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Schiller und Goethe - Referat



Freundschafts- und Dichterbund mit Johann Wolfgang von Goethe

Während Goethes Aufenthalt in Italien, war Schiller am 21.07.1787 nach Weimar gekommen. Goethe fand auf seiner Reise die angebliche Urpflanze, von der alle Pflanzen abstammen sollen. Dies war später Gesprächsstoff für Goethe und Schiller. Am 07.09.1788 begegneten sich die beiden Dichter zum ersten Mal in Rudolstadt, im Hause der Familie von Lengefeld. Dieses Treffen blieb zur der Zeit jedoch ohne weitere Folgen. Goethe sah Schiller damals immer noch als den Dichter des Sturm und Drang, hatte sich aber selbst durch die Italienreise und durch die Beschäftigung mit der Antike stark von seinem Frühwerk entfernt. Ende Juni 1794 lud Schiller Goethe brieflich ein, um ihn an seiner neuen Literaturzeitschrift, dem „Musenalmanach“, mitwirken zu lassen. Goethe willigte ein, eine Zusammenarbeit kam jedoch nicht zu Stande. Ungefähr einen Monat später, am 20.07.1794, verließen die beiden zur gleichen Zeit eine Sitzung der „Naturforschenden Gesellschaft“ in Jena und kamen ins Gespräch; ihr Thema, wie erwähnt, die Urpflanze. Diese Unterhaltung war der Auslöser eines intensiven Briefwechsels. Nun wurde die Zusammenarbeit endlich möglich. Die Freundschaft zu Schiller drängte Goethe zum Abschluss seines Bildungsromans „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ und zur Fortsetzung seiner Arbeit am „Faust“ -Stoff, beide trotzdem erst 1829 bzw. 1831 abgeschlossen worden. Der Schwerpunkt in ihren Briefen legte sich auf die Kommentare Schillers zu „Wilhelm Meisters Lehrjahre“. Ihre Zusammenarbeit beim Entstehen der „Lehrjahre“ war sehr vielfältig, denn beide hatten eine unterschiedliche philosophische Grundhaltung zum Thema des Romans: Metaphysik gegen Realismus. Aus diesem Grund wollte Goethe Schiller nicht direkt am philosophischen Inhalt beteiligen. Im Jahre 1796 dichteten sie gemeinsam die „Xenien“, ein äußerst übertriebener Angriff auf die damalige Literaturzunft, den gesamten Literaturbetrieb und die spießbürgerlichen Zeitgenossen und sind nicht nur kritisch, sondern vielmehr literaturpolitisch motiviert. Diese erschienen im „Musenalmanach 1797“. Daraufhin begann Schiller mit der Arbeit am „Wallenstein“, der dabei von Goethe unterstützt und beraten wurde. In dem sogenannten „Balladenjahr“ 1797 regten sich beide gegenseitig zum Schreiben von Balladen an und vollzogen einen Gedankenaustausch über Inhalt und Form, und insbesondere über das Wesen des Epischen und Dramatischen. Beide Schriftsteller konnten ihre theoretischen Überlegungen in die Praxis umsetzen, da eine Ballade epische, lyrische sowie dramatische Elemente beinhaltet. Schiller dichtete zum Beispiel „Die Kraniche des Ibykus“, „Der Taucher“, „Der Ring des Polykrates“ und „Der Handschuh“. Goethe verfasste Werke wie „Der Zauberlehrling“, „Die Braut von Korinth“ und „Der Schatzgräber“. 1791 wurde das Hoftheater gegründet, in welchem Goethe bis 1817 Vorstand war. Goethe begleitete u.a. die Dramenproduktion seines Freundes, da er an Schauspielen für sein Weimarer Theater interessiert war. Daher wurde das umgebaute
Haus am 12.10.1798 mit der Uraufführung von Schillers „Wallensteins Lager“ wieder eröffnet. So entstanden eben die großen Dramen der „Wallenstein“ -Trilogie (1797-1799), „Maria Stuart“ (1799-1800), „Die Jungfrau von Orleans“ (1800-1801), u.v.a. „Wallenstein“ war ein Ergebnis der Auseinandersetzung mit dem dreißigjährigen Krieg. In dieser Trilogie bringt die sogenannte „Kapuzinerpredigt“ einen Bericht über die Lage Deutschlands in einer Häufung von Paronomiasen (Wortspiele, die auf einer zufälligen Klangähnlichkeit beruhen, z.B. Eile mit Weile). [S.267 Abibuch] Schiller orientierte sich hierbei an Goethes Realismus und wollte die „Welt und das Allgemeine“ zeigen. Demzufolge ist der erste Teil der „Wallenstein“ -Trilogie rein episch angelegt.
Mit Schillers Tod setzte bei dem sonst sehr geselligen Goethe eine gewisse Vereinsamung des Dichters ein. Dies zeigte sich darin, dass er sich von den Romantikern distanzierte, die ihn ursprünglich als großen Anreger betrachteten. Diese Distanzierung hinderte ihn jedoch nicht daran, Elemente der Romantik in folgende Werke einzuarbeiten, z.B. „Faust II“.
So ist nun zu sagen und zu sehen, dass die Freundschaft zwischen Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe, welche trotz eines gewissen Konkurrenzverhältnisses, das zwischen ihnen herrschte, von intensivem Gedankenaustausch und gegenseitiger Förderung und Unterstützung geprägt war. Die beiden ergänzten sich geradezu in der Unterschiedlichkeit der Erkenntnisinteressen und Erkenntnismethoden. Goethe ging von der Anschauung des Konkreten aus, Schiller hingegen ging von Ideen aus. Die Dichter schätzten sich sehr und achteten die Eigenart des anderen.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Kroni2406



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