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Wie funktioniert Forschung? - Referat



Zunächst einmal gibt es verschiedene Forschungsmethoden.

Bei Fragebögen und Tests erhebt man quantitative Daten, die den Ausprägungsgrad eines Merkmals feststellen.
Bei Interviews und der Einzelfallforschung erhebt man qualitative Daten und findet somit Merkmale, mit denen man eine Theorie bilden kann. Eine Kombination aus quantitativen & qualitativen Methoden zur Datenerhebung nennt man „mixed methods“.

Ein wichtiger Bestandteil der Forschung ist das Aufstellen von Hypothesen. Dies sind gut begründbare Aussagen oder Vermutungen über Gegebenheiten, die auf Basis bisherigen Wissens gebildet werden.
Sie müssen Bezug zu realen Sachverhalten haben, die sich auch empirisch prüfen lassen. Die Behauptungen müssen allgemein gültig – also nicht über einen Einzelfall oder ein einzelnes Ereignis beschränkt sein. Zudem müssen sie potentiell falsifizierbar, also auch widerlegbar sein.

Es gibt verschiedene Typen von Hypothesen. Zusammenhangshypothesen beschreiben den Zusammenhang zweier Gegebenheiten, Unterschiedshypothesen den Unterschied zwischen z.B. den Leistungen von Mädchen und Jungen im Mathematikunterricht, Veränderungshypothesen betrachten die Veränderung im Laufe der Zeit (z.B., dass Lesegeschwindigkeit im Verlauf der Schulzeit zunimmt).
Deterministische Hypothesen nehmen an, dass das vorhergesagte Merkmal immer eintritt. Wenn dies nicht widerlegt werden kann, werden sie vorläufig bestätigt.
Probabilistische Hypothesen nehmen jedoch an, dass das vorhergesagte Merkmal nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintritt. Diese Hypothesen werden bestätigt, indem Gegenhypothesen abgelehnt werden.
Eine sogenannte Nullhypothese (H0) nimmt keinen Zusammenhang an – die Alternativhypothese (H1) prognostiziert das gegenteilige Ergebnis der Nullhypothese.

Bei der Auswertung von Hypothesen können jedoch auch Fehler passieren.
Verwirft man irrtümlich die Nullhypothese, handelt es sich um den Fehler erster Art – der Alpha Fehler.
Der Fehler zweiter Art beschreibt das irrtümliche Verwerfen der Alternativhypothese.

Jetzt, wo wir wissen, was Hypothesen sind, können wir uns dem Forschungsprozess widmen.
Dieser läuft in mehreren Schritten ab.
Zunächst wird eine Forschungsfrage ausgewählt und nach Informationen gesucht. Man stellt auf Basis des Wissens durch die Informationssuche nun eine Hypothese auf. Es erfolgt dann die Operationalisierung – man entscheidet sich, in welcher Form man diese Hypothese untersuchen will. Die Untersuchung wird dann geplant und umgesetzt. Die gewonnenen Daten werden dann analysiert und aufgrund dieser die
Fragestellung beantwortet. Falls nötig, bildet man auf Grundlage des neuen Wissens eine neue Hypothese. Die gewonnenen Daten aus dem Forschungsprozess werden nun publiziert – natürlich erst, wenn eine Hypothese bestätigt werden kann.

Es gibt verschiedene Studienarten, die man einsetzen kann.
Eine Laborstudie ist eine Studie unter kontrollierten Bedingungen, während bei der Feldstudie die Studie im natürlichen Setting stattfindet.
Bei der Querschnittstudie findet eine einmalige Untersuchung von verschiedenen Versuchspersonen statt. Dies ermöglicht den Nachweis von Zusammenhängen zwischen Merkmalen.
Die Längsschnittstudie umfasst die Untersuchung von den gleichen Versuchspersonen in bestimmten Zeitabständen mehrmals. Hierdurch können Entwicklungsprozesse untersucht werden und Prognosen und Kausalschlüsse überprüft werden.
Auch Experimente können durchgeführt werden. Hierbei handelt es sich um eine systematische Beeinflussung von einer oder mehreren unabhängigen Variablen. Eine unabhängige Variable beeinflusst eine andere Variable der Untersuchung, ist aber selbst unabhängig.
Ein Experiment ist wiederholbar und die Versuchspersonen werden zufällig zugeteilt in eine Kontrollgruppe und in eine Experimentalgruppe.
Ein Quasi-Experiment wird hingegen durchgeführt, wenn die Zufallsverteilung nicht möglich ist.




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