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Wie kam Hitler an die Macht und welche Auswirkungen hatte das auf die Künstler? - Referat



Wie kam Hitler an die Macht und welche Auswirkungen hatte das auf die Künstler? Erläutert am Beispiel von Erich Kästner

Adolf Hitler zog 1913 von Österreich nach München und trat im darauffolgenden Jahr als Kriegsfreiwilliger in die Bayerische Armee ein. Nachdem verlorenen Weltkrieg hörte er von einer kleinen Partei, der Arbeiterpartei, die sich regelmäßig in einem Keller traf. Diese fand er sehr interessant, da sie die gleichen Ansichten teilten und die gleichen Ziele verfolgten. Er wurde sehr schnell sehr beliebt, was unter anderem daran lag, dass er ein guter Redner war. 1920 ändert die Partei ihren Namen und hieß dann nicht mehr die Arbeiterpartei, sondern die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, ein Jahr später wurde Hitler zum Parteivorsitzenden. Viele Menschen waren unzufrieden mit der Politik, da diese ihnen keine Sicherheit geben konnten und die existierenden Probleme, wie die Megainflation und Arbeitslosigkeit. Die Partei wollte dagegen angehen und die Regierung umstürzen. 1923 startete die Partei einen Putschversuch und machte sich auf den Weg von München nach Berlin, doch wurden sie nach bereits 400 Metern von der Polizei festgenommen. Bei diesem aufeinander treffen starben sowohl Polizisten als auch Demonstranten. Hitler stand wegen Hochverratsanklage vor Gericht, wurde verhaftet und die NSDAP wurde verboten. In der Zeit, die er im Gefängnis verbrachte, schrieb das Buch „Mein Kampf“, indem er die Entwicklung zum Politiker und die Ziele der Partei festhielt. Nur neun Monate nach seiner Inhaftierung wurde Hitler wegen „guter Führung“ vorzeitig entlassen.1925 wurde die Partei wegen Hitlers Bemühungen wieder erlaubt und erhielt großen Zulauf. Vier Jahre später brach die Weltwirtschaftskrise und das Volk sehnt sich nach einer Regierung, die dem Volk Sicherheit bietet und den Haushalt saniert. Doch brachte die Regierung kaum Veränderungen. „Das Kabinett Müller war die letzte Regierung der Weimarer Republik auf parlamentarischer Grundlage“ (Zitat:http://www.grabbe-gymnasium.de/grabbe/analyse/hitler.php) und da Reichspräsident Paul von Hindenburg eine Monarchie anstrebte, ernannte er Heinrich Brüning zum Reichskanzler. Dieser stellte den Parteien ein Sanierungskonzept vor und drohte mit Konsequenzen, wenn er keine Zustimmung erhielt. Das Konzept gefiel den Parteien aber nicht und Brüning machte seine Drohung war, indem er den Reichstag auflöste. Anfang März sollten die Neuwahlen stattfinden, weshalb Hitler alle Gegner inhaftieren lassen oder vertreiben wollte, um so seine Gegner auszulöschen. Nach der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933 bot sich diese Gelegenheit. In der besagten Nacht wurde das Reichsgebäude von einem Kommunisten in Brand gesetzt und Hitler reagierte sofort, indem er die Inhaftierung aller Kommunisten in Gang setzte. Bei den Neuwahlen erhielt die NSDAP lediglich 43%, also noch nicht die Mehrheit. Daher schloss sich die Partei mit einer weiteren rechts-orientierten Partei, der Stahlhelm Partei zusammen. Am 23. März 1933 stellte Hitler das „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“ vor, was besagte, dass die Regierung Gesetze, „ ohne Zustimmung von Reichstag und Reichsrat sowie ohne Gegenzeichnung des Reichspräsidenten Gesetze“ (Zitat: http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/innenpolitik/ermaechtigungsgesetz/), erlassen kann. Um die 2/3 Mehrheit zu erhalten, sagte er außerdem, dass er die Rechte der Kirche, der Länder und Verfassungsorgane beibehalten wollte, wodurch er die Parteien der bürgerlichen Mitte auf seine Seite zog. Die Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands konnten nicht teilnehmen, da ihre Mandate bereits annulliert worden waren. Das Ermächtigungsgesetz wurde verabschiedet.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Gleichschaltung. Das bedeutete, dass das ganze öffentliche Leben auf die Nazianalsozialisten ausgerichtet war. Dies erlangte man, in dem man zum Beispiel nur Lehrer und Professoren einstellte, die die Meinung von Hitler teilten und diese an ihre Schüler weitergaben oder in den Zeitungen Werbung für die NSDAP machte. Die Menschen hatten keine Möglichkeit, Hitler aus dem Weg zu gehen. Am zweiten August 1934 starb Reichspräsident Hindenburg. Da am Tag vorher beschlossen wurde, dass Reichskanzler und Reichspräsident zu einem Amt werden sollte, hatte Hitler sein Ziel nun erreicht. Er hatte die oberste Macht
und somit die Macht über alles.

Die Machtergreifung Hitlers hatte nicht nur Auswirkungen auf die Politik, sondern auch auf Kunst und Literatur.

Dies begann damit, dass alle Künstler, die nicht arischer Abstammung waren, ihren Beruf niederlegen mussten und Kunstwerke, die als undeutsch galten, vernichtet und ans Ausland verkauft wurden. Als undeutsch wurden vor allem die Kunstwerke der Weimarer Republik abgestempelt, die eine große Vielfalt erwiesen.
Die Kunst im Nationalsozialismus griff hauptsächlich auf die Heimatkunst zur Zeit des deutschen Kaiserreichs zurück und zeigte Landschaften, Tierbilder, insbesondere aber das harte Leben von Bauern und Arbeitern. Neue Abbildung waren Kriegssituation, Arbeiter, Bauern und die Wehrmacht. Reichspropagandaminister Joseph Goebbels übernahm die Aufgabe der Neuordnung der Kunststruktur. Auch das literarische Schaffen wurde begrenzt, indem allen Schriftstellen mit jüdischem Hintergrund oder marxistischen und sozialdemokratischen Ansichten, das Recht zum Schreiben genommen wurde. Im Zuge der Aktion „Wider den undeutschen Geist“ der Deutschen Studentenschaft sollten alle Werke mit solchem Inhalt vernichtet werden. Emil Erich Kästner, geboren am 23. Februar 1899, war einer der betroffenen Schriftsteller, da er unter anderem kritische Texte über den Krieg und die Diktatur verfasste. Die Aktion startete am 26. April mit dem Sammeln der zu vernichtenden Werke und endete am 10. Mai 1933. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits fast alle betroffenen Schriftsteller ins Ausland abgesetzt. Nur einer war geblieben: Erich Kästner. Als Freunde und Verwandte ihm rieten, zu fliehen, äußerte er sich wie folgt:

„Ich bin ein Deutscher aus Dresden in Sachsen,

mich lässt die Heimat nicht fort.

Ich bin wie ein Baum, der in Deutschland gewachsen,

wenn's sein muss in Deutschland verdorrt.“(http://www.deutschelyrik.de/index.php/kaestner.html)


In Zeitungen wurde eine Liste mit den zu vernichtenden Werken veröffentlicht und dazu aufgerufen, an der Aktion teilzunehmen. An dem besagten Tag versammelten sich Menschenmassen an der Technischen Universität auf dem Braunschweiger Schlossplatz, um das Verbrennen der Werke zu verfolgen. Kästner versteckte sich und beobachtete den Moment, der zu dem Auslöschen seiner Texte führte. Goebbels tauchte auf und schmiss diese mit den Worten “Gegen Dekadenz und moralischen Verfall! Für Zucht und Sitte in Familie und Staat! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Heinrich Mann, Ernst Glaeser und Erich Kästner” in das Feuer. Obwohl es in der Geschichte schon einige Buchverbrennungen gegeben, war diese auf Grund von der Anzahl der betroffenen Autoren und Werke von besonderer historischer Bedeutung. Erich Kästner veröffentlichte seine Texte über die Bücherverbrennung in seinem Buch „Über das Verbrennen von Büchern“ fest.
Seit 2010 erinnert eine Gedenkplatte auf dem Braunschweiger Schlossplatz an die Bücherverbrennung des 10. Mais 1933.
Erich Kästner ist nur eines der vielen Opfer, die unter Hitler verfolgt und unterdrückt wurden.



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