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Tod und Nahtoderfahrungen - Referat



Was passiert im Gehirn wenn man stirbt?
Bevor ein Mensch stirbt, wird ein hochkomplizierter Prozess eingeleitet. Hört das Herz auf zu schlagen, wird kein Sauerstoff mehr durch das Blut transportiert und es kommt zu einem Sauerstoffmangel im Gehirn. Zunächst stellen die Gehirnzellen ihre Neuroaktivität ein, sind aber noch aktivierbar. Dann kommt es zu einer elektronischen Ladungswelle, bei der die Zellen ihre letzten gespeicherten Energiereserven abgeben. Diese Welle leitet den Prozess des Sterbens ein, ist jedoch bis zu einem bestimmten Zeitpunkt reversibel. 20-40 Sekunden nach dem Herzstillstand stellt das Gehirn endgültig seine Aktivität ein.

Nach Abschalten der lebenserhaltenden Maschinen gibt es verschiedene Stadien des Sterbens. Zuerst sinkt der Blutdruck. Anschließend gelangt kein Sauerstoff mehr ins Gehirn und wenn der Blutfluss unter 20% des normalen Blutflusses gesunken ist, setzt das Gehirn schlagartig aus. Dieser Vorgang ist nur reversibel, wenn die Blutzirkulation wiederhergestellt wird, jedoch fangen die Neuronen des Gehirns bereits nach einer Minute an, abzusterben.

Eine biologische Definition des Todes gibt es noch nicht, da noch nicht sicher herausgefunden wurde, was genau im Gehirn passiert. Jedoch weiß die Wissenschaft, dass der Tod kein Moment, sondern viel mehr ein Prozess ist.

Während der Hirntod nachgewiesen werden kann, ist dies beim Absterben der Gehirnzellen noch nicht der Fall. Deshalb weiß die Medizin nicht, wann der Zustand im Gehirn von reversibel zu irreversibel übergeht.

Was sind Nahtoderfahrungen?
Nahtoderfahrungen können bei lebensbedrohlichen Situationen, zum Beispiel bei Operationen mit Komplikationen und großem Blutverlust auftreten. Eine Voraussetzung ist, dass der Patient kurzzeitig klinisch tot sein muss. Jedoch hat nicht jeder Mensch in solchen Situationen eine Nahtoderfahrung: Nur etwa ein Fünftel der Patienten berichten von einem außergewöhnlichen Erlebnis.

Am häufigsten wird von Nahtoderfahrungen berichtet, bei denen der fast Tote Verstorbene sieht, merkt, wie er seinen Körper verlässt und diesen leblos unter sich erkennt oder ein helles Licht wahrnimmt. Dies sind sehr eindrückliche Momente, die meistens kaum in Worte gefasst werden können.

Die Deutung von Nahtoderfahrungen ist noch nicht geklärt. Während Christen davon überzeugt sind, dass sie ein christliches Jenseits bestäigen, denken Neurowissenschaftler, dass es sich um natürliche Prozesse und Mechanismen handelt. Schwierig ist die Deutung von Nahtoderfahrungen, da es keine festgelegten Merkmale gibt.

/> Sicher ist jedoch, dass Nahtoderfahrungen sehr persönliche Erfahrungen sind, bei denen Betroffene mit dem eigenen Tod und dem Tod von Verwandten konfrontiert werden und die ihnen jahrelang klar im Gedächtnis bleiben.

Mögliche Erklärungen für Nahtoderfahrungen
Erlebnisse, die Nahtoderfahrungen ähneln, gibt es auch im Alltag (z. B. bei Epilepsie oder Drogenmissbrauch). Mediziner sind sich noch unsicher, wodurch sie hervorgerufen werden, da man sie nicht in dem Moment, in dem sie auftreten, untersuchen kann. Jedoch könnten Nahtoderfahrungen Ausdruck einer Hirnfunktionsstörung sein.

Ist ein Mensch klinisch tot – eine Voraussetzung für Nahtoderfahrungen - zirkuliert kein Blut mehr durch den Körper und die Organe werden nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Deshalb werden Signale im Gehirn nicht mehr richtig übertragen.

Vermutungen sind, dass Lichtvisionen im Hinterhauptslappen, der für visuelle Eindrücke verantwortlich ist, verursacht werden könnten. Zudem könnten außerkörperliche Erfahrungen im Bereich des Scheitel- oder Schläfenlappens entstehen, welche für das Selbsterleben des eigenen Körpers wichtig sind.

Andere Hypothesen sind, dass bei Stresssituationen, wie kurz vor dem Tod, Botenstoffe freigesetzt werden, welche Nahtoderfahrungen auslösen.

Sicher ist bisher nur, dass Nahtoderfahrungen vom religiösen Glauben und der persönlichen Biographie geprägt werden.



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