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Russland - 2.Version - Referat



*Russland (Wirtschaft und Bevölkerung)
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*Amtssprache: Russisch
Hauptstadt: Moskau
Staatsoberhaupt: Präsident Vladimir Putin
Fläche: 17 Mio. km², davon 4 Mio. km² in Europa und 13 Mio. km2 in Asien
Bevölkerungsdichte: 8 Einwohner pro km²
Währung: 1 Rubel = 100 Kopeken

*Nach dem Zerfall der Sowjetunion (UdSSR = Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken) 1991 bildeten sich 15 *Staaten (Estland, Lettland, Litauen, Weißrussland, Ukraine, Moldawien, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Kirgisistan, Tadschikistan), und die Russische Föderation (Russland). Alle Nachfolgestaaten, bis auf Estland, Lettland und Litauen, die mittlerweile der EU angehören, bildeten den *Staatenbund GUS (=Gemeinschaft Unabhängiger Staaten). Es herrschte eine enge Zusammenarbeit bei der Friedenssicherung, im Transport- und Zollwesen, beim Umweltschutz, in einer gemeinsamen Außenpolitik und bei der Bekämpfung des internationalen Drogenhandels.
*Heute kann die GUS als nicht mehr aktiv angesehen werden, da sich an ihrer Stelle eine neue überstaatliche wirtschaftliche Organisation gebildet hat. Der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft (EURASEC) gehören Weißrussland, Kasachstan, Kirgisistan, Russland, Tadschikistan, Ukraine und Moldawien an. Diese kümmern sich darum, Wasserkraftreserven in Mittelasien erschließen, die Probleme der Energieversorgung und Wassernutzung und die Bekämpfung von der Migration begleitenden Kriminalität.

*Der bis 2008 regierende Präsident Wladimir Putin hatte das Ziel, Russland wieder zur Großmacht zu machen. Oligarchen, die Russland bereits unter sich aufgeteilt hatten, führten eine chaotische wirtschaftliche Situation herbei. Putin schaffte es jedoch, alle Parteien auszuschalten, die die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten gegenüber dem Staat vertreten wollten.
Oligarchen sind Geschäftsleute, die nach dem Ende der UdSSR zu großem Reichtum und teilweise auch zu politischem Einfluss gekommen sind, wobei angenommen wird, dass das nicht auf korrekte Weise erfolgte. In den letzten Jahren landeten deswegen viele Oligarchen wegen Betrugs und Steuerhinterziehungen im Gefängnis. Putin akzeptiert die Oligarchen solange sie sich nicht in die Politik einmischen.
Von 7.Mai 2008 bis März 2012 war Dimitri Medwedew Russlands Präsident, während Putin als Premierminister weiterhin politisch einflussreich war. Seit zwei Monaten ist wieder Putin Russlands Präsident.

Nach dem Zerfall der UdSSR sprach man im Westen vom Sieg des Kapitalismus. Weltbank und Internationaler Währungsfond sahen nun ihre Chance, der Marktwirtschaft zum Durchbruch zu verhelfen. Sie wählten die „Schocktherapie“: sie gaben alle Preise frei, druckten neue Banknoten, privatisierten Staatsbetriebe, führten den ungehinderten Kapitalverkehr ein und schafften die Export-/Importkontrollen ab. Das alle sollte beschleunigt werden, indem große Kredite vergeben wurden.
Gründe zum Scheitern der Liberalisierung:
• keine Erfahrung in der Praxis der freien Marktwirtschaft
• Überhandnehmen des Einflusses des organisierten Verbrechens
• Reine Rohstofforientierung der Wirtschaft
• Viele verarmten durch Inflation (Geldentwertung)
• Lebensmittelimporte stiegen an, da die eigene Produktion aufhörte

Die Lage hat sich trotzdem in den letzten Jahren gebessert:
• *Weltweit liegt Russland am Platz 3 der reichsten Länder nach den USA und China
• Wirtschaftswachstum seit 1999 von 6,9%/Jahr (EU: 2,1%/Jahr)
• 2006: Überschuss von 70Milliarden Dollar im Staatshaushalt
• Auslandsschulden 2000: 158 Milliarden Dollar
Ende 2006: schuldenfrei
• 2006 wurden ausländische Investitionen von 114 Milliarden Dollar getätigt
(34% mehr als 2005)
Dadurch ist Russland nach VR China und Singapur das attraktivste Zielland für Investitionen weltweit. Das Interesse gilt dem Energiesektor, der Holz- und Papierbranche, der Baustoffindustrie, dem Finanzsektor und der Automobilindustrie.
• Durchschnittslöhne 2000: 6 000 Rubel
2007: 13 800 Rubel (345 Euro)
*Wohin entwickeln sich Russlands Wirtschaft und Bevölkerung?
• Zunehmende soziale Unterschiede: Der Übergang von der sozialistischen Planwirtschaft zur Marktwirtschaft verhalf einigen wenigen eine Traumkarriere „vom Tellerwäscher zum Millionär“, stürzte jedoch viel mehr in die Armut. Es herrschen sehr starke Einkommensunterschiede. Sieben russische Oligarchen behaupten, die Hälfte der russischen Wirtschaft (Banken, Rohstoffe, Medien, Energie) zu besitzen.
• Hohe organisierte Kriminalität: mit Schutzgelderpressung, Prostitution, Video- und
CD-Piraterie, Drogen- und Rohstoffschmuggel. Rund 5 000 mafiaähnliche Gruppen kontrollieren 40% des Bruttonationalprodukts und 80% des Bankensektors.
• Zunehmende regionale Disparitäten: In Moskau und St. Petersburg ist eine kleine Mittelschicht entstanden, die in westlichen Verhältnissen lebt. Regionen im Fernen Osten jedoch haben oft den Stand eines Entwicklunglandes.
• Große Umweltprobleme: Es herrscht eine starke Schadstoffbelastung für ¾ der Bevölkerung durch Emissionen der Schwerindustrie, ungeklärte Abwasser aus Industrie und Landwirtschaft, kaputte Erdölleitungen und radioaktive Verseuchung durch überalterte Atomkraftwerke.
• Großer Anteil der Schattenwirtschaft: Viele nehmen einen Zweit- oder Drittjob an, wo sie auf eigene Rechnung als Taxifahrer oder Kleinhändler auf Märkten arbeiten. Dadurch liegt der Umfang der Schattenwirtschaft bei 30-50% der russischen Wirtschaft.
• *Rückgang der Bevölkerungszahl: Derzeit zählt die Bevölkerung 140 Millionen Menschen, jedoch soll diese bis 2015 um 15% sinken. Die Hauptgründe dafür sind der Geburtenrückgang und die niedrige Lebenserwartung. Die Zahl der Abtreibungen ist doppelt so hoch wie die der Geburten. 2000 gab es erstmals mehr ältere Menschen als Kinder unter 15 Jahren.



*Der Westen hat großes wirtschaftliches Interesse an Russland aufgrund des großen Rohstoffreichtums an Erdgas, Erdöl, Metalle, Holz und Diamanten.
*Die Industrie konzentriert sich auf die Ballungsräume Moskau und St. Petersburg, Industriestädte an der Wolga, das südliche Ural, Südrussland und westlichen Sibirien. Diese, bis auf Moskau und St. Petersburg, werden von Schwer-, Bergbau- und Rüstungsindustrie dominiert.
*Magnitogorsk: ist eine Industriestadt im Südural mit 410.000 Einwohnern. Es hat das flächenmäßig größte Stahlwerk der Welt (200km²), indem seit 1930 produziert wird. Noch heute geht der Stahl aus in 7.000 Betriebe des Landes und in 40 Staaten.
*Laut einer Studie gehört die Stadt zu den 35 am meisten verschmutzten Orten der Welt. Lediglich 1% aller Kinder befinden sich in einem guten gesundheitlichen Zustand; 72% aller Kinder werden krank geboren, 73% aller Mütter sind ebenfalls nicht gesund. Das ist auf die hohe Konzentration von Schwermetallen in Luft und Trinkwasser zurückzuführen.
Rückkehrer und Immigranten ersetzen die schrumpfende Bevölkerung
*Zwischen 1991 und 2002 sind mehr als 8 Millionen der 25 Millionen Russen, die außerhalb Russlands leben, zurückgekehrt. Aus den GUS-Staaten kommen 3-5 Millionen Menschen als Saisonarbeiter, davon 1 Million nach Moskau. Meist arbeiten diese im Baugewerbe, in der Land- und Forstwirtschaft, im Handel und der Dienstleistungsbranche. Die von den Behörden bekannt gegebenen Einwanderungsquoten entsprechen nicht ganz der Wahrheit, da die Einwanderung sehr nachlässig kontrolliert wird. Doch meint man, diese Immigration ist notwendig, da man jährlich 1 Million Einwohner verliert und der Bedarf an Arbeitskräften steigt. Die Einwanderer nach Russland werden sehr schlecht behandelt: man nimmt ihnen die Pässe ab, steckt sie in Baracken und lässt sie unter unmenschlichen Bedingungen zu sehr geringen Löhnen arbeiten. Jedoch auch Russen, die ihre Heimatregion verlassen, haben in den anderen Regionen keine Rechte. Seit der Sowjetzeit haben nur Personen mit ständigem Wohnsitz politische und soziale Rechte (z.B.: Anspruch auf Gesundheitsversorgung).




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