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Wolfgang Borchert - 2.Version - Referat



Wolfgang Borchert (1921 – 1947)


Wolfgang Borchert wurde am 20 Mai 1921 in Hamburg als
Einzelkind geboren. Sein Vater Fritz Borchert war Lehrer an einer Volksschule und seine Mutter Hertha Borchert, war eine bekannte Heimatschriftstellerin.


Borchert war ein ziemlich guter Schüler, der dann aber immer schlechter wurde. Er verließ mit 17 Jahren die Schule und fing
eine Lehre als Buchhändler an. Eigentlich wollte er Schauspieler werden, doch seinen Eltern war dieser Beruf zu unsicher.
Schließlich nahm er heimlich Schauspiel,- und Steppunterricht in Lüneburg. 3 Jahre später, also mit 20 Jahren bekam er seinen Einberufungsbescheid. Dann wurde er 1942 angeklagt, sich der Wehrpflicht durch Selbstverstümmelung entzogen zu haben.
Außerdem wurde Wolfgang Borchert wegen Angriffe auf den Staat angeklagt, freigesprochen aber blieb noch in Untersuchungshaft. Nach weiterem Einsatz beim Militär, wurde er mit erst 22 Jahren mit Gelbsucht und Fleckfieber in ein Lazarett gebracht. 1 Jahr später wurde er angeklagt, den Reichsminister lächerlich gemacht
zu haben und somit zu 9 Monaten Haft in Berlin verurteilt. Doch
er wurde frühzeitig entlassen. Als er 24 Jahre alt war, kehrte er sehr krank nach Hamburg zu seinen Eltern zurück. Dort arbeitete
er in einem Kabarett. In dieser Zeit bekam er erneut Krankheiten und kam ins Krankenhaus. Von dort wurde er aber als unheilbar Leberkrank entlassen. Schließlich ging es ihm aber immer schlechter und so bekam er von seinen Freunden einen
Kuraufenthalt in der Schweiz geschenkt. Dort starb Wolfgang Borchert am 20 November 1947 um 9 Uhr im Clara – Hospital in Basel.


Wolfgang Borchert schrieb auch zahlreiche Kurzgeschichten z.B.
· Die Küchenuhr
· Nachts schlafen die Ratten doch
· Unser kleiner Mozart
· Die Kegelbahn
· Die Stadt
· ....u.s.w....

Außerdem auch viele Gedichte z.B.
· Leuchtturm
· Laternentraum
· Der Kuß
· Abschied
· Laterne, Nacht und Sterne
· ....u.s.w....

Jedoch hat er in seinem Leben nur ein Theaterstück geschrieben und das war “Draußen vor der Tür”.


„Draußen vor der Tür“
„Draußen vor der Tür“ ist ein Drama, dass aus 5 Szenen und einem einleitenden Text (Vorspiel und Traum) aufgebaut ist.
Die Handlung spielt auf 3 verschiedenen Ebenen.
· Die Erste Ebene stellt die Wirklichkeit dar.
· Die Zweite Ebene stellt die Träume und Bedrückung des Hauptdarstellers dar.
· Und die Dritte Ebene stellt Gott und den Tod dar.

Wolfgang Borchert schrieb „Draußen vor der Tür“ im Spätherbst 1946 in nur 8 Tagen.

Es wurde am 13 Februar 1947 zum ersten Mal vom Nordwestdeutschen Rundfunk als Hörspiel gebracht und nur einen Tag später als Bühnenstück uraufgeführt.
Verfilmt wurde es unter dem Titel „Liebe 47“.
Borchert schaffte mit diesem Stück seinen künstlerischen Durchbruch.

Draußen vor der Tür wurde auch,
„Ein Stück, das kein
Theater spielen und
kein Publikum sehen will“
genannt.




























Inhaltsangabe

In dem Theaterstück „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert geht es um einen Mann, der vom Krieg zurückkommt, nur Probleme hat und seelisch stark belastet ist.

Beckmann, die Hauptfigur, kehrt mit steifem Knie vom Krieg zurück. Von seiner Frau verlassen, heimatlos, vom Krieg und Gefangenschaft aller Kraft und Hoffnung beraubt, beschließt er, seinem Leben ein Ende zu setzen. Doch die Elbe, in die er sich stürzt, spühlt ihn wieder ans Ufer zurück. Beckmann fühlt sich um die erträumte ewige Ruhe gebracht und muss sich nun der Wirklichkeit stellen. Nochmals muss er im Leben Fuß fassen doch seine Versuche schlagen fehl. Als er am Ufer erwacht, begegnet er zum ersten Mal dem Anderen und erzählt ihm seine Geschichte: seine Gefangenschaft in Russland, die Heirat seiner Frau mit einem anderen Mann und der Tod seines Kindes in den Trümmern von Berlin. Nun taucht eine junge Frau auf, die ihn mit nach Hause nimmt und ihm die Kleider ihres verschollenen Mannes schenkt. Beckmann erfährt, dass der Mann vermisst wird. Der Mann kehrt einbeinig und auf
Krücken zurück.
Beckmann flieht, und der Andere rät ihm, seinen ehemaligen Oberst aufzusuchen und ihm die Verantwortung zurückzugeben, die ihm einer im Krieg gegeben hat. Der Oberst lacht Beckmann schließlich aus. Nun sucht Beckmann betrunken einen Kabarettdirektor auf, bei dem er um Arbeit bittet. Dieser schickt Beckmann weg. Der Andere überredet ihn, nicht in die Elbe zu springen, sondern seine Eltern zu suchen. Vor seinem Geburtshaus erfährt er von einer Frau Kramer, dass sich seine Eltern das Leben genommen haben. Seine letzte Hoffnung ist zusammengebrochen. Beckmann gibt endgültig auf und geht wieder zur Elbe.
In einem Traum sieht Beckmann Gestalten, denen er bei der Heimkehr in seine Vaterstadt begegnet ist: der alte Mann (Gott), der Straßenkehrer und der Tod. Auch seine „Mörder“ erscheinen ihm nochmals: der Oberst, der Direktor, Frau Kramer, seine Frau mit ihrem neuen Mann. Am Schluss des Dramas trifft Beckmann noch mal auf den Einbeinigen. Dieser spricht ihn schuldig an seinem Selbstmord. Beckmann wurde ohne sein Wissen zum Mörder. Wo er hinkommt, wird er Schuld und Tod konfrontiert. Als er aus dem Traum erwacht, muss er erkennen, dass er kein Recht auf Selbstmord hat, er ist zum Leben verdammt.



Zeittafel

1921: 20 Mai: Wolfgang Borchert wird in Hamburg geboren.

1936: Borchert schreibt erste Gedichte.

1939: Er beginnt eine Buchhändlerlehre, die er Ende 1940 abbricht.
Anschließend nimmt er Schauspielunterricht und veröffentlicht
erste Gedichte im „Hamburger Anzeiger“.

1941: Im März wird er an der Landesbühne Ost – Hannover in
Lüneburg engagiert. Im Juni wird er zum Kriegdienst
eingezogen.

1942/43: Borchert wird verwundet und erkrankt an Diphtherie.
Er wird wegen Selbstverstümmelung angeklagt aber
freigesprochen. Zunächst bleibt er in Untersuchungshaft
und wird wegen „mündlicher und schriftlicher Äußerungen“
zu mehreren Monaten Haft verurteilt. Im November
wird er zur „Bewährung“ an die Ostfront versetzt, wurde
aber wegen Gelbsucht und Fleckfieberverdacht im
Dezember in ein Lazarett eingeliefert und schließlich 1943
aus der Armee entlassen.

1943: Borchert arbeitete als Kabarettist.

1944: Borchert wird zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt und in Berlin
inhaftiert.

1945: Borchert kehrt als Schwerkranker nach Hamburg zurück und
wird Kabarettist am Hamburger Schauspielhaus.

1946: Veröffentlichung seiner Gedichte und Kurzgeschichten.

1947: Januar: Borchert schreibt unheilbar krank innerhalb einer
Woche das Drama „Draußen vor der Tür“.
20 November: Wolfgang Borchert stirbt während eines
Kuraufenthaltes in Basel/Schweiz.




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