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Sternstunden der Menschheit von Stefan Zweig - Referat



Im Buch „Sternstunden der Menschheit“ von Stefan Zweig sind zwölf geschichtliche Miniaturen zusammengefasst. Zehn davon sind als Novelle geschrieben, eine ( Heroischer Augenblick ) als dramatisches Gedicht, eine ( Die Flucht zu Gott ) als Epilog zu Tolstois unvollendetem Drama „Und das Licht scheinet in der Finsternis“. Die Texte sind historisch nicht zwingend korrekt, eher überzeichnet Zweig bestimmte historische Personen ein wenig. Erstmals erschien 1927 eine Ausgabe mit nur 5 enthaltenen Miniaturen.
Sternstunden der Menschheit, so schreibt Stefan Zweig im Vorwort, sind kleine Augenblicke in der Menschheitsgeschichte, bei denen sich Entscheidungen mit gewaltigem Einfluss auf zukünftige Entwicklungen in sehr kurzer Zeit ereignen. Diese sind selten im Laufe der Geschichte, „leuchtend und unwandelbar wie Sterne in der Nacht“ deswegen nennt Zweig sie Sternstunden. In „Die Marseillaise entsteht“ geht es zum Beispiel darum, wie Rouget de Lisle die Marseillaise ursprünglich als Kriegslied der Rheinarmee in nur einer Nacht komponierte. Anfangs hatte sie auch noch keinen großen Erfolg doch mit der Zeit kam sie nach Marseille und von dort aus an alle Fronten und in alle Städte. Rouget allerdings kannte sie nicht unter diesem Namen und wusste lange nichts vom Erfolg seines Stückes. Auch wurde er, der solch ein bekanntes Werk in so kurzer Zeit, einer Sternstunde schuf anfangs nicht als Autor bekannt, wie es ihm gebührt hätte. Auch in „Die Weltminute von Waterloo sieht man, welch gewaltige Auswirkungen eine Entscheidung von Sekunden haben kann. Während Napoleon in die Schlacht bei Waterloo zieht schickt er Marschall Grouchy mit einem Teil seiner Truppen um die Preußischen Truppen zu verfolgen. Er selbst gerät aber in Schwierigkeiten und es steht fest, welche Seite zuerst Verstärkung erreicht, gewinnt. Grouchy beschließt allerdings den Truppen nicht zu Hilfe zu eilen, da ihm keine kaiserliche Order zugekommen ist, und so verliert Napoleon diese Schlacht und sein Reich zerfällt Die paar Sekunden, in denen Grouchy die falsche Entscheidung trifft, sind ebenfalls eine Sternstunde, wäre doch vieles anders verlaufen, hätte Napoleon gewonnen.

Weiters werden in „Sternstunden der Menschheit noch die Entdeckung des Pazifischen Ozean, sowie die Erschließung Kaliforniens besprochen. Außerhalb Amerikas geht es
um die erste Südpolexpedition, um die Eroberung von Byzanz, darum wie Händel sein Oratorium „Messias“ und Goethe die „Marienberger Elegie“ verfasst, um Lenins Rückkehr nach Russland, in einem Gedicht um die Begnadigung Fjodor Dostojewskis, um die Verlegung des ersten transatlantischen Kabels von Amerika nach Irland und schließlich um die letzten Tage Tolstois.

Interpretation:
Warum definiert Stefan Zweig ausgerechnet diese Augenblicke als Sternstunden der Menschheit? Was sie auf alle Fälle gemeinsam haben, ist, dass wichtige Entscheidungen oder Entwicklungen auf einem einzigen Menschen lasten. Meistens sind ein paar Sekunden oder Minuten ausschlaggebend für die restliche Entwicklung. Solche Sternstunden kommen nur selten in der Geschichte vor. Nur wenigen Menschen wird in ihrem Leben die Macht die Zukunft zu beeinflussen derartig in die Hände gelegt und viele geben diese Macht auch erschrocken gleich wieder auf. Doch wer einmal gespürt hat, was er bewirken kann, der wird nicht mehr wie vorher weiter leben.




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