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René Descartes - Referat



Das moderne Denken, wie wir es heute kennen, ist nichts Selbstverständliches. Dieses Denken gibt es erst seit der Aufklärung und genauer seit René Descartes. Dieser französische Philosoph des 17. Jahrhunderts ( historisch gesehen das Zeitalter der ausgehenden Renaissance), der eigentlich Mathematiker war, veränderte das Denken seiner Zeit nachhaltig.

Mit der Sentenz -Cogito ergo sum- zu deutsch: "Ich denke, also bin ich“, wälzte er das ganze mittelalterliche Denken um, das allein Gott in den Mittelpunkt des menschlichen Sinnens stellte und die Philosophie der Theologie unterstellte. Jetzt aber war es das menschliche Denken, die einzige Tatsache die Descartes nach seinen langen Studien nicht bezweifeln konnte, nämlich das während man alles bestreiten kann, die Tatsache, dass man denkt unbestritten bleibt, der Ausgangspunkt des wissenschaftlichen Diskurses.

Die Philosophie hat angefangen sich von der Theologie zu emanzipieren und neues Terrain zu betreten. Descartes hat damit den Weg frei gemacht für Philosophen wie; Rousseau, Kant und Fichte, die den Menschen nun als ein eigenständiges Individuum sahen und nicht mehr als ein kleines Zahnrad in einem gigantischen kosmischen Getriebe.

Dieser descartsche Lehrsatz war nun zum Grund des ganzen modernen Philosophie geworden, das einzige das man nicht bestreiten oder anfechten konnte, wie das in der Philosophie mit fast allen Aussagen geschieht. Nun, da jetzt der Mensch in den Mittelpunkt der Welt gerückt war, forderte Descartes seine Entlastung. Von den schweren körperlichen Anforderungen des Alltags durch Mechanisierung, sowie eine Steigerung der medizinischen Versorgung um das Leben jeden und jeder zu verlängern.

Trotz dieser alles umwerfenden Gedanken war Descartes kein Atheist (was im aber oft vorgeworfen wurde), er formulierte zwei Gottesbeweise (den Kritikern zufolge nur zum Schein) und distanzierte sich ganz klar von jeder antikirchlicher Rhetorik (die es damals schon gab). Seine Behauptung; nur der Mensch besitze eine Seele, nicht jedoch Pflanzen und Tiere, öffnete dem Raubbau an der Natur während des Industriezeitalters Tor und Tür, was aber nicht unbedingt auf Descartes zurückzuführen ist, der ein nachhaltiges Wirtschaften in seinen Werken (Discours de la méthode, Meditationen de prima philosophia) forderte.

Das Zeitalter der Moderne und auch der Aufklärung wäre ohne das descartsche Denken nicht möglich gewesen, mit allen seinen Errungenschaften und Zerwürfnissen. Ob der französische Mathematiker und Militärfachmann geahnt hat was seine fünf Worte „ je pense donc je suis“ auslösen würden, ist eher unwahrscheinlich, doch bleibt seine Weitsicht und Radikalität im Hinblick auf die philosophische Logik, sowie Mathematik und Physik unübertroffen in der Neuzeit.



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