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Stammzellentherapie - Referat



Einleitung:
Alle 45min erkrankt in Deutschland, nach Angaben der Deutschen Knochenmarkspenderdatei, ein Mensch neu an Leukämie.
Diese erstaunlich hohe Zahl ist erschreckend, v.a. wenn man bedenkt, dass Leukämie im Vergleich zu anderen Krebsarten relativ selten ist. Dies ist auch der Grund, wieso ich in mein Referat über Stammzellentherapie im Hinblick auf Leukämie und Knochenmarktransplantationen mit diesem Zitat einsteige.
Zunächst würde ich gerne einige generelle Dinge über Leukämie sagen, zu den Ursachen und der Therapie übergehen und zum Schluss einen Blick auf die aktuelle Forschung bzw. die Zukunftsperspektive werfen.

Was ist Leukämie?
Zunächst einmal zur Frage was Leukämie überhaupt ist.
Leukämie ist eine Krebserkrankung des Blutes bzw. des Knochenmarks. Es tritt eine abnorme Entwicklung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) auf. Diese werden im Knochenmark gebildet und dienen im Normalfall der körpereigenen Abwehr.
In den meisten Fällen von Leukämie entstehen eine große Anzahl abnormer Leukozyten, die vom Aussehen unreifen weißen Blutzellen (Blasten) ähneln, allerdings funktionsunfähig sind. Diese häufe sich im Knochenmark an und unterdrücken dort die Herstellung gesunder, neuer Blutkörperchen.
Leukämie wird anhand ihrer Schwerheitsgrade in verschiedene Kategorien unterteilt. Die zwei am häufigsten vorkommenden Arten sind:
1. akute Leukämie: diese tritt sehr plötzlich auf und ist mit einem jähen Anstieg der funktionsunfähigen Blutzellen verbunden. Sie breitet sich sehr rasch aus und muss meist sofort behandelt werden. Sie wird anhand des Zelltyps unterteilt:
-> akute lymphatische Leukämie (ALL)
-> akute myeloische Leukämie (AML)
2. chronische Leukämie: der Krankheitsverlauf ist deutlich langamer und bleibt häufig selbst über Jahre hinweg unbemerkt. SIe wird ebenfalls anhand ihres Zelltyps unterteilt:
-> chronische lymphatische Leukämie
-> chronische myeloische Leukämie
Außerdem gibt es weitere Unterarten, die allerdings sehr selten sind.

Ursachen:
Die Ursache für Leukämie liegt, wie bei anderen Krebsformen, in einer Serie von Mutationen in den Genen einzelner Zellen. Diese Mutationen können vererbt werden, sodass Nachkommen eine erhöhte Anfälligkeit aufweisen. Außerdem können radioaktive Strahlung und bestimmte Medikamente der Auslöser sein. Meist ist allerdings eine Ansammlung natürlicher Mutationen, die aus Fehlern bei der meiotischen Zellteilung herrühren, der Grund. Alleine die chronisch myeloische Leukämie konnte auf eine einzelte genetische Veränderung der Blutstammzellen zurückgeführt werden. Forscher vermuten, dass auch die anderen Unterarten der Leukämie auf Veränderungen in den Blutstammzellen im Knochenmark ausgelöst werden und ihren "genetischen Fehler" an Tochtergenerationen weiter geben. Mutationen können in jedem Schritt von der pluripotenten Stammzelle zur ausdifferenzierten Zelle auftreten und es ist noch nicht geklärt, wo genau die erste Mutation auftritt.

Leukämietherapie:
Die erste Stammzellentransplantation wurde bereits 1950 von E. D. Thomas durchgeführt, der seinem Leukämiepatienten Blutstammzellen seines eineiigen Zwillings transplantierte.
Blutstammzellentherapie folgt meist auf eine hochdosierte Chemotherapie. Da diese nicht nur Krebszellen, sondern auch gesunde Blutstammzellen abtötet werden diese durch sgn. hämatopoetische Stammzellentransplantate (HSZT) ersetzt. Diese werden aus dem Blut oder dem Knochenmark gesunder Spender gewonnen und enthalten neben den STammzellen
auch noch andere wichtige Immunzellen die zusätzlich die leukämischen Zellen beseitigen sollen. Es ist auch möglich eigene Stammzellen zu vermehren und schließlich zu transplantieren, allerdings müssen dafür noch genügend gesunder Zellen vorhanden sein. Bei fremden Zelltransplantaten muss auf eine ausreichende Übereinstimmung der Gewebemerkmale geachtet werden.
HSZT sind besonders effektiv bei bestimmeten Leukämiearten, allerdings ist die Therapie sehr aufwendig und risikoreich, da sie erhebliche Nebenwirkungen aufweisen kann. Daher wird diese Form nur angewandt, wenn die Standartdosis der Chemotherapie alleine die betroffenen Zellen nicht vollständig beseitigen kann.

Einschränkungen:
Wie bereits erwähnt kann es zu erheblichen Nebenwirkungen und Nachteilen kommen.
Zunächst ist der Patient sehr anfällig für Infektionen, da die Transplantate einige Zeit benötigen, um neue Blutzellen zu produzieren und das Immunsystems des Patienten in dieser Zeit sehr anfällig ist.
Außerdem kann es zu der sgn. Transplantat-Wirt-Reaktion (GvHR) kommen. Dabei fangen die SPenderzellen an das Gewebe des Patienten anzugreifen, was tötlich enden kann. Diese Abwehrreaktion wird unwahrscheinlich, je ähnlicher die Zellen sind.

Aktuelle Entwicklung in der Forschung:
Z.Z. wird an neuartigen Formen der Transplantation geforscht, die zu einer Dosissenkung der CHemotherapie führen könnte und den Mangel an Spenderzellen ausgleicht. Um die GvHR zu verhindern wird an neuen Immunzellarten gearbeitet, die eine unterdrückende Wirkung auf das Immunsystem haben. Außerdem versucht man, jene Immunzellen zu entfernen, welche für die Abwehrreaktion verantwortlich sind. Um Infektionen zu verhindern werden den Patienten bestimmte Proteine und Wachstumsfaktoren verabreicht, die die Immunzellenproduktion steigern solle.

Zukunft:
Dieser Bereich der Forschung schreitete sehr rasch voran, besonders in Anbetracht der rasch wachsenden, alternden Bevölkerung. Es werden lauefend neue Technologien entwickelt, die womöglich zukünftig einen Verzicht auf Spender ermöglichen. Schon heute ist die Stammzellentherapie in Kombination mit der Chemotherapie in vielen Fällen lebensrettend, sodass wir auch zukünftig noch davon ausgehen können, viel aus diesem Bereich zu hören.



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