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Tsunami - 2.Version - Referat



1.Vorwort
Große Naturkatastrophen erschüttern immer wieder die ganze Welt. Dazu zählt auch der Tsunami, der im Dezember 2004 ganze Küstenabschnitte Südostasiens verwüstete. Schreckliche Bilder der Zerstörung erreichten uns damals über die Medien und ließen uns miterleben, wie Menschenleben und Gegenden zerstört wurden. Mit einem Schlag verloren Menschen ihre Lebensgrundlagen: Familienmitglieder, Freunde, Wohnraum, medizinische Versorgung, Arbeitsplätze, Infrastruktur….

Aber wie entsteht nun ein Tsunami und wie breitet er sich aus?

2. Entstehung eines Tsunamis

2.1 Begriffsklärung und Definition
“Tsunami” ist ein japanischer Begriff und heißt übersetzt ins Deutsche “Hafenwelle”. Die Fischer glaubten früher, dass der Tsunami erst im Hafen entsteht, weil sie auf hoher See keine besonders große Welle gespürt haben.

Doch als sie dann in den Hafen zurückkehrten, fanden sie zerstörte Boote und Gebäude wieder - das Bild einer Naturgewalt.
Als Tsunami bezeichnet man eine sich schnell ausbreitende Welle, die meist durch sogenannte Seebeben ausgelöst wird.

2.2 Entstehungsmöglichkeiten

Die meisten Tsunamis entstehen, bedingt durch Erdbeben, auf dem Ozean; Sie werden auch Seebeben genannt. Diese Beben verursachen aber nicht zwangsläufig einen Tsunami: Das Seebeben muss eine Stärke von mindestens 7.5 auf der Richterskala haben und das Hypozentrum muss nahe der Erdoberfläche liegen. Zwischen den tektonischen Platten muss sich ein Druck aufbauen, der den Grund schlagartig in eine Richtung bewegt, so dass sich eine große Wassermasse bewegen kann.
(siehe Abb. 1.1)


(Abb.1 von www.klett.de/tsunamis)
Auch das abrupte Verdrängen großer Wassermassen, durch Erdrutsche, Vulkanausbrüche, Meteoriteneinschläge oder sogar Nuclearexplosionen können Auslöser eines Tsunamis sein.
Auch schwache Beben, unter einer Magnitude von 7, können unterseeische Hangrutsche auslösen, die wiederum viel Wasser verdrängen und somit
einen Tsunami auslösen können.

2.3 Tsunamigefahr für Europa
Am häufigsten treten Tsunamis dort auf, wo sich tektonische Platten übereinander schieben. Sehr viele Tsunamis entstehen am nördlichen und am westlichen Rand der Pazifischen Platte (siehe Abb. 2).
Weil sich die afrikanische Platte von Süden her unter die eurasische schiebt und somit Seebeben entstehen, kann es in Europa zu Tsunamis kommen.
In Messina in Italien gab es 1908 z.B einen Tsunami dem 50 000 Menschen zum Opfer vielen.
Auch in norwegischen Fjorden gibt es Hangrutsche und Unterwasserlawinen die gelegentlich Tsunamis auslösen, deren Folgen aber aber nicht so schlimm sind
Für die Deutsche Nord- und Ostseeküste besteht keine Tsunamigefahr.

(Abb. 2)
Bei den Punkten auf der Karte handelt es sich um Ausbruchsorte der Tsunamis. Die Auswirkungen betreffen auch benachbarte Küstenregionen, die hier nicht markiert sind.

3. Ausbreitung eines Tsunamis

3.1 Ausbreitung
Tsunamis können sich auf dem Ozean oder in anderen tiefen Gewässern mit rasanten Geschwindigkeiten ausbreiten. Innerhalb weniger Stunden können bis zu 20 000 km zurückgelegt werden. Die Geschwindigkeit lässt sich anhand der Wassertiefe h und der Erdbeschleunigung g mit folgender Formel
errechnen:

Daraus ergibt sich, dass sich der Tsunami bei niedriger Wassertiefe verlangsamt, sich die Amplitude(Wellenhöhe) erhöht und die Wellenlänge(Entfernung von einem Wellenberg zum nächsten) geringer wird
(siehe Abb. 2).


(Abb. 3 von www.klett.de)
Auf offenem Meer haben Tsunamis eine sehr geringe Amplitude, oftmals nur wenige Dezimeter, und sie werden von Schiffen nicht wahrgenommen und haben auch noch keine Zerstörungskraft.
Durch den
Umstand, dass sich bei einem Tsunami die gesamte Wassersäule bis zum Ozeanboden bewegt, können derartige Wellen durch z.B unterseeische Gebirge in eine ganz bestimmte Richtung abgelenkt werden. Daher gibt es an manchen Orten wie in Hilo auf Hawai eine ungewöhnliche Häufung von Tsunamis.

3.2 Unterschied zu normalen Wellen
Bei normalen vom Wind verursachten Wellen, die auch bis zu 30 Meter hoch werden können, wird nur die obere Schicht des Wassers bewegt. Durch die
Überlagerung mehrerer Teilwellen laufen die Wellen mit der Zeit auseinander; dass heißt, dass die Wellenberge flacher und dabei die Wellenlänge größer wird. Bei diesem Vorgang spricht man von Dispersion.
Bei einem Tsunami hingegen wird immer die gesamte Wassersäule bewegt.
Durch die nahezu dispersionsfreie Fortbewegung behält der Tsunami seine gesamte Energie und wird vor dem Auftreffen auf die Küste nicht abgebremst.
Bei seismisch ausgelösten Tsunamis sind die Wellenperioden auf dem offenen Meer bei großer Wassertiefe zwischen 10 Minuten und mehrere Stunden lang, was einer Wellenlänge von 100 - 500km entspricht. Tsunamis, die andere Ursachen haben, besitzen wesentlich kürze Wellenlängen und werden daher vor dem Auftreffen auf die Küste abgebremst. Bei Tsunamis kleinerer Wellenlänge kann die Amplitude mit der Entfernung wesentlich schneller abnehmen.

3.3 Tsunami - eine Bewegung von Wasser?
„Ein Tsunami ist grundsätzlich keine Bewegung von Wasser, sondern Bewegung von Energie durch Wasser.“(Tsuanmi-Wikipedia, Tsunamis sind schwere Wellen) Die Moleküle stoßen dabei aneinander und pflanzen so ihre Energie in das Nebenstehende fort.

3.4 Auftreffen auf die Küste
In Küstennähe wird das Wasser flach, was zur Folge hat, dass die Geschwindigkeit und die Wellenlänge kleiner wird.
Nach dem Energieerhaltungsgesetz konzentriert sich die Energie auf ein kleineres Volumen, was sich in der starken Erhöhung der Amplitude widerspiegelt.
Typische Wellenhöhen vor dem Auftreffen auf die Küste betragen etwa 10 Meter. Der Rekord im Flachland wurde am 24. April 1971 vor der japanischen Insel Ishigaki mit einer Höhe von 85 Metern gemessen.
In Fjorden kann sich die Wellenhöhe, bedingt durch die Trichterwirkung, auf weit über 100 Meter aufstauen. Bedingt durch das zuerst kommende Wellental zieht sich das Wasser an der Küste vor Eintreffen der Riesenwelle zurück. Eine über Tsunamis aufgeklärte Bevölkerung nutzt die verbleibende Zeit, um sich auf höher gelegenen Flächen in Sicherheit zu bringen. Dieses ungewöhnliche Schauspiel lockt jedoch oftmals Menschen an, was schlimme Auswirkungen mit sich bringt.




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