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Rembrandts Selbstporträt von 1630 - Referat



Dieses Bildnis stammt von Rembrandt Harmenszoon van Rijn, geboren 1606 und besorgen 1669, bekannt unter seinem Vornamen Rembrandt, war einer der größten holländischen Maler aller Zeiten und Künstler des Barocks, und zeigt ein Selbstbildnis als Studie. Das Barockzeitalter wird gekennzeichnet durch den Realismus und dem emotionalen Ausdrucksverhalten. In der Renaissance war die idealistische Darstellungsweise und die reine Darstellung in den Vordergrund gerückt, wohingegen im Barock eine dramatische Steigerung von Licht und Schatten emotionale Intensität mit sich bringt. Er verwendet Selbstbildnisse als Studien und zeigt damit ein experimentelles Verhalten. Er untersucht durch die Studien unterschiedliche Gesichtsausdrücke, Stimmungen welche er dann in anderen Werken verwendet um dem Beobachter die Gemütslage besser ausdrücken zu können. Er übersetzt den seelischen Zustand in eine künstlerische Sprache.
Das vorliegende Werk ist vom Format klein. Bei dem Verfahren handelt es sich um den Tiefdruck mit der Kaltnadeltechnik und der Methode der Ätzradierung. Rembrandt verwendete für seine Studien diese Technik und nutzte sie damit voll aus
Rembrandts Gesicht füllt fast die gesamte Bildfläche aus. Außer dem erschrockenen Gesicht und dem eintönigen Hintergrund ist noch der Ansatz seiner Schultern zu erkennen. Sein Oberkörper ist vom Betrachter abgewandt, sein Kopf ist jedoch zum Betrachter gerichtet. Es ist jedoch am oberen Rand angeschnitten und aus dem Zentrum leicht nach oben gerückt, was die Untersicht verstärkt und den Eindruck erweckt, Rembrandt habe in einem Moment der Überraschung den Kopf zurückgeworfen. Die Lippen sind leicht geöffnet, das lockige Haar quillt unter einem Barett hervor, die Nase wirft einen dunklen Schatten auf die rechte Gesichtshälfte. Schulterpartie und Kragen sind nur in zarten Linien angedeutet.
Des Weiteren wird sein "erschrocken sein" durch die weit geöffneten Augen, den hochgezogenen Augenbrauen und den leicht geöffneten Lippen unterstützt.
Zu den wichtigsten bildnerischen Mitteln zählen die differenzierte Linie und die Formlinienschraffur. Durch Ballung von differenzierten Linien werden dunkle Flächen erzeugt. Raster ähnlich strukturierte Formlinienschraffuren lassen sich besonders am Hals und an der rechten Gesichtsseite erkennen. Auch hier findet eine Verdichtung statt und ein Kontrast zu der eher unbearbeiteten Gesichtspartie unter den Augen, der linken Seite der Nase und einem kleinen Teil des Kinns führt. Die Kräuselung des Haares wird durch eine große Anzahl an in verschiedene Richtungen geschwungenen differenzierten Linien vermittelt. In dem Bild lassen sich die Linien in zwei Arten einteilen: Die medialen Linien, die als Form bildendes Element dienen und somit die Umrisse und Kontoren Verdeutlichen, sowie die etwas Freieren zur Kontenbildung verantwortlichen Linien, die für Helligkeit, Struktur und Plastizität ausschlaggebend sind. Die Schulterpartie spielt für
das Bild kaum eine Rolle da dort keinerlei Ausprägung von Struktur und kontrastgebenen Linien aufzufinden ist.
Die Lichtführung bekommt besonders im Barock eine ganz ausschlaggebende Bedeutung. Sie ist verantwortlich um seelische und geistige Dramatik zum Ausdruck zu bringen, In Rembrandts Werk lässt sich in oberen linken Bereich eine Hypothetische Lichtquelle feststellen, was durch den Schattenwurf an der Nase verdeutlicht wird. Die Lichtführung ermöglichtes, Gemütslagen zu materialisieren und atmosphärisches Hell-Dunkel zu erzeugen.
Rembrandt war Maler, Radierer und Zeichner und bildete viele Künstler aus.
Im Gegensatz zu seinen Malerkollegen, war er in der Wahl seiner Bildthemen vielseitig: Neben Porträts und Landschaften, schuf er vor allem biblische und mythologische Historienbilder. So häufig wie kaum ein anderer Künstler hat Rembrandt sich auch im Verlauf seiner Karriere selbst gemalt. Über seine Lebenszeit verteilt gibt es weit über 80 Selbstportraits, die ihn in jedem Alter und unterschiedlichen emotionalen Zuständen zeigen. In seinen Selbstbildnissen beschönigt er nichts, sondern erlaubt uns einen ehrlichen Blick auf seine Person. Vor allem in seinen frühen Selbstbildnissen, befasste er sich intensiv mit der Wiedergabe unterschiedlicher Gesichtsausdrücke und experimentierte mit dem Einsatz von Licht und Schatten. Er wird nicht grundlos auch als "Meister der Kunst des Ausdrucks" bezeichnet. Mit seiner Lichtführung und der damit verbundenen Verwendung von bildnerischen Mitteln und komplexen Verfahren schaffte er es, Emotionen in künstlerische Sprache einzuarbeiten.



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