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Sklaverei - Referat



Sklaverei

Unmenschlichkeit seit Jahrtausenden:
Sklaverei ist eine „besondere“ Art der Abhängigkeit des Menschen von anderen Menschen. Auch wenn es im Laufe der Jahrtausende verschiedene Arten der Sklaverei gab, verstehen wir darunter immer noch:
- Verlust der persönlichen Freiheit
- unbeschränkte Macht über diese Menschen
In der 1948 beschlossenen Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen steht, das alle Menschen frei sind. In der europäischen Menschenrechtskonvention heißt es sogar, niemand darf gezwungen werden, Zwangs- oder Pflichtarbeit zu verrichten.
Trotzdem steht das Bekenntnis der UN-Mitgliedsstaaten in krassem Widerspruch zu Berichten einer österreichischen Tageszeitung: Ein Schiff mit vermutlich 200 Kindersklaven an Bord irrt seit Tagen vor der Küste Westafrikas umher, heißt es in der Zeitung. Die Kinder erkrankten. Nun will die UNO die Kinder zu ihren Eltern zurückbringen.
Der Vorfall wirft ein trauriges Licht auf die Zustände, wie sie in vielen Staaten der dritten Welt herrschen. Eltern verkaufen ihre Kinder um etwa 20€ an Coca- oder Kaffeeplantagen.
Auch Sexsklaverei ist keine Seltenheit, z.B. in Moldawien. Interpol und die UNO kämpfen verzweifelt gegen die meist gut organisierten Schlepperbanden – mit geringem Erfolg.

Sklaverei in der Antike:
Schon in der Antike war die Verschuldung der wirtschaftlich Schwachen ein häufiger Grund für die Versklavung. Sie hafteten nicht nur mit ihrem Besitz, sondern auch mit ihrer Person und der ganzen Familie. Die 12 Tafelgesetze beweisen wie streng gegen Schuldner vorgegangen wurde:
Nach dem Recht der anerkannten Geldschuld sollen 30 Tage zu Recht bestehen. Danach erfolgt die Ergreifung des Schuldners. Der Gläubiger soll ihn vor Gericht führen. Wird die Urteilspflicht nicht erfüllt oder übernimmt niemand für ihn vor Gericht Bürgschaft, soll ihn der Gläubige mit sich nehmen und fesseln.
Der Besitz und Gebrauch von Sklaven erschien den herrschenden Schichten der antiken Gesellschaft immer als selbstverständlich. Sklaven galten als „sprechende“ Werkzeuge, als „beseelter“ Besitz. Der Philosoph Aristoteles war überzeugt von der naturgegebenen Verschiedenheit des Menschen:
Nach Aristoteles ist jener ein Sklave, der einen anderen zu gehören vermag und ihm darum auch gehört und der soweit an der Vernunft teilhat, dass er sie annimmt, aber nicht selbstständig besitzt.
Das Gesetz besagt, das die im Krieg Besiegten Eigentum des Siegers seien. Diese Sklaverei unterscheidet sich manchmal von der natürlichen.

Wirtschaftliche Bedeutung:
Die Sklavenarbeit war eine Hauptsäule in der antiken Wirtschaft in den Sektoren Produktion und Dienstleistungen. Am „besten“ hatten es wohl die Haussklaven, welche als Diener, Köche, Lehrer oder Ärzte ihren Dienst machten. Ein Großteil der Sklavenmassen, die seit dem 2.Punischen Krieg Italien überschwemmten, war für die schwere Arbeit in der Landwirtschaft bestimmt. Besonders schwer hatten es die 35 000 Bergwerkssklaven in den Silbergruben des attischen Lauriongebirges. Ein Teil von ihnen waren Mietsklaven, für die ihre Herren täglich eine Obole pro Mann kassierten.
Eine bedeutende Rolle spielten die Sklaven im römischen Reich, in Handwerk und in der Industrie: In Töpfermanufakturen arbeiteten größtenteils Sklaven. Crassus ließ mit 500 seiner Sklaven die abgebrannten Häuser in Rom neu erbauen und erzielte mit dessen Vermietung hohe Gewinne. Auch zahlreiche Fechter- und Gladiatorenschulen bestanden hauptsächlich aus Sklaven. Ihr Schicksal wurde somit beim Kampf entschieden.

Behandlung der Sklaven:
Die Behandlung der Sklaven durch ihre Herren war sehr unterschiedlich. Haussklaven gehörten zum Familienverbund, das heißt sie standen unter der Herrschaft des Familienvaters. Die wurden gleich behandelt wie Frauen und Kinder. Landsklaven hingegen wurden wie Zugtiere genützt. Sie wurden mit Brandzeichen und Halsringen gekennzeichnet und mussten oft ihrer Arbeit im gefesselten Zustand nachgehen. Die Sklaven versuchten aber nur vereinzelt sich dagegen zu wehren, denn es fehlte an einer revolutionären Idee als auch an den Möglichkeiten. Vor allem die städtischen Sklaven hofften eher darauf, durch Freilassung oder Freikauf ihre Freiheit wiederzuerlangen, als durch einen großen Aufstand. Trotzdem kam es öfters zu regelrechten Sklavenkriegen.

Aufstände:
Zweimal drei Jahre lang dauerten die Kämpfe in Sizilien. Verursacher waren Bauern- und Hirtensklaven, die auch anfangs große Erfolge feierten. Der für die Römer gefährlichste Aufstand brach im Jahre 74 v. Chr. in der Gladiatorenschule von Capua aus. Das Sklavenheer soll bald auf 100 000 Mann angewachsen sein. Anführer dieses Heeres war der Sklave Spartakus. Einigen römischen Heeren fügten sie schwere Niederlagen zu, doch durch Uneinigkeiten im Sklavenheer und ein Aufgebot von acht kampferprobten Legionen beendete auch diesen spektakulären Aufstand zugunsten der Herrschenden.
Die Ziele der Aufständischen waren unterschiedlich:
Manche wollten einfach nur frei in ihre Heimat zurückkehren, die anderen träumten von einem eigenen Staat, in dem ihre früheren Heern als Sklaven dienen sollten.
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Freilassung:
Freilassung bedeutete noch nicht Unabhängigkeit. Schon in der späten Republik wurden Sklaven häufiger von ihren Besitzern freigelassen. Sie konnten sich auch meistens um einen bestimmten Geldbetrag freikaufen oder der Sklavenhalter schenkte ihnen mit seinem Testament die Freiheit.
Oft steckte eine wirtschaftliche Überlegung dahinter: Dadurch die Sklaven die Hoffnung auf Freilassung bekamen, wurde deren Arbeitseifer erhöht. Man ersparte sich Sklavenaufseher und erhielt zudem die Summe des Freikaufs. Jedoch blieben sie weiterhin ihrem nunmehrigen Patron als neue Klienten verpflichtet.
Es gab auch arme Landarbeiter in den Provinzen, die sich freiwillig in die Sklaverei begaben, um wenigstens sicher versorgt zu sein.
Die Rechtslage der Sklaven blieb auch in der Kaiserzeit unverändert. Sie konnten noch immer geschlagen, gegeißelt und bei schweren Verfehlungen getötet werden.
Im Jahre 61 wurden 400 Sklaven getötet, weil einer der Mitsklaven ihren Herrn getötet hatte. Das beruhte auf der sogenannte Kollektivstrafe.

Auch das Christentum akzeptierte die Sklaverei, mit der Begründung von Apostel Paulus:„Nichts anderes, als der Herr es ihm zugeteilt hat, soll jeder wandeln“
In dem Stande, in dem er berufen wurde, darin soll ein jeder bleiben. Ist man als Sklave berufen worden, soll man es also auch bleiben.

Die „heidnischen“ Sklaven:
Seit dem 14.Jahrhundert nahm der Sklavenhandel in Europa wieder zu.
Mitte des 15. Jahrhunderts wurde der Sklavenzustrom noch erheblich größer, als die Portugiesen an der westafrikanischen Küste einen Sklavenhandel aufgezogen.
Mit den Entdeckungsfahrten des Kolumbus begannen Jahrhunderte des Leidens für die Ureinwohner des amerikanischen Kontinents. Die christlichen Eroberer hielten sich für berechtigt, alle Nichtchristen angreifen, plündern und auch versklaven zu können, weil diese nach Ansicht der Christen als Ketzer und Leugner Christi außerhalb der kirchlichen Gesetze standen.
Auch die Indios (=Indianer) wurden aus ihrer Lebens- und Wirtschaftsgemeinschaft herausgerissen und zur Zwangsarbeit verpflichtet. Sie wurden wie Arbeitstiere behandelt. Unter diesen körperlichen und seelischen Qualen ging die indigene Bevölkerung millionenfach zu Grunde oder nahm sich selbst das Leben.

Um die indigene Bevölkerung zu schützen, soll Las Casas einmal vorgeschlagen haben, wegen der größeren Belastbarkeit, Schwarzafrikaner auf die spanischen Plantagen in Amerika zu schicken. Denn auch die verschiedenen afrikanischen Völker handelten seit Jahrhunderten mit Sklaven, hauptsächlich nach Ägypten und in den Orient. Mit dem Vorstoß der Portugiesen an der afrikanischen Westküste begann auch dort bald der Sklavenhandel. Um 1510 landete bereits das erste portugiesische Sklavenschiff auf den westindischen Inseln.

Sklavenfrage:
Seit dem Zeitalter der Aufklärung setzten sich immer mehr Menschen kritisch mit der Sklavenfrage auseinander. Dadurch entstand ein schwieriges Problem für die 1776 gegründeten Vereinigten Staaten von Nordamerika:
Die weißen Bürger nahmen die Menschenrechtserklärung in ihre Verfassung auf. Trotzdem konnten sich die Nord- und Südstaaten nicht sofort in der Sklavenfrage einigen. 1808 wurde der Import der Sklaven endgültig verboten, jedoch wollten die Südstaatler weiterhin am Besitz der bereits ansässigen Sklaven festhalten. Der Konflikt verschärfte sich noch, als die Verfassungsrichter der USA das Sklavenverbot in den Nordstaaten für verfassungswidrig anerkannten. 1861 kam es dann zum Bürgerkrieg zwischen industriellem Norden und agrarischem Süden. Er endete im Jahre 1865 mit dem Sieg der Nordstaaten, und damit waren die Sklaven in den USA endlich frei.

20. Jahrhundert: Martin Luther King
Martin Luther King war ein Pfarrer, der sein Leben dem Kampf um die Bürgerrechte widmete. Er ließ sich verprügeln und einsperren und wurde so zur Symbolfigur des gewaltfreien Widerstands der Schwarzen gegen die weißen Unterdrücker. Er wurde 1968 ermordet. Fünf Jahre vor seinem Tod hielt er anlässlich eines Marsches nach Washington eine große Rede, in der er seinen Zukunftstraum schilderte: Dem friedlichen Zusammenleben der Schwarzen und Weißen.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: mbreu



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