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Savanne - Referat



Savanne

Inhalt:


1. Definition des Begriffes ,,Savanne"
2. Überblick über die Lage der Savannen
3. Charakterisierung der Savannenzonen
4. Die Savannentypen im Überblick
5. Das Klima der Savanne
6. Der Savannenboden
7. Landwirtschaft in der Savanne
8. Geokomponentenbeziehung der Feuchtsavanne
9. Der Zusammenhang zwischen Entwaldung und Missernten



1. Definition



Savannen nehmen 15% der Landfläche der Erde ein. Sie schließen sich nördlich und südlich des Äquators an den tropischen Regenwald an und verlaufen bis zu den Wendekreisen. Savannen bilden somit die äußeren Tropen. In ihnen stehen in einem tropischen Grasland zerstreut stehende Gehölze im Wettbewerb mit Gräsern. Kennzeichnend für die Savannen ist der Wechsel von Regen- und Trockenzeit, also die Veränderung des Wasserhaushaltes.
Der Begriff ,,Savanne" bezeichnet gleichzeitig die Vegetation dieser Zone, die an den wechselnden Wasserhaushalt angepasst ist. Es gibt drei Arten von Savannen:
- die Feuchtsavanne (2,5 - 5 aride Monate),
- die Trockensavanne (5 - 7,5 aride Monate)
- Und die Dornsavanne (7,5 - 10 aride Monate)
Die Savanne ist hauptsächlich auf der Südhalbkugel in Südamerika, Afrika und Australien verbreitet.


2. Überblick über die Lage der Savannen






3. Charakterisierung der Zonen



Zone I: Südamerika
In dieser Zone, wird viel Landwirtschaft und Ranching betrieben. Es ist dafür sehr gut geeignet. Sie ist unterteilt in zwei große Feuchtsavannengebiete im Norden, und eine Trockensavanne westlich der Anden.

Zone II: Afrika/Arabien
Dies ist das größte Savannenzone der Erde, sie schließt direkt an die Sahara an und ist somit stark von der Desertifikation betroffen. Hier wird in der Feuchtsavanne sehr viel Landwirtschaft betrieben, in den Trocken- und Dornsavannen eher Tierhaltung.

Zone III: Australien / Indien


4. Die Savannentypen im Überblick

a) Feuchtsavanne
Vegetationstypen:

1. Feuchtsavannenwald
der Feuchtsavannenwald ist auf Hügeln zu finden, er benötigt weniger Wasser als die anderen Vegetationstypen. Er umfasst Monsunwälder, die bis zu 30-40m hoch werden, und Wälder auf ärmeren Standorten, die ca. 15m hoch werden. Die Bäume verlieren in Dürreperioden ihr Laub. Der Unterwuchs ist vorwiegend immergrün.
Der Feuchtsavannenwald ist der überwiegende Vegetationstyp, der in Afrika zwischen dem Südrand der Sahara und Sambesi Zentralafrika umgibt. Außerdem ist er in Süd- und Südostasien und den trockeneren Räumen des indo-malayischen Archipels und In Amerika östlich der Anden vorherrschend.

2. Typische Feuchtsavanne
Die typische Feuchtsavanne besteht aus einer Hochgrasflur mit einzeln stehenden Bäumen. Diese werden mittelhoch und sind oft knorrig. Die ledrigen und ganzrandigen Blätter werden in der Trockenzeit abgeworfen und sind teilweise behaart oder besitzen Wachsüberzüge. Die typische Feuchtsavanne ist meistens auf mittlerer Höhe, also weder auf Hügeln noch im Tal zu finden.

3. Überschwemmungssavanne
Täler und Becken stehen in der Regenzeit oft unter Wasser. Dadurch lagert sich toniger, dichter und luftundurchlässiger Schlick ab, der nach der Regenzeit austrocknet, und rissig und hart wird. An solche Witterungsverhältnisse sind Gräser am besten angepasst, weshalb sie auch in der Überschwemmungssavanne vorherrschend sind. Sie erreichen eine Höhe von ca. 0,5 bis 1m. Selten sind auch einzelne Palmen (,,Borassus") eingemischt. Krustenbildungen im Boden komplizieren die Standortverhältnisse, was nicht nur für die Überschwemmungssavanne, sondern für die Feuchtsavanne allgemein gilt.

b) Trockensavanne
Die Trockensavanne schließt sich in einem fließendem Übergang in Richtung der Pole direkt an die Feuchtsavanne an. Sie kann als Tipa- oder Zebilwald auftreten, u.a. in riesigen Flächen, wie z.B. in Südamerika. In Afrika ist sie als Miombo zu finden. Die Wälder erreichen eine Höhe von 15-20m, und die Stämme der Bäume besitzen knorrige, gedrehte Stämme mit einer dicken, rissigen Borke als Verdunstungsschutz. In der Trockenzeit wirken die Bäume kahl und braun. Sie besitzen dornige Schirmkronen und häufig fiederblättriges Laub. Die Einschränkung der Transpiration ist eine entscheidende ökologische Anpassungsstrategie an die lange Trockenzeit.

c) Dornsavanne



Durch Wassermangel in dieser Zone, die sich weiterhin in Richtung der pole fließend abgrenzt, bilden die Holzpflanzen wasserspeichernde Organe (,,Sukkulenten") aus. Blatt- und Sprossorgane sind in Dornen umgewandelt. In Afrika bietet der Affenbrotbaum (,,Baobab") ein Beispiel, in Nordostbrasilien ist der Dornsavannenwald als Caatinga ausgebildet (6-10m hoch), und in Australien als Scrub, eine Strauchformation mit Akaziengebüschen.



Charakteristische Lebensformen der Dornsavanne


a) dornige Feinfiederlaub-Schirmbäume
b) stammsukkulente Kerzen- oder Kandelaberbäume
c) sukkulent- und dornblättrige Schopfpflanzen
d) sukkulent- und dornblättrige Schopfbäume
e) wasserholzige, tonnenstämmige Falllaubbäume
f) Bäume mit Dornblattspitzen
g) Falllaubbäume
h) Büsche und Baumsträucher
i) stammsukkulente, niedere Gewächse
k) Gräser



5. Das Klima der Savanne



Feuchtsavannengebiete:
Die Savannengebiete befinden sich meistens in den äußeren Tropen, und besitzen somit 7 bis 9,5 humide Monate.
Das Thermoisoplethendiagramm von Kalkutta (21,4m / 22°N / 88°O) zeigt zwar einen deutlichen Jahresgang, dennoch herrscht ein Tageszeitenklima (erkennbar durch senkrechte Isoplethen). Der April ist mit über 34°C Maximum der wärmste Monat, der kälteste Monat ist der Januar mit 23°C Maximum.
Entscheidend jedoch ist der Niederschlag, dessen Hauptmenge sich auf die wärmste Zeit konzentriert, was entscheidend für den Pflanzenhaushalt ist. Die kühleren Zeiten sind dagegen niederschlagsarm oder -los. Die Jahressummen des Niederschlages betragen zwischen 1300 bis 2000mm. Die Feuchtsavanne zählt zu den Feuchttropen. Durch die klimatische Trockengrenze wird sie von der Trockensavanne geschieden.



Trocken- und Dornsavannengebiete:
Die Trocken- und Dornsavannen gehören zu den Trockentropen. Das Thermoisoplethendiagramm Timbuktu (Dornsavanne) zeigt das für die Tropen kennzeichnende thermische Tageszeitenklima mit einer Amplitude von 14 bis 18°C, die Jahrestemperaturamplitude beträgt 13,1°C. Das Temperaturmaximum im Sommer wird zum polwärtigen Rand der Savannenzone immer deutlicher. Es ist ein deutlicher Jahresgang der Lufttemperatur ausgebildet. Die Länge der Regenzeit beträgt 3-4 Monate, in denen 300 bis 1000mm Niederschlag fallen. Diese sind hauptsächlich Zenitalregen. Besonders am polwärtigen Rand der Savannenzone in der Dornsavanne ist die Niederschlagsvariabilität mit 30% sehr hoch, sie prägt die Landschaftsdynamik der Savanne sehr deutlich.



Ursachen der Klimaverhältnisse



Das Savannenklima kommt durch die Äquatornähe und den Einfluss der Neigung der Erde zustande.
Daraus ergeben sich zwischen den polwärtigen Grenzen der Tropen periodische Regenfälle. Dort, wo die Sonne senkrecht steht, am Äquator, erwärmt sich der Boden besonders stark. Die heiße Luft steigt auf und setzt zwei Luftwalzen in Bewegung. Zwischen ihnen entsteht ein Tiefdrucksystem mit heftigen Niederschlägen, das sich wie ein Ring um die Erde zieht. Das Wolkenband wird durch Erdrotation, Gebirge und Meeresströmungen stark verformt: Aber grundsätzlich folgt beim Lauf der Erde um die Sonne diese Wetterzone dem jeweiligen Sonnenhöchststand.

6. Der Savannenboden

Im Laufe der Zeit hat sich eine weitgehend aus Aluminium-, Eisen- und Manganoxid zusammengesetzte harte Kruste gebildet. Andererseits spielen in der Bodenbeschaffenheit Auslaugungsprozesse und Bodenerosionen eine große Rolle. Es verbleibt eine wellige betonharte Oberfläche, auf der kaum Pflanzenwuchs möglich ist. Durch die ständige Auslaugung der Böden kommt es zu Nährstoffarmut des Bodens. Die Landoberfläche in Afrika, aber ebenso in Australien, in Vorderindien sowie vor allem die brasilianische Platte in Südamerika sind Teile des Gondowanaschildes, also des Urfestlandes, diese Landoberflächen wurden nie vom Meer überdeckt. Die Böden sind uralt und ihre Verjüngung durch Meeressedimente fand niemals statt. Die anstehenden Gesteine wurden dauernd ausgelaugt und abgetragen. Die den Boden bildenden Verwitterungsprodukte sind deshalb überall, wo junge vulkanische Gesteine fehlen, an für Pflanzen wichtigen Nährstoffelementen (Phosphor und Spurenelement) stark verarmt, das sich kein Wald entwickeln kann. Auf großen Verebnungen werden die kaum merklichen tieferen Reliefteilen während der Regenzeit überschwemmt und die Böden sind staunass. Waldinseln wachsen nur auf den etwas höheren nicht überschwemmten Flächen, während auf den nassen sich ein tropisches Grasland entwickelt. Es entsteht somit eine mosaikartige Parklandschaft mit Waldparzellen und Grasflächen.
Die verhärtete Schicht des 3-Horizonts wird an Hängen nicht selten durch Erosion freigelegt. Sie führt zur Bildung von Tafelbergen. Am Rande dieser Berge führt die Stufenbildung zu Steilhängen.

7. Landwirtschaftliche Nutzung

Feuchtsavanne
Das landwirtschaftliche Potential in der Feuchtsavanne ist sehr hoch. Da die Regenzeit sehr lang ist, können viele Nutzpflanzen angebaut werden, und oft zwei mal geerntet. Angebaut wird z.B. Mais, Hirse und diverse
Knollenfrüchte (Batate, Yams, Maniok) sowie Erdnüsse und Baumwolle (bewässert). Die Feuchtsavanne wird neben dem Ackerbau auch für die Großviehhaltung genutzt, für die überwiegend das natürliche Grasland der Überschwemmungsgebiete genutzt wird. Allerdings existiert eine Einschränkung aufgrund der Tsetsefliege, welche die Schlafkrankheit überträgt, und damit auch Rinder infiziert. Vor allem sind parkartige Offenlandschaften in Afrika die natürlichen Lebensräume von Großtierherden sehr vieler verschiedener Tierarten.

Trocken- und Dornsavanne
Trocken- und Dornsavannen zeichnen sich durch ein labiles Ökosystem aus. Ackerbau und Viehhaltung in Verbindung mit einer ständig wachsenden Bevölkerung führen zu Störprozessen, die in einem engen Zusammenhang mit der hohen Niederschlagsvariabilität stehen. So fallen jährlich über 6mio ha Land der Desertifikation zum Opfer.
Ackerbau kann bis zu agronomischen Trockengrenze [ca. 400mm Niederschlag] betrieben werden. U.a. wird auch Mais, Gerste und Hirse angebaut, allerdings kann hier nur einmal geerntet werden. Bewässerte Pflanzenkulturen sind Erdnüsse, Baumwolle und teilweise Zuckerrohr, welches hauptsächlich exportiert wird. Mit zunehmender Trockenheit steigt der Anteil Viehhaltung, womit die Wasserversorgung der Pflanzen immer schwieriger wird. Jenseits der agronomischen Trockengrenze, in der Dornsavanne, ist neben der Weidewirtschaft nur Bewässerungsfeldbau sinnvoll.
In der Trockensavanne werden hauptsächlich Rinder gehalten. Hier existiert keine Gefährdung durch Tsetsefliegen. In der Dornsavanne werden auch Schafe, Ziegen und Kamele gehalten.
Aufgrund der geringen Niederschlagsmenge ist die Bioproduktion besonders in der Dornsavanne niedrig, und um so größer der Flächenbedarf der Viehhaltung. Bei einem Niederschlag von 200-400mm pro Jahr benötig ein Tier [bei 500kg Lebendgewicht] ca. 10-15ha. Jede Vergrößerung des Viehbestandes führt zu Schadwirkungen im landschaftlichen System.
In Mittel- und Südamerika wird das moderne Ranchingsystem verwendet, in welchem die Betriebe sehr großflächig sind (ca. 100.000ha Fläche).

8. Komponentenbeziehung der Feuchtsavanne

Klima Wasserregime

- Tageszeitenklima Vegetation - Überschwemmungen
- lange Regenzeit - Wald / typ. Savanne / - Wasser nur in der Regenzeit
- Temp.- Max.: 34K Überschwemmungssavanne - Versickert schnell
- Temp.- Min.: 14K - Nur Gras, Büsche, selten Palmen
- NS: max. 2000mm oder kleine Bäume



Boden Relief

- hart - meistens Parklandschaft
- rissig - selten Böschungen, Gräben
- Regenzeit: lehmig
- Trotzdem fruchtbar
- Wasser- + luftundurchlässig


9. Der Zusammenhang zwischen Entwaldung und Missernten

Durch die Viehhaltung werden Graslandschaften zerstört, welche normalerweise der Verdunstung des Wasser nutzen, das auf ihnen verbleibt, und von ihnen aufgenommen wird. Durch die Vernichtung der Gräser verbleibt nun mehr Wasser im Boden, und die Holzpflanzen, deren Samen sich bereits im Boden befinden, können keimen, und haben ohne die Gräser keine Konkurrenz mehr. Sie wachsen üppig, und entwickeln große Früchte. Die Samen der Pflanzen werden vom Vieh, welches die Hülsen frisst, verbreitet, und so wachsen bald sehr dichte Strauchgeflechte heran, meist dornig. Diesen Vorgang nennt man Verbuschung. Sie ist eine schwere Gefahr für Weiden, da diese dadurch wertlos werden. Denn Gras wird dort nie wieder wachsen, und somit kann auch kein Vieh mehr dort weiden. Die Verbuschung, hervorgerufen durch Viehhaltung, ist also der Grund für die andauernde Ausbreitung der Dornsavanne.




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