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Vermeer: Die Malkunst - Referat



Die Malkunst

Künstler: Jan Vermeer van Delft; gilt als einer der meistbewunderten holländischen Maler in der Barockzeit; arbeitete nebenbei auch als Geograf;
Größe: 120 x 100 cm
Zeit: 1665/66
Technik: Öl auf Leinwand

Dargestellt ist die Szene eines Malers mit seinem Modell. Alles spielt sich in einem Innenraum ab. Der Maler selbst ist im Mittelgrund positioniert und dreht dem Betrachter den Rücken zu. Er ist im Begriff, das Bildnis des Modells mit der Wiedergabe des Lorbeerkranzes zu beginnen. Durch Bildvergleiche weiß man, dass die Szene im Atelier Vermeers angesiedelt ist. Außerdem befinden sich noch einige Gegenstände im Raum, die für den Bildinhalt wichtig sind.


Komposition und Licht:

Meist sind die Figuren in Vermeers Bildern von einem sanft einfallenden Licht wunderbar modelliert. Das Licht ist es auch das die Komposition des Bildes wirken lässt. Diese beruht auf dem „Goldenen Schnitt“: der lichtdurchflutete rechte Teil des Bildes nimmt etwa zwei Drittel des Bildes ein, der dunkle, schattige Bereich nur ein Drittel.


Der Maler:

Seine Darstellung in Rückenansicht hat viele Fragen aufgeworfen. Indem er aber bei der Ausübung seiner Tätigkeit gezeigt wird, könnte das ein Hinweis auf die neue Stellung des Künstlers in der Renaissance sein, der sich damals zunehmend aus der Organisation der Handwerker gelöst hat.
Es handelt sich also absichtlich nicht um ein Selbstbildnis, sondern um ein Sinnbild für den Beruf Vermeers.

Das Modell:

Das Modell befindet sich im Fluchtpunkt des Bildes und bekommt so eine ausgezeichnete Stellung. Auch die Beleuchtung trägt zu dieser besonderen Stellung bei. Anhand der Attribute Buch, Trompete und Lorbeerkranz, lässt sich das Modell als „Klio“, die Muse der Geschichtsschreibung identifizieren. Die Malkunst wird schon von vornherein mit der Geschichte in Verbindung gebracht. Die Darstellung einer Muse mit einem Maler bedeutet traditionell dessen Inspiration, wobei die Muse aber ein aktives Verhalten zu Tage legt. Vermeers Klio aber verhält sich passiv.


Das Tischstillleben:

Die Musen im Allgemeinen versteht man im Allgemeinen als Inspirationsquellen
der Künstler. Die Gegenstände auf dem Tisch lassen sich als Attribute solchen Musen zuordnen:  Buch  Polyhymnia (Pantomime, Gesang)
 Maske  Thalia (Komödie)
 Musikheft  Euterpe (Lyrik und Flötenspiel)
 Trompete, Lorbeer und Buch  Klio (Geschichtsschreibung)
Die Gegenstände lassen aber einige weitere Interpretationen zu:
1. Deutet man das Buch als Malereitraktat, die Maske als Bildhauermodell und das Heft als Skizzenheft, ergeben sich Bezüge zu Begriffen aus der italienischen Kunsttheorie: „Disegno“ „Imitazione“ und das Traktat für die „Buona regola“.
2. Weiters könnte das Skizzenheft auf die Architektur, der Gipsabguss auf die Skulptur verweisen. Womit die klassische Trias der Künste im Bild zusammengefügt wäre.
3. Versteht man die weiteren Einrichtungsgegenstände als „Stellvertreter“ für Handwerker und Berufe, welche mit der Malerei in einer Zunft verbunden waren, entsteht ein Panorama Künstlerischer Tätigkeiten, in deren Zentrum die Malerei steht.



Die Landkarte:

Die Landkarte an der Rückwand könnte auf Vermeers Tätigkeit als Geograf hinweißen. Sie zeigt die Niederlande zu den Zeiten des Künstlers.
Rechts und links am Rand sind je 9 Stadtansichten dargestellt.




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