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Seuchen und Krankheiten in Afrika - Referat



Seuchen und Krankheiten in Afrika



Inhaltsverzeichnis



INHALTSVERZEICHNIS 2


1. HÄMORRHAGISCHE FIEBER 3




1.1. Hämorrhagische Viren 4
1.2. Marburg 5
1.3. Lassa 7
1.4. Ebola 8
1.4.1. Auftreten und Folgen des Ebola-Virus - Tabelle: 11



2. MALARIA 11


3. AFRIKA - ALLGEMEINES 12




3.1. Wirtschaft 13
3.2. Topographie 14
3.3. Klima 14
3.4. Gründe für die starke Verbreitung von Seuchen in Afrika 14



4. GEFÄHRDETE GEBIETE 16




4.1. Republik Kongo (bis Mai 1997 Republik Zaire) 16
4.1.1. Klima 17
4.1.2. Vegetation und Tierwelt 17
4.1.3. Politisches System 18
4.1.4. Bevölkerung 18
4.1.5. Wirtschaft 18
4.2. Uganda 19
4.2.1. Klima 19
4.2.2. Vegetation und Tierwelt 19
4.2.3. Politisches System 20
4.2.4. Bevölkerung 20
4.2.5. Wirtschaft 20



5. LITERATURVERZEICHNIS 22



Karte:
Zaire, Zentralafrika
.......................................................................23


Karte:
Zaire
..............................................................................................24


Karte:
Uganda
..........................................................................................25



1. Hämorrhagische Fieber


Jahr für Jahr werden neue Stämme oder Gattungen viraler Erreger identifiziert. Zu den für den Menschen gefährlichsten gehören jene, die hämorrhagische - mit Blutungen einhergehende - Fiebererkrankungen verursachen; Hanta- und Ebola-Virus sind Beispiele dafür. Ihre Ausbreitung wird offensichtlich durch ökologische Veränderungen gefördert.
Im Mai 1993 starb im US-Bundesstaat Neu-Mexico ein junges Paar binnen weniger Tage an einer akuten Lungeninsuffizienz. Geäußert hatte sich diese Erkrankung zunächst in heftigen Fieberanfällen, Muskel- und Kopfschmerzen sowie starkem Husten. Nachforschungen nach bereits gemeldeten Fällen ergaben, daß zwischen dem 1. Dezember 1992 und dem 7. Juni 1993 in Neu-Mexico sowie in den angrenzenden Bundesstaaten Colorado und Nevada 24 weitere Menschen erkrankt waren, elf davon tödlich. Analysen in den Universitätskliniken dieser Bundesstaaten auf Bakterien, Viren und Parasiten verliefen jedoch negativ. Die Proben gingen daraufhin an die amerikanische Seuchenkontrollbehörde CDC1 in Atlanta (Giorgia). Unter Einsatz aller Nachweismethoden für bekannte Viren fanden sich schließlich im Serum der meisten Patienten Antikörper gegen Hantaviren. Bei dem Erreger handelte es sich, wie Analysen mittels molekularbiologischer Methoden erbrachten, um einen der bis dahin unbekannten Vertreter der Gattung der Hantaviren, die sonst ein hämorrhagisches Fieber mit Nierenproblemen hervorrufen.
Am 5. September 1994 berichtete das US-Magazin ,,Time" über einen amerikanischen Wissenschaftler, der sich bei seinen Forschungsarbeiten mit dem Sabia-Virus angesteckt hatte; dieser neue Erreger war 1990 in Brasilien aus einer an hämorrhagischen Fieber gestorbenen Patientin isoliert worden.
Neu auftauchenden Viren wie diese wirken manchmal besonders verheerend. Allerdings ermöglichen bessere biologische Analysemethoden es inzwischen, insbesondere auch virale Erreger zu identifizieren, die binnen zehn Jahren wahrscheinlich sonst unerkannt wieder verschwunden wären oder sich mit ihren bekannten Verwandten genetisch vermischt hätten. So entdeckt man immer wieder neue Stämme hämorrhagischer Viren, meist aus Afrika. Nicht alle sind für den Menschen tödlich; sie verursachen zwar stets Fieber, aber die von ihnen ausgelösten Hämorrhagien2 und Gewebeschäden sind unterschiedlich schwerwiegend. Die in Nordwesteuropa auftretenden Stämme wirken beispielsweise nicht tödlich, hauptsächlich jene aus Afrika wirken sich meist tödlich aus.
Zwar spricht man von ,,neuen" Viren, sie gehen aber durch Mutationen und Rekombinationen3 aus bereits existierenden hervor - mit dem stets innewohnenden Risiko, daß sie dabei zu einem gefährlichen Stamm werden. Verstärkt treten neue Viren offenbar deshalb in Erscheinung, weil sie ihre seit Jahrmillionen bestehenden Existenzbedingungen sich infolge menschlicher Eingriffe verändert haben. In bestimmten Fällen läßt die veränderte Umgebung ihre Vermehrung und Verbreitung zu, und bei gleichermaßen günstigen Bedingungen für Viren wie ihre Überträger tauchen dann plötzlich unerwartete Krankheitsbilder auf.

1.1. Hämorrhagische Viren

Zu welch großer Bedeutung neu auftauchenden Infektionskrankheiten werden können, zeigt sich in der Pandemie, zu der sich AIDS ausgewachsen hat. Zahlreich Forschungsgruppen versuchen inzwischen, ihre epidemiologischen Studien zu koordinieren und ein internationales Überwachungsnetz zu gründen, um alle Erreger aufzuspüren: Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze, gleich ob neue oder wiederauflebende wie die Erreger von Tuberkulose, Pest oder Cholera. Das aus Zentren der Weltgesundheitsorganisation4 bestehende Überwachungsnetz für Arboviren5 und hämorrhagische Viren ist besonders wachsam, weil letztere unter den neuen infektiösen Keimen einen wichtigen Platz einnehmen.
Die von hämorrhagischen Viren beim Menschen ausgelösten Infektionen werden unter dem Begriff hämorrhagische Fiebererkrankungen geführt - obgleich die Patienten zwar immer Fieber, aber nicht zwangsläufig Blutungen bekommen. Wenn doch, dann treten diese während der Verschlechterung des Allgemeinzustandes im Gefolge der Fieberperiode auf. Die äußerlich sichtbaren manifestieren sich in der Haut als Petechien6, als Ecchymosen7 oder als Purpura8. Weitere Komplikationen können Herz-Kreislauf-System, Verdauungstrakt, Nervensystem oder Nieren betreffen. In den schwersten Fällen stirbt der Patient an inneren Blutungen oder weil gleich mehrere Organe versagen.
Hämorrhagische Viren verteilen sich auf mehrere Familien, von denen man die Flaviviren bereits seit langem kennt. Zu diesem gehört vor allem das Gelbfieber verursachende Amaril-Virus, das von Stechmücken verbreitet wird, und das Dengue-Fiebervirus sowie hämorrhagische Viren, die ebenfalls von blutsaugenden Gliederfüßern wie Stechmücken oder Zecken übertragen werden. Trotz eines Impfstoffes wütet Gelbfieber weiterhin in Afrika.
Jene hämorrhagische Viren, die erst etwa im letzten halben Jahrzehnt neu aufgetaucht sind, entfallen auf drei andere Familien: die Arena-, Bunya- und Filoviren. Einige hat man nach dem Ort ihres ersten Auftretens benannt, wie das Sabia-, das Guanarito- und das Ebola-Reston-Virus. Der nach heutigem Stand vorletzte Neuling hingegen - der Hanta-Virus-Stamm - wurde Sin nombre9 getauft. Der jüngste Neuzugang, der auf sich aufmerksam machte, gehört in die Familie der Filoviriden: Im Januar 1995 hat man einen bis dahin unbekannten Stamm des Ebola-Virus aus Blutproben einer Patientin isoliert, die sich an der Elfenbeinküste infiziert hatte, als sie Autopsie-Proben von wildlebenden Schimpansen handhabte, die einer unbekannten Epidemie erlegen waren. Diese Menschenaffen können allerdings nicht das natürliche Reservoir des Virus sein, da es für befallene Tiere tödlich ist. Der natürliche Wirt, auch der übrigen Ebola Stämme, ist noch unbekannt.

1.2. Marburg

Der Horror kehrte unbemerkt in die hessische Universitätsstadt ein: Als sich ein Laborant bei den Behringwerken in Marburg am 8. August 1967 krank meldete, dachte niemand an etwas Schlimmes. Der Mann klagte über Kopfschmerzen, trockenen Mund und brennende Augen. Ein grippaler Infekt im Sommer kann schließlich vorkommen, wenn das Immunsystem aus dem Gleichgewicht geraten ist. Zwei Wochen später lag der Patient jedoch im Todeskampf.
Die Ärzte begannen, das Unheil zu ahnen, als der Körper des Laboranten sich mit Ausschlag überzog und er Durchfall bekam. Dann stieg das Fieber und der Patient begann, aus Nase und Injektionsstellen zu bluten. Er wurde unruhig und redete wirr. Der Verdacht auf eine schwere, von Mikroben verursachte Infektion verdichtete sich. War es ein hämorrhagisches Fieber, wie es bei Gelbfieber auftreten kann? Im Hygieneinstitut der Universität Marburg begann ein verzweifeltes Forschen nach möglichen Erregern.
Während der Mann starb, kämpften zehn weitere Personen, alles Angestellte der Behringwerke, auf der Isolierstation der Universitätsklinik um ihr Leben. Sie waren von Beruf Affenpfleger, Laboranten und Tierärzte. Schnell stellte sich heraus, daß sie alle Kontakt mit Grünen Meerkatzen gehabt hatten, zumindest mit deren Blut oder Zellen. Ihr Arbeitgeber produzierte als einer der weltweit größten Hersteller Impfstoffe gegen Kinderlähmung und Masern. Die Seren wurde aus Nierenkulturen der Grünen Meerkatze, die man regelmäßig aus dem Regenwald von Uganda bezog, gewonnen. Bei den Affen mußte also die Suche nach dem Erreger beginnen. Kurz nach Einlieferung der Behring-Patienten meldeten das Paul-Ehrlich-Institut in Langen und das Belgrader Institut für Gesundheitsschutz Krankheitsfälle mit ähnlichen Symptomen: Ausschläge, Schwellungen, gefolgt von Blutungen an inneren Organen, Haut und Schleimhäuten. Bei einem Patienten standen Blutströpfchen auf den Brustwarzen. Manche bekamen eine Glatze, als wären sie radioaktiv bestrahlt worden. Die Hoden der Männer waren aufgedunsen.
Jetzt brauchten die Ärzte und Forscher keinen Gedanken mehr an die Herkunft des Erregers zu verschwenden. Auch die Erkrankten in Langen und Belgrad hatten mit Grünen Meerkatzen aus einer ugandischen Lieferung Kontakt gehabt. Die Marburger Forscher arbeiteten auf Hochtouren. Der Anfangsverdacht konzentrierte sich auf eine Leptospirenerkrankung. Auch die sogenannte Schweinehüterkrankheit war bei Menschen, die mit warmblütigen Tieren in Berührung gekommen waren, denkbar. Die winzigen, schraubenförmigen Bakterien hausen vor allem in den Nieren der Tiere und werden durch Urin ausgeschieden. Die sehr große Menge an Anitkörpern im Blut des ersten Patienten sprach für diese Annahme. Die Wissenschaftler spritzten deshalb Patientenblut in die Bauchhöhle von Meerschweinchen. So sollte festgestellt werden, ob der Erreger der Schweinehüterkrankheit dort weiter wüten würde. Statt der Krankheitszeichen zeigten jedoch die Versuchstiere lediglich erhöhte Temperatur. Das gleich Ergebnis brachte die Übertragung des infizierten Tierblutes auf gesunde Tiere. Der Verdacht auf die Leptospirenkrankheit hatte sich zwar nicht erhärtet, aber es war ein Wirt gefunden, mit dessen Blut und Organen die Wissenschaftler den Killer weiter verfolgen konnten. Drei Monate nach der Infektion des Behring-Laboranten isolierte das Marburger Institut für Virologie den tödlichen Keim. Ein neuer, bis dahin unbekannter Erreger war entdeckt. Der gefährliche Keim, der später offiziell die Bezeichnung Marburg-Virus erhielt, hatte sich im Verlauf der ständigen Übertragungen in seinem neuen Wirt so verändert, daß er nun auch die Meerschweinchen tötete.
Am Bernhard-Nocht-Tropeninstitut in Hamburg gelang es nun ein Foto des Killers aus Afrika unter dem Elektronenmikroskop zu machen. Das Bild offenbarte ein Gewirr aus zu Kringeln und Haken gewundenen Fäden. Wegen dieser länglichen Struktur bezeichneten die Virologen es als Faden-Virus10. Zunächst glaubten die Experten noch an eine Verwandtschaft mit den Erregern von Masern, Mumps oder Tollwut. Erst später stellten umfangreiche Untersuchungen fest, daß es eine eigenständige Gattung bildet, die noch tödlichere Verwandte im dichten afrikanischen Urwald unweit von Uganda besitzt.
Unterdessen gelang es den Ärzten in Marburg, Frankfurt und Belgrad die Seuche zum Stillstand zu bringen. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hatten sich zwei Ärzte, eine Krankenschwester, eine Pathologie-Assistentin und zwei Ehefrauen angesteckt. Das löste höchste Alarmstufe aus: Das Virus konnte von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Familien der Pfleger wurden unter Quarantäne gestellt, 600 Affen mit Blausäure vergiftet. Bilanz des afrikanischen Killers in Europa: Sieben der 32 Infizierten starben.
Daß Tierhandel und Forschungslabors der Verbreitung einer Seuche dienen konnten, bildete eine neue Erfahrung. Wissenschaft und Politik lernten rasch aus dem Kontakt mit einem bis dahin unbekannten Virus. Die internationalen Richtlinien über Transport und Quarantäne von Versuchstieren wurden somit verschärft. Auch die Sicherheitsvorkehrungen für den Umgang mit Zellkulturen aus tierischen Organen und Lebendimpfstoffen handhabte man erheblich strenger. Solche tödlichen Unfälle sollte es nicht noch einmal geben. Nachdem diese neuen Vorkehrungen gegen ein unbemerktes Einschleppen von Mikroben aus dem Regenwald getroffen waren, ging man wieder zur Tagesordnung über. Es war eigentlich ein Wunder, daß Marburg der einzige Zwischenfall solcher Art war, den damals exportierte man jährlich etwa 15 000 Affen aus Uganda in alle Welt.

1.3. Lassa

Zwei Jahre nach dem Auftauchen von Marburg trat ein anderes neues Virus auf. Es erhielt seinen Namen nach dem Ort, wo es zuerst tätig wurde, Lassa in Nordnigeria. Der blutrünstige Vetter des Marburg-Virus schlug dann sieben Jahre später zu. Damals, im Sommer 1976, erreichte das Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg den Hilferuf eines Missionars aus dem Süden des Sudans. Die Leute in der Kleinstadt Maridi stürben in großer Zahl an Salmonellen. Der Pater schilderte auch die Krankheitszeichen: hohes Fieber, Kopf-, Hals- und Rückenschmerzen, wenige Tage später heftige Bauchkrämpfe, Schwellungen im Gesicht, Hautablösungen, blutige Geschwüre an Augen und Nase.
Der Hamburger Tropenmediziner Jürgen Knobloch nahm sich des Falles an. Er wußte nicht, um welche Krankheit es sich handelte. Doch eines war klar, Salmonellen konnten es nicht sein. Seine wissenschaftliche Neugier war geweckt. Drei Monate verbrachte Knobloch im Seuchengebiet an der sudanesischen Grenze zu Zaire und Uganda. Der sudanesische Gesundheitsminister hatte ihm ein Team zusammengestellt, das alle Maßnahmen mit militärischer Gewalt durchsetzen sollte.
Was der Tropenmediziner vorfand, erwies sich als beängstigend. Im Krankenhaus von Maridi hatte sich die Seuche schnell ausgebreitet, nachdem man einige Fieberkranke aus dem 80 Kilometer entfernten Nzara aufgenommen hatte. Die Konzentration der Kranke, mangelnde Hygiene, vor allem aber mehrfach verwendete, nicht sterilisierte Spritzen hatten für eine rasche Verbreitung des tödlichen Keims gesorgt. Knobloch war sicher, es mit dem 1969 entdeckten Lassa, dem Erreger eines hämorrhagischen Fiebers, zu tun zu haben. Knobloch und sein Team taten, was sie konnten, um die Seuche einzudämmen. Soldaten durchkämmten den Dschungel nach Fiebernden, denen die Eingeborenen weitab vom Dorf eine Hütte zu bauen und eine Greisin als Pflegerin zur Seite zu stellen pflegten, wie die sudanesische Sitte es verlangte. Die Soldaten brachten alle Fieberpatienten in ein nach Geschlechtern getrenntes, stacheldrahtumzäuntes Lager. Auch das Krankenhaus von Maridi wurde komplett von Fiebernden geräumt. Es blieb allein Patienten mit chirurgischen Eingriffen vorbehalten. Die Leichen begrub man weitab.
Handschuhe und Mundschutz sollten die Erreger von Ärzten und eilends angelernten Pflegern fernhalten. Nur für die Leichenöffnung11 setzte sich Knobloch eine Maske auf. Der Hamburger Tropenarzt behandelte die Patienten mit einem Serum, das er aus dem Blut von Genesenden12 gewann. Denn sie mußten Antikörper gegen die Zellparasiten gebildet haben. Tatsächlich enthielt der frisch gewonnene Impfstoff die Waffe gegen das Virus und konnte Leben retten. 124 Patienten starben, d.h. 52 Prozent aller Befallenen. Die Quote war, wie sich später herausstellte, angesichts der Todeszahlen andernorts noch niedrig.

1.4. Ebola

700 Kilometer südlich von Maridi, wütete eine Seuche bei der die Todesrate bei über 90 Prozent lag. Über die 60 000 Einwohner große Stadt Yambuku verhängte der zairische Gesundheitsminister eine Quarantäne. Ein Team von Epidemiologen schwärmte aus und sammelte Blut und Gewebeproben. Diese gingen an die großen Forschungslabors der Welt. Aus Johannesburg kam die eilends alarmierte Virologin Margaretha Isaacson zu Hilfe. Die Südafrikanerin hatte ein Jahr zuvor aus dem Blut zweier vom Marburg-Virus genesenden Touristen Antikörper gewonnen. Mit dem Blutplasma versuchte die Ärztin, eine Missionsschwester zu retten, die streng isoliert in einem Hospital von Kinshasa lag; es mißlang jedoch. Offenbar wies der Erreger aus Yambuku andere Oberflächenmerkmale auf wie das Marburg-Virus. Vorläufig nannte man diesen Erreger Super-Marburg.
Experten des Seuchenzentrums CDC aus Atlanta kamen nach Kinshasa und übernahmen das Seuchenkommando. Die Quarantäne wurde auf die gesamte Zone im Nordwesten Zaires ausgedehnt. 270 000 Bewohner des Bumbagebietes waren davon betroffen. Man stellte die Schiffahrt auf dem Kongo ein, sämtliche Flugplätze und Pisten in der Region wurden gesperrt. In den Krankenhäusern der Region war das Grauen eingekehrt.
Am 18. Oktober 1976 begann das CDC die aufwendigste Seuchenexpedition, die die Welt bis dahin gesehen hatte. Sie sollten auch das gefährlichste und tödlichste finden was die Welt bis dahin gekannt hatte.
Das Ebola-Virus trägt seinen Namen nach dem Ebola, einem Nebenfluß des Kongo, der im Norden Zaires den Abfluß eines Regenwaldgebietes bildet und sich an verstreut liegenden Dörfern vorüberwindet. Das erste bekannte Auftreten von Ebola-Zaire, dem gefährlichsten Typ des Ebola-Virus, ereignete sich im September 1976, als die Krankheit gleichzeitig in 55 Dörfern am Oberlauf des Flusses ausbrach. Sie schien aus dem Nichts zu kommen und tötete neun von zehn Betroffenen. Ebola-Zaire ist das gefährlichste Filovirus im Lager der CDC und bei USAMRIID13. In diesen Instituten herrschte allgemein die Auffassung: ,,Wer mit Ebola arbeitet, ist verrückt." Der Umgang mit dem Erreger galt schlicht als selbstmörderisch.
Der Ebola-Erreger ist entfernt mit dem Tollwutvirus verwandt, auch mit dem Masernviren und den Parainfluenzaviren, die bei Kindern Erkältungen hervorrufen. Es ist recht einfach gebaut. Es tötet Menschen schnell, mit einer Inkubationszeit von einer, maximal aber drei Wochen, wirksam und mit katastrophalen Krankheitserscheinungen. Das Ebola-Virus enthält sieben verschiedene Proteine - sieben große Moleküle. Drei davon sind nur ungenau bekannt, und über die vier anderen weiß man überhaupt nichts - ihre Strukturen und Funktionen sind ein Rätsel.

Ein einzelnes Ebola-Virusteilchen mit einem deutlich ausgeprägten ,,Schäferstab" an einem Ende. Das Foto wurde von Frederick A. Murphy, der damals an der CDC arbeitete, am 13. 10. 1976 aufgenommen.


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Offenbar suchen sich die Ebola-Proteine das Immunsystem als Ziel eines besonderen Angriffes aus, ähnlich wie HIV, das ebenfalls das Immunsystem zerstört. Anders als beim AIDS-Virus erfolgt der Angriff durch das Ebola-Virus schnell und plötzlich. Wenn der Erreger den Körper überschwemmt, versagt das Immunsystem, und der Organismus kann auf den Angriff der Viren nicht mehr reagieren: Er ähnelt einer eroberten Stadt mit weit geöffneten Toren, in die eine feindliche Armee eindringt, um sich auf öffentlichen Plätzen niederzulassen und alles in Brand zu stecken. Von dem Augenblick an, in dem das Virus ins Blut gelangt, ist der Krieg verloren: Der Mensch ist dem Untergang geweiht. Den Ebola-Erreger wird man nicht los wie eine Erkältung; er tut in zehn Tagen das, wozu HIV zehn Jahre braucht.
Wie das Virus von einem Menschen zum anderen übertragen wird, ist nicht genau bekannt. Nach der Ansicht von Armeeforschern wird es durch direkten Kontakt von Blut und Körperflüssigkeiten weitergegeben, also auf den gleichen Wegen wie das AIDS-Virus. Aber beim Ebola-Virus scheint es auch andere Infektionswege zu geben. Viele Menschen die in Afrika an Ebola erkrankten, hatten Leichen angefaßt, die mit dem Virus infiziert waren. Offenbar verläuft der Ansteckungsweg von den Toten zu den Lebenden, über die Rinnsale aus nicht geronnenem Blut und Schleim, die aus den toten Körpern quellen. Während des Ausbruchs von 1976 in Zaire küßten und umarmten die trauernden Angehörigen die Toten, oder sie bereiteten die Leichen für das Begräbnis vor - und erkrankten drei bis vierzehn Tage später selbst.
Das Ebola-Zaire-Virus greift alle Organe und Gewebe des menschlichen Körpers an, mit Ausnahme der Skelettmuskulatur und der Knochen: Es ist der perfekte Parasit, denn es macht aus dem ganzen Körper einen aufgelösten Schleim aus Virusteilchen. Während das Virus Kopien von sich selbst herstellt, tauchen in den Adern kleine Blutgerinnsel auf. Das Blut wird dicker und fließt langsamer, und allmählich bleiben die Klumpen an den Wänden der Blutgefäße hängen. Sie bilden auf der Innenseite der Adern ein Mosaik, das immer dicker wird, neue Klumpen lösen sich ab und treiben mit dem Blut in die kleinen Haargefäße, wo sie sich festsetzen. Auf diese Weise kommt die Blutversorgung verschiedener Körperbereiche zum Erliegen, und in Gehirn, Leber, Nieren, Lunge, Darm, Hoden und Brustgewebe14 sowie überall auf der Haut sterben Teile des Gewebes ab. Die Haut bekommt rote Flecken, Petechien genannt, die durch Blutungen unter der Haut entstehen. Besonders heftig greift das Ebola-Virus das Bindegewebe an: Es vermehrt sich im Kollagen, dem wichtigsten Protein des Gewebes, das Haut und Organe zusammenhält. Das Kollagen wird zu Brei, die unteren Hautschichten sterben ab und verflüssigen sich. Die Haut verwandelt sich in ein Meer aus winzigen roten und weißen Blasen und bekommt Risse, aus denen Blut tropft. Die roten Punkte auf der Haut dehnen sich aus und werden zu großen Blutergüssen, die Haut wird weich und schwammig, so daß sie beim geringsten Druck reißen kann. Im Mund blutet es rund um die Zähne und aus den Speicheldrüsen - Blut kommt buchstäblich aus allen Körperöffnungen, und seien sie auch noch so klein. Die Zungenoberfläche wird leuchtend rot, schält sich ab und wird verschluckt oder ausgespuckt. Dieses Ablösen der Zungenhaut soll besonders schmerzhaft sein.
Ähnliche Hautablösungen beobachtet man im Rachen; die abgestorbenen Hautreste gelangen dann in die Luftröhre und werden ausgehustet. Wenn der Herzmuskel weich wird und nach innen blutet, quillt bei jedem Herzschlag Blut aus den Herzkammern in die Brusthöhle. Das Gehirn wird von abgestorbenen Blutzellen verstopft. Der Erreger greift auch die Innenwand der Augäpfel an. Wenn es dort zu Blutungen kommt, wird der Betroffene blind. Blutige Tränen stehen auf den Augenlidern und laufen die Wangen hinunter, weil das Blut nicht gerinnt. Manchmal wird eine Körperseite durch einen halbseitigen Schlaganfall gelähmt, was bei einer Ebola-Infektion unausweichlich zum Tode führt. Während die inneren Organe von Blutgerinnseln verstopft sind, kann das Blut, das nach außen fließt, nicht gerinnen. Wenn man es im Reagenzglas betrachtet, sieht man, daß es zerstört ist: Die roten Blutzellen sind aufgelöst und abgestorben. Einen großen Teil des Gewebes tötet das Virus ab, während der Betroffene noch am Leben ist. Die Leber schwillt an und wird gelb, verflüssigt sich allmählich, reißt und stirbt ab. Die Nieren versagen, so daß alle Giftstoffe im Blut bleiben. Die Milz wird zu einem großen, harten Blutklumpen, und der Darm kann sich ebenfalls völlig mit Blut füllen. Die Darmschleimhaut stirbt ab und wird in den Darminnenraum abgestoßen, so daß sie mit großen Blutmengen nach außen gelangt. Bei Männern schwellen die Hoden an; sie werden schwarzblau, die Samenflüssigkeit ist mit Viren gesättigt, und oft bluten die Brustwarzen. Bei Frauen beobachtet man bläuliche Verfärbungen und Schwellungen der Schamlippen, und häufig kommt es zu starken Scheidenblutungen. Wird eine schwangere Frau infiziert, erleidet sie eine Fehlgeburt, weil der Fötus im Inneren ausblutet.
Das Ebola-Virus zerstört das Gehirn noch gründlicher als das Marburg-Virus, und die Ebola-Infizierten bekommen im letzten Krankheitsstadium häufig epileptische Anfälle. Durch die Krämpfe und Zuckungen des Patienten verteilt sich das Blut in der Umgebung. Möglicherweise ist das epileptische Blutspritzen ein Erfolgsrezept des Ebola-Virus - das Opfer stirbt, dabei verteilt sich sein Blut, so daß das Virus eine größere Chance hat, auf einen neuen Wirt überzuspringen.
Das Ebola-Virus vermehrt sich so schnell und heftig, daß in den infizierten Körperzellen kristallartige, mit Viren angefüllte Blöcke auftauchen. Diese sogenannten Kristalloide sind Virusvorräte, die sich bald aus der Zelle befreien. Sie tauchen zunächst in der Mitte der Zelle auf und wandern dann zu ihrer Außenwand. Wenn ein solches Kristalloid die Zellmembran erreicht hat, zerfällt es in mehrere einzelne Virusteilchen, die wie Haare durch die Zellmembran gleiten und vom Blut des Wirtes weggetragen werden.
Nach dem Tod zerfällt der Leichnam sehr schnell: Die inneren Organe, die schon einige Tage vorher fast oder ganz abgestorben waren, lösen sich auf, und es kommt zu einer Art Kernschmelze: Bindegewebe, Haut und Organe, die bereits mit toten Abschnitten durchsetzt, vom Fieber aufgeheizt und durch den Schock geschädigt sind, verflüssigen sich.
1.4.1. Auftreten und Folgen des Ebola-Virus - Tabelle:



Datum:

Ort:

Zahl der Fälle:

Sterberate in %:


1976

Zaire

276

93%


1976

Sudan

280

53%


1977

Zaire

1

100%


1979

Sudan

34

65%


1989

Reston, USA

4

0%


1995

Zaire

315

77%




2. Malaria




Malaria15, auch Sumpffieber genannt, ist eine fieberhafte leicht übertragbare Krankheit, die durch einzellige Sporentierchen hervorgerufen wird. Diese kommen beim Stich der Fiebermücke in die Blutbahn des Menschen, vermehren sich dort und dringen danach in die roten Blutkörperchen ein. In ihnen vermehren sie sich weiter und verlassen es erst wenn das Blutkörperchen zerstört und für den Einzeller unbrauchbar geworden ist. Es sind mehrere Erreger mit unterschiedlicher Entwicklungsdauer bekannt:
¬
Malaria tertiana:
48 Stunden Entwicklungsdauer; Fieberanfall, jeden dritten Tag;
¬
Malaria quartana:
72 Stunden Entwicklungsdauer; Fieberanfall jeden vierten Tag;
¬
Malaria tropica:
24-48 Stunden Entwicklungsdauer; Fieberanfall fast jeden Tag;


Die Behandlung gestaltet sich bei Malaria als besonders schwierig, weil die Erreger sich nur bei verlassen der Blutkörperchen kurz zeigen. Es wurden aber bis heute verschiedene spezifische Anti-Malariamittel entwickelt. Früher behandelte man diese Krankheit mit Chinin, heute gibt es aber nur noch selten eine Vorbeugung mit diesem Mittel. Eine andere wirksame Methode der Vorbeugung ist die Bekämpfung der Mücke in den malariagefährdeten Gebieten.
In malariaverseuchten Gebieten kommen bestimmte gefährliche Erbleiden auffallend häufig vor. Die dafür verantwortlichen Gene schützen mischerbige Träger vor den tödlichen Folgen der Malaria. Auf welche Weise sie dies tun, läßt sich heute im Laboratorium an malariainfizierten roten Blutkörperchen untersuchen. Durch diese Malariaresistenz erhoffen sich Wissenschaftler auf den endgültigen Durchbruch bei der Bekämpfung von Malaria.


3. Afrika - Allgemeines


Könnte man von Mombasa an der Küste des Indischen Ozeans nonstop nach Dakar an der Atlantikküste fliegen, so würde diese 6500 Kilometer lange Reise quer über den afrikanischen Kontinent mehr als sieben Stunden dauern. Der Flug von Kairo ans Kap der Guten Hoffnung wäre noch länger. Afrika ist, was sich besser auf dem Globus als auf den Landkarten erkennen läßt, ein riesiger Kontinent. Mit rund 30 Millionen Quadratkilometern ist dieser Erdteil fast zehnmal so groß wie Westeuropa und damit der drittgrößte Erdteil. Die Staaten der Europäischen Union sind zusammen beinahe nicht einmal so groß wie die Republik Sudan.
Wer in Afrika reist, bekommt - vor allem, wenn er nicht das Flugzeug benützt - rasch einen Blick für die Dimensionen und allmählich auch dafür, daß sich die Menschen hier noch stärker unterscheiden als etwa Finnen von Spaniern oder Iren von Türken. Ob sie unterhalb des ewigen Eises von Kilimandscharo und Mount Kenya leben, an der Küste des Mittelmeeres oder im dichten Dschungel West- und Zentralafrikas, in der Sahara oder in den weiten Savannen des Ostens - den ,,Afrikaner" schlechthin gibt es nicht. Man spricht von ca. 758,4 Millionen Menschen die auf diesem Kontinent leben. In den Gebieten südlich der Sahara, im sogenannten Schwarzafrika, leben vor allem Negride, die Bantu- und Sudanvölker. Nördlich von diesen, im sogenannten Weißafrika, leben vor allem Araber, Berber und auch hamitische und semitische Völker. Im Osten und Südosten sind auch Asiaten vertreten. Die ältesten einheimischen Völker sind die Buschmänner und Hottentotten im Süden und die Zwergvölker16 in Mittelafrika. Rund 41,5% der Bevölkerung gehören dem Islam, rund 45,4% dem Christentum, rund 12,3% traditionellen afrikanischen Religionen sowie 0,8% religiösen Minderheiten an.
Man spricht auf diesem Kontinent mehr als tausend verschiedene Sprachen und dazu ein mehrfaches an Dialekten. Die Afrikaner haben unterschiedliche Lebensweisen und Gebräuche, die geschichtlichen Erfahrungen sind von Volk zu Volk verschieden, die Hautfarben zwischen dem leichten braun im Norden und dem tiefen schwarz weiter südlich erinnern an unterschiedliche Herkunft und Entwicklung. Diese Vielfalt ist der große Reichtum Afrikas. Und wie alle Reichtümer erweisen sich die Verschiedenheit der Menschen und die Buntheit der Kulturen gelegentlich als Bürde und als Grundlage schwerer Konflikte
Seit der amerikanische Forschungsreisende Henry Morton Stanley 1878 sein Buch ,,Durch den dunklen Weltteil" herausbrachte und zwölf Jahre später einer erschaudernden Öffentlichkeit erneut über seine Reisen im ,,dunkelsten Afrika" berichtete, spukte in europäischen Köpfen erneut die Vorstellung von Afrika als einem düsteren und dumpf-bedrohlich vor sich hin dämmernden Kontinent. Ein Kontinent ohne Geschichte und natürlich auch ohne Kultur. Vom ,,schwarzen Wilden" im Urwald spannte sich im europäischen Unterbewußtsein ein Bogen über den ,,schwarzen Mann", mit dem man unfolgsame Kinder bedrohte, bis hin zum Afrikaner als dem bevorzugten Träger tödlicher Krankheiten.
Aber was ist wirklich der Grund dafür, daß Afrika ein so guter Nährboden für tödliche Krankheiten und Seuchen ist? Vielleicht ist es das Vordringen der Zivilisation in Regionen wo sie nie hätte hinkommen sollen. Eine große Rolle spielt dabei wohl auch die Tatsache, daß Afrika reich an Bodenschätzen ist. Daher könnte die Wirtschaft eine große Rolle für den Ausbruch dieser Krankheiten spielen.

3.1. Wirtschaft

Afrika ist weitgehend agrarisch strukturiert. Haupterzeugnisse der Landwirtschaft sind Erdnüsse, Bananen, Kakao, Palmöl, Sisal, Kaffee und Baumwolle. Afrika besitzt, wie erwähnt, reiche Vorkommen an Bodenschätzen. So werden in der Republik Südafrika, in Sambia, Simbabwe und Zaire zum Beispiel Gold, Diamanten, Platinmetalle, Antimon, Kupfer, Mangan und Chrom abgebaut. Erdölförderung gibt es in Nigeria, Algerien und Libyen. Exportiert werden neben den landwirtschaftlichen Erzeugnissen und den Bergabauerzeugnissen auch Edelhölzer. Die Haupthandelspartner hierbei sind Westeuropa und die USA. Verkehrsmäßig ist Afrika mit Eisenbahnnetzen in Nord- und Südafrika erschlossen, das Straßennetz wird ausgebaut. Weiters nimmt Afrika eine wichtige Stellung im Flug- und Schiffsverkehr ein.
Aufgrund der Bodenschätze ist es verständliche, daß immer mehr europäische, amerikanische und asiatische Geschäftsleute versuchen in und mit Afrika ein großes Geschäft zu machen. Sie zerstören dadurch den Regenwald und die natürliche Landschaft, was wiederum Krankheitskeimen, die sonst wahrscheinlich nie zum Vorschein gekommen wären, erleichtert in bevölkerte Gegenden vorzudringen.

3.2. Topographie

Der größere nördliche Teil wird im Nordwesten vom Atlasgebirge und im Süden von den Beckenlandschaften des Sudans begrenzt. Diese Beckenlandschaften werden vom Tafelland der Sahara durchzogen. Im Südteil findet man vor allem Hochländer, wie das Sambesi-Hochland, und durch Schwellen begrenzte Beckenlandschaften, wie der des Kongo und der Kalahari. Im Osten befindet sich eine Zone von Grabenbrüchen17 und Vulkanen18. Ströme, die in die in den Indischen Ozean führen sind: Sambesi und Limpopo; die in das Mittelmeer fließen: Nil; und die in den Atlantik führen: Oranjefluß, Kongo, Niger, Volta, Gambia und Senegal. Die Bewässerung und Energiegewinnung erfolgt durch Stauanlagen am Volta (Akosombo), am Nil (Assuan) und am Sambesi (Kariba Cabora Bassa). In den Wüsten gibt es zahlreiche Trockentäler (Wadis, Riviere). Der größte See Afrikas ist der Victoriasee im Osten. Zu den abflußlosen Binnenseen zählt der Tschadsee.
Eine weiterer Grund für das zahlreiche Vorkommen von Krankheitserregern in Afrika ist sicherlich das feuchte, heiße Klima, das in manchen Gegenden vorherrscht.

3.3. Klima

In Afrika vorherrschend ist die äquatoriale Tropenzone mit Regen zu allen Jahreszeiten bei geringen Temperaturschwankungen. Im Norden und Süden grenzen Zonen mit einem Wechsel von Regen und Trockenzeiten an. Es gibt allerdings auch Zonen die beinahe regenlos sind, wie die Sahara und die West-Küste von Südafrika. Der Nordrand des Kontinents und Südafrika sind subtropisch. Schnee fällt allerdings nur in den Hochgebirgen.
Die Pflanzenwelt besteht aus immergrünen Urwald im feuchten Kongobecken und an der Guinea-Küste. Nach Norden und Süden schließen sich Savannen und Steppen an. Die Sahara und Namib sind reine Wüsten. Im subtropischen Nordwesten und Süden gibt es weiters immergrünen Mittelmeer-Pflanzenwuchs.
Die Tierwelt ist sehr vielfältig und bildet somit eine Vielzahl von Wirtstieren für Viren, Bakterien, Pilze und Einzeller. Besonders gefährdet sind hiervon die unzähligen Affenarten, sie scheinen sich besonders gut als solche Wirte zu eignen und gelten somit auch als besonders gefährlich. Deshalb gibt es eben auch diese sehr strengen Sicherheitsvorkehrungen beim Export dieser Tiere, zu welchen Zwecken sie dann auch immer verwendet werden.

3.4. Gründe für die starke Verbreitung von Seuchen in Afrika

Das Rifttalfieber19 gehört zu den beherrschenden Viruserkrankungen in Afrika. Rechtzeitig entdeckt, muß daran niemand sterben, sofern er eine vernünftige medizinische Behandlung erhält. Der Erreger, der seinen Namen dem ostafrikanischen Grabensystem Rift-Tal verdankt, ist in den Ländern südlich der Sahara beheimatet und schwärmt besonders nach Regenzeiten aus. Denn dann haben seine Zwischenwirte, die Stechmücken, durch das Klima Gelegenheit erhalten, sich massenhaft zu vermehren. In den dreißiger Jahren tauchte die Epidemie zum ersten mal in Kenia auf.
Gravierende Einschnitte in die Natur von seiten des Menschen haben den Erreger eine goldene Brücke ins nördliche Afrika gebaut. Der Assuan- Staudamm am Nil vergrößerte die Wasserfläche um ein Vielfaches. Das industrielle Großprojekt aus den sechziger Jahren schaffte mit dem riesigen Nassersee einen ideale, bis in den Sudan hineinreichenden Mückenbrutplatz. Der Stausee verschont heute weite Landstriche am Nilufer vor der bis dahin zweimal im Jahr auftretenden Überschwemmung. Mittlerweile grast deshalb Vieh an diesem Ufer. Sein Dung sorgt neben dem im Assuan hergestellten Kunstdünger für die Fruchtbarkeit des Niltales, das die Nährstoffe für den Boden seit der Pharaonenzeit durch die periodischen Überschwemmungen erhielt. Das Blut der Tiere sorgt für die Fruchtbarkeit von Mücken und Viren. Sie gelangen mit dem Speichel der lästigen Insekten in den Körper der Weidetiere. Wenn diese Tiere als Schlachtvieh über den Nil und das Mittelmeer verschifft werden, geht auch der Krankheitserreger auf die Reise. Mehr Wasser und mehr Vieh bedeuten auch für Viren mehr Lebensraum.
Zu Hause fühlt sich das tückische Virus in Affenpopulationen des sogenannten afrikanischen Gelbfiebergürtels vom 16. nördlichen bis zum 10. südlichen Breitengrad und in Südamerika zwischen dem 90. und 40. Längen- sowie vom 10. nördlichen bis zum 40. südlichen Breitengrad.
Die Epidemiologen haben beobachtet, daß sich das Virus in Afrika in der letzten Zeit weiter ausgebreitet hat. Von seinem eigentlichen Lebensraum, dem tropischen Regenwald, folgt es mit seinem Überträger der Spur, welche die Menschen gezogen haben. Ursache sind die Umwandlung des Regenwaldes in flußdurchzogene Savannen mit Galeriewald, der einen grünen Streifen rechts und links der Flüsse bildet. Die Moskitos nutzen in den Savannen zusätzlich die menschlichen Wasserreservoirs. Traditionell bewahren die Menschen Wasser dort in offenen Behältnissen auf. Von den Savannensiedlungen gelangt das Virus im menschlichen Blut in die Städte und Großstädte, wo ihm die dortigen Moskitos einen gigantischen Vorrat an Wirten besorgen.
Trotz aller internationalen Anstrengungen, Viren und Seuchen zurückzudrängen, tauchten etliche neue gleichsam aus dem Nichts auf: HIV, Marburg, Ebola und viele andere mehr. Virusforschern zufolge hat sie der Mensch selbst gerufen, indem er das ökologische Gleichgewicht des Planeten durcheinanderbrachte. Alle Versuche, die unheilvolle Kette zwischen stehenden Gewässern , brütenden Moskitos und infizierten Menschen zu durchbrechen, schlugen bislang fehl. Gegen das Kontaktgift DDT, mit dem man in den sechziger und siebziger Jahren versuchte, Insekten zu vergiften, wurden die natürlichen Wirte der gefährlichen Mikroben inzwischen unempfindlich.
Immer mehr Ärzte und Naturwissenschaftler mahnen, der Mensch schaffe sich die Bedingungen für die nächsten Virusattacken selbst. Mehrfachnutzung von Spritzen, urbane Promiskuität, massenhafte Fernreisen ohne ausreichenden Impfschutz, vor allem aber Sextourismus und sogar die Verwendung von Blutprodukten bereiten den Viren neue Ausbreitungsmöglichkeiten. In den Metropolen der Dritten Welt, wie in Kinshasa, sind Verelendung, Unterernährung und Verslumung die idealen Voraussetzungen für die einfallsreiche Mikrobenwelt, aus ihren gewohnten Lebensumständen auszubrechen. Längst sind die Erreger nicht mehr auf alte Handelswege angewiesen.
Das weltumspannende Luftverkehrsnetz kann Erreger binnen eines Tages aus dem letzten Winkel der Erde in die Zentren der Ersten Welt bringen. Die ,,Flughafen Malaria" im Umkreis der interkontinentalen Landebahnen hat zur Genüge bewiesen, daß die routinemäßigen Kabinendesinfektionen gelegentlich Schlupflöcher für Mikroben und ihre Wirte lassen.
Einige geringfügige Temperaturveränderungen auf der Erde kann die Lebensgewohnheiten der potentiellen Virusüberträger ändern. Wenn sich die Temperatur auf der Erde erhöht, schwärmen die kälteempfindlichen Moskitos aus. Nicht vorhersagen kann man aber, welche Folgen Wind- und Strömungsänderungen haben werden oder wie die Natur auf eine verstärkte ultraviolette Strahlung, einen höheren Meeresspiegel oder eine globale Neuverteilung der Niederschläge reagiert. Daß sich das Klima ändern wird, sagen die Meteorologen, sei allerdings mehr als wahrscheinlich. Für den amerikanische Mikrobiologen und Nobelpreisträger Joshua Lederberg, ist folgendes sicher: "Die nächste Katastrophe kommt bestimmt."


4. Gefährdete Gebiete


Im folgenden Teil werden die Gebiete Afrikas genauer beschrieben die ganz besonders von Krankheiten und Seuchen betroffen sind und die manchmal auch Ausgangspunkte für Krankheiten sind die bereits die ganze Welt betreffen.

4.1. Republik Kongo (bis Mai 1997 Republik Zaire)




·
Staatsname:
Demokratische Republik Kongo
·
Amtssprache:
Französisch
·
Einwohner:
43,8 Millionen
·
Fläche:
2 345 885 km²
·
Hauptstadt:
Kinshasa
·
Staatsform:
Präsidiale Republik
·
Geogr.

Lage:
Zentrales Äquatorialafrika


Zaire, der drittgrößte Staat Afrikas, liegt im zentralen Äquatorialafrika, mit einem schmalen Zugang zum Atlantik. Der höchste Berg ist der Margherita/Ruwenzori mit 5119 Metern Höhe. Der längste Fluß ist der Kongo, der in Zaire auch Zaire heißt, mit 4374 Kilometern. Der größte See ist der Tanganjikasee, wobei der zairische Anteil 15 000 km² groß ist20.
Der größte Teil Zaires wird vom Kongobecken, dem riesigen Einzugsgebiet des Kongo-Stromsystems, eingenommen. Das Becken wird von vier Randschwellen umschlossen. Im Westen, wo das Binnenland durch einen Korridor mit dem Ozean verbunden ist, durchbricht der Kongo in einem Engtal mit zahlreichen Stromschnellen und Wasserfällen21 die Niederguineaschwelle.

4.1.1. Klima

Die nördliche Landeshälfte hat typisches Äquatorialklima. Die Temperaturen liegen ganzjährig um 25°C, die Niederschläge um 2000 mm. Im Kongobecken beträgt die Luftfeuchtigkeit meist über 90%.
Im Süden ist, bei stärkeren Temperaturunterschieden, von Mai bis September Trockenzeit. Der Jahresniederschlag beträgt hier 1200-1500mm.

4.1.2. Vegetation und Tierwelt

Etwa die Hälfte der Landesfläche - das zentrale Kongobecken - ist von immergrünen tropischem Regenwald bedeckt. Der tropische Regenwald Westafrikas und des Kongobeckens ist neben den Regenwaldgebieten Südamerikas und Südostasiens Teil eines weltumspannenden Waldgürtels. Die ganzjährig hohen Temperaturen und die reichen Niederschläge der Äquatorialzone bieten ideale Bedingungen für die Pflanzen- und Tierwelt, aber auch für die Krankheitskeime, so daß sich hier ein vielfältiges außerordentlich kompliziertes Ökosystem entwickeln konnte. Obwohl die tropischen Regenwälder nur wenige Prozent der Erdoberfläche bedecken, lebt in ihnen die Hälfte aller Pflanzen und Tierarten.
Typisch für den Regenwald ist der etagenförmige Aufbau in mehreren Baumstockwerken, von denen jedes seine eigene Flora und Fauna besitzt. Bis zu 60 Meter Höhe erreichen einzelne Urwaldriesen und überragen das 30-45 Meter hohe Kronendach; die darunter wachsenden Pflanzen nutzen in der Konkurrenz um das Licht jeden einzelnen Sonnenstrahl. Kaum 1% des Sonnenlichtes erreicht den Waldboden, in dessen Dämmerung nur wenige Pflanzen- und Tierarten existieren. Außer den typischen Lianen, Würgefeigen und Epiphyten stammen viele weltwirtschaftlich bedeutende Pflanzen aus dem tropischen Regenwald (z.B. Kaffee-, Kakao- und Kautschukbaum). Im tropischen Regenklima sind die Böden meist sehr nährstoffarm. Einmal großflächig gerodet, wächst der Regenwald nie mehr in der ursprünglichen Form nach. Dieses Roden machen viele Wissenschaftler ebenfalls für das Auftauchen neuer Krankheiten verantwortlich. Gegenwärtig werden weltweit jedes Jahr rund 200000 km² Regenwald vernichtet, was erhebliche Klimaveränderungen zur Folge haben wird.
Weiters schließen in Zaire im Bereich der Randschwellen Feucht- und Trockensavannen bzw. Trockenwald an.
Die vielfältige Tierwelt findet hier ideale Lebensbedingungen: Gorillas, Schimpansen und Okapis im Urwald; Elefanten, Nashörner und Antilopen in der Savanne. In den fischreichen Gewässern leben auch Flußpferde und Krokodile. Es bestehen mehrere Nationalparks.

4.1.3. Politisches System

Das für sieben Jahre gewählte Staatsoberhaupt ist zugleich auch Vorsitzender der Einheitspartei MPR und Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Legislative ist der nationale Gesetzgebungsrat mit 310 für fünf Jahre gewählten ,,Volkskommissaren".
Das Land ist in acht Regionen und den Hauptstadtdistrikt aufgeteilt. Das Rechtswesen orientiert sich am französischen Recht und an traditioneller afrikanischer Gerichtsbarkeit.

4.1.4. Bevölkerung

Von den 200 bis 250 verschiedenen Völkern in Zaire gehören etwa 70% zur Bantu-Gruppe. 45% der Einwohner sind jünger als 15 Jahre; knapp 40% leben mittlerweile in Städten. Amtssprache ist Französisch; als Umgangssprachen dienen die Sprachen der größten Volksgruppen. Knapp 50% der Bevölkerung sind Christen, die andere Hälfte gehört hauptsächlich Naturreligionen an.
Zaire gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Eine Sozialversicherung für Erwerbstätige gibt es seit 1961, auch das Gesundheitswesen ist in einem desolaten Zustand. Allgemeine Schulpflicht (bei Schulgeldpflicht) besteht für 6-11jährige und etwa 50% der Erwachsenen dürften noch Analphabeten sein. Erst 1971 wurde die Staatsuniversität von Zaire gegründet.

4.1.5. Wirtschaft

Der wichtigste Wirtschaftsbereich ist der Bergbau mit über 80% Exportanteil. Bei der Förderung von Kupfer, Kobalt und Diamanten belegt Zaire eine der führenden Positionen in der Welt. Von Bedeutung ist auch die chemische Industrie. Drei Viertel der Bevölkerung leben als kleinbäuerliche Selbstversorger. Exportiert werden weiters Kaffee, Tee, Palmöl und Kautschuk sowie Edelhölzer aus dem Regenwald.
Die Verkehrsinfrastruktur (145 000 km Straßen, davon sind 2000 km asphaltiert; 5200 km unzusammenhängende Eisenbahnstrecken; 11 000 km Wasserwege) ist völlig unzureichend. Die Hauptverkehrsader vor allem für den Transport von Bergbauprodukten ist ein kombiniertes Fluß-Eisenbahn-System von Lubumbashi bis zum Hafen Matadi. Internationale Flughäfen besitzen Kinshasa, Kisangani, Lubumbashi und Bukavu.
Tourismus herrscht vor allem am sogenannten ,,Kinshasa Highway" vor, das ist Verbindung zwischen Pointe-Noire am Atlantik über Kinshasa bis nach Mombasa am Indischen Ozean. Hier war früher vor allem der Sextourismus stark vertreten. Wissenschaftler nehmen auch an, daß AIDS von hier seinen Ausgang nahm, der von den Prostituierten an die Freier weitergegeben wurde, und so über die ganze Welt verbreitet wurde.

4.2. Uganda




·
Staatsname:
Republik Uganda
·
Amtssprachen:
Englisch, Swahili
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Einwohner:
19,1 Millionen
·
Fläche:
241 139 km²
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Hauptstadt:
Kampala
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Staatsform:
Präsidiale Republik im Commonwealth
·
Geogr. Lage:
Ostafrika, am Viktoriasee;


Uganda ist ein Binnenstaat im ostafrikanische Seenhochland, beiderseits des Äquators. Der höchste Berg ist der Margherita/Ruwenzori mit 5119 Meter Höhe. Der längste Fluß ist der Nil (Viktorianil und Albertnil) mit Kagera, der ugandische Anteil beträgt 770 km (Gesamtlänge 6671 km).
Der größte See ist gleichzeitig der größte Afrikas, der Viktoriasee, der ugandische Anteil beträgt rund 30 000 km² (Gesamtfläche 69 484 km²).
Das Land wird größtenteils von einem Hochbecken eingenommen, dessen westliche und östliche Randlandschaften zu den großen Bruchsystemen des Zentralafrikanischen und des Ostafrikanischen Grabens gehören und mit dem Ruwenzori-Massiv bzw. mit dem erloschenen Vulkan Mount Elgon22 die höchsten Erhebungen besitzen. Die leicht gewellte, teilweise von Inselbergen überragte Rumpffläche im Beckeninneren liegt durchschnittlich 1100-1300 über dem Meer. In den flachen Mulden haben die Flüsse vielfach Sümpfe und Seen entstehen lassen. Die Entwässerung des Landes erfolgt zum Nil, dessen Oberlauf sich hier in die Abschnitte Viktorianil und Albertnil gliedert.

4.2.1. Klima

Auf Grund seiner Höhenlage hat das Äquatorland Uganda ein tropisch-gemildertes Klima. Die mittlere Jahrestemperatur von Kampala beträgt 22°C. Der größte Teil des Landes empfängt Niederschlagsmengen von 1000-1500 mm bei zwei Regenmaxima (April/Mai, November). Bis über 2000 mm Niederschlag werden im Gebiet des Viktoriasees gemessen, während der im Regenschatten liegende Zentralafrikanische Graben etwa 750 mm erhält, die regenarme Nordostprovinz nur etwa 500 mm.

4.2.2. Vegetation und Tierwelt

Im nördlichen Landesteil finden sich Trocken- oder auch Dornsavanne, im Süden Feuchtsavanne so wie auch tropische Feucht- und Regenwälder, die aber nur mehr inselartig erhalten sind. Geschlossenen Baumbestand gibt es noch als Berg- oder Nebelwald (zum Teil mit Bambusdickichten) in den hohen Gebirgen der randlichen Grabenzonen.
Zur artenreichen Tierwelt gehören: Löwen, Leoparden, Elefanten, Büffel, Antilopen, Zebras, Giraffen, Warzenschweine, verschiedene Affenarten, Flußpferde und Krokodile. Es bestehen mehrere Nationalparks und Wildreservate.

4.2.3. Politisches System

Uganda ist seit einem Militärputsch von 1985 ohne verfassungsmäßige Institutionen. Staatsoberhaupt ist derzeit der Chef der National Resistance Army/Movement (NRA/M), Regierungschef der Premierminister. Das Land gliedert sich in zehn Provinzen. Das Rechtswesen orientiert sich am britischen Vorbild und an der afrikanischen Stammesgerichtsbarkeit.

4.2.4. Bevölkerung

Die etwa 40 Völker und Stämme Ugandas lassen sich in drei Hauptgruppen gliedern: Bantu- und Sudanvölker sowie Niloten. Nur 10% der Bevölkerung wohnt in den Städten, da aufgrund der Militärdiktatur und der Hungersnöte die Versorgung vor allem in den Städten zusammenbrach. Fast die Hälfte der Einwohner ist jünger als 15 Jahre. Amtssprachen sind Englisch und Swahili. Etwa 35% der Bevölkerung sind Katholiken, 25% Protestanten und 5% Muslime. Nahezu ein Drittel hängt Naturreligionen an.
Nach dem Pro-Kopf-Einkommen der Bevölkerung gehört Uganda zu den ärmeren afrikanischen Entwicklungsländern. Sozialleistungen sind an ein festes Arbeitsverhältnis gebunden und wenig umfassend. Die zu Beginn der 70er Jahre recht gute medizinische Versorgung hat unter Abwanderung europäischer und asiatischer Ärzte stark gelitten.
Etwa 40% der Kinder durchlaufen die siebenjährige Grundschulausbildung; rund die Hälfte der Erwachsenen sind Analphabeten. 1949 wurde die Universität von Kampala gegründet.

4.2.5. Wirtschaft

Uganda erholt sich nur langsam von der Mißwirtschaft der Militärdiktatur Idi Amins und dem nachfolgenden Bürgerkrieg. 1987 wurde ein umfassendes Wiederaufbau- und Reformprogramm in angriff genommen, das vorrangig die Landwirtschaft und den Ausbau des Transportsektors fördert.
Mehr als 80% der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft. Auf Plantagen werden Kaffee, Tee, Tabak, Baumwolle, Zuckerrohr und Sisal angebaut. Die Kleinbauern erzeugen vor allem Nahrungsmittel (Hirse, Mais, Süßkartoffeln, Bananen). Einige halbnomadische Stämme leben überwiegend von der Rinderhaltung.
Nach der weitgehenden Erschöpfung der Kupfererze ist der Bergbau unbedeutend. Strom wird über den Eigenbedarf hinaus (Export nach Kenia) durch ein großes Wasserkraftwerk am Viktorianil erzeugt.
Neben den Betrieben der Nahrungs- und Genußmittelverarbeitung gibt es Textil- und Papierfabriken, Zementwerke sowie einige moderne Betriebe der Metallindustrie (unter anderem ein Elektrostahlwerk und ein Walzwerk). Zwischen 70% und 90% der Exporterlöse erbringt der Kaffee. Importiert werden vor allem mineralische Brennstoffe, Maschinen, Fahrzeuge sowie verschiedenste Konsumgüter.
Das Verkehrsnetz ist nach dem Bürgerkrieg streckenweise noch stark beschädigt . Von den etwa 28 000 km Straßen sind rund 6200 km befestigt. Das Eisenbahnnetz umfaßt etwa 1300 km. Entebbe besitzt einen internationalen Flughafen. Der Tourismus, früher eine bedeutende Devisenquelle, brach während der Amin-Ära völlig zusammen und hat sich bis heute kaum erholt.


5. Literaturverzeichnis


Eberhard-Metzger, Claudia; Ries, Renate:
Stichwort Viren
. 1995

Willen, Karin:
Viren - Die unsichtbaren Killer. 1995

Preston, Richard:
Hot Zone-Tödliche Viren aus dem Regenwald. 1990

Le Guenno, Bernard:
Neue Seuchen durch hämorrhagische Viren. In: Spektrum der Wissenschaft, Heft 8, 1995

Jacobson, Alison:
Emerging & Re-ermerging Viruses: An Essay. 1997

Friedman, Milton J.; Trager, William:
Malariaresistenz: Tödliche Gene als Lebensretter. In: Spektrum der Wissenschaft, Heft 5, 1981


Der Brockhaus in einem Band. 1992

Brotherbund:
PC-Globe 5.0. 1992

Ackermann, Rolf; u.v.a.:
Afrika - Von Kairo bis Kapstadt. 1989

Kaufmann, Herbert:
Afrikas Weg in die Gegenwart. 1963





1 Centers for Disease Control and Prevention

2 Blutungen

3 Neukombinationen des Erbguts

4 WHO

5 nach englisch arthropod-borne, werden durch blutsaugende Arthropoden (Gliederfüßer) übertragen

6 punktförmiger Blutaustritt aus feinsten geplatzten Gefäßen

7 kleinflächige Blutungen

8 dunkelrote Hautflecken

9 spanisch: ,,ohne Namen"

10 Filo-Virus

11 Autopsie

12 Rekonvaleszenten

13 United States Army Medical Research Institute of Infectious Diseases; medizinisches Forschungsinstitut bei der US-Armee in Fort Detrick bei Frederick (Maryland)

14 bei Männern wie bei Frauen

15 ital.: schlechte Luft

16 Pygmäen

17 Zentralafrikanischer Graben

18 Kilimandscharo 5895m

19 Gelbfieber

20 Gesamtfläche: 32 893 km²

21 Livingstonefälle

22 4321 Meter Höhe




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