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Waris Dirie- Wüstenblume - Referat





Wir möchten euch heute das Buch „Wüstenblume“ von Waris Dirie vorstellen. Dieses Buch basiert auf einer wahren Erzählung, bei der Waris Dirie ihre Lebensgeschichte schildert. Das Nomadenmädchen Waris wuchs mit vielen grausamen Traditionen auf und floh auch deswegen aus ihrem gewohnten Umfeld. Durch viele Ereignisse wie auch Zufälle wurde sie später zum Topmodel.

Die Erzählung umfasst 280 Seiten und ist in 17 Kapiteln eingeteilt. Es erschien im Heyne-Verlag und man kann es in jeder gut sortierten Buchhandlung für 8,95 € kaufen. Waris Dirie verfasste auch noch ein zweites Buch, das Nomadentochter heißt, und die Fortführung von Wüstenblume ist. Wüstenblume ist unserer Meinung erst ab ca. 12 Jahren zum Lesen geeignet.

Waris Dirie wächst in Afrika in der Somalischen Wüste auf und führt ein traditionelles Nomadenleben. Ihre Familie besteht aus 12 Geschwistern, von denen nur sechs überlebten, ihrem Vater und ihrer über alles geliebten Mutter. Schon als kleines Kind muss Waris viel Verantwortung übernehmen, wie das Tränken der Tiere oder das Aufpassen ihrer kleineren Geschwister. Ihr Nomadenleben ist abhängig vom Zustand und Gesundheit der Tiere, da sie meistens die einzige Nahrungsquelle sind.

Nomaden sind Menschen die in der Wüste umherziehen. Es ist meistens nur eine Familie, mit Tieren wie Ziegen, Schafen, Geisen und ganz wichtig Kamelen. Man zieht immer weiter um für die Tiere Nahrung zu suchen den ohne diese Tiere können auch die Menschen dort nicht überleben. Sie schlafen in Zelten aber meist auch unter freiem Himmel, dies ist auch gefährlich. Außerdem wird es in der Wüste in der Nacht sehr kalt. Es gibt keinen Kalender und keine Uhr, man richtet sich immer nach der Sonne. Frauen haben in Afrika gar nichts zu sagen. Der Vater der Anführer der Familie kann über alles bestimmen. Es gibt keine Kleidung, die Menschen dort sind nur mit Lumpen eingehüllt. Lebenswichtiges wird untereinander getauscht.


Das größte Ereignis für ein junges Mädchen denkt Waris, sei die Beschneidung, bei der sie der Tradition nach, zur Frau werde. Waris muss im Alter von fünf Jahren miterleben, wie eine ihrer Schwestern bei der Beschneidung, die eine alte Zigeunerin vornimmt, gestorben ist. Bis zu diesem Moment freute sie sich die ganze Zeit auf die Beschneidung doch nach diesem Ereignis fürchtet sich Waris davor. Doch Waris denkt, dass bei ihr alles besser werden würde. Aber bei ihr läuft die Beschneidung genau so grausam wie bei ihrer Schwester ab. Denn in jeder Beschneidung läuft es genauso ab, wie schon seit langer Tradition üblich:

Den Frauen wird unten, mit rostigen Rasierklingen und Scherben das „schlechte Fleisch“ bei vollem Bewusstsein herausgeschnitten und zugenäht, bis auf eine winzige Öffnung, durch die der Urin und das Blut der Menstruation abfließen kann. Die Frauen, die nicht bei dem Eingriff sterben, tragen oft schwere körperliche Folgeschäden davon, die sie durch die mangelnde Möglichkeit der Hygiene erleiden müssen. Erst bei der Hochzeitnacht darf der Mann seine Frau wieder aufschneiden oder einfach in sie eindringen und das Loch aufreißen. Frauen, die nicht beschnitten oder Frauen die keine Jungfrauen vor der Ehe mehr sind, sind immer in einer niedrigeren Schicht und haben keine Chance auf einen Ehemann.

Viele Jahre (im Alter von 13) nach dieser grausamen Erfahrung will sie ihr Vater mit einem alten Greis verheiraten und so beschließt sie von zu Hause wegzulaufen. Auf ihren langen und beschwerlichen Reise zu Fuß entschließt sie sich letztendlich zu trampen. Doch dies stellt sich im nachhinein, als einen großen Fehler heraus. Sie steigt auf die Ladefläche eines LKWs, in dem zwei fremde Männer sitzen. Bald hält der LKW an, und einer der Männer stoßt zu ihr, und versucht sie zu vergewaltigen. Sie beschließt den Rest des Weges zu Fuß zu gehen, und flieht nun. Zuerst findet sie Unterschlupf bei einer ihrer Schwestern in Mogadischu, die gar kein Verständnis dafür hat, warum Waris die Mutter im Stich lässt. Weil ihre Schwester ihr immer vorwirft, sie hätte ihre Mutter mit der ganzen Arbeit alleingelassen, geht Waris und findet Zuflucht bei ihrer Tante.

Eines Tages kommt ins Haus ihrer Tante einer ihrer Onkels, der ein Hausmädchen sucht. Diese Chance will Waris nutzen und geht mit ihrem Onkel nach London. Dort muss sie hart arbeiten, sie kann weder Englisch noch hat sie irgendwelche Freiheiten. 4 Jahre später geht die Familie ihres Onkels zurück in die Heimat. Da Waris um nichts auf der Welt zurück nach Somalia möchte, vergräbt sie ihren Pass um in London bleiben zu können. Zunächst findet sie eine Bleibe bei einer neu gefundenen Freundin, und einen Job bei MC Donalds. Nicht allzu lange und sie nimmt Kontakt zu einem Mann auf, der sie in ihrer Zeit bei ihrem Onkel öfters angesprochen hat. Damals hat sie ihn jedoch nicht verstanden, da sie der englischen Sprache nicht mächtig war. Nachdem sie aber einen Sprachkurs belegt hat, ist sie nun doch neugierig, zumal ihre Freundin sagt, dass der Mann, der sie angesprochen hatte, laut der Visitenkarte, die er Waris gegeben hat, ein Modefotograf ist.

Ziemlich schnell steigt Waris zum Top-Model auf und ist auf den Laufstegen von Mailand, London und Paris zu Hause. Sie posiert für Trendmarken wie Levi‘s,
Revlon und L’Oreal. Models mit denen sie zusammenarbeitet sind unter anderem Naomi Cambel. Erst benutzt sie den Pass ihrer Freundin, um ins Ausland zu reisen, aber es wird ihr zu gefährlich, da sie schon ein Mal fast erwischt wurde. Beim passieren einer Sicherheitsschranke am Flughafen muss Waris ihren Pass vorzeigen. Da es der Ausweis von ihrer Freundin ist, die Marilyn Monroe heißt, hofft Waris natürlich, dass sie nicht ertappt wird. Doch wie es eben so ist, passiert genau heute etwas unerwartetes: Ein anderes männliches Model nimmt ihr den Pass nur aus Spaß weg, und ließt laut daraus vor. Weil es ja der Ausweis ihrer Freundin ist, brüllt er den Namen „Marilyn Monroe“ lauthals durch die Gegend.

Alle mitgereisten Models, Visagisten, die Fotografen und alle anderen Mitglieder der Gruppe horchen auf und wundern sich, warum Waris sich nicht als Marilyn Monroe bei ihnen vorgestellt hat, sondern als Waris Dirie. Doch Gott sei Dank haben die Polizisten an der Kontrollstelle nichts davon mitbekommen und so darf Waris doch den Flughafen verlassen. Schnell setzt sie ich in ein Taxi, um den unangenehmen Fragen der Leute aus der Modelagentur zu entweichen. Um nicht in ihre alte Heimat ausgewiesen zu werden, beschließt sie eine Scheinehe einzugehen, denn anders bekommt sie keinen richtigen Pass. Am Anfang läuft alles gut den ihr Scheinmann und sie sind wie Freunde nur dann verliebt er sich in sie. Er ist sehr eifersüchtig und möchte nicht das Waris ohne ihn reist. Nach 2 ½ Jahren kann sie die Scheinehe lösen und eine freie Frau sein.

Bald entschließt sich Waris für eine Operation, bei der sie sich von den Leiden der Beschneidung befreien lässt. Ihre Berühmtheit nutzt sie, um gegen das Ritual der genitalen Verstümmelung weltweit zu kämpfen. Heute ist sie Sonderbotschafterin der UNO und hat 1999 den deutschen Afrika-Preis bekommen. 2002 erhielt sie die Corine einen Buchpreis. Sie lebt mit ihrem jetzigen Mann, den sie aus Liebe geheiratet hat und ihrem Sohn in New York.

Die Frauenbeschneidung gibt es schon seit 4000 Jahren. Es wird meistens an Mädchen durchgeführt, die im Alter von 4-12 Jahre sind. Es kann jedoch auch passieren, dass ältere Frauen oder sogar Säuglinge beschnitten werden. Täglich werden 6000 Mädchen oder Frauen in Afrika verstümmelt. Ihnen wird beigebracht, dass nur eine beschnittene Frau eine gute Mutter sein kann. Dieser Vorstellung kann nur durch Wissen beigekommen werden.

Vor allem in ost-, west- und zentralafrikanischen Ländern ist die Frauenbeschneidung ein üblicher Brauch, oft mit einer Art Fest verbunden. Die Prozentrate der Beschnittenen liegt in Nigeria bei 50%, in Mali bei 75%, im Sudan bei 89% und in Somalia sogar bei 98%. Aber auch in Teilen Asiens und im Mittleren Osten ist das Beschneiden „normal“.

In Deutschland und anderen Ländern sind es oft Einwanderer, welche dieses Ritual noch ausüben. Die Eltern bringen ihre Mädchen dann ins Heimatland um es beschneiden zu lassen. Oft wird von Verwandten ein starker Druck ausgeübt, oder aber die Eltern sind noch sehr eng mit der Tradition ihres Landes verbunden. Wird in Deutschland ein solcher Fall der starken Körperverletzung aufgedeckt, droht dem Verantwortlichen bis zu 10 Jahren Haft. Oft schweigen die Mädchen jedoch aus Scham und Angst.

Folgen:
- Durch die Beschneidung werden viele Frauen unfruchtbar.
- Es kann zu unstillbaren Blutungen kommen oder Infektionen auftreten. Viele verbluten sofort und werden hinter der Hütte vergraben.
- Es gibt noch keine umfassenden Studien, aber die Erfahrungen deuten darauf hin, dass die hohe Müttersterblichkeit auf die Beschneidung zurückzuführen sind.
- Bei der Beschneidung können Geschlechtskrankheiten wie Aids oder Hepatitis übertragen werden.
- Die Harnröhre wird bei diesem Eingriff verletzt.

Wir finden das Buch von Waris Dirie sehr gut, da man mitfühlen kann, was Waris erlebt hat. Man merkt jetzt erst wie schlecht es anderen Menschen geht und wie man selbst es gut hat. Das Buch Wüstenblume ist in gewisser weise spannend, da man nie weiß wie sie all die Probleme löst und wie es weiter geht. Am besten hat uns jedoch gefallen, dass Waris so offen über ihre Beschneidung redet, denn es wissen viele nicht über die Frauenbeschneidung bescheid.


Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Sweet2Lady23



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