Lerntippsammlung Headergrafik
Linie
Abstandshalter

Suchbegriff:

Willkommen und Abschied - Referat



Ich möchte heute eine Analyse über Goethes Willkommen und Abschied vortragen.

Willkommen und Abschied von Goethe


„Es schlug mein Herz. Geschwind, zu Pferde!
Und fort, wild wie ein Held zur Schlacht.“
Die ersten Verse verbreiten noch pure Vorfreude, der Leser weiß noch nicht warum das lyrische Ich so aufgeregt ist. Ganz anders am Ende der ersten Strophe. Es geht eine Düsternis und Beklommenheit von den letzten paar Zeilen aus, die der Dichter Goethe mit Metaphern und Vergleichen kunstvoll gestaltet.
„Wo Finsternis aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.

In der zweiten Strophe fängt es wieder eher ruhiger und beharrlicher an, das steigerst sich aber zu einem Kampf mit der Natur, ähnlich dem Aufbau der ersten Strophe.
„Der Mond von einem Wolkenhügel
Sah schläfrig aus dem Duft hervor.“
“Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,...“

Alles ändert sich nach dem Ende der zweiten Strophe. Er geht von der schauerlichen und gefährlichen Natur über zu Versen, die große Gefühle und Liebe widerspiegeln. Man spürt richtig wie viel „Herzblut“ in diesen paar Zeilen liegen, die man wahrscheinlich nicht so formulieren könnte, wenn man nicht schon einmal selber verliebt war, aber das ist meine persönliche Meinung.
„Ich sah dich, und die milde Freude
Floss aus dem süßen Blick auf mich.
Ganz war mein Herz an deiner Seite,
Und jeder Atemzug für dich.“

Den vollkommenen Umschwung von Düsternis auf vollendetes Glück und Liebe zeigt sich auch an den gewählten Adjektiven und Nomen. Den Unterschied zwischen Strophe eins und zwei im Vergleich zu der Dritten möchte ich nun aufzeigen.
„getürmter Riese – milde Freude
hundert schwarzen Augen – rosenfarbes Frühlingswetter
umsausten schauerlich – lieblichen Gesicht“
Zu „rosenfarbes Frühlingswetter“ möchte ich noch anmerken, dass Goethe das Wort „rosenfarbes“ erfunden hat, was bei vielen Dichtern nichts Ungewöhnliches war und ist.
Er setzt, von meiner Warte aus gesehen, Vergleiche und Metaphern sehr gekonnt ein. Ich will nun zwei Vergleiche anführen, die mir besonders gut gefallen haben.
„.. wie ein Held zur Schlacht
Umsausten schauerlich mein Ohr“
„Wie ein Held zur Schlacht“ ist darauf bezogen, dass er nur um zu seiner Geliebten zu kommen den Kampf mit der Natur und ihren Gewalten aufnimmt, angetrieben durch den Mut den die Vorfreude auf die Liebste ihm gibt.

Nun möchte ich noch ein paar Metaphern aufzeigen, die sehr gelungen sind.
„Der Abend wiegte schon die Erde
Und an den Bergen hing die Nacht
Schon
stund im Nebelkleid die Eiche..“
Allein diese Metaphern lassen sich schon aus der ersten Strophe herausfiltern, eine gelungener und schöner als die andere.
„Die Winde schwangen leise Flügel“
Auch dieser Vers hat es mir angetan, da Goethe durch die Worte ein Gefühl vermittelt, was den Sinn noch viel mehr unterstreicht und heraushebt.
Die dritte Strophe wittmet sich ausschließlich der Beschreibung der Liebsten und am Ende ein Stoßgebet an die Götter.
Die erste Fassung der vierten und letzten Strophe handelt vom Abschied, wie sich in der überarbeiteten Fassung ergibt, im Morgengrauen.
In der ersten Fassung wird das lyrische Ich von der Geliebten verlassen.
„Du gingst, ich stund und sah zur Erden
Und sah dir nach mit nassem Blick.“

Nach der Überarbeitung 1789 stellt Goethe das verlassen werden genau anders, und wie wir von den historischen Fakten auch entnehmen können richtig da.
„Ich ging, du standst und sahst zur Erden
Und sahst mir nach mit nassem Blick.“
Wie wir auch aus diesen historischen Fakten entnehmen können, findet nie eine „Vollendung“ der Liebe zwischen Goethe und seiner Auserwählten statt.
Seine Geliebte stirbt verlassen und unverheiratet. Im Gegensatz dazu steht das Ende des Gedichtes, da es nicht aussagt ob der Abschied vorübergehend oder für immer ist.
Was mich an diesem Gedicht begeistert ist die Art wie Goethe Verse verfasst, die Art soviel Gefühl hineinzulegen und damit einen Teil seiner Seele preiszugeben. Er beschwört mit seinen Metaphern und Vergleichen Bilder vor das innere Auge herauf, die einen berühren aber auch zum Träumen anregen.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Sabsi0001



Kommentare zum Referat Willkommen und Abschied: