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Romeo und Julia auf dem Dorfe - Referat



Romeo und Julia auf dem Dorfe
Ich erzähl euch heute was über die Novelle Romeo und Julia auf dem Dorfe von Gottfried Keller. Erst zu meiner Gliederung.
zuerst stell ich euch kurz den Autor vor, dann erzähl ich was Allgemeines über die Novelle, danach kommt der Inhalt, der historische Hintergrund, Stil und Sprache, Personenkonstellation und Charakterisierung, danach die Epochen- und Gattungsmerkmale, danndie Interpretation und zum Schluss vergleiche ich das Stück mit Shakespeares Werk

Jetzt zum Autor
Gottfried Keller wurde am 19. Juli 1819 in Zürich geboren
Er kam in eine Armenschule, anschließend in eine Real- und Kantonschule
Mit 21 Jahren begann er eine Ausbildung zum Maler in München
entdeckt dann aber seine Schriftstellerische Begabung und war als politischer Lyriker tätig
Stipendium ermöglicht ihm ein philosophisches und literaturwissenschaftliches Studium in Heidelberg und Berlin
von 1850-1855 lebt er als freier Schriftsteller in Berlin,
Er kehrt dann wieder nach Zürich zurück, wo er 1890 stirbt
Keller war berühmt als Meister poetischer Naturschilderungen
Er ist einer der größten Vertreter des Realismus

Zuerst das Allgemeine über die Novelle:
Die Erzählperspektive ist auktorial
Es handelt sich um eine Novelle (1856)
Aufbau
Es sind keine Kapitel vorhanden
Die Novelle ist in zwei Handlungsabschnitte geteilt:
Der erste Handlungsabschnitt ist die Geschichte bzw. der Streit von Manz und Marti und
Der zweite Handlungsabschnitt ist die Liebesgeschichte von Vrenchen und Sali.
Die zweite Geschichte beginnt, wenn sich die erste dem Ende nähert.
Zeitraum der Erzählung
Das Stück spielt im Zeitraum von 12 Jahren.

INHALT:
Im Mittelpunkt der Novelle stehen die beiden Bauern Manz und Marti, zwei verheiratete Familienväter, die eine wohlhabende und fleißige Erscheinung haben.
Sie haben jeweils ein Kind im etwa gleichen Alter, Manz einen siebenjährigen Sohn namens Sali und Marti eine fünfjährige Tochter namens Vrenchen, die ein enges Verhältnis zueinander haben.
Die beiden Bauern wohnen in der Nähe des Dorfes Seldwyla und haben dort ihre Grundstück fast nebeneinander
Eine verwilderte Ackerfläche, von der man nicht weiß wem sie gehört, trennt die Ackerflächen der beiden Bauern.
Sie soll einem Heimatlosen Musiker gehören, erzählen sich die Leute im Ort, dem Schwarze Geiger, der durchs Land zieht.
Dieser Nachkomme taucht auch auf und gibt seinen Anspruch bekannt. Er kann seine Herkunft aber nicht beweisen
Die Bauern beschließen, dem schwarzen Geiger bei der Ermittlung nicht zu helfen und eine gewisse Frist abzuwarten, nach der der Acker versteigert werden darf
da die Eigentumsrechte dieses Feldes ungeklärt sind, pflügen die beiden Bauern ruhigen Gewissens jedes Jahr eine Furche mehr, sodass ihre Felder größer werden
Drei Jahre später ist die Frist verstrichen und Manz und Marti melden sich als Bieter.
Manz gewinnt und erhält den Zuschlag für den Acker.
Dieser besteht darauf, den von Martin unrechtmäßig in Anspruch genommenen Teil von ihm zu bekommen
dieser weigert sich jedoch
Es entsteht ein Streit zwischen ihnen, den die beiden vor Gericht lösen wollen,
deshalb verarmen sie aufgrund des kostspieligen Prozesses innerhalb von zehn Jahren vollständig
Durch die entstandene Feindschaft der Familien müssen sich die beiden Kinder voneinander fernhaften
Vrenchens Mutter stirbt aus Kummer über diese Entwicklung, während Salis Mutter sich den veränderten Bedingungen anpasst, indem sie sich an dem Streit beteiligt.
Zwei Jahre später muss Manz Hof und Haus verlassen. Er siedelt mit seiner Frau und Sali nach Seldwyla um, wo er sich vom letzten Rest Geld ein Wirtshaus kauft, das aber keine Erträge bringt
Auch Vrechens Familie ergeht es nicht gut. Marti ist zwar auf dem Land geblieben, sein Hof ist aber nahezu vollständig verfallen
Nach einigen Jahren treffen die Zerstrittenen mit ihren Kindern beim Fischen aufeinander, was einen Kampf zur Folge hat
Sali und Vrenchen bringen ihre Väter auseinander und als sich ihre blicke treffen, merken die beiden eine enge Verbundenheit
Aufgrund der Rivalität ihrer Eltern treffen sie sich heimlich auf dem verwilderten Acker
Als sie am Feldrand entlang spazieren, läuft ihnen der schwarze Geiger über den Weg
Dieser macht deutlich, dass er um ihre Herkunft weiß, und wirft ihnen das Unrecht vor, das ihre Väter begangen haben
Er zeigt Freude über ihr Unglück und prophezeit ihnen ihr Schicksal voraus
Niedergeschlagen bleiben die beiden zunächst zurück, doch Sali gesteht Vrenchen seine unerschütterliche Liebe, die sie ebenso heftig erwidert
Sie genießen ihr zusammensein, doch als sie aus dem Feld heraustreten, steht Marti vor ihnen, der schon etwas geahnt hatte
Er wird wütend und als er auf auf das Mädchen losgeht, ergreift Sali einen Stein und schlägt ihn Marti auf den Kopf, sodass er bewusstlos wird
Als Marti nach einigen Tagen wieder aufwacht kann er sich nicht an den Vorfall erinnern und wird in eine Anstalt eingewiesen.
In Folge dessen verliert Vrenchen das Elternhaus und ist somit auf sich alleine gestellt
sie muss das Dorf verlassen und sich nach einem Dienst umsehen
deswegen sehen Sali und sie keine gemeinsame Zukunft
Vorher wollen sie jedochdas Kirchweihfest im benachbarten Dorf genießen
da sie gut gekleidet sind hält sie eine Kellnerin sogar für ein Brautpaar und behandelt sie zuvorkommend
Auf dem Kirchweihfest werden sie jedoch erkannt und fliehen in das einem Wirtshaus
da erblicken sie den schwarzen Geiger, der dort spielt
Er ist nicht böse zu ihnen, sondern erkennt ihr Leid,
Er schlägt ihnen vor sich seinem freien Volk anzuschließen, die in Freiheit miteinander Leben
Sali und Vrenchen ziehen feierlich mit, doch später sondert sich das Paar von den Leuten ab, und bleibt in den Feldern an einem Fluss zurück
Sie sehen ein, dass ihnen eine getrennte Zukunft bevor steht, und beschließen wirklich zu heiraten, sie tauschen Ringe, die sie beide heimlich auf einem Markt gekauft haben und beschließen gemeinsam zu sterben.
sie steigen auf ein Heubeladenes Schiff und treiben auf dem Fluss
Am nächsten Morgen werden die beiden Liebenden leblos unter einer Brücke aufgefunden

Historischer Hintergrund
Die Novelle wurde in der Zeit des poetischen Realismus (1848-1890) verfasst und entstand 1856 in Berlin und erschien in der Novellensammlung „Die Leute von Seldwyla“
geht zurück auf die Tragödie Romeo und Julia von Shakespeare (1476)
Die Novelle entstand, nachdem Keller einen Artikel in der Züricher Freitagszeitung vom 9. März 1847 las
Zitat

Jetzt zum Stil und zur Sprache:
Keller benutzt eine Realistische Alltagssprache
Die Erzählperspektive ist auktorial
Es herrscht durchgehend ein hypotaktischer Satzbau,
viele Landschaftsschilderungen sind enthalten, sie tragen zur Atmosphärenbildung bei:
Natur gibt die Stimmung wieder/ z.B. beim Kampf zwischen Manz und Marti gewittert es, das unterstreicht den Streit
Durch Bildlichkeit und Metaphorik erreicht er für den Leser immer wieder Entlastungen von den bedrückenden und dramatischen Ereignissen:
Zu ihnen zählen beispielsweise Tiervergleiche. Salis Vater wird zum Beispiel ein Narr, Händelführer und Müßiggänger genannt, der „mit jeder Stunde rückwärts ruderte wie ein Krebs“ (19,31 f.) -> solche Vergleiche wirken manchmal charmant, insgesamt dienen sie aber auch ironischer und boshafter Darstellung. z.B. beschimpfen sich Manz und Marti als „Hund“ und „Kalb“ (27,34 ff.)
Keller trifft durch metaphorische Vergleiche häufig einen humorvollen Ton, z.B. bei der Beschreibung der Nase des schwarzen Geigers: „In der Tat besaß er eine schwenkbare Nase, welche wie ein Winkelmaß aus dem dürren schwarzen Gesichte ragte oder eigentlich mehr einem tüchtigen Knebel oder Prügel glich, welcher in dies Gesicht geworfen worden war“ (37,27 ff.)
Neben den Metaphern und Bildvergleichen sticht das symbolische Erzählen Kellers hervor:
der Stein ist ein Symbol
er ist für Keller das Böse und Zerstörende, so werfen die pflügenden Bauern die Steine aus den Furchen auf den mittleren Acker und Marti kommt durch Salis Schlag in die Anstalt
Ein weiteres Symbol ist z.B. das Haus:
sie ist in der Novelle die „Verkörperung bürgerlicher Gesellschaftsordnung“
Manz ist der erste, „der sich nicht mehr halten konnte und von Haus und Hof springen musste“ (21,11)
Marti, der zwar auf dem Hof geblieben ist, aber das „Haus war ebenso kläglich anzusehen, die Fenster waren vielfältig zerbrochen und mit Papier verklebt (33,37)
Der schwarze Geiger ist das Sinnbild für die Ungerechtigkeit und Schlechtigkeit von den Bauern Marti und Manz, denn er ist derjenige, dem die beiden das Unrecht zufügen.
Außerdem ist er ein Symbol des Todes, der Sali und Vrenchen ihr tragisches Ende voraussagt und ein Symbol der antibürgerlichen Lebensordnung

Personenkonstellation und Charakterisierung
Die Verheirateten Bauern Manz und Martin sind zunächst gut befreundet, verfeinden sich dann aber wegen dem mittleren Acker. Feindschaft der Eltern ist auf ihre Kinder Sali und Vrenchen übergegangen die sich ineinander verlieben und löst so ihr Unglück aus. Der schwarze Geiger freut
sich zunächst darüber und prophezeit ihnen ihr Schicksal, bietet den beiden aber am Ende an, sich seinem freien Volk anzuschließen. Sein Auftreten und seine Lebensweise bringen Sali und Vrenchen auf die Gedanken zu heiraten und dann aus dem Leben zu scheiden

die Bauern Manz und Marti:
Die Bauern Manz und Marti sind keine Individualitäten, sondern weisen deutliche Parallelen auf
äußerlich sind es lange, knochige Männer von ungefähr vierzig Jahren, die auf den ersten Blick den „sichern, gutbesorgten Bauersmann“ verkünden (3,23). Beide sind von gepflegtem Äußeren, traditionell und standesgemäß gekleidet. Sie verrichten ihre Arbeit mit Bedacht und „ruhevoll“ (4,16)
Die Situation ändert sich jedoch, als Manz den wilden Acker erwirbt
die beiden begegnen sich „kaltblütig“ (13,7) einander
Vrenchen ist die Erste, die ihren Vater „schrill und gebieterisch“ erlebt und Ohrfeigen von ihm hinnehmen muss
Ihr gegenseitiger Hass wächst mit dem schrumpfenden Vermögen, da sie sich gegenseitig die Schuld dafür geben
Manz ist „voll Hohn und Schadenfreude“ (22,22) als Manz seinen Hof verlassen muss
die Bauern beschimpfen sich und werden sogar gewalttätig, als sie sich am Fluss begegnen

Sali
Er ist ein „hübscher kräftiger Bursche“ (21,13-15)
er ist ehrbar, treuherzig, sanftmütig, ruhig und verhält sich zurückhaltend,
Im Streit der Familie stellt er einen "ziemlich zahmen Feind dar". (22 ,24)
Sali ist die Solidarität mit seinen Eltern zunächst selbstverständlich, aber immer mehr erfüllt ihn die Lage der Eltern mit Scham und Kummer (S. 19,33)
seit dem Streit hat er keinen Blick mehr auf Vrenchen verschwendet, er weiß nicht, wie sie aussieht -> ihr Andenken ist ihm aber nicht verhasst (S. 21,2)
Später zeigt er sich in seinem Verhalten gegenüber Vrenchen zärtlich, liebevoll und selbstlos: "Du mußt mich vergessen!" (S.84 / Z.2) "Es handelt sich jetzt nur um dich; du bist noch so jung, und es kann dir noch auf allen Wegen gut gehen." (S.84 / Z.6-8)

Vrenchen:
Sie ist schlank, zierlich, hat dunkelbraune Haare, braune Augen, ein bräunliches Gesicht und purpurfarbene frische Lippen. (S.20 / Z.17-22)
Außerdem ist sie "schön, klug, weise, arbeitsam und geschickt zu allen Dingen" (S.62 /Z.7-8
sie hat einen Sinn für Reinlichkeit und für geschmackvolle Kleidung
Vrenchen ist voller Energie und Tatendrang. Sie versucht das Beste aus ihrer Lage zu machen. So macht sie z. B. das verfallene Haus mit Blumen- und Rankenwerk zu einer "ganzen duftenden Wildnis“
von ihrem Wesen her neigt sie zur Fröhlichkeit und Lebenslust, obwohl sie das wachsende Elend im Haus kummervoll erlebt
seit dem Tod der Mutter ist sie „einsam in einem wüsten Haus der Tyrannei eines verwilderten Vaters anheim gegeben“ (S. 18,25 f.)
Sali, der mittlerweile fast 20 (S. 39,35 f.), ist von ihrer Erscheinung fasziniert
In drei Begegnungen wird die gegenseitige Zuneigung immer wieder neu beschworen, aber auch die Entwicklung zum Negativen überdeutlich
es wird eine sich steigernde Leidenschaft Vrenchens herausgearbeitet, doch sie verlässt den Weg der bürgerlichen Ehrbarkeit nicht (S. 72,1 ff.)
Höhepunkt ihrer Gemeinsamkeit ist der Entschluss, zu heiraten und danach miteinander in den Tod zu gehen da für sie in der bürgerlichen Gesellschaft kein Platz ist

Der schwarze Geiger
die Beschreibung seines Äußeren ist abstoßend (S. 37,27 ff.), seine übergroße Nase, sein viel zu kleiner lochartiger Mund, das unheimliche Filzhütchen, dessen Form weder rund noch eckig ist, seine Augen, die fast nur das Weiße zeigen
Er war trotz seiner schlechten finanziellen Lage immer guter Laune und er war nicht dumm, wie die Dorfleute dachten. Er wußte sehr wohl von seinem Anspruch auf den dritten Acker
er befindet sich von vornherein außerhalb der Gesellschaft -> er kann, da er weder Taufschein noch Heimatrecht vorweisen kann, mit einer Aufnahme in die bürgerliche Gesellschaft nicht rechnen
bei der letzten Begegnung spielt er Sali und Vrenchen zum Tanz auf und versucht, sie in die Gesellschaft der Außenseiter zu locken und damit offiziell zu dem zu machen, was sie eigentlich schon sind, nämlich Heimatlose

Merkmale der Epoche:
Romeo und Julia auf dem Dorfe ist eine tragische Novelle, das ist typisch für die Literaturepoche des poetischen Realismus
das wirkliche Leben wird künstlerisch widergespiegelt
in der Novelle ist viel Ironie und Humor enthalten
er kritisiert die Normen und die Funktionsweise der Gesellschaft
die Beteiligten können nicht wirksam in den Geschehensprozess in den sie verwickelt sind eingreifen - (Bewusstsein eigener Unwirksamkeit (Resignation))
es gibt einen Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft die/der Einzelne unterliegt
es gibt einen Konflikt der Standeszugehörigkeit, in diesem Fall betrifft das das Bürgertum
-> und damit wird die Hierarchie bestätigt

jetzt komm ich zur Gattung:
Das Buch zeigt sehr viele Merkmale einer Novelle auf:
sie ist in Prosaform verfasst
die Personenzahl ist beschränkt
hier sind es 5 Protagonisten
Das sind der schwarze Geiger, die Bauern Manz und Marti mit ihren Kindern Vrenchen und Sali
Der Aufbau ist durch eine dramatische Steigerung zum Schluss hin gekennzeichnet.
der Handlungsbericht ist zeitraffend
da der Zeitraum der Erzählung 12 Jahre beträgt, werden Zeitsprünge eingebaut
die Geschichte wird geradlinig erzählt und hat einen kurzen Umfang
die Novelle hebt nicht die Handlungen der einzelnen Personen hervor, sondern den Geschehensprozess
so geraten die Protagonisten Sali und Vrenchen unverschuldet in den Streit der Väter
Die Handlung ist realistisch
sie könnte wirklich vorkommen, trotz der vielen Zufälle, da sie nichts Märchenhaftes enthält
Es sind Wendepunkte enthalten,
der erste ist der Erwerb des Ackers durch Manz
und der zweite die Wiederbegegnung der Kinder
es werden Dingsymbole und Leitmotive verwendet
Die Novelle hat eine geschlossene Form, also kein offenes Ende

Interpretation:
das von den Vätern erzeugte materielle und moralische Elend nimmt den Kindern die Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft
Die Hochzeit wird den Liebenden immer mehr zur inneren Wahrheit, je weniger die äußere Wahrheit dem Wunschtraum entspricht
Sie wollen an ihrem einzigen Besitz, ihrer Liebe, bis zum Ende festhalten
Die Entscheidung für den Tod rührt aus ihrer bäuerlich-bürgerlichen Prägung, sie sind daher Opfer einer Denkweise, die ihnen ein alternatives Dasein verbietet
kritisiert die Moralvorstellungen und gesellschaftlichen Normen: Geiger will dem Paar einen Ausweg anbieten, sie lehnen aber ab, weil sie Teil der Bürgerlichkeit sind, und so gegen die Moralvorstellungen handeln würden
Generationskonflikt wird angesprochen:
der Streit der Eltern geht auf die Kinder über
Eltern lehnen Partner des Kindes ab
Keller übt Kritik an der kleinbürgerlichen Gesellschaft aus
nämlich dass zwei Personen die gesellschaftliche Normen nicht verletzten wollen und deshalb den Freitod wählen, sie werden daran gehindert ihr Glück zu finden

Vergleich des Stücks mit Shakespeares Romeo und Julia:

Der Titel der Novelle Gottfried Kellers "Romeo und Julia auf dem Dorfe" verweist auf William Shakespeares Drama "Romeo und Julia“, das fast 350 Jahre vor Kellers Novelle erschien und deutet zugleich die Umgestaltung an, die Keller vorgenommen hat. Mit dem Drama Shakespeares hat die Novelle Kellers nur das Motiv aber nicht den Stoff gemeinsam. Beide Werke behandeln ein Urmotiv, das im normalen Leben und Beziehungen immer wieder vorkommen kann.
An die Stelle der beiden Veroneser Adelsgeschlechter in Shakespeares Drama treten in Kellers Novelle zwei Bauernfamilien; Keller verlegt die Handlung aus dem Mittelalter in die Gegenwart.
Aus der schicksalhaften und schuldhaften Feindseligkeit der Väter erwächst die Tragik des Geschehens sowohl bei Shakespeare als auch bei Keller. Deshalb widmen beide Dichter etwa ein Drittel ihrer Dichtungen dem Streit der beiden Familien
Ein Unterschied ist zwischen den beiden Tragödien ist, daß sich Sali und Vrenchen schon aus der Kindheit kennen(S.4,Z.34-S.5,Z.6). Romeo und Julia lernen sich jedoch erst kennen, als sie sich auf einem Maskenball der Familie Capulet in einander verlieben.
Sowohl Romeo als auch Sali werden unter dem Zwang der Verhältnisse schuldig: Romeo tötet Tybalt, Sali bringt Vrenchens Vater durch einen Steinschlag um den Verstand.
Sowohl Romeo und Julia als auch Sali und Vrenchen sind sich der Tragik ihres Liebesbundes bewusst und fürchten sein baldiges Ende.
Romeo und Julia gehen an einem Irrtum zugrunde: Romeo hält die scheintote Julia für tot und nimmt sich angesprochen ihrer Seite das Leben; als die Erwachende ihn tot neben sich findet, ersticht sie sich. Sali und Vrenchen hingegen gehen in der Erkenntnis der Ausweglosigkeit ihrer Lage aus eigenem Entschluss freiwillig und gemeinsam in den Tod. Der Höhepunkt ihres Lebens, ihre Hochzeitsnacht, ist auch zugleich das Ende.

Indem Keller eine ähnliche Geschichte wie Romeo und Julia schreibt, zeigt er, dass die Folgen von Hass und Wut in jeder Gesellschaft gleiche Konsequenzen haben können



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