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Sturm und Drang - 7.Version - Referat



1. Einführung

Der "Sturm und Drang" ist eine Unterepoche der Aufklärung. Deshalb kann der "Sturm und Drang" auch nicht als "richtige" Epoche bezeichnet werden, sondern eher als eine Strömung. Die Strömung war eine Protestbewegung gegen gesellschaftliche Normen und Denkmodelle. Der "Sturm und Drang" wird auch als "Geniezeit" oder "Genieperiode" bezeichnet, da das Genie eine wichtige Rolle in den Werken spielt (siehe unten). Außerdem war der "Sturm und Drang" eine Jugendbewegung, da die Autoren meist nur 20 bis 30 Jahre alt waren.
"Emotio statt ratio" (Gefühl statt Verstand), so lässt sich das Prinzip des "Sturm und Drangs" beschreiben. Zur Zeit der Aufklärung gab es viele Regeln, die man zum Schreiben erlernen musste; das Schreiben war eher Handwerk als Kunst. Einige Freigeister empfanden dieses "Korsett" als zu eng, sie sahen im Schreiben eine Gabe, mit der ein individuelles künstlerisches Erleben zum Ausdruck gebracht werden konnte.


2. Historische Hintergründe der Epoche

Der historische Hintergrund des Sturm und Drang ist identisch mit dem der Aufklärung, da sich diese beiden Epochen zeitlich überschnitten. Anders als in der Aufklärung versuchten die Stürmer und Dränger jedoch nicht sich alles zu erforschen und zu erklären, sondern versuchten das genaue Gegenteil zu erreichen, nämlich die rationale Durchdringung der Welt zu stoppen. Aus der damaligen Sicht war der Optimismus, der in der Aufklärung durch all die neuen Erkenntnisse aufkam, eine Verharmlosung der noch immer ernsten Situation und behinderte auch die freie Entfaltung der Menschen. Darin sahen die Anhänger des "Sturm und Drangs" dann auch den Sinn des Lebens: in der freien Entfaltung des Individuums. Um dieses Ziel zu erreichen, mussten sie sich gegen damaligen Herrschaftsformen und die Ständegesellschaft zur Wehr setzen.


3. Zentrale Themen und Motive (Merkmale der Epoche)

3.1. Themen und Inhalte

• Rebellion: In vielen Werken wurden Autoritäten und Traditionen missachtet, das lyrische Ich stand im Konflikt mit den Schranken einer bestehenden Weltordnung (wie zum Beispiel den Standesschranken) und rebellierte gegen diese.
• Originalgenie: Das Originalgenie schafft sich seine eigene Regeln und Rahmen. Es beugt sich keinen von außen aufgezwungenen Normen, sondern es ist frei. Das Originalgenie ist somit ein großes und unabhängiges Individuum.
• Naturenthusiasmus: Die
Natur wurde zum Inbegriff des Göttlichen, Ursprünglichen und Elementaren. In diesem Zusammenhang wirkt auch der Pantheismus ("pan" gr. = "überall"; "theos" gr. = "Gott") mit. Dies war die Auffassung, dass Gott überall in der Natur sei und man somit die Natur mit Gott gleichstellen könne.

3.2. Schreibstile

Im "Sturm und Drang" wurden die traditionellen Literaturregeln abgelehnt, die Werke waren oftmals formlos. Die Sprache war sehr gefühlsgeladen und ausdrucksstark, oft schwärmerisch oder pathetisch. Abgebrochene Sätze spiegelten die innere Zerrissenheit oder Unabhängigkeit des Sprechenden. Erst die Gefühle, Erfahrungen, Empfindungen und das "Herzblut" des Autoren machte sein Werk wertvoll und einzigartig.


4. Wichtige Autoren

• Gottfried August Bürger (1747-1794)
• Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
• Johann Gottfried von Herder (1744-1803)
• Friedrich Maximilian Klinger (1752-1831)
• Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1972)
• Karl Philipp Moritz (1765-1793)
• Friedrich von Schiller (1759-1805)


5. Bevorzugte Gattungen

• Drama
• Ode
• Hymne
• Ballade
• Erlebnislyrik

Oft wurden Dramen geschrieben, in denen sich das leidenschaftliche Engagement der Autoren gut entfalten konnte. Die drei Einheiten (Schauspiel, Tragödie und Komödie) wurden bewusst durchbrochen und feste Regeln ignoriert.
Der Erlebnislyrik liegen persönliche Erlebnisse der Autoren zu Grunde. Das lyrische Ich drückt seine individuellen Gefühle, Erlebnisse und Stimmungen aus.





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