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Sozialisation im Jugendalter - Referat



Hurrelmann, Entwicklungsaufgaben
Weg zur Verselbstständigung auf 2 Wegen:
1) gesellschaftlicher, öffentlicher Bereich: Verlassen Schule, Übergang in Berufs- Erwerbstätigkeitsektor
2) privater Bereich: Ablösung von Eltern, Auszug, Gründung Partnerschaft, Familie, Kind
=> erwachsen ist, wer Gesellschaft biologisch und ökonomisch weiterführen kann
Entwicklungsaufgaben des Kindesalters:
1) Aufbau von emotionalem Grundvertrauen
2) Entwicklung der Intelligenz
3) Entwicklung von motorischen und sprachlichen Fähigkeiten
4) Entwicklung von grundlegenden Sozialkompetenzen
1)+2): Selbstverantwortete Leistungserbringung
3)+4): Selbstverantwortete Gestaltung der Sozialkontakte
Entwicklungsaufgaben des Jugendalters:
1) Aufbau differenzierter intellektueller und sozialer Kompetenzen
2) Aufbau einer eigenen Geschlechterrolle und Partnerbindung
3) Fähigkeit zur Nutzung von Geld und Warenmarkt
4) Entwicklung von Wertorientierung und politischer Teilhabe
1): Übergang von Berufsrolle
2): Übergang in Partner und Familienrolle
3): Übergang in die Konsumentenrolle
4): Übergang in politische Bürgerrolle
Entwicklungsaufgaben des Erwachsenenalters:
1) Ökonomische Selbstversorgung
2) Familiengründung mit Kinderbetreuung
3) Selbstständige Teilnahme am Kultur- und Konsumleben
4) Verantwortliche Partizipation

Hurrelmann, Modell der produktiven Realitätsverarbeitung
1. Maxime: Anlage (angeborene Unterschiede) + Umwelt (kulturelle Vorstellungen der Geschlechtermerkmale ; im Jugendalter erworben) => geschlechtsspezifische Entfaltung
2. Maxime: Jugendlicher leistet: dynamische und produktive Verarbeitung der inneren und äußeren Realität
- innere Realität: körperliche und psychische Grundstrukturen
- äußere Realität: soziale und physische Umweltbedingungen
=> Entwicklungsaufgaben werden im Prozess der Selbstregulation bearbeitet
Voraussetzung: Selbstorganisation, Arbeit an eigener Person
3. Maxime: Jugendliche müssen sich als aktiv handelnde Individuen profilieren. Agieren im ständigen Prozess des Suchens und Tastens, des Ausprobierens von Spielräumen und Verhaltensmöglichkeiten
=> Wollen Einfluss auf gegebene Bedingungen der Umwelt ausüben
4. Maxime: Ich- Identität:
Spannungsverhältnis zwischen 1) Individuation und 2) Integration
1) Aufbau einer individuellen unverwechselbaren Persönlichkeitsstruktur in Bereichen Moral, Sprache, Motivation usw. => Basis für Entwicklung einer personalen Identität
2) Vergesellschaftung, Anpassung an gesellschaftliche Normen, Werte, Verhaltens-Standards, Anforderungen => Basis für Entwicklung der sozialen Identität von Jugendlichen
5. Maxime: Fehlentwicklung, z.B. Jugendgewalt, Essstörung usw.
Individuation und Integration werden nicht aufeinander bezogen
 Jugendkrise und Entwicklungsdruck wegen Nichterfüllung der Entwicklungsaufgaben
6. Maxime: Personale und soziale Ressourcen sind notwendig um Entwicklungsaufgaben u bewältigen
Soziale Ressourcen: soziale Unterstützung von Bezugsgruppen; können materiellen Charakter haben; stärken Selbstorganisation
Personale Ressourcen: individuelle Bewältigungsfähigkeit
 Übernahme von Verantwortung / Einhalten von gesellschaftlichen Regeln fördern Identitätsbildung
7. Maxime: Sozialisation durch Vermittler: Familie, Schule, Ausbildungsstätten, Gleichaltrige, Medien
=> günstig für Sozialisation sind sich ergänzende und gegenseitig anregende Impulse der Instanzen
8. Maxime: (Fazit) Lebensphase Jugend muss als eigener biographischer Abschnitt gesehen werden; Transition und Moratorium verbinden sich in ihr; Dauer von ca. 15 Jahren;
Transition und Moratorium
Transition: rascher Übergang in Erwachsenstatus; zielstrebig, orientiert an Standards; schnell erwachsen werden -> teleologisch
Moratorium: langsamer Übergang mit vorrübergehendem Rückzug in Schonraum, den Jugendphase bildet; Auszeit zwischen Kindheit und Erwachsensein; bedürfnisorientierte Handlung -> hedonistisch
Wenn M. und
T. hoch => Integration
Wenn M. und T. niedrig => Marginalisierung (keine Perspektive, keine Aufgaben)
Wenn M. hoch T. niedrig => Segregation (biographische Orientierung an gesellschaftlichen Nischen, erfüllt Entwicklungsaufgaben nicht)
Wenn M. niedrig und T . hoch => Assimilation (Angleichung)
Erikson, Auf der Suche nach der Ich-Identität
Spannungspole: Identität gegen Identitätsdiffusion (Zersplitterung)
Aufgaben des Jugendalters: Festigung der sozialen Rolle; Entwicklung von Ich-Identität auf Basis der frühen Kindheit (Urvertrauen); Ich-Identität= Verknüpfung der frühen Kindheitsphasen mit den späteren Phasen
Identitätsbegriff: die ich der Kindheit gesammelten Ich-Werte münden in die Ich-Identität; eine innere Einheitlichkeit und Kontinuität; gestufte Integration aller Identifikationen
 Erikson geht von abschließbaren Identitätsaufgaben in bestimmten Lebensphasen und einer durch und durch geordneten Identität aus
 Identität = stimmig, dauerhaft, kohärent
Krappmann
Identität: Fortlaufender Prozess von Herstellung von Gleichgewicht, Balance
1) widersprüchlichen Rollenerwartungen
2) Gleichgewicht zwischen Anforderungen anderer und eigenen Bedürfnissen
3) Gleichgewicht zwischen Bedürfnis sich dem anderen als einmalig darzustellen und in der Notwendigkeit, trotz dieser Einmaligkeit die Anerkennung des anderen zu finden
Interaktionsprozesse:
1) Selbstdarstellung durch Verständlich machen der Identität durch Interpretation sozialer Rollen; wenn „zu einmalig“ hat Gesellschaft keine Kategorien der Zuordnung, Konsequenz: verrückt, asozial, nicht geeignet für Gesellschaft
2)Interpretation des Gegenüber durch Zurückstellen eigener Bedürfnisse um zu erfahren was Partner über sich selbst sagt
3) Verhandeln über Erwartungen und Anforderungen der Gesellschaft
Fähigkeiten beim Sozialisationsprozess:
1) Rollendistanz: sich Normen gegenüber reflektierend und interpretieren (distanziert) verhalten; kritische Durchleuchtung von Außen;
2) Role-Taking: Hineinversetzen in Rolle von anderen, dass er von anderen an ihn gerichtete Erwartung erfüllt und vorgeschriebene Rolle einnimmt
3) Ambiguitätstoleranz: Widersprüchlichkeiten tolerieren; Konflikte präzisieren; nicht verdrängen oder aus dem Weg gehen;
4) Identitätsdarstellung: Darstellung der eigenen Identität => anonyme Rollenträger werden nicht in Gesellschaft akzeptiert
Sonstiges
Sprache: Mittel der sozialen Interaktion; Erwerb in Konflikten;
Sozialisation als Gewinnung von Ich-Identität innerhalb von Interaktionen
Ziel: Autonome Persönlichkeit ( tritt zugleich für Autonomie der anderen ein)



Dieses Referat wurde eingesandt vom User: fun.exe



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