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Ritter und Krieger im Mittelalter - Referat



1. Einleitung
Der Ausdruck „Ritter“ bezeichnet einen schwer gerüsteten berittenen Kämpfer des europäischen Reiches. Die Entwicklung des Rittertums steht im engen Zusammenhang des Feudalismus der sogenannten Grundherrschaft und dem Lehenswesen Ab dem 10. Jahrhundert verbreitete sich das Lehenswesen so stark, dass fast alle freien Männer die Grundbesitz eine Rüstung und ein Pferd hatten auch sogenannte Lehensträger waren. Das war der damalige Ritterstand. Ministerialen (unfreie Männer niederen Standes) konnten ab dem 12. Jahrhundert jedoch in den Ritterstand erhoben werden. Diese Ritter hatten ein hohes Ansehen da sie nicht in den Ritterstand als Adliger hineingeboren wurden, sondern sich den Titel eines Ritters selbst verdienten. Doch nicht alle Ritter waren gleich. Es gab Ritter des hohen und des niederen Adels, wobei aber die des niederen überwiegten.

2. Ausrüstung eines Ritters
Ein Ritter besaß damals Angriffs und Verteidigungswaffen. Als Angriffswaffe hatte er einen Morgenstern, eine Lanze, das Schwert und erst ab dem 13. Jahrhundert den Dolch. Zum Verteidigen hatte er seine Rüstung, sein Helm und sein Schild. Ein Knappe begleitete den Ritter stets und transportierte Waffen und Rüstung bei langen Reisen. Außerdem führte der Ritter noch ein Schlachtross mit, das aber erst in Schlachten eingesetzt wurde.

3. Ehrenkodex
Da jeder Ritter sehr auf seine Ehre achten musste damit sein Ansehen in der Bevölkerung wuchs, gab es den Ehrenkodex. Jeder Ritter der in die Ritterwürde erhoben wurde musste sich zu verschiedenen Tugenden verpflichten. Einige davon waren: Demut, Wohltat und vor allem Mut im Kampf und Treue gegenüber dem übergeordneten Adligen.

Ein Ritter sollte nicht in den Adelstand hineingeboren werden, sondern sollte sich durch diese Tugenden den Ritterstand verdienen. Ein Ritter sollte aber laut Kodex auch großzügig, nachsichtig, streng und konsequent sein. Doch die Vorstellung wie ein perfekter Ritter auszusehen hatte entsprach oft nicht der Realität. Viele Ritter verfolgten ihre persönlichen Ziele, strebten nach Macht und versuchten ihre Besitztümer zu vermehren.

4. Finanzielle Lage der Ritter
Viele Bauern und Bürger witterten die Chance die Privilegien der Ritter zu genießen und wollten deshalb auch in den Ritterstand erhoben werden. Durch den Ritterschlag war es durchaus möglich in den Ritterstand erhoben zu werden. Erst im Hochmittelalter waren die Ritter ein geschlossener Stand. Ritter waren zu der Zeit oft Grundherren und Lehensnehmer. Ihnen gehörte das Land und die darauf lebenden Bauern dienten ihm. Das heißt, dass sie einen gewissen Wohlstand hatten.

5. Rechte und Pflichten
Da die Ritter die Grundherren über das Land und die darauf lebenden Bauern waren, waren alle Bauern verpflichtet Abgaben an sie zu entrichten. Im Gegenzug mussten die Ritter ihr Land verteidigen und die Bauern schützen. Meist gehörte das Land nicht einmal den Rittern selbst, sondern es wurde ihnen von höheren Adligen zur Nutzung bereitgestellt. Also waren sie den Adligen untergeben und mussten Kriegsdienste und Einnahmen an sie bereitstellen.

6. Schwertleite und Ritterschlag
Um zu einem richtigen Ritter ernannt zu werden musste man die Schwertleite hinter sich bringen. Wie ein paar Heidenlieder es überlieferten wurde dies in einem feierlichen Akt ab dem 10. Jahrhundert verrichtet. Zwei Ritteranwärter trugen den Schwertgürtel, das Schwert, das Schild sowie hielten sie ein Ross das dem Ritter überreicht wurde. Es wirkte sogar die Kirche mit indem sie das Schwert segnete. Ab dem 12. Jahrhundert jedoch kam der Ritterschlag anstelle der Schwertleite. Diese wurde mit einem Schlag von einem blanken Schwert auf die Schulter des Ritters durchgeführt. Die Festlichkeiten erstreckten sich danach über Tage hinweg.

7. Das Ritterleben: Alltag
90 % von dem im Mittelalter lebenden Menschen waren damals in der Landwirtschaft beschäftigt. Auch die Ritter lebten auf dem Land und waren somit an der Agrarwirtschaft beteiligt. Doch ihr Lebensstil war deutlich luxuriöser als der von den dort lebenden Bauern. War ein Ritter gerade nicht in einer kriegerischen Handlung beschäftigt war sein Alltag durch seine ständige Präsenz am Hofe beeinflusst. Ein Ritter bereitete sich in seiner Freizeit auf folgende kriegerische Handlungen vor indem er seine Waffen in standhielt. Weitere Beschäftigungen waren die Jagd und Übungen für Turniere. Im Winter hatten sie weniger Abwechslung in ihrer Freizeitgestaltung.

/> Der Ritter war auch stark abhängig von seinem Land das er besaß. Seine Zeit wurde häufig mit alltäglichen Sachen wie die Bewirtschaftung seines Landes beansprucht. Er bereitete sich somit weniger für Kriege vor wie angenommen sondern musste sich um das Wohlergehen seines Landes und seiner Leute Kümmern.

Wenn der Alltag des Ritters nicht gerade von Krieg, Fehde oder Zurüstung in Anspruch genommen wurde verbrachte er viele Stunden mit Reitübungen und dem Training für das Nächste Ritterturnier.

8. Das Turnier: Kräftemessen
Das Turnier war ein wichtiger Bestandteil im Leben eines Ritters. Die Selbstdarstellung eines Ritters im Turnier konnte ihm viel Ruhm einbringen. Dieses Kräftemessen fand überwiegend Mitte des 11. Bis Anfang des 12. Jahrhunderts statt. Auch nach der Schwertleite fand ein solches Turnier statt, bei dem aber nur Ritter Zugang hatten. Im 12. Jahrhundert waren die Turniere als Unterhaltung und Zeitvertreib der Adligen sehr beliebt. Doch auch Schlachten wurden auf diese Weise nach dem Ehrenkodex ausgeführt. Eine solche Schlacht forderte nur wenige Todesopfer

9. Der Militärischer Niedergang der Ritter
Im 14. Bis 15. Jahrhundert ging das Rittertum dem Ende zu. Nicht nur die Erfindung des Schießpulvers sondern vielmehr die gut organisierten Fußtruppen brachten die Ritter zum Fall. Schlachten die zwischen Rittern und großen Fußsoldaten-Truppen gefochten wurden verloren die Ritter. Auch ihre Rüstung veraltete. Vor allem bei den ärmeren Rittern war die gute Beweglichkeit durch die schwere Rüstung nicht mehr gewährleistet und somit gewannen die Fußtruppen mit ihren Langen Piken die Schlachten.

10. Ausstrahlung des Rittertums bis ins 21. Jahrhundert
Ab dem späten Mittelalter prägte das Rittertum nicht nur den Ritterstand selbst. Auch die gesamte Lebensweise des christlichen europäischen Adels wurde beeinflusst. Der Begriff Ritterlichkeit ist deshalb ein zentraler Begriff der für die Ehre der Ritter steht.

Als die Feuerwaffen und die Schwere Infanterie in den Mittelpunkt rückten, verlor die ritterliche Kampfweise an Bedeutung. Doch trotzdem hielten sich die Ideale der Ritter bis in den Ersten Weltkrieg wo Zweikämpfe von Kampfpiloten nach ritterlichen Vorstellungen ausgefochten wurden.

Das ritterliche Ideal bleibt in geistlichen Ritterorden bestehen. Viele existieren davon heute noch. Die Ritter betrieben auch Heilkünste bei denen sie sich als Diener des Herren der Kranken bezeichneten. Diese Vorstellung einer Hilfe der Kranken und Armen führte zur Bildung von Hilfsorganisationen die benachteiligten Gruppen helfen.
Diese geistlichen Ritterorden rekrutierten ihre Mitglieder aus dem Adel. Sie hatten ein natürliches Gemeinschaftsleben das durch Armut, Gehorsamkeit und Keuschheit geprägt wurde. Man könnte sie auch mit einem Mönchsorden vergleichen. Ihre Aufgaben waren es militärisch gegen Feinde des Christentums vorzugehen. In solchen Orden waren oft nur ritterliche adelige. Diese Orden schufen eine große Infrastruktur die heute als das große Burgensystem zu sehen sind. Allein an der Bergstraße baute der Deutsche Ritterorden ein großes Burgensystem.

11. Abschluss
Im Großen und Ganzen kann ich sagen das, das Ideal der Ritter voller Ehre und damalig neuartigen Überzeugungen war. Ihre Vorstellung ehrenhaft Streitigkeiten im Turnier auszutragen kann man mit dem heutigen Gericht vergleichen. Obwohl die Ritter die Soldaten und Kämpfer des Mittelalters waren, übten sie einen normalen Ritter- Beruf aus.




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