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Vietnam - Referat



Lage: Vietnam liegt in Südost-Asien,
erstreckt sich ca. 1700 km von Nord nach
Süd und ähnelt in seiner Form einem "S".
Hauptstadt der sozialistischen Republik
ist Hanoi. Das Land grenzt im Norden an
China, im Westen an Laos und
Kambodscha, im Süden an den Golf von
Thailand und das Südchinesische Meer
und im Osten an den Golf von Tonkin.
Vietnam ist ein Land mit vielfältigen
Landschaften und zahllosen
Naturschönheiten.
Das Land gliedert sich in 5 Regionen:
- die nördliche Gebirgslandschaft
(höchster Berg: Fan Si Pan 3142 m)
- das Delta des roten Flusses in
Nordvietnam (Hanoi)
- der anamitische Gebirgszug
(Verbindung zwischen Nord- und
Südvietnam)
- der Küstenstreifen zwischen dem
anamitischen Gebirgszug und dem
Südchinesischen Meer
- das Mekong-Delta in Südvietnam
(Reiskammer)


Die Hauptstadt Hanoi ist unzweifelhaft
eine der schönsten Städte Asiens. Breite
Prachtstrassen, prächtige Alleen und
repräsentative Kolonialgebäude verleihen
der Stadt ein aristokratisch-französisches
Flair. Ursprünglich und chaotisch bunt ist
Hanoi im Gewirr seiner Altstadt und
romantisch an den Ufern seiner
zahlreichen Seen. Noch ist Hanoi trotz
aller Kriege und Verwüstungen eine
überraschend intakte Stadt geblieben,
aber auch hier macht der Fortschritt und
die damit verbundene Bautätigkeit nicht
halt.

Klima- und Zeitzonen:
Vietnam hat überwiegend tropisches
Monsunklima mit erheblichen lokalen
Unterschieden. Die Sommer sind überall
heiss und feucht; im Winter ist nur der
subtropische Norden verhältnismässig
kühl, während es im tropischen Süden
heiss bleibt. Die jährliche
Niederschlagsmenge beträgt im Schnitt
1850 mm.

Vietnam ist der mitteleuropäischen Zeit
um 6 h Stunden und der
mitteleuropäischen Sommerzeit um 5
Stunden voraus.

Bevölkerung:
Vietnam hat ein Fläche von 330 000 km2,
also 8x so groß wie die Schweiz.
In Vietnam leben 80 Mio, das sind 11x
mehr Menschen als in der Schweiz und
entspricht einer Einwohnerzahl von 242
pro km2. In der Schweiz leben auf einem
km2 172 Menschen. 70% der
Bevölkerung leben auf dem Land.

Vietnam wird auch das Herz Indochinas
genannt und beherbergt 87%
Vietnamesen, 2% Chinesen, 2% Thais,
2% Tho, 1% Khmer und 6% andere
Volksgruppen. Landessprache ist
Vietnamesisch, es wird aber auch
chinesisch, englisch und französisch
gesprochen. Hauptreligion ist mit 55%
der Buddhismus, des weiteren sind 7%
der Bevölkerung Christen und 1%
Muslime. 37% gehören den zahlreichen
Sekten an.

Die Lebenserwartung eines
Vietnamesen beträgt 64 Jahre, die einer
vietnamesischen Frau 68 Jahre. Die
Bevölkerung ist sehr jung, lebt in
Grossfamilien zusammen und darf, um
das Bevölkerungswachstum zu bremsen
nur noch 2 Kinder haben. Die
Vietnamesen sind freundlich und
hilfsbereit.
Die Schulpflicht besteht vom 6. bis 10.
Lebensjahr. Vietnam verfügt über eine
vergleichsweise hohe
Alphabetisierungsrate (5%
Analphabeten). Das Bildungswesen hat
jedoch mit zahlreichen Problemen zu
kämpfen. Dies gilt auch für das
Gesundheitswesen. Ein besonderes
Gesundheitsproblem stellt AIDS dar, das
sich auch in Vietnam immer mehr
verbreitet. Als Besucher Vietnams sollte
man gegen Tetanus, Polio, Hepatitis A
und Gelbfieber geimpft sein. Eine
Malariaprophylaxe ist empfehlenswert.
Die Bevölkerung ist sehr schlank, aber
nicht weil sie Hunger leidet, sondern weil
sie sich gesund (Gemüse, Früchte,
wenig Fleisch) ernährt,
Das vietnamesische Wort für essen "an
com", wörtlich übersetzt "Reis essen",
bringt die enorme Bedeutung der
Reiskultur zum Ausdruck. Die berühmte
Reisnudelsuppe "Pho" ist gesund und
schmackhaft. Man sollte sie bei einem
Besuch in Vietnam unbedingt versuchen.
Die vietnamesische Küche bietet eine
grosse Auswahl an Spezialitäten und
zählt zu den besten Esskulturen der Welt.

Kunst und Kultur: Zu den einheimischen
Traditionen zählen die Seiden- und
Lackmalerei und Schnitzereien. Beliebt
ist das Wasserpuppentheater. Wichtigste
Medien sind die Vietnam Television, der
Radiosender "Voice of Vietnam" und
verschiedene Tageszeitungen.

Wirtschaft: Zahlungsmittel in Vietnam ist
der Neue Dong
(= 100 Xu). Die seit 1986
eingeleiteten marktwirtschaftlichen
Reformen haben die Kollektivierung der
Landwirtschaft und Verstaatlichung der
Industrie noch nicht beseitigen können.
Der grösste Teil der Bevölkerung arbeitet
in der Landwirtschaft.
Angebaut werden Reis, Zuckerrohr, Mais,
Baumwolle, Tee, Kaffee und Tabak und
zur Kautschukgewinnung
Kautschukbäume. Wichtig sind die
Schweine-, Wasserbüffel- und
Seidenraupenzucht wie auch die
Fischerei. An Bodenschätzen gibt es
Steinkohle, Erdöl, Erdgas, Chrom, Eisen,
Zinn und Wolfram.
Exportiert werden Holz, Rohöl, Schuhe,
Bekleidung, Kaffee, Reis, Sojabohnen
und Kautschuk.
Importiert werden Erdöl, Zement,
Motorräder, Stahlprodukte und Getreide.
Haupthandelspartner sind Singapur,
Japan, China, und Frankreich. Das 1975
verhängte Handelsembargo der USA
wurde im Februar 1994 aufgehoben.
Die Strassen sind überfüllt mit Motor- und
Fahrrädern und dem beliebten
Dreirad. Alles, was der Mensch so
braucht wird auf den Zwei- bzw.
Dreirädern transportiert. Autos gibt es
noch wenig, im Süden mehr als im
Norden.

Natur: Über zwei Fünftel der
Landesfläche sind von tropischen
Wäldern bedeckt. Brandrodungen, der
Einsatz des chemischen
Entlaubungsmittels Agent Orange und
die Flächenbombardierungen der USA im
Vietnamkrieg sowie erbarmungslose
Abholzungen, um Harthölzer gegen
dringend benötigte Devisen zu
exportieren, haben die ursprüngliche
Vegetation erheblich geschädigt. Das
führte auch zu einer fortschreitenden
Bodenerosion und zog letztlich schwere
Überschwemmungen nach sich.
Vietnams Tierwelt ist reich und vielfältig.
In den Dschungelgebieten gibt es
Grosskatzen wie Tiger, Leoparden und
Zibetkatzen. Weiterhin leben hier
Elefanten, Bären, Affen und Rotwild.
Leider sind auch in dieser Region durch
unkontrollierte und illegale Jagd sowie
durch Zerstörung ihrer Lebensräume
viele einheimische Tierarten ausgerottet
worden.

Staat: Seit 1980 ist Vietnam eine
Sozialistische Republik. Die Verfassung
aus dem Jahr 1992 bekräftigt die
Monopolstellung der Kommunistischen
Partei Vietnams. Forderungen nach
einem Mehrparteiensystem lehnt die
Partei ab. Die maximal 400 Mitglieder der
Nationalversammlung werden alle 5
Jahre gewählt. Das Staatsoberhaupt wird
alle 5 Jahre von der
Nationalversammlung gewählt. Seit 1997
ist das Tran Duc Luong. Ab dem 18.
Lebensjahr ist man wahlberechtigt.
Nationalfeiertag ist der 2. September
(Unabhängigkeitstag).
Weitere wichtige Feiertage sind:
19. Mai Geburtstag Ho Chi Minhs
28. Mai Geburt, Erleuchtung und Tod
Buddhas
3. Sept Todestag von Ho Chi Minh
(1969)

Geschichte: Vietnam kann auf eine
bewegte Geschichte zurückblicken und
hat einige Male seinen Namen geändert.

100 v. Chr. bis 1400 n. Chr.:
207 v. Chr. eroberten die Lac Viet (alter
Name der Vietnamesen) das Reich Au
Lac und nannten es Nam Viet, was südl.
Land der Viet bedeutet. 111 v. Chr.
annektierte die chinesische
Han-Dynastie das Reich Nam Viet. Mitte
des 10. Jh. beseitigten rebellische
Vietnamesen die chinesische Oberhoheit
und gründeten das Reich Annam.
15. bis 19. Jh: Mitte des 15. Jh.
unterwarfen sie das Reich Champa im
Norden. 1802 gelang es Kaiser Gia Long
mit französischer Hilfe Vietnam zu
vereinigen. Hauptstadt wurde Hue. 1883
wurde Vietnam zum französischen
Protektorat erklärt.
20. Jh.: Im 20. Jh. entstand eine
Unabhängigkeitsbewegung, deren
Führung nach dem 1930 gescheiterten
Aufstand an die von Ho Chi Minh
geführten Kommunisten überging. Im 2.
Weltkrieg verdrängten die Japaner die
Franzosen. Nach der Niederlage Japans
geriet Vietnam wieder unter französische
Herrschaft.

Indochinakrieg:
1. Phase (1946 – 1954)
Nach dem Indochinakrieg (1946-1954)
mit den kommunistischen Vietminh
musste sich Frankreich aus Vietnam
zurückziehen.
Vietnam wurde geteilt:
Nordvietnam (Hanoi): kommunistische
demokratische Republik
Südvietnam (Saigon):
nichtkommunistische Republik

2. Phase (1957 – 1975 auch
Vietnamkrieg genannt)
1957 entwickelte sich zwischen
Südvietnam (unterstützt von den USA)
und den von Nordvietnam, China und der
UdSSR unterstützten Vietcong ein
Bürgerkrieg. Dieser fürchterliche Krieg
tötete über 1 Mio Vietnamesen und über
56 000 Amerikaner. Nach dem
Waffenstillstand von 1973 gelang es
1975 den Kommunisten Südvietnam zu
erobern. 1976 wurden Nord- und
Südvietnam zur Sozialistischen Republik
Vietnam vereinigt. Hauptstadt wurde
Hanoi, Saigon wurde in Ho Chi Minh
Stadt umbenannt.
Der Einmarsch der Vietnamesen im Jan.
1979 in Kambodscha führte zum Krieg
mit der VR China (Feb bis März 1979).
1989 zog Vietnam seine Truppen aus
Kambodscha zurück. Seither bemüht sich
Vietnam Reformen und Öffnung
gegenüber dem Ausland.


Dieses Referat wurde eingesandt vom User: cherril



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