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Schwarmintelligenz - Referat



Schwarmintelligenz

Die Bedeutung von Schwarmintelligenz lässt sich nicht in einem Satz, noch nicht einmal in einem Buch richtig ausführen. Sie begleitet uns die ganze Menschheit lang und unser gesamtes Leben. Fast überall wo es Leben gibt, findet man sie. Es ist trotzdem umstritten, ab welchem Punkt Schwarmintelligenz anfängt, oder ob es immer nur positiv ist, oder auch negative Auswirkungen hat.
Die wohl sinnvollste Beschreibung, meiner Meinung nach, ist aus dem Duden:
Schwarmintelligenz ist die "Fähigkeit eines Kollektivs zu sinnvoll erscheinendem Verhalten".
Ein häufig benutztes Beispiel für Schwarmintelligenz ist in Christopher Alexanders Buch „The Oregon Experiment“ zu finden. Es geht dabei um eine Universität in Oregon, wo Studenten vor einigen Jahren für die Mitbestimmung der Umgestaltung der Universität kämpften.
Die Universität beauftragte daraufhin einen Wiener Architekten: Christopher Alexander. Er kam zu dem Schluss, dass die Studenten besser als jeder Spezialist sagen könnten, wie die Universität gebaut werden müsse.
Um z.B. die Wege zwischen den Gebäuden effizient anzulegen, wurden die Flächen planiert und Rasen darauf ausgesät. Nach ein paar Monaten wurden die heruntergetrampelten Flächen dann als Wege betoniert. So hatte man die effizientesten und genauesten Wege. Kein Landschaftsgestalter hätte dies so planen können.

An diesem Beispiel sieht man aber auch, dass Schwarmintelligenz als Begriff nicht unbedingt zutreffend ist und der Begriff „Schwarmverhalten“ eher passt. Ich würde es aber dennoch als Schwarmintelligenz bezeichnen, weil „sinnvoll erscheinendes Verhalten“ das Ergebnis ist.
Im Internet wird der Begriff oft voreilig als Kommentar erwähnt. So wird zum Beispiel Gutenbergs Auffliegen des Plagiatsschwindels als Schwarmintelligenz bezeichnet.
Es gibt inzwischen aber auch viele Kritiker, die sagen, es gibt keine Schwarmintelligenz bei Menschen. Es gäbe sogenanntes Schwarmverhalten, bei dem 10 loslaufen und alle laufen nach (z.B. Love Parade). Aber richtige Schwarmintelligenz in dem Sinne gibt es ihrer Meinung nach nicht.
Aber genau das wird teilweise schon als Schwarmintelligenz bezeichnet. Bei einem Experiment in Köln ließ man 20 Menschen mit einem bestimmten Ziel durch die Messehallen laufen. 180 weitere anwesende Menschen hatten die Aufgabe (ohne Ziel) immer in Bewegung zu bleiben. Am Ende haben die 20 Leute alle zu einem Punkt geführt.
Am besten kann man dieses Verhalten aber bei Tieren beobachten und beeinflussen. Forscher haben herausgefunden, dass Fische ab einem bestimmten Prozentsatz blind irgendwo hin schwimmen würden.
Das Prinzip funktioniert dabei so, dass sich jeder Fisch an „3 Goldene Regeln“ hält:
1. Bewege dich als Mitglied des Schwarms immer in Richtung des Schwarm-Mittelpunkts. Auf diese Weise wird verhindert, dass der Schwarm auseinanderfließt.
2. Bewege dich weg, sobald dir jemand zu nahe kommt, vermeide Zusammenstöße.
3. Bewege dich in dieselbe Richtung wie deine Nachbarn.
Durch das Wissen dieser Regeln konnten Forscher einen „Robofisch“ in den Schwarm einbringen, der es dann geschafft hat den Schwarm so zu beeinflussen, dass er sogar seine Urinstinkte ignoriert (z.B. Futteraufnahme) und mit dem Schwarm geht. Ein einzelner Fisch reicht
aber nicht immer aus. Es braucht ca. 5 Prozent des Schwarms, um ihn zu beeinflussen.
Häufig erwähnte Begriffe bei der Schwarmintelligenz sind „Kollektive Intelligenz“ und „Superorganismus“.
Der Unterschied zwischen Schwarmintelligenz und Kollektiver Intelligenz ist, dass bei Schwarmintelligenz das Ergebnis eines bestimmten Verhaltens gemeint ist, und bei Kollektiver Intelligenz „das Wissen der Menge“.
Als Superorganismus bezeichnet man eine Gemeinschaft mit dem gleichen Organ, die zusammen die Fähigkeiten eines Einzelnen übersteigen.
Zusammengefasst heißt das, dass es, wenn sich vielleicht nicht eindeutig Schwarmintelligenz bei Menschen finden lässt, es aber nachgewiesenes Schwarmverhalten gibt.
Schwarmintelligenz ist umstritten und wird wohl auch nicht so einfach zu beweisen sein.
Ich denke aber trotzdem, dass es eine Art von Schwarmintelligenz gibt, wobei man das Wort „Intelligenz“ nicht zu hoch greifen sollte.
Es ist beim Menschen vielleicht auch nicht die Situation im Einzelnen, wie z. B. das Experiment in Köln, sondern die Gesamtsituation. Durch jedes kleine Schwarmverhalten wie z. B. Demos und Medien bildet sich eine riesige Schwarmintelligenz. So formt sich durch Schwarmverhalten die ganze Welt!
Es fängt an bei der Entwicklung des Menschen, wo in Millionen von Jahren sich bestimmte Knochen durch ein bestimmtes (Schwarm)verhalten gebildet haben. Zum Beispiel die Fußwölbung vor 7 Millionen Jahren, die Aufrichtung der Wirbelsäule, die Feinmotorik der Handknochen (Neolithische Revolution),
die Bildung des Gaumens und des Kinns.
Welches Schwarmverhalten diese Veränderungen hervorgerufen hat, kann man nicht genau sagen. Die Knochen haben sich an unser Verhalten angepasst.
Aber sie verändern durch ihr Verhalten nicht nur sich selbst, sondern auch die Umwelt. Es werden riesige Flächen von Wäldern abgeholzt, nur weil „der Schwarm“ Holz will. Es werden Tonnen von Plastik und sonstigem Müll produziert. Alles „für den Schwarm“.
Mit den Aufständen in Afrika gegenüber Diktatoren ist es ähnlich. Es haben schon viele andere Länder eine Demokratie und irgendwann kommt „der Schwarm“ zum Einsatz und plötzlich machen alle Aufstände, und erreichen dadurch etwas. Das ist meiner Meinung nach Schwarmintelligenz.











Quellenverzeichnis:
Gelesen am 15.08.13:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/sascha-lobo-missverstaendnis-schwarmintelligenz-a-891986.html
http://zettelsraum.blogspot.de/2013/06/wann-es-schwarmintelligenz-gibt-und.html
http://www.sueddeutsche.de/digital/plagiatsverdacht-internet-schwarmintelligenz-bringt-guttenberg-in-bedraengnis-1.1061459
http://www.welt.de/wissenschaft/article758944/Schwarmintelligenz-am-Menschen-erforscht.html
Gelesen am 23.08.13:
http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/156004/index.html
http://www.zeit.de/2011/46/DOS-Mainstream/seite-4
http://marcelbernatz.de/?p=87




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