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Russische Revolution - 2.Version - Referat



1. Einführung

Als Russische Revolution werden die beiden Revolutionen im zaristischen Russland des Jahres 1917, die mit der Gründung des sowjetischen Staates, der späteren Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR), ihren Höhepunkt fanden, bezeichnet. Die erste Revolution, die Februarrevolution, die mit dem Aufstand vom 8. bis 12. März 1917 begann, führte zum Sturz der autokratischen Zarenherrschaft. Die zweite, die Oktoberrevolution, war ein bewaffneter Aufstand der Bolschewiki gegen die Provisorische Regierung am 6. und 7. November und endete mit dem Sturz der Provisorischen Regierung und der Einsetzung einer Räteregierung durch die Bolschewiki.

2. Hintergrund

Jahrhunderte lang wurde das Land von unterdrückenden Zaren beherrscht. Der größte Teil des Volkes lebte unter schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen. Seit dem 19. Jahrhundert waren unter Studenten, Intellektuellen, Arbeitern, Bauern und auch Adeligen immer wieder Bewegungen entstanden, deren Zielsetzungen im Einzelnen zwar recht unterschiedlich waren, die aber ausnahmslos alle auf den Sturz der Zarenherrschaft abzielten. Bei der ersten Revolution 1905 sind 150000 Menschen durch St. Petersburg gezogen, um dem Zaren in einer Bittschrift ihr Anliegen vorzutragen, jedoch lies der auf die friedlich demonstrierende Menge schießen, wobei 1000 Menschen starben und 2000 Menschen verletzt worden. Daraufhin folgten in ganz Russland Streiks, Attentate und das Volk stellte Forderungen wie z.B. das allgemeine Wahlrecht.

3. Die Februarrevolution:
Die Ursache für die Februarrevolution von 1917 war der Niedergang des Zarenregimes unter der gewaltigen Belastung des 1. Weltkrieges und die Weigerung des Zaren, längst überfällige politische, wirtschaftliche und soziale Reformen durchzuführen. Eine weitere Ursache war die schlechte Wirtschaft Russlands, die es unmöglich machte einen Krieg gegen Deutschland durchzuhalten, geschweige zu gewinnen. Russland hatte zwar unerschöpfliche Ressourcen an Arbeitskräften, jedoch fehlten der Industrie die ausreichenden Kapazitäten um Waffen, Ausrüstung und Versorgungsgütern für die Millionen von Soldaten, die in den Krieg geschickt worden waren, herzustellen. Außerdem war das Schienennetz noch ziemlich unzureichend, und schließlich ging auch die landwirtschaftliche Produktion in Folge des Krieges stark zurück. Die Soldaten hungerten und waren unzureichend ausgerüstet; sie hatten zum Teil nicht einmal Waffen. Es starben unzählige Russen und die Waren hinter der Front wurden knapp, die Preise stiegen an und 1917 standen vor allem die großen Städte vor einer Hungersnot. Die Verbitterung der Zivilbevölkerung wuchs ständig und auch in der Armee litt die Moral auf Grund von militärischen Niederlagen und der katastrophalen Versorgungslage. Proteste der Duma (das russische Parlament) gegen die schlechte Kriegsführung wurden vom Zar Nikolaus II und seinen Ministern einfach abgetan.

a) Die „Verschärfung“ der Krise
Anfang 1914 waren fast alle Parteien in Europa, außer einer kleinen Gruppe von Sozialdemokraten, für den Krieg. Aber bereits ab 1915, wurden besonders die Großstädte von Flüchtlingen aus dem Frontgebiet überschwemmt, was zu einer erheblichen Verschlechterung der Versorgung führte. Die Zahl der Protestbereitschaft der Zivilbevölkerung, der des Streiks und der Demonstrationen stieg.
Angesichts der wachsenden Unzufriedenheit und der schlechten Versorgungslage, hatte sich 1915 die Mehrheit der Duma zu einem gemeinsamen „Block“ zusammengeschlossen und forderte politische Reformen. Der Zar lehnte diese jedoch ab und verschärfte seinen innenpolitischen Kurs. Im November 1916 machte die Duma den Zar nochmals darauf aufmerksam, dass es zu einer Katastrophe kommen würde, wenn er keine Reformen durchführe. Doch er weigerte sich stets dagegen und auch als Rasputin (ab 1905 Günstling im Hofe des Zar, Einfluss auf die Zarenfamilie, da er ein angeblicher Wundertäter war) im Dezember von einer Gruppe Aristokraten ermordet wurde, blieb er hart. Eher reagierte er mit der Begünstigung der Anhänger Rasputins am Hof. Einflussreiche Kreise zogen eine Palastrevolution in Betracht um einen Aufstand der breiten Masse zu vermeiden.
b) Streiks und Demonstrationen
Am 10. März kam es in der Hauptstadt zum Generalstreik: die Demonstranten und Streikenden forderten auf Transparenten und in Sprechchören: "Nieder mit dem Krieg!", "Schluss mit der Autokratie!" Die Auseinandersetzungen mit der Polizei wurden heftiger und auf beiden Seiten gab es Opfer. Auf Befehl des Zaren wurden schließlich die Kosaken(die gefürchtete leichte Reiterei des Zarenheers) mobilisiert, um den Aufstand zu unterdrücken. Die aber blieben neutral oder verbrüderten sich sogar mit den Aufständischen.
c) Der Höhepunkt
Am 11. März erhielten die Truppen der Petrograder Garnison den Befehl, den Aufstand niederzuschlagen. Trotz einigen Toten zogen sich die Demonstranten nicht zurück und schnell weigerten sich Teile der Truppen weiter auf das Volk zu schießen und schlugen sich auf die Seite der Arbeiter. Trotz dieser Situation hatte Nikolaus noch immer nicht einen besseren Schritt, als die Auflösung der Duma, veranlasst. Die Abgeordneten nahmen die Verordnung an und hielten am 12 März eine Versammlung, bei der sie ein ,,provisorisches Komitee zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung’’ einsetzten. Am 12. März setzte sich die Revolution in der Hauptstadt durch. Am 12. März setzte sich die Revolution in der Hauptstadt durch. Regiment auf Regiment der Petrograder Garnison schlug sich auf die Seite des Volkes. Innerhalb von 24 Stunden war die gesamte Garnison bis auf einige hundert Soldaten zu den Aufständischen übergegangen. Die Regierung erkannte ihre Machtlosigkeit und trat geschlossen zurück. Etwa gleichzeitig mit dem Provisorischen Komitee gründete sich auf Initiative der Menschewiki (Minderheitler) ein Provisorisches Exekutivkomitee des Arbeiterabgeordnetenrates, und am 13 März wurde in Petrograd ein Arbeiter- und Soldatenrat (Sowjet) gewählt. Nun lag die Macht in deren Händen und sie ernannten sofort eine Kommission, um das Problem der Lebensmittelversorgung der Hauptstadt zu lösen. Am 13. März ließ das Provisorische Komitee die zaristische Regierung, die hohe Verwaltung und die Militärbefehlshaber verhaften. Und etwas später erklärte sich sogar der Petrograder Sowjet zur Zusammenarbeit mit der Provisorischen Regierung bereit. Das provisorische Komitee bildete in Absprache mit dem Sowjet eine Provisorische Regierung und verlangte die Abdankung des Zaren, woraufhin Nikolaus II am 15 März für sich und seinen Sohn verzichtete.

d) Nach der Abdankung von Nikolaus II
Auch nach der Abdankung des Zaren verfügte die Regierung nicht über die wirkliche Macht. Diese wurde von dem ca. 3000 Mitglieder umfassenden Petrograder Sowjet kontrolliert. Die Sowjets wollten einen sofortigen Frieden ohne jegliche Gewalt.
Während die Sowjets und die Provisorische Regierung konkurrierten, ließ die deutsche Regierung Lenin im April aus seinem Exil in der Schweiz nach Russland reisen, da er dort ein ,,großes Chaos’’ schaffen sollte, wovon sich die Deutsche einen Zusammenbruch der russischen Front erhofften. Und tatsächlich ließen sich die Bolschewiki, nach der Ankunft von Lenin, zu keiner Zusammenarbeit mit der Provisorischen Regierung ein. Ihre Lösung hieß nun: ,,Alle Macht den Sowjets’’. Außerdem forderten sie die sofortige Beendigung des Krieges, die Aufteilung der Besitztümer des Adels unter den Bauern und das Selbstbestimmungsrecht für die nichtrussischen Nationalitäten. Mit der von Lenin verkündeten Forderung nach ,, Frieden, Land, Brot, Freiheit’’ fanden die Bolschewiki immer breitere Zustimmung bei den Massen der Soldaten, der Bauern und Arbeiter. Die Provisorische Regierung hingegen verlor immer mehr an Ansehen, vor allem als die groß angelegte Frontoffensive im Juni/Juli zusammenbrach und Tausende von Bauernsoldaten desertierten (Flucht begehen) um bei den vielen wilden Landverteilungen überall im Land nicht leer auszugehen.
Die Regierung konnte sich gegen die demonstrierenden Soldaten und Arbeiter Petrogards mit einzelnen Truppeneinheiten gewaltsam durchsetzen. Die Bolschewiki, die bei diesen Unruhen nur halbherzig beteiligt waren, wurden von der Regierung verfolgt und selbst Lenin konnte sich nur durch eine Flucht nach Finnland seiner Verhaftung entkommen. Dennoch gewannen die Bolschewiki im September weiteres Gewicht und im Pretograder und Moskauer Sowjet sogar die Mehrheit. Die Provisorische Regierung jedoch hatte große Mühen einen Putschversuch von rechts abzuwehren und Lenin sah jetzt den rechten Zeitpunkt, die Macht gewaltsam zu übernehmen.

4. Oktoberrevolution
Der neue Vorsitzende des Petrogarder Sowjets war Trotzki, der in der Hauptstadt den bewaffneten Aufstand für die Nacht vom 24 Oktober organisierte und mit bolschewistischen Truppeneinheiten in weniger als 24 Stunden die strategisch wichtigen Punkte besetzte und das Winterpalais stürmte, um die dort noch anwesenden Minister der Provisorischen Regierung zu verhaften. Im zweiten Allrussischen Sowjetkongress warfen die Menschewiki den Bolschewiki vor, eine Verschwörung gegen den Kongress angezettelt und einen Anschlag gegen die Revolution unternommen zu haben; sie forderten die Bolschewiki auf, die Macht mit ihnen zu teilen und eine Koalitionsregierung zu bilden. Als die Bolschewiki das ablehnten, verließen die Menschewiki und die rechten Sozialrevolutionäre den Kongress. Damit taten sie den Bolschewiki den denkbar größten Gefallen, denn der Kongress bestand jetzt nur noch aus Bolschewiki und musste die Macht nun mit niemandem mehr teilen. Selbst die im Dezember gewählte ,,verfassungsgebende Versammlung’’ konnte sich dem Machtanspruch der Bolschewiki nicht widersetzen. Zwar erhielten die Anhänger Lenins nur 9 Millionen Stimmen von 36 Millionen, aber als sich die Konstituante weigerte, die neue ,,Sowjetmacht’’ anzuerkennen, ließ Lenin sie im Januar 1918 gewaltsam auflösen. Im Großen und Ganzen war die Revolution unblutig verlaufen, obwohl Zehntausende Männer und Frauen beteiligt waren.



5. Quellenverzeichnis
-Multimedia Lexikon 2000
-Infothek 2000
-Geschichte und Geschehen 10
-www.google.de
-www.wissen.de


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