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Sachtextanalyse Facebooktussis - Referat



Die Homestory ‚Facebooktussis‘ von Christoph Scheuermann aus dem Jahr 2013 thematisiert, warum Facebook uns zu unsozialen Personen macht. Veröffentlicht wurde der Text im Magazin ‚Der Spiegel‘, welches größtenteils gebildete Personen lesen. Er zeigt die Probleme, die mit der intensiven Nutzung von Facebook entstehen und kritisiert den Bezugsverlust zu wichtigen Themen. Mit dem Text möchte der Autor einen Appell an die Leser ausrichten.
Gliedern lässt sich der Text in 6 Abschnitte.

Zu Beginn des Sachtextes (Z. 1-18) führt der Autor den Leser in die Thematik ein, indem er seinen eigenen Bezug zu dem sozialen Netzwerk verdeutlicht. Er führt Geschehnisse aus der Vergangenheit auf, um die Aufmerksamkeit des Lesers zu erwecken.

Im folgenden Abschnitt (Z. 19-26) berichtet Scheuermann über seine eigenen Erfahrungen, die sich auf den Beginn der Facebookzeit beziehen. Er geht dabei deutlich in die Historie und die anfängliche Entwicklung der Plattform ein.

Ähnlich ist es im dritten Abschnitt des Textes (Z. 27-44), wo der Verfasser weiterhin auf persönliche Erfahrungen eingeht. Ausgeprägt ist hier die Beschreibung, wie sich Facebook zum neuen Alltag entwickelt, um den Leser mit Facebook zu identifizieren.

Im nächsten Abschnitt (Z. 45-64) vergleicht der Autor die Entwicklung des Netzwerks von damals zu heute, was sich speziell auf die Gefühle und die sozialen Interaktionen beschränkt. Verdeutlicht wird dies durch die von ihm genannte Einflussnahme des Offline-Status. Auch hier ist die Funktion, die Identifizierung des Lesers mit Facebook.
Im vorletzten Abschnitt (Z. 65-88) wird detaillierter auf den Einfluss der Offline-Welt eingegangen. Der Autor erzählt über persönliche Erlebnisse und Ereignisse der Offline-Welt und hält somit die Thematik aufrecht.

Am Ende der Homestory (Z. 89-102) stellt Scheuermann noch einmal die Wahrheit über den realen und aktuellen Facebookkonsum auf. Er richtet schließlich einen Appell an die Leser.

‚Facebooktussis‘ ist ein appellativer Text, der der Textsorte eines Kommentars ähnlich ist. Es sind sowohl Hypotaxen als auch Parataxen im Text vorhanden, die Hypotaxen überwiegen jedoch, da Hypotaxen meist mehr Informationen beinhalten. Im Text werden auffällig viele Adjektive verwendet, die man sowohl der Umgangssprache als auch der Jugendsprache zuordnen kann wie „irre“, „krass“, „geil“ (Z. 61) und „durchgeknallt“ (Z. 88). Die Haltung des Autors wird anfangs sofort deutlich, als er erzählt, dass er schon zu lange seine Freizeit mit Leuten verbrenne, die er gar nicht richtig kenne (Z. 2-4). Die Haltung wirkt dementsprechend sehr kritisch. Dies erkennt man auch besonders gut an den verwendeten rhetorischen Mitteln wie „Köpfe kriechen“ (Z. 9) oder „hackte Frechheiten“ (Z. 19). Die beiden genannten Metaphern versuchen das jeweilige Geschehen für die Leser zu veranschaulichen. Es werden auch Fachwörter und Anglizismen verwendet, wie „oversharing“ (Z. 20) oder „Facebooktimeline“ (Z. 28), welche direkt an die Zielgruppe gerichtet sind. Scheuermann verwendet auch Hyperbeln wie „schöneres, glänzenderes Ich“
(Z. 34), womit er den Sachverhalt hervorheben möchte. Deutlich wird der Bezug zum Titel, als er die Überschrift „Facebooktussis“ (Z. 28) zum ersten Mal in den Text mit einbringt. Zudem werden noch weitere rhetorische Mittel im Text verwendet, wie die Neologismen „Statusschlitz“ (Z. 19) und „Selbstüberwachungszeitalter“ (Z. 43). Anhand der genannten Stilmittel kann man erkennen, dass sich mehrere Sprachvarietäten im Text befinden. Die Umgangssprache und die Jugendsprache findet man im folgenden Satz wieder: „Unsere Sprache wurde kurzatmiger, wir rutschten in Superlative ab – irre, krass, Wahnsinn [sic!], geil“ (Z. 60-61) Die Standardsprache hat Christoph Scheuermann auch nicht außen vor gelassen: „Facebook wollte die Bindung zwischen Menschen im digitalen Universum weiterführen“ (Z. 89-90). Die Fachsprache ist auch präsent: „Noch ein Effizienzgewinn“ (Z. 58).

Die Adressaten der Homestory sind die Leser des Magazins, aber besonders gerichtet ist es an Facebooknutzer. Die Intention des Textes wird schließlich im Satz: „Wir müssen reden“ (Z. 102) klar, denn der Autor versucht auf das Konsumverhalten der Netzwerknutzer hinzuweisen und appelliert dabei an die Nutzer, dass sie sich wieder mit wichtigen Themen befassen sollen. Grob kann man sagen, dass der Autor Facebook als Zeitverschwendung ansieht. Seine Meinung konnte er gut mit aussagekräftigen Argumenten belegen.

Ich stimme dem Autor zu, dass Facebook eine Zeitverschwendung sein kann. Jedoch kommt es immer darauf an, was genau man auf Facebook macht. Liest man Nachrichten oder schaut man sich Fotos von Stars an? Wenn ich aber allein das „oversharing“ (Z.20) betrachte, stimme ich dem Autor voll zu. Ich habe im Jahr 2013 selbst die Erfahrungen des oversharings machen können und bin heute sehr froh, dass diese Zeit vorüber ist.




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