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Sturm und Drang - 6.Version - Referat



1.Allgemein

Der Sturm und Drang, auch „Geniezeit“ bezeichnet, ist eine geistige Bewegung in Deutschland von etwa 1767 bis 1785.Es ist die Epoche der Aufklärung und stellt eine Auflehnung junger Literaten,welche meistens im Alter von ca.20-30 Jahre alt waren,gegen die strikt rationalen Gedanken der Aufklärung dar. Die Epoche bekam ihren Namen durch Klinger, welcher ein Jugendfreund Goethes war. Er schrieb ein Drama mit diesem Titel so wurde die Epoche danach benannt. Als Ausgangspunkt des literarischen Sturm und Drang wird die Begegnung zwischen Herder und dem jungen Goethe 1770 in Straßburg angesehen, als Ende wird entweder Schillers Werk ,,Kabale und Liebe"(1784) oder aber Goethes fluchtartige Abreise nach Italien 1786.

2.Politische und Gesellschaftliche Situation

Zur Zeit der Epoche herrscht der Absolutismus , so regieren in fast allen Ländern Europas absolutistische Herrscher. Nach Ende der österreichischen Erbfolgekriege, im Jahr 1763, ist Deutschland noch mehr in viele kleine Fürstentümer zersplittert, in denen die Fürsten uneingeschränkte Macht besitzen und so ihre Willkürherrschaften ausüben können. Von dieser Herrschaftsform waren auch die Schriftsteller in großem Maße durch die strenge Zensur betroffen. Auch Friedrich Schiller war davon betroffen, als er einen 14tägigen Arrest und Publikationsverbot verordnet bekam, da er sich unerlaubt ins Ausland begeben hatte. In dieser Zeit entstand sein bürgerliches Trauerspiel ,,Kabale und Liebe", in dem all diese Probleme vertreten sind. Auch ist der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg zwischen den 13 nordamerikanischen Kolonien und der britischen Kolonialmacht ,von 1775 bis 1783,im vollen Gange.

3.Vorbilder

Als großes Vorbild für diese Epoche gilt William Shakespeare (1564-1616), in ihm sahen sie ihre Ideale von der Befreiung von den Regeln bestätigt und stilisierten ihn zum unerreichten Genie. Ein regelrechter Shakespeare-Kult entstand im Kreis der Stürmer und Dränger und Shakespeare, bzw. dessen Werke wurden Vorbild für viele Dramen und Gegenstand mehrerer Schriften. Kurz gesagt galt er als „Dichtergenie“ Sonst prägte auch die angelsächsische Literatur den Sturm und Drang. ,,Die ,,Ossian-Dichtungen" des Schotten Macpherson, in denen auf die keltische Tradition eingegangen wird, inspirierten Herder zu ,,die Lieder alter Völker" aber auch Goethes und Schillers Werke bedienen sich der ,,natürlichen Sprache". Rousseau′s Lehre ,,Zurück zur Natur" war eine der wenigen französischsprachigen Vorbilder der Stürmer und Dränger

4.Schriftsteller und Werke

Die Autoren kamen hauptsächlich aus dem Mittel- und Kleinbürgertum. Die meisten von ihnen, konnten finanziell, nicht allein von der Literatur leben, so sicherten sie sich durch Stellen als Hauslehrer ab. Da die Resonanz fehlte, wurde die Bewegung auf Bekannte und Freunde beschränkt, mit denen man sich zu Männerbünden, wie dem Göttinger Hainbund, zusammenschloss. Diese rein deutsche Epoche hatte ihre Mittelpunkte in Straßburg, wo Goethe mit seinen Freunden lebte, in Göttingen und Frankfurt am Main. Da die Bewegung eher unbekannt war, sind auch viele Schriftsteller in Vergessenheit geraten. Doch zu den bedeutendsten gehören:
Friedrich Maximilian Klinger-Sturm und Drang 1776
Johann Wolfgang Goethe-Die Leiden des jungen Werthers 1774,Zum Shakespeares Tag 1771 (Rede)
Friedrich Schiller-Die Räuber 1781 (Drama)

5.Sprache der Epoche

Die Hauptform der Epoche war das Drama. Das meist verwendete Thema war der Konflikt des Naturgenies mit den Schranken der bestehenden Weltordnung. Romane sind eher selten, und wenn,
dann in Form eines Tagebuchs oder Briefes sowie in ,,Die Leiden des Jungen Werthers", von Goethe. Sie beruhen oft auf den Gefühlen und Empfinden des Autors. Im Drama wendet man sich vom aristotelischen Drama ab. So entstehen Fetzen- und Massenszenen, der Handlungsort wird oft gewechselt und es entstehen Nebenhandlungen. Bei Friedrich Schillers Dramen ,,Kabale und Liebe" und besonders bei den ,,Räubern" werden diese Merkmale, deutlich.
In der Lyrik, die weit verbreitet ist, wird das Gedicht der Aufklärung vom freien Lied abgelöst. Das Volkslied wird wieder entdeckt. In einfacher, natürlicher Sprache wird der Leser in gewisser Weise in das Gedicht hineinversetzt. Auch hier spielt die Natur eine große Rolle, die oft für Stimmung steht.
Eine andere Art der Lyrik sind die Hymnen. Besonders Goethe war diesen Gedichten, die in freien Rhythmen und ohne Formbeschränkung geschrieben sind sehr zugeneigt.Die aufregende und trotzdem gefühls- und ausdrucksstarke Sprache des Sturm und Drang war voller Ausrufe, halber Sätze und Kraftausdrücke, welche positives und negatives unterstreichen sollen. Es wurde kein Blatt mehr vor den Mund genommen dadurch wurde die Sprache des Volkes und der Jugend zum Vorschein gebracht. Die Frontstellung der jungen Schriftsteller der Sympathie für Begriffe wie Natur, Herz und Volk fielen bereits den Zeitgenossen auf. Eine eigenständige „Jugendkultur“ in der Literatur war entstanden. Doch diese Jugendkultur wurde von vielen Kritikern der Zeit bemängelt .Sie waren der Meinung ,dass dies nicht ins Bild der dramatischen Einheit passte.

6.Auswirkungen auf andere Epochen

Zwar war der Sturm und Drang eine sehr kurze Epoche von nur knapp 20 Jahren, doch ist seine Wirkung auch in anderen Epochen stark zu spüren. Da Goethe und Schiller bedeutende Vertreter des Sturm und Drangs waren, sind auch in den klassischen Werken Einflüsse der Geniezeit zu erkennen. Man erkennt Herz, Freiheitsliebe und das Individuum. In seiner ,,Bürgschaft" kommt der Freundschaftsgedanke, der bis in den Tod führen könnte, voll zum Tragen. Die Romantik übernimmt neben der Aufklärung und der Minne insbesondere das Naturgefühl, jedoch ist dieses abgeschwächter und lieblicher als im Sturm und Drang. Des weiteren gibt es eine Verwandtschaft zu den Vormärz-Literaten wie Büchner und Nietzsche.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: garjaa



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