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Vergleich der Staatstheorien von Hobbes, Locke, Montesquieu und Rousseau - Referat



Im 16. bis 18. Jahrhundert regierten in vielen Ländern absolutistische Monarchen, die alle politischen Entscheidungen selbst und ohne Einbeziehung des Volkes trafen. Dies störte einige philosophische Denker der damaligen Zeit, unter anderem Thomas Hobbes, John Locke, Charles Baron de Montesquieu und Jean-Jacques Rousseau. Alle dieser Männer stellten Staatstheorien auf, die eine große Gemeinsamkeit beinhalteten: Die Herrschaft des Volkes. Jedoch gestalteten sich alle der vier Theorien unterschiedlich und es gibt zwischen ihnen einige Differenzen. Thomas Hobbes, dessen Staatstheorie als erste der vier in Leviathan (1651) veröffentlicht wurde, hatte erkannt, dass der Mensch seit jeher gegen den Menschen Krieg führte, da jeder Mensch seinen eigenen Willen durchsetzen will. Laut ihm müsse es eine Absolute Macht geben, die, aus einer einzelnen Person oder einer Gruppe bestehend, die Staatsgewalt ausführen soll. Die Macht soll durch Wahlen übertragen werden. Der Staat soll den Frieden stiften und sichern. Die Bürger haben eine Gehorsamspflicht, aber auch das Recht, Widerstand gegen die Regierung zu leisten, falls diese ihre Macht missbraucht. Eine mögliche Schwäche in Hobbes Theorie könnte sein, dass sich die Staatsform zu einer Diktatur entwickeln könnte.

Anders als Hobbes störte es Locke, Montesquieu und Rousseau, dass der Staat von einer Absoluten Macht regiert wurde. Sie alle wollten die Staatsgewalt gerecht aufteilen und das Volk sollte aktiv an der Politik mitwirken. Alle drei waren der Meinung, dass der Mensch von Natur aus gut sei und ein Maß an Vernunft hatte, dass ihm erlaubte, an der Gesetzesgebung und Ausführung der Gewalten teilzuhaben. John Locke und Charles de Montesquieu befürworten die konstitutionelle Monarchie, in dem Vertreter des Volkes (→ siehe Gesellschaftsvertrag) die Gesetze machen und ein König oder eine Gruppe von Regenten diese ausführen. Es gibt also eine Legislative Gewalt (Gesetzesgebung) und eine Exekutive Gewalt (Ausführung der Staatsgewalt). Montesquieu fügt diesen noch die Judikative (richterliche) Gewalt hinzu, die Rechtsfragen unabhängig von Legislative und Exekutive klären sollte. Ohne eine Richterliche Gewalt könnte es Schwierigkeiten bei Streitigkeiten zwischen Gesetzgebung und Herrscher geben. In Lockes und Montesquieus Vorstellung der konstitutionellen Monarchie haben alle, Bürger, Adelige und Klerus gleiche Rechte, unter anderem auf persönliche Freiheit und Eigentum. Ein wichtiger Kritikpunkt bei beiden Theorien ist allerdings, dass nur wohlhabende Männer als Wahlberechtigte Bürger gelten. Frauen und ärmere Menschen werden hier ausgeschlossen.

Im Gegensatz zu den anderen Theorien sieht die Theorie Rousseaus die alleinige Herrschaft des Volkes vor. Das Volk würde hier also über sich selbst regieren, seine eigenen Gesetze machen und über sich richten. Dies funktioniert mit Hilfe eines Gesellschaftsvertrages:
Alle Bürger geben einen Teil ihrer Entscheidungskraft und damit einen Teil ihrer persönlichen Freiheit ab und Vertreter des Volkes legen im Sinne des gemeinsamen Willen des Volkes Gesetze fest und üben diese aus. Sollte hierbei die Volksvertretung ihre Macht missbrauchen und zum eigenen Wohl handeln, dann käme dies einer Kriegserklärung dem Volke gegenüber gleich. Dieses hätte dann das Recht, mit Gewalt gegen die Volksvertretung vorzugehen und eine neue Legislative einzuführen. Ein Problem bei der Idee des Gesellschaftsvertrages ist, dass einige Menschen unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen haben, die nicht alle erfüllt werden können. Es wird also immer ein Teil der Masse unterdrückt und es kann zu Unzufriedenheiten in der Bevölkerung kommen.

Alle Theorien außer Hobbes' haben einen großen gemeinsamen Kern: Der einfache Mensch, der zuvor nur beherrscht wurde, soll über sich selbst richten und herrschen. Die Menschenrechte treten in den Vordergrund und die Freiheit des einzelnen wird gestärkt und das Volk wird vor einem Machtmissbrauch beschützt. Jeder Bürger ist wichtig und soll, beziehungsweise muss in der Politik mitwirken, damit es ein friedvolles miteinander im Staat geben kann.

Der einfache Mensch, der zuvor nur beherrscht wurde, soll über sich selbst richten und herrschen. Die Menschenrechte treten in den Vordergrund und die Freiheit des einzelnen wird gestärkt und das Volk wird vor einem Machtmissbrauch beschützt.



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