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Tarifvertrag - Referat



Der Tarifvertrag

Was ist ein Tarifvertrag?
Der Tarifvertrag wird zwischen den Tarifparteien ausgehandelt und abgeschlossen. Die Tarifparteien sind einerseits die Arbeitgeber und Firmen und andererseits die Gewerkschaften (Arbeitnehmer).

Aufgaben eines Tarifvertrages

Friedensfunktion
Während der Laufzeit eines Tarifvertrages neue Forderungen tariflicher Abmachungen, sowie Arbeitskämpfe nicht erlaubt.

Schutzfunktion
Arbeitnehmer werden vor einseitigen Festlegungen der Arbeitgeber geschützt, da die im Tarifvertrag festgelegten Arbeitsbedingungen nicht unterschritten werden dürfen. Aber auch dir Arbeitgeber sichern den Arbeitnehmern, dass sie einen Job haben, Geld verdienen, versichert sind usw.

Ordnungsfunktion
Zur Zeit der Geltungsdauer eines Tarifvertrages sind die davor erfassten Arbeitsverhältnisse gleich oder ähnlich geregelt.

Die Vertragsparteien
Zu den Tarifvertragsparteien zählt man die Gewerkschaften (Arbeitnehmer) und die Arbeitgeberverbände (Arbeitgeber). In unserem Wirtschaftssystem werden sie als Sozialpartner bezeichnet. Bei einer Tarifverhandlung vertreten diese beiden Blöcke ihre Interessen. Hier bei können sich einige gemeinsame Ziele auftun (z.B. die Erhaltung der Arbeitsplätze und Unternehmung), einige Interessen sich aber auch widersprechen (z.B. höhere Löhne  höherer Gewinn) .

Gewerkschaften
Eine Gewerkschaft ist ein Zusammenschluss von Arbeitnehmern. Ihr Ziel ist es die wirtschaftlichen und sozialen Arbeits- und Lebensbedingungen für die abhängig beschäftigten Arbeitnehmer zu verbessern.

Arbeitgeberverbände
Arbeitnehmerverbände sind freiwillige Zusammenschlüsse von Unternehmern. Ihr Ziel ist es die sozialpolitischen und arbeitsrechtlichen Interessen der Mitglieder zu vertreten, zu informieren und zu beraten.

Tarifvertragsgesetzt
Im Tarifvertragsgesetzt vom 09.04.1949 ist der gesetzliche Rahmen festgelegt.
Ein Tarifvertrag ist nur im Arbeitsverhältnis anwendbar, wenn der Arbeitgeber im Arbeitgeberverband eingetreten ist. Wenn das zutrifft gilt der Vertrag unmittelbar und muss eingehalten werden.

Bezugnahmeklausel und Tarifregelungen
Eine Bezugsnameklausel kann hinzugefügt werden, wenn der Vertrag einzelvertraglich oder mit einer bestimmten Tarifregelung vereinbart wird.
Wenn der Arbeitgeber aus den Arbeitgeberverband austreten will, bzw. ausgetreten ist, heißt das nicht, dass der vorher abgeschlossene Tarifvertrag auch sofort ungültig ist. Das gilt bis zu den Zeitpunkt bis die Kündigung an die Gewerkschaft oder an den Arbeitgeberverband vollständig beendet ist.
Bis dahin herrscht so genannte Friedenspflicht und es darf kein Arbeitskampf (Streik und Aussperrung) durchgeführt werden, bzw. er würde nicht zugelassen werden.

Wenn der Tarifvertrag abgelaufen ist, gildet er noch so lange bis ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen wird. Das heißt die Vereinbarungen vom alten Vertrag müssen trotzdem weiterhin eingehalten werden.
Entweder besteht der neue Tarifvertrag aus einer ganz neuen Abmachung oder aus einer Änderung im Vertrag.

Die Nachwirkungen eines alten Tarifvertrags betrifft aber nur Arbeitnehmer, die bis Ende des alten Vertrags schon bei einer Firma gearbeitet haben oder die einer entsprechenden Gewerkschaft angehören.

Der Trick der Arbeitgeber
Viele Arbeitnehmer werden vom Arbeitgeber eines Tarifvertrages trotzdem entsprechend behandelt und bezahlt, auch wenn sie nicht einer Gewerkschaft angehören. Das machen die Arbeitgeber aus nur einen Grund: Sie wollen die Arbeitnehmer nicht dazu motivieren gleich in eine Gewerkschaft einzutreten. Denn wenn die Arbeitnehmer in eine Gewerkschaft eintreten sollten würde das nur Nachteile für den Arbeitgeber bringen. Denn das würde heißen, dass der Tarifvertrag zwangsläufig immer eingehalten werden muss.

Abweichungen
Abweichungen der Tarifnormen zu Ungunsten des Arbeitnehmers
sind nur zulässig, wenn diese genau im Tarifvertrag aufgeführt sind, bzw. worden. Ansonsten werden Abweichungen nicht zugelassen.

Gültigkeit und Lohn
Besitzen Mitarbeiter einer Firma spezielle und gute Qualifikationen, so werden diese als außertarifliche Angestellte vergütet. Das heißt sie bekommen mehr Lohn und gehören einer höheren Tarifgruppe an. Für leitende Angestellte ist ein Tarifvertrag nicht gültig.

In Deutschland herrscht zwischen den Parteien eine autonome Verhandlung, bzw. auch Tarifsautonomie genannt (siehe Erklärung Tarifsautonomie).

In Tarifvertrag wird folgendes festgelegt:

Rechte und Pflichten der Parteien; auch genannt Schuldrechtlicher Teil:
Er enthält Rechtsnormen über den Inhalt, Ausschlussfristen und den Ausschluss und die Beendigung von einem Arbeitsverhältnis.

Regelungen für betriebliche und betriebsverfassungs-rechtliche Fragen; auch genannt normaler Teil

Arten von Tarifverträgen

Manteltarifvertrag:
grundlegende Fragen (Urlaub, Arbeitszeiten)

Rahmentarifvertrag:
Eingruppierung in die Lohn- und Gehaltsgruppen

Lohn- und Gehaltstarifvertrag:
so genannter Vergütungstarifvertrag (Vergütung der Arbeitsleistung des Arbeitnehmers)

Flächentarifvertrag:
Begrenzt den Vertrag auf eine bestimmte Region und einen bestimmten geografischen Bereich

Firmentarifvertrag:
Dieser Vertrag ist auf eine Firma individuell zugeschnitten und nur für diese Firma gültig

Meinungsunterschiede und Konflikte der Tarifparteien:
Ein Beispiel:

Arbeitnehmer
„Wir fordern die 35-Stundenwoche.“
„Wir fordern höheres Urlaubsgeld.“
„Wir fordern Schutz für unseren Arbeitsplatz.“
„Wir fordern zusätzlichen Bildungsurlaub.“
„Wir fordern Lohnerhöhung.“

Arbeitgeber
„Arbeitszeitverkürzung,höheres,Urlaubsgeld,Urlaubsgeld,Lohnerhöhung, Bildungsurlaub verursachen sehr hohe Kosten. Kosten aber treiben unsere Preise höher.
Gestiegene Preise werden unsere Wettbewerbsstellung
auf dem globalen Weltmarkt verschlechtern. Somit
gehen unsere Umsätze und Gewinne zurück und
Arbeitsplätze geraten in Gefahr. Außerdem tragen wir viel Verantwortung für unsere Angestellten und es ist doch besser einen Job zu haben als gar keinen, oder?!“

In diesem Beispiel werden einige Konflikte zwischen den Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden aufgegriffen. Hier hat nun der Tarifvertrag die Aufgabe einen Mittelweg zu finden.

Tarifsautonomie
Beide Tarifparteien, das heißt die Gewerkschaften und die Arbeitgeber, verhandeln und schließen den Tarifvertrag autonom ab. Autonom bedeutet das niemand auf die Verhandlungen Einfluss nehmen darf, außer die Tarifparteien selbst. Der Staat stellt jedoch bestimmte Rahmenbedingungen und Vorgaben die eingehalten werden müssen. Im Gegenzug dürfen sich die Gewerkschaften auch nicht in politische Angelegenheiten einmischen.

Dieses Gesetz beruht auf einen Generalstreik von 1920 und hat bis heute Bestand.

Ausführliche Informationen findest du auf dieser Seite zum Thema Arbeitsrechte und Tarifvertrag
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Honeygirl89



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