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Rhythmik - Referat



Was ist Rhythmik

1. Was ist Rhythmik

1.1. Definitionen verschiedener Autoren

Waltraud Herdtweck

„Rhythmisch-musikalische Erziehung ist ein pädagogisches Arbeitsprinzip, das auf die Persönlichkeitsentfaltung des Menschen und die Förderung seiner sozialen, motorischen, emotionalen und kognitiven Fähigkeiten zielt.
Sie orientiert sich am Grundbedürfnis des Menschen nach Bewegung. Die erzieherischen Mittel sind Musik und Sprache, spielerisch angeboten in Verbindung mit den unterschiedlichsten Materialien.“

Meyers Lexikon

„Rhythmische Erziehung ist eine Form der Musik- und Bewegungserziehung, bei der Melodie, Rhythmus, Formverlauf, Dynamik und Ausdruck von Musik in Bewegung umgesetzt werden. Sie beruht auf einem ganzheitlichen, auch stark sozialpädagogisch orientierten Erziehungsprinzip. Sie soll durch körperliche Schulung und Raumbeherrschung sowohl zu eigenschöpferischer Tätigkeit, als auch zu sozialem Verhalten führen.“

Helga Edleditsch

„Der Rhythmisch-kreative Ansatz ist Unterstützung einer ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung auf der Basis von Musik und Bewegung. Bewusste Wahrnehmung, sensomotorische Förderung, nonverbale Kommunikationsformen, das Moment des Spielerischen kennzeichnen dieses Erziehungsprinzip. Ausgangspunkt dabei ist nie die vorgegebene Norm, gleich welcher Art, sondern die individuelle Persönlichkeit im Hier und Jetzt.“
Brigitte Vogel-Steinmann

„… Rhythmik ist Erziehungsgeschehen, das sowohl musik- und bewegungserzieherische Ziele als auch allgemeinerzieherische Ziele anstrebt; ist Erziehungsgeschehen, das menschliche Entwicklungsprozesse aktiviert, unterstützt, fördert, lenkt, korrigiert, d.h. als Erziehungsgeschehen Erziehungsmaßnahme, die Erziehungshilfe leisten kann.

Hannelore Krause

„Die Rhythmisch-musikalische Erziehung stellt sich heute die Aufgabe, den Menschen durch die Medien Musik und Bewegung zu erziehen, zu bilden und zu beeinflussen.“


1.2. Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Alle Verfasser der Definitionen von Rhythmik sind sich einig, dass Rhythmik durch Musik und Bewegung stattfindet. Waldraut Herdtweck spricht zusätzlich noch von Sprache, welche in Verbindung mit Materialien benutzt wird.
Alle Definitionen beinhalten unter anderem Ziele, die die Rhythmik hat. Außer Hannelore Krause, welche beschreibt, dass der Mensch durch Medien Musik und Bewegung beeinflusst wird.
Hauptsächlich geht es bei den Zielen der Definitionen um die Persönlichkeitsentfaltung und um Förderung des sozialen Verhaltens.
Rhythmik wird unterschiedlich genannt. Bei manchen ist es einfach nur Rhythmik, bei anderen wird es als rhythmisch-musikalische Erziehung, rhythmisch-kreativer Ansatz oder als rhythmische Erziehung genannt.
Fast alle sprechen von einer ganzheitlichen Erziehung. Bei Meyers Lexikon und Helga Edleditsch wird es direkt angesprochen. Meyers Lexikon: „Sie beruht auf einem ganzheitlichen, auch stark sozialpädagogisch orientierten Erziehungsprinzip“. Helga Edleditsch: „Unterstützung einer ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung“. Waldraut Herdtweck hat es als Förderung der sozialen, motorischen, emotionalen und kognitiven Fähigkeiten ausgedrückt. Brigitte Vogel-Steinmann spricht von einem „Erziehungsgeschehen, das sowohl musik- und bewegungserzieherische Ziele als auch allgemeinerzieherische Ziele anstrebt“. Dies ist auch ganzheitlich. Nur Hannelore Krause beschreibt es nicht ausföhrlich genug. Jedoch kann man sagen, dass durch Musik und Bewegung ganzheitlich gefördert wird. Man hört die Musik, fühlt die Bewegungen und verbindet diese.


1.3. Stellungnahme

Unter rhythmischer Erziehung konnte ich mir nur sehr schwer vorstellen, was dies beinhaltet. Ich dachte dies hat immer etwas mit Musik zu tun und dazu bewegt man sich rhythmisch. Dies stimmt auch. Jedoch ist Rhythmik vielfältiger als ich dachte. Es ist nicht so starr. Es gibt eine Vielzahl an Materialien, die man dazu benutzen kann. Sie hat auch nicht nur das Ziel den Rhythmus zu lernen z.B. rhythmisch zu tanzen etc. Sondern es heißt auch miteinander etwas tun, zur Ruhe zu kommen und zu sich selbst zu finden. Es ist ein ganzheitliches Lernen.
Gerade zur Ruhe zu kommen ist heutzutage sehr wichtig. Die Kinder kennen dies heute nicht mehr. Die Eltern sind meist im Stress und übertragen diesen auf die Kinder. Außerdem haben die Kinder schon in jungen Jahren eine Vielzahl an Terminen. Sie gehen nach dem Kindergarten zu allen möglichen Vereinen,
wie z.B. Turnen, Ballett, Fußball etc. Da kann Rhythmik entgegenwirken und die Kinder zumindest ein wenig zur Ruhe führen.
Gerade ganzheitliches lernen ist wichtig.
Mittlerweile kann ich viel mehr mit dem Begriff Rhythmik anfangen. Ich kann es mir nun auch eher vorstellen dies in der Praxis umzusetzen bzw. hab es schon umgesetzt. Ich habe das Material Murmel eingesetzt. Da habe ich bemerkt, wie kreativ und ideenreich die Kinder waren. Ich habe die Kinder die Murmeln in verschiedenen Familien zuordnen lassen. Hier haben sie ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Sogar ein schüchterner Junge, welcher normalerweise wenig von sich aus bei einem Angebot redet, hat seine Ideen frei geäußert. Außerdem waren sie mit voller Konzentration dabei.

2. Wozu ist Rhythmik wichtig (Ziele)

Rhythmik hat viel Erfahrungsbereiche und Ziele. Davon stelle ich einige vor.

Rhythmik bedeutet ganzheitliches Lernen. Es werden Lernbedingungen geschaffen, die die den Menschen nicht nur „über den Kopf“ beeinflussen, sondern ganzheitlich, mit allen Sinnen fördern.

Rhythmik sensibilisiert die Wahrnehmung in verschiedenen Bereichen. Dies sind unter anderem die Wahrnehmung von Zeit und Raum, im zwischenmenschlichen Bereich und vor allem die Wahrnehmung im Sinnesbereich. Die Sensibilität der Wahrnehmung wird durch Rhythmik gesteigert, gesteuert und somit auch die Intelligenz gefördert.

Gerade im sozialen Bereich fördert die Rhythmik viel. Das Sozialverhalten untereinander wird gefördert und gestärkt. Die Kooperatins- und Kommunikationsfähigkeit wird gefördert. Man wird toleranter, verantwortungsvoller und rücksichtsvoller. Konflikte lernt man zu erproben und mit ihnen spielerisch umzugehen. Durch die Sammlung von Erfahrungen mit anderen wird das Selbstbewusstsein gestärkt.

In der rhythmischen Erziehung kommt nach Bewegung die Ruhe und nach Spannung die Entspannung. Dies ermöglicht die Steigerung der Konzentration und der Ausdauer. Außerdem kommt man dadurch selbst wieder in ein Gleichgewicht.

Ein weiteres Ziel der Rhythmik stellt die Förderung von spontanem Handeln und der Flexibilität dar.

Die rhythmischen Erziehung ermöglicht es seinen eigenen Körper zu erfahren. Durch das Einsetzen von Musik und Materialien wird die Bewegungsfreude und- fähigkeit koordiniert.

Außerdem wird die Kreativität entwickelt und gefördert. Man regt seine Fantasie an und setzt diese im aktivem Tun um.

Eines der wichtigsten Ziele nach der Pädagogin Mimi Scheiblauer sei „das Kind zum Selbstwertgefühl und zur inneren Freiheit zu führen.“
Das Kind soll in einer das „Selbstwertgefühl stärkenden Atmosphäre“ Anregungen für seine Entfaltung seiner Fähigkeiten bekommen.


3. Literaturangaben

Bücher

EDLEDITSCH, Helga
Entdeckungsreise Rhythmik
Grundlagen, Modelle und Übungen für Ausbildung und Praxis
Don Bosco Verlag, München
1. Auflage 1998

HERDTWECK, Waltraud
Die Rhythmik Werkstatt
Von der Körpererfahrung zum ganzheitlich-kreativen Gestalten
Don Bosco Verlag, München 2003

HERDTWECK, Waltraud
Rhythmik
Reihe: Die Kindertagesstätte, Grundlagen- Inhalte- Methoden
Don Bosco Verlag, München
1. Auflage 1998

HIRLER, Sabine
Rhythmik – Spielen und Lernen im Kindergarten
Bildung durch ganzheitliche Musikerziehung
Beltz Verlag, Weinheim und Basel, 1. Aufl. 2005

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: inamai



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