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Umweltradioaktivität - Referat



Die natürliche Umweltstrahlung
Die Nullrate des Zählrohres weist auf eine immer vorhandene Strahlung hin. Sie ist im Freien, im Keller und auf dem Dachboden unterschiedlich groß. Diese Umweltradioaktivität ist zum größten Teil natürlichen Ursprungs. Wir sind ihr unser ganzes Leben lang ausgesetzt. Die Umweltstrahlung stammt aus drei Quellen: Von oben kommt die Höhenstrahlung, aus dem Erdboden kommt die Bodenstrahlung und wir Menschen selbst haben eine Eigenstrahlung.

Die Höhenstrahlung
Aus dem Weltraum und vor allem von der Sonne sehr energiereiche alpha- Strahlung und Protonenstrahlung. Protonenstrahlung besteht aus sehr schnellen einzelnen Protonen. Beim Auftreffen auf die Lufthülle der Erde löst diese Weltraumstrahlung Kernreaktionen aus und erzeugt dadurch die Höhenstrahlung. Sie besteht aus Protonen-, Neutronen-, beta- und gamma- Strahlung; alpha- Strahlung erreicht die Erde nicht.
Auf dem Weg durch die Lufthülle zum Erdboden nimmt die Energie dieser Höhenstrahlung stark ab. Deshalb ist sie in Meereshöhe nicht mehr so intensiv wie im Hochgebirge. Besonders die in etwa 10km Höhe fliegenden Fernverkehrsflugzeuge sind einer Höhenstrahlung ausgesetzt, die um ein Vielfaches größer ist als am Erdboden. Die Höhenstrahlung belastet uns in Deutschland im Mittel mit einer Äquivalentdosis (=Gleichwertigkeitsdosis) von etwa 0,35mSv pro Jahr. Die Höhenstrahlung hat nichts mit der hautschädigenden UV-Strahlung des Sonnenlichts zu tun! Sie erzeugt aber ebenfalls Hautschäden.

Die Bodenstrahlung
Diese Strahlung kommt aus dem Erdboden, wo radioaktive Stoffe, wie Uran, Thorium und Kalium-40, fein verteilt vorhanden sind. Das gasförmige Radon, ein Folgeprodukt des Uranzerfalls, gelangt aus dem Boden in die Luft und in die Häuser, insbesondere in Kellerräume. In der Atmosphäre werden durch die Höhenstrahlung dauernd radioaktiver Kohlenstoff C-14 und radioaktiver Wasserstoff H-3 (Tritium) neu gebildet. Diese Isotope gelangen mit den Niederschlägen in die Erde und in die Pflanzen.

In den verschiedenen Gesteinsarten sind die radioaktiven Stoffe in unterschiedlicher Menge enthalten. Deshalb kann die Stärke der Bodenstrahlung von Ort zu Ort sehr schwanken. So ist sie in Kalksteingebieten recht niedrig. In Bergländern mit Granit dagegen ist die Bodenstrahlung höher. Verhältnismäßig stark ist sie in Regionen und vulkanischen Gesteinen. Häuser schirmen die äußere Strahlung etwas ab, haben aber je nach Baumaterial eine eigene Strahlung, sodass die Belastung in Häusern insgesamt etwas höher ist als im Freien. Insbesondere in ungelüfteten und gut isolierten Räumen sammeln sich Radon und seine radioaktiven Folgeprodukte an.
Die jährliche Belastung durch die Bodenstrahlung beträgt in Deutschland im Mittel etwa 0,65mSv. In Indien der Stadt Kerala und in Brasilien, an der Atlantikküste, gibt es bewohnte Gebiete, wo die Bodenstrahlung bis zu 140-mal so hoch ist wie bei uns.

Die Eigenstrahlung
Mit dem Stoffwechsel kommen radioaktive Stoffe in den menschlichen Körper: Trinkwasser, pflanzliche und tierliche Nahrungsmittel sowie die Atemluft enthalten radioaktive Stoffe, die oft lange im Körper bleiben und als Strahlungsquellen wirken. Es sind dies vor allem Kohlenstoff-14, Kalium-40 und Radon. Dadurch wird eine jährliche Dosis von etwa 0,30mSv bewirkt.
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Die Strahlenbelastng durch unsere Zivilisation
Röntgenstrahlung ist energiearme gamma- Strahlung. Jede Röntgenuntersuchung bedeutet eine zusätzliche Dosis von etwa 0,25mSv. Hinzu kommen bei manchen Menschen radioaktive Bestrahlungen zur Krebsbehandlung. Die Belastung durch die Anwendung radioaktiver Strahlen in Forschung und Technik ist im Mittel niedrig. Zur radioaktiven Belastung im privaten Bereich tragen vor allem Flugreisen bei. Die Röntgenstrahlung des Fernsehers wird durch das sehr dicke Glas der Bildröhre größenteils abgeschirmt.
Durch Kernwaffentests in der Atmosphäre, besonders in den Jahren 1957 bis 1963, wurden große Mengen radioaktiver Stoffe freigesetzt. Deren Strahlung ist heute weitgehend abgeklungen. Auch die Folgen des Reaktorunfalls von Tschernobyl im Jahr 1986 sind in Deutschland kaum mehr festzustellen. Sie brachten besonders in Süddeutschland im ersten Jahr eine zusätzliche Belastung von etwa 0,5mSv, also knapp eine halbe natürliche Jahresdosis.
Insgesamt beträgt die durch unsere Zivilisation bedingte Belastung, die überwiegend durch das Gesundheitswesen entsteht, im Mittel rund 0,60mSv pro Jahr.

Die Gesamtbelastung
Zählt man alle vorhandenen Belastungen zusammen, dann kommt man auf etwa 1,90mSv pro Jahr. Je nachdem, wo der einzelne wohnt, kann seine tatsächliche Jahresdosis zwischen 1mSv und 4mSv liegen. Diese „Nulldosis“ gehört zum Lebensraum des Menschen und stellt wohl kein besonderes Gesundheitsrisiko dar. Die Auswirkung geringer radioaktiver Belastung ist insgesamt noch nicht vollständig erforscht. Erste erkennbare Krankheitserscheinungen, wie zum Beispiel Übelkeit, treten erst bei kurzzeitiger Bestrahlung ab einer Dosis von etwa 1000mSv auf.

Die einzelnen Quellen der unabwendbaren Strahlenbelastung in Deutschland (Mittelwerte). Die Röntgenstrahlen belasten ähnlich wie gamma- Strahlen den menschlichen Körper.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: gulchen16



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