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Soziale und gesellschaftliche Zustände zur Zeit Jesu - Referat



Soziale und gesellschaftliche Zustände zur Zeit Jesu zum Verständnis der Evangelien

Zu aller erst sollte man um die politischen und epochalen, also zeitlichen Information wissen. Damals befand sich Israel unter Fremdherrschaft. Das heißt, es regierten römische Stadthalter und Könige wie Herodes. Diese geistige Epoche nannte man Hellenismus und dies bedeutet, dass sich die griechische Kultur und ihre Merkmale immer mehr ausbreiteten. Als Epochenstart sieht man die Eroberungszüge von Alexander dem Großen um 310 v. Chr. an. Diese Epoche blieb auch in der Zeit der Römer bestehen. Zuzüglich sollte man wissen, dass die Juden, zu denen Jesus nun einmal gehörte, immer auf ihre kulturelle Unabhängigkeit als erwähltes Volk des einen Gottes bedacht waren und darauf hofften von diesem erlöst zu werden.

Auch müsste man zum besseren Verständnis um die soziale Ungleichheit wissen. Die Gesellschaft bestand aus drei Schichten, der Oberschicht, der Mittelschicht und der breiten Unterschicht. Wenn man diese drei Stände in einer Pyramide darstellen würde, dann könnte man die Oberschicht ganz oben entdecken, wie es der Name schon sagt. Zu ihr gehörten Großgrundbesitzer, Großhändler und Steuerpächter. Großgrundbesitzer besaßen meist weitläufige, fruchtbare und günstig gelegene Ländereien, welche sie meist aber nicht selber bewirtschafteten, sondern nur das Geld kassierten.

In der Mitte würde man die Mittelschicht wiederfinden. Diese bestand vor allem aus Fischern, Handwerken und Kleinbauern. Aus diesem Stand bestanden auch die Pharisäer, auf die ich später noch einmal genauer eingehen werde. Eine Familie von Kleinbauern bestand zumeist aus sechs bis acht Personen, welche durch ein sechs bis acht Hektar großes Stückchen Land ernährt werden mussten. Als Kleinbauer nutzte man das Erwirtschaftete zum Essen und nur ein kleiner Teil wurde zum Verkauf oder Tausch benutzt. Man lebte also am Existenzminimum und konnte sich kaum neue Kleider, Werkzeuge und Hausrat leisten. Nicht selten kam es durch Schicksalsschläge zum Abrutschen in den dritten Stand, aus dem so gut wie niemand mehr raus kam. Die dritte, größte und letzte Schicht bestand aus Armen, Bettlern, Kranken, Lohnarbeitern und Pächtern. Durch das leichte Abrutschen in diese Schicht, wuchs diese stetig. Es gab zwar Hilfen für Bettler und Kranke, doch diese reichten nicht einmal annähernd zum Leben. Und solche, die noch nicht Krank waren, wurden durch Unterernährung zu solchen. Auch die Tagelöhner hatten es nicht viel besser. Sie verdienten
zwar in etwa so viel wie Kleinbauern, besaßen aber nichts und sie hatten keine feste Arbeitsstelle. Dies ist auch der Grund, warum es den meisten Sklaven besser ging, als den Tagelöhnern. Diese schlechten Bedingungen und die mangelnde Ausbruchschance ließen viele die Hoffnung verlieren, woraufhin manche dann den Freitod wählten.

Auch sollte man die verschiedenen Gruppierungen zu Jesu Zeiten wissen. Es gab vier wichtige Gruppierungen:

Die Sadduzäer, eine kleine Gruppe von geistlichem und weltlichem Adel, die Essener, eine zurückgezogene Mönchgemeinde, die Zeloten, welche eine patriotische eifernde Gemeinde war, sowie die Pharisäer, welche wie zuvor erwähnt aus der Mittelschicht stammen und die geistlichen Führer des Volkes waren. Die Pharisäer gab es schon 150 v. Chr.. Sie waren für die strenge Einhaltung der Tora und trennten die Gesellschaft nach den Leuten, die sich streng an die Tora hielten von den "Sündigen", egal ob diese sie wegen Armut oder Unwissenheit nicht einhalten konnten. Jesus hatte einige Male mit ihnen zu tun, doch unterschied sich seine weniger strenge Meinung von der der Pharisäern. Mit all diesen Informationen sollte man zumindet ein fundiertes Grundwissen zum Verständnis der Evangelien besitzen.



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