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Soaps - Referat



Geschichte/Wie Soaps entstanden


Wie viele international populäre Medienprodukte, findet auch die Soap Opera ihre Ursprünge in den USA. Das ursprüngliche Medium war das Radio. Bereits Ende der zwanziger, Anfang der dreißiger Jahre begannen Firmen Sendezeiten zu kaufen, um ihre Werbung im Umfeld speziell dafür produzierter Sendungen, unter anderem den Soaps, zu verbreiten. So ging am 10.10.1932 die erste wirkliche Soap Opera mit dem Titel „Betty und Bob“ auf Sendung. Die meisten Radio-Soaps mit 64 Serien wurden 1940 gesendet. Obwohl sich einige Hörer anscheinend schon über die Serienflut beschwert hatten, ist klar, dass in dem Jahr ca. 20 Millionen Frauen, das waren annähernd die Hälfte der Frauen, die am Tag zu Hause waren, zwei oder sogar mehr Serien täglich verfolgten.

Der Niedergang der Radio-Soaps begann, als das Genre auch im Fernsehen etabliert wurde. Die Zahl der Radio-Soaps sank bereits 1942 auf 33, 1950 wurden noch 27 und 1956 nur noch 16 Serien ausgestrahlt. 1961 wurde dann schließlich die letzte verbliebene Soap im Radio abgesetzt. Es ist dennoch erstaunlich, wie lange sich die Soap Operas im „veralteten“ Medium, dem Radio behaupten konnten, obwohl einige Serien bereits im Fernsehen liefen.

30 Jahre war der Radiofunk das Medium der Seifenoper, mehr als 40 Jahre gibt es sie nun schon im Fernsehen, wo sie zu nahezu allen Sendezeiten auf fast allen – auch seriösen Sendern ausgestrahlt werden. Dort sind sie nicht nur in Waschmittelwerbung, sondern jeder Art von Werbung eingebettet. Ein großer amerikanischer Waschmittelkonzern war es, der diese Art der Erzählung extrem förderte und so für die Namensgebung dieses Genres ursächlich war.



Allgemein


Soaps werden täglich (daily) oder wöchentlich (weekly) gesendet. Sie sollen realitätsnah und identifikationsmöglich sein. Sie haben viele Merkmale und sollen inhaltlich leicht nachvollziehbar sein, damit sich jeder mit den dargestellten Charakteren und deren Schicksalen identifizieren kann. Es ist vermutlich das dargestellte Alltagsgeschehen, dass in dem Zuschauer Verständnis und das „dies hätte auch mir passieren können“ Gefühl hervorruft und Soaps für viele so attraktiv macht.




Handlung


Sowohl im amerikanischen als auch im deutschen Fernsehen, sowie im britischen TV sind die Themen der Soaps auf die Zielgruppe der Hausfrauen und Jugendlichen zugeschnitten. Das ursprüngliche Leitmotiv, die auf sich allein gestellte Frau ist allerdings weitgehend verschwunden. Obwohl in den Serien überwiegend die Themen Familienprobleme“, „Krankheiten“, „Verbrechen“ und „Konflikte im Berufs/Schulleben“ behandelt werden wird versucht, eine realistische Sicht über die Tatsachen des Lebens zu zeigen. Dennoch ist auffällig, dass sich Alltagstragödien häufen, zu deren Bewältigung eine recht ungewöhnlicher Zufälle nötig ist. Im Gegensatz zur amerikanischen Soap Opera, die in einem gut situierten Milieu spielt, steht die britische Soap Opera, welche nach der Lösung der Probleme im Arbeitermilieu sucht. Und auch politische Fragestellungen wie Arbeitslosigkeit behandelt.
Die bekanntesten deutschen Soaps lassen sich inhaltlich eher mit den amerikanischen Soaps vergleichen, obwohl nicht nur das gut situierte Milieu dargestellt wird. Es werden kaum politische oder gesellschaftspolitische Themen aufgegrifen, immer wieder geht es um Beziehungsprobleme in der Familie, in der Schule, unter Freunden oder im Beruf, eben das Alltagsleben von Jedermann, mit dem sich jeder identifizieren kann. Es ist vermutlich das Banale und das Normale, das Soaps für viele so attraktiv macht. Ich finde, man kann bei Soaps eigentlich gar nicht von einer Handlung
sprechen, es sind einfach Tagesabläufe bestimmter Personengruppen, die mit ihren Problemen und Höhepunkten dargestellt werden.




Merkmale


Soaps haben viele Merkmal. Das bekannteste Merkmal ist wohl, dass sie endlos sind, also kein Ende haben. Zudem endet eine „Geschichte“ nie in der Folge in der sie angefangen hat. Das charakteristischste Merkmal ist jedoch die Möglichkeit der Identifikation des Zuschauers mit den Charakteren. Um die Zuschauer dazu zu animieren, die Serie weiter zu verfolgen, setzt man den sogenannten Chliffhanger ein. Die Schauspieler befinden sich am Ende einer Folge, in einer emotional angespannten Situation, um den Zuschauer neugierig auf die nächste Sendung zu machen. Erwähnt werden sollte auch, dass es durchaus üblich ist, Soaps mit Laienschauspielern zu drehen. Gründe dafür können zum einen die Kosten sein, zum anderen aber auch die lange Bindung, die kein bekannter Schauspieler eingehen kann und möchte. Ein Grund kann aber auch sein, dass die Identifikationsmöglichkeit mit Laienschauspielern größer ist. Es ist kein Star, dem diese oder jenes passiert, der dieses oder jenes Problem hat, sondern ein Mensch wie du und ich. Ein weiteres Charakteristikum der Soaps ist die Szenerie. Das heißt, es werden immer die gleichen Schauplätze verwendet. Der Zuschauer weiß schon anhand des Bildes, um wen und was es voraussichtlich gehen wird.



Dramaturgie/Aufbau


Die größte Gemeinsamkeit aller Soap Operas liegt in der Dramaturgie. Jede Folge wird in drei Abschnitte unterteilt: Anfang, Mitte, Ende. Diese Handlungsstränge werden auch Storylines genannt und parallel erzählt. Der Anfang ist eine Verbindung zum Chliffhanger der letzten Folge und beschäftigt sich mit der Lösung, des „offenen“ Problems. Im mittleren Teil entsteht dann wieder ein neuer Konflikt, um den Spannungsbogen erneut steigen zu lassen und das Interesse der Zuschauer zu gewinnen. Am Ende, wenn der Spannungsbogen des mittleren Teils wieder gesunken ist, wird ein Höhepunkt suggeriert und der Chliffhanger gesetzt um eine Verbindung zur nächsten Folge herzustellen. Dennoch ist es nicht zwingend, wirklich jede Folge, egal ob sie wöchentlich oder täglich ausgestrahlt werden, zu sehen. Zu Beginn jeder Folge wird nämlich eine kurze Zusammenfassung des derzeit behandelten Themas und der betroffenen Personen gegeben, so dass auch der nur gelegentliche Zuschauer zu jeder zeit in die „Serie“ einsteigen kann.







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