". Weil Georg Büchner wegen des Aufrufs zur Revolution steckbrieflich gesucht wurde, floh er im März 1835 für einige Zeit nach Straßburg.
1835 hatte Georg Büchner sein erstes Drama veröffentlicht: "Dantons Tod". Es folgten die Erzählung "Lenz" und das Lustspiel "Leonce und Lena". Das Drama "Woyzeck" blieb ein Fragment. Erst die Expressionisten erkannten Anfang des 20. Jahrhunderts seine literarische Bedeutung.

In der Formgebung oft noch dem Sturm und Drang verhaftet, zeigen die Stoffwahl wie die psychologische Zeichnung der Charaktere und die Darstellung des Milieus Büchner als Vertreter des "neuen Dramas" und Vorläufer des Naturalismus. Seine dramatische Technik der szenischen Darstellung und Episierung, die Abkehr vom klassischen Dialog weisen auf den Expressionismus wie auf Bertolt und das zeitgenössische politische Drama voraus. (Harenbergs Lexikon der Weltliteratur, Band 1, Dortmund 1989, Seite 494)
Für das Sommersemester 1837 plante Georg Büchner eine weitere Vorlesung in Zürich, aber dazu kam es nicht mehr, denn er erkrankte Anfang Februar an Typhus. Möglicherweise hatte er sich an einem Präparat infiziert. Das mit ihm befreundete Ehepaar Caroline und Wilhelm Schulz benachrichtigte seine Verlobte. Im Beisein Luise Wilhelmine Jaeglés starb der Dreiundzwanzigjährige am 19. Februar 1837 in Zürich.

INHALT

Das Stück handelt von dem Soldaten Franz Woyzeck, der zum Mörder wird, nachdem seine Vorgesetzten ihn ausnutzen und die Freundin ihn betrügt.

Woyzeck ist ein einfacher, armer Soldat, der versucht mit ehrlicher Arbeit seine Freundin Marie und sein uneheliches Kind zu unterstützen. Er dient dem Hauptmann als Laufbursche. Der Hauptmann nutzt jede Situation, um Woyzeck zu beleidigen und ihn auszunutzen. Als Woyzeck den Hauptmann rasiert, wird er von diesem beschimpft und beleidigt, er lässt sich jedoch nichts anmerken und setzt seine Arbeit fort.
Marie begegnet währenddessen bei einem Spaziergang in der Stadt einem Tambourmajor, der als Haupttrommler die Parade einer Militärkapelle anführt. Der Major ist von Marie sehr angetan und versucht, sie mit kleinen Geschenken für sich zu gewinnen. Woyzeck ahnt, dass Marie ihn betrügt. Er lässt sich auf das Experiment eines skrupellosen Arztes ein. Durch das zusätzliche Geld hofft Woyzeck, seine Freundin an sich binden zu können.
Im Zuge des medizinischen Experiments wird Woyzeck auf eine Erbsendiät gesetzt und darf fortan ausschließlich die grünen Hülsenfrüchte essen. Marie kann den Avancen des Tambourmajors nicht mehr widerstehen und lässt sich auf eine Affäre mit ihm ein. Woyzecks Eifersucht wächst. Zudem wird der Soldat vom Hauptmann und dem Arzt psychisch und physisch immer stärker ausgenutzt und in der Öffentlichkeit blamiert. Woyzecks Mitmenschen machen sich auf seine Kosten lustig und stacheln die Eifersucht mehr und mehr an.
Woyzeck entdeckt Marie und den Tambourmajor bei einem Tanz im Wirtshaus. Aufgrund der Mangelernährung sowie der psychischen Belastungen ist er inzwischen völlig erschöpft. Er hört Stimmen, die ihm befehlen, Marie umzubringen. Da Woyzeck nicht genügend Geld für eine Pistole besitzt, kauft er sich ein Messer. Er lockt Marie in den Wald und ersticht sie dort im Blutrausch, eilt zurück in die Stadt und besucht das Wirtshaus. Andere Gäste entdecken Blutspuren an ihm, woraufhin der die Flucht ergreift. Er kehrt zurück zum Tatort und versenkt das Messer in einem Teich. Marie wird tot aufgefunden und untersucht.

Das Drama zeigt auf, wozu Materialismus einen Menschen treiben kann. Um aus dem unteren Stand auszubrechen, opfert Woyzeck nicht nur seine körperliche, sondern auch seine geistige Gesundheit. Der Mord an Marie sollte somit nicht nur vor dem Hintergrund der Eifersucht gesehen werden, sondern auch vor dem Hintergrund der geistigen Störung Woyzecks und dem Versuch, endlich aus seinem gesellschaftlichen Käfig auszubrechen.

INTERPRETATION

Georg Büchner zeigt mit seinem Werk Woyzeck anhand eines individuellen Beispiels, wie die gesellschaftlichen Strukturen im 18 Jahrhundert sind. Es ergibt sich ein Bild eines feudalen Gesellschaftssystems, welches theologisch fundiert ist und in dem der Aufstieg oder der Abstieg in einen anderen sozialen Stand völlig ausgeschlossen sind. Die Folge dessen ist, dass die in gesellschaftlichen Zwängen gefangenen Figuren, gezwungen werden, bestimmte Dinge zu tun. Dabei zeigt er auf, dass diese Strukturen in der Lage sind, einen Menschen zu deformieren und ihn sogar zum Äußersten zu treiben können. Man kann Georg Büchners "Woyzeck" außerdem als Beziehungsdrama und Kriminalstück interpretieren.

Eifersucht: Das Motiv Eifersucht zieht sich durch das gesamte Stück. Marie betrügt Woyzeck, Woyzeck erfährt davon und als Konsequenz ermordet er Marie mit einem Messer. Doch warum betrügt Marie Woyzeck? Die Antwort auf diese Frage hat zwei Facetten. Auf der einen Seite die Schwäche Woyzecks und auf der anderen Seite die imposante Wirkung und Stärke des Tambourmajors. Woyzeck ist aufgrund seines Dienstes beim Militär und seinen Nebentätigkeiten (Stöcke schneiden, Hauptmann rasieren, das Ernährungsexperiment) , die der finanziellen Aufbesserung dienen, zeitlich sehr eingespannt. Daher ist er nicht in der Lage, sich intensiv um seine Familie zu kümmern und auch verdient er nicht genug Geld, um seiner Familie größere Wünsche zu erfüllen. Obwohl Marie es als ungerecht empfindet, Woyzeck Vorwürfe zu machen, betont sie, dass sie ein "natürliches Recht" auf die Geschenke eines Mannes habe.
Der Tambourmajor hingegen hat auf Grund seiner Uniform und seiner imposanten Statur ("Ein Mann, wie ein Baum") eine sehr attraktive Wirkung auf Marie. Außerdem ist er in der Lage, Maries sinnliche und materielle Bedürfnisse zu befriedigen.
Woyzeck, vom Hauptmann verspottet, erkennt, dass er Marie nicht zurückgewinnen kann und sieht keinen anderen Ausweg, als Marie zu ermorden.

Einsamkeit: Woyzeck ist gesellschaftlich isoliert. Der Hauptmann, der Doktor und der Tambourmajor fühlen sich aufgrund ihrer sozialen Position bzw. im Falle des Tambourmajors aufgrund der körperlichen Unterschiede überlegen und verspotten Woyzeck. Selbst Andres, Woyzecks Kamerad, trägt zur Einsamkeit bei, da er nicht nicht in der Lage ist, Woyzecks Situation nachzuempfinden. Stattdessen intepretiert er Woyzecks Äußerungen als Nachwirkungen von Fieber, und rät Woyzeck zu einer Medikation mit Alkohol. Ein weiterer Aspekt der Einsamkeit stellt die Ermordung Maries und die anschließende Ablehnung des Kindes dar. Die einzigen Personen, zu denen Woyzeck eine intensivere Bindung hat sind Marie und sein Kind. Nach der Ermordung Maries wird Woyzeck jedoch auch von seinem Kind abgestoßen und so ist Woyzeck gegen Ende komplett vereinsamt. Besondere Aufmerksamkeit spielt bei dem Motiv Einsamkeit natürlich das Märchen der Großmutter, welches weiter unten genauer unter die Lupe genommen wird.


Wahn: Wahn - und insbesondere Wahnvorstellungen stellen einen Großteil von Woyzecks Leben und Empfindungen dar. Bereits in der ersten Szene glaubt Woyzeck, sich an einem verfluchten Platz zu befinden ("abends [...] der Kopf rollt"). Woyzeck schildert sowohl Marie, als auch Andres seine Halluzinationen und ruft in beiden Angst hervor, was Woyzecks Vereinsamung weiter beschleunigt. Auch der Doktor ist von Woyzecks Wahnvorstellungen überzeugt und diagnostiziert eine zeitweise geistige Verwirrung. Der Höhepunkt des Wahns spiegelt sich in den Stimmen wider, die Woyzeck befehlen, Marie zu ermorden.

Rangunterschiede innerhalb der Gesellschaft: Büchner verwendet Figuren aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, um ein repräsentatives Bild der Gesellschaft zu der damaligen Zeit zu schaffen. Interessant ist hier, dass nicht nur Unterschiede und Konflikte zwischen arm und reich, sondern auch zwischen der feudalen Klasse (Hauptmann) und dem liberalen Bürgertum (Doktor) aufzeigt werden. Es ergibt sich ein Bild eines feudalen Gesellschaftssystems, welches theologisch fundiert ist und in dem der Aufstieg oder der Abstieg in einen anderen sozialen Stand völlig ausgeschlossen sind. Die Folge dessen ist, dass die in gesellschaftlichen Zwängen gefangenen Figuren, gezwungen werden, bestimmte Dinge zu tun. Man spricht dabei von dem sogenannten "sozialen Determinismus" (ung. = soziale Vorherbestimmtheit)

Gewalt und Aggressivität: Auffallend bei diesem Motiv ist, dass Woyzeck stets als Opfer darsteht. Auch bei der Ermordung Maries kann man Woyzeck sowohl als Täter, als auch als Opfer bezeichnen, da er mit dem Mord alles verliert, was ihm etwas bedeutet hat. Gewalt in "Woyzeck" findet man zum Beispiel hier:

Woyzeck ermordet Marie
Marie verletzt Woyzeck durch den Betrug
Kampf zwischen Tambourmajor und Woyzeck
Streit zwischen Marie und ihrer Nachbarin
Der Doktor riskiert Woyzecks Gesundheit durch das Ernährungsexperiment
Andres hilft Woyzeck nicht

HISTORISCHER HINTERGRUND

Als Zeit des „Vormärz“ werden die Jahre zwischen 1830 und 1848 bezeichnet. Der Beginn dieser Epoche wird durch die Julirevolution in Frankreich, ihr Ende durch die Märzrevolution in Österreich und Deutschland
markiert.
Schon die politischen Ereignisse zu Beginn des 19. Jahrhunderts haben Einfluss auf die darauf folgenden Jahre. Vor allem die akademische Jugend widersetzt sich der Restauration, dem wieder erstarkten fürstlichen Absolutismus nach dem Wiener Kongress. Wichtiges Instrument zur Herrschaftssicherung des absolutistischen Staates sind die „Karlsbader Beschlüsse“, die jeglichen Widerstand erheblich erschweren, indem sie die Zensur von Büchern und Zeitungen, ein Verbot der Burschenschaften und die Überwachung der Universitäten verordnen.
Ausgelöst durch die französische Junirevolution von 1830 beginnt die „jungdeutsche Periode“, bestimmt durch Autoren wie Georg Büchner (1813-1837), Christian Grabbe (1801-1836) und Heinrich Heine (1797-1856). Sie fordern einen einheitlichen Nationalstaat, Gedankenfreiheit und die Abschaffung der Pressezensur. Angestrebtes Ziel sind demokratische Lebensverhältnisse. Trotzdem sind sie lange nicht so revolutionär, wie von den Machthabern angenommen wird. Die Dichter des jungen Deutschlands treten vor allem gegen die herrschenden literarischen Autoritäten, die Klassiker und Romantiker, auf. Literatur sollte weder zweckfrei und absolut sein, noch mystischem Weg nach innen, sondern vielmehr die jeweiligen Gesellschaftszustände widerspiegeln. Kunstformen sind Mittel zum Zweck, der „poetischen Umgestaltung des Lebens“.
Die immer intensiver werdenden Versuche der Machthaber, das Presse-, Vereins- und Versammlungsrecht einzuschränken, werden mit einer immer angespannter werdenden Situation in Österreich und Deutschland beantwortet. Wiener Schriftsteller fordern in Petitionen an den Kaiser ein geordnetes Zensurverfahren. Auch wegen der steigenden Arbeitslosigkeit gibt es Unruhen in der Bevölkerung. Ausgelöst durch eine neuerliche Revolution in Paris beginnt im März 1848 die österreichische Revolution. Eine Reihe von Aufständen wird von der Nationalgarde gewaltsam niedergeschlagen. Im Oktober wird Wien gar in einen Belagerungszustand versetzt. Die Stadt wird im Sturm genommen und führende Revolutionäre werden standrechtlich erschossen. Im Dezember besteigt der Neffe Kaiser Ferdinand I. als Kaiser Franz Joseph I. den Thron. Die Revolution ist niedergeschlagen; mehr als zehn Jahre lang herrscht der Kaiser nun als absoluter Monarch.

CHARAKTERE

Woyzeck

Der Protagonist des Dramas ist Soldat und hat mit seiner Lebensgefährtin Marie einen Sohn. Um sein Einkommen aufzubessern, verdingt er sich als „Versuchskaninchen“ bei den Ernährungsexperimenten des Doktors. Woyzeck ist schmächtig, wirkt unbeholfen und hat kaum Freunde. Er erweckt den Eindruck, schizophren zu sein und hört Stimmen.


Marie

Sie ist wegen ihres unehelichen Kindes verschrien. Zwar bemüht sie sich, eine gute Mutter und Frau zu sein, doch Woyzeck macht es ihr nicht gerade einfach, da er so gut wie nie zu Hause ist. So kommt es, dass sie ihn mit dem Tambourmajor betrügt, was sie letztlich mit dem Tod bezahlt.


Der Doktor

Er ist ein Menschenverächter, er sieht den Menschen nur als Versuchsobjekt. So verschreibt er Woyzeck die einseitige Erbsendiät und freut sich an Veränderungen seines „Versuchskaninchens“, egal ob sie negativer oder positiver Natur sind. Der Doktor ist nicht da, um den Menschen zu helfen, sondern sieht deren Leiden lediglich als „interessanten Kasus“ an.


Tambourmajor

Der Tambourmajor, in einer weitaus höheren sozialen Schicht als Woyzeck, steht im Hintergrund des Stückes und spielt nur insofern eine bedeutende Rolle, als Marie wegen des Verhältnisses mit ihm von Woyzeck ermordet wird.


ENTSTEHUNG/QUELLE DES AUTORS

Das Fragment Woyzeck beruht auf einer wahren Begebenheit. Wie Büchner Fachjournalen seines Vaters entnahm, tötet der 41-jährige Friseur Johann Christian Woyzeck am 21. Juni 1821 aus Eifersucht seine Geliebte in einem Hauseingang. In gerichtsmedizinischen Untersuchungen soll festgestellt werden, ob Woyzeck zu diesem Zeitpunkt voll zurechnungsfähig gewesen ist. 1824 wird das Todesurteil des Friseurs vollstreckt. Der interessierte Büchner beginnt, diesen Fall zu studieren und verarbeitet ihn in seinem gleichnamigen Werk.

Die zentralen Themen Büchners sind die soziale Frage und die Frage der Willensfreiheit. Als Naturwissenschaftler nimmt er eine dezidierte Gegenposition zum philosophischen Idealismus der deutschen Klassik (vgl. Schiller) ein: Die „Natur“ formt den Menschen, nicht der Geist. Anders als in seinen Quellen stellt er Woyzeck als Objekt medizinischer Forschung dar und thematisiert das heute mehr denn je aktuelle Verhältnis von Wissenschaft und Humanität. Verstärkt wird diese psychologische Begründung von Woyzecks Handeln durch die sozialen Bedingungen: die Misere des Pauperismus, das Massenelend in den deutschen Staaten.
Ausbeutung: Woyzeck ist seiner Armut ausliefert. Seine Vorgesetzten, der Hauptmann und der Doktor, machen ihn sich zunutze weil er arm und im Rang niedriger ist.
Unterdrückung: Die Hauptfigur wird unterdrückt und niedergehalten, damit man ihn weiter ausnutzen kann. So baut sich Widerstand erst gar nicht auf.
Durch die Armut und die harte Arbeit, die sein Leben bestimmt und aufzehrt, erleidet Woyzeck physischen und psychischen Schaden. Vom Hunger bis zur Bewusstseinslenkung entsteht die Psychose, die bis zu seinem Tod führt.









WIRKUNG AUF DIE ZEIT

Im politischen Sinne beschreibt der Begriff „Vormärz“ den historischen Zeitabschnitt zwischen dem Wiener Kongress 1815 und der Märzrevolution von 1848/1849 in Europa.
In dieser Zeitspanne, in der die Romantik und der Biedermeier kulturell maßgebend, aber nicht im Entferntesten mit den realen Lebensumständen der damaligen Gesellschaft in Einklang zu bringen sind, gründet sich eine Gruppe junger Literaten mit dem Namen „Junges Deutschland“, welche tonangebend für diese Epoche ist. Zu ihnen zählten als Gründungsmitglieder unter anderem Karl Gutzkow, Ludolf Wienbarg, Theodor Mundt, Heinrich Laube, sowie Ludwig Börne. Mit ihrem Zusammenschluss reagieren sie auf einen Bundestagsbeschluss aus dem Jahre 1835, aus dem hervorgeht, dass ihre und die Schriften Heinrich Heines verboten werden. Dies wiederum gilt als eine Reaktion auf die offene Kritik an sozialen Missständen, den Themen Volk und Gesellschaft, Vaterland und Nation, sowie Meinungsfreiheit, die, die Gruppe in ihren Texten zum Ausdruck bringt.Gegenstand ihrer Literatur sind also oft politische Sachverhalte und keine Stimmungen.
Woyzeck wird in die Epoche des Vormärz eingegliedert. Merkmale sind: Ablehnung des Absolutismus, des Idealismus, von Klassik und Romantik, Forderung nach Presse- und Meinungsfreiheit, Flugschrift, Offene Dramenform.

Durch sein frühes Sterben zwingt Georg Büchner alle Interpreten, sich ihr eigenes Bild zu machen. Ohne es zu wollen, wurde Büchner damit Vorbild für Generationen von Künstlern, die erkannt haben, welche Kraft in der Skizze, dem groben Entwurf, den angedeuteten Szenen liegt. Sie öffnen Türen in unbekannte Bereiche unseres Seelenlebens, ohne uns durch vorschnelle Antworten gleich wieder beruhigen zu wollen. Gerade das nicht Ausgesprochene ist es, das uns an der Geschichte dieses armen Teufels Woyzeck so fasziniert, dass bis heute weit über 400 Inszenierungen dieses Stoffes nachweisbar sind.


GATTUNG / AUFBAU
und
SPRACHE / STIL

Woyzeck ist ein Dramenfragment, daher hat es den folgenden Aufbau:
Exposition: Woyzecks Halluzinationen, Maries sexuelle Wünsche, Ausbeutung Woyzecks;
steigende Handlung: Kontaktaufnahme des Tambourmajors, Maries Untreue;
Wendepunkt: Bestätigung von Woyzecks Verdacht durch den Hauptmann, Woyzecks Verzweiflung;
fallende Handlung: Zweikampf zwischen Woyzeck und dem Tambourmajor;
Katastrophe: „Mordkomplex“: Mord, Entdeckung, Vertuschungsversuch, Fazit der Ermittlungsbehörden

Trotz seines relativ geschlossenen Plots ist „Woyzeck“ ein Drama der offenen Form und antiklassisch konzipiert:

– der Stoff stammt aus der Zeitgeschichte
– das Stück spielt im einfachen, vorproletarischen Milieukeine autonomen, selbstbestimmten Figuren, sondern beschränkte Mündigkeit, soziale Abhängigkeiten
– Einbezug des Physischen und des Unbewussten, der Natur als „Mitspieler“
– weitgehend voneinander unabhängige Einzelszenen,
– Prosa, keine Verssprache
– verschiedenste Sprachebenen, Dialektgebrauch, Einschübe von Volksliedern, Parodien

- bei Woyzeck herrscht der natürliche Sprachstil vor (Dialekt, abgebrochene Sätze: „Ich muss hinaus, 's ist so heiß dahie.“ und „Was hast du vor? Franz, du bist so blass. Franz, halt. Um des Himmels Willen, he Hülfe“) Die dialektische Färbung verdeutlicht auch den sozialen Stand der Personen.
- die Syntax folgt nicht mehr der grammatikalischen Richtigkeit („Drück die Auge fest zu“)
- Volkslieder: verdeutlichen Stimmung und das allgemeine Leben („Mädel mach's Ladel zu, 's kommt e Zigeunerbu, führt dich an deiner Hand, fort ins Zigeunerland“)
- Gebrauch von Imperativen, Sprache des Militärs: Machtausübung (Hauptmann: „Beschäftigung, Woyzeck, Beschäftigung!“)

EIGENE MEINUNG

Ich muss zugeben, dass das Buch „Woyzeck“ mir nicht sehr gut gefallen hat. Mir gefällt die Geschichte nicht, ebenso die Art, wie sie geschrieben ist. Außerdem, und dafür kann Büchner nichts, habe ich es mühsam gefunden, dass viele aus unserer Klasse eine andere Ausgabe gelesen haben und dadurch ein Chaos in den Stunden entstanden ist. Trotzdem ist fairerweise zu erwähnen, dass das Buch einen zum Denken anregt (vor allem über Gesellschaftszwang und dergleichen) und die Bemühungen des Autors, sein Thema dem Leser nahe zu bringen, auf jeden Fall bemerkbar sind




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