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Ramses 2. - Referat



Lebenslauf von Ramses 2.


Geburtsname: Ramses (meriamun) ("Re hat ihn begünstigt, Geliebter des Amun")Thronname: User-maat-re Setepen-re ("Machtvoll ist die Gerechtigkeit des Re, Auserwählter des Re")Lebenszeit: 1304-1213 v.Chr.Regierungszeit: 1279-1213 v.Chr.Eltern: Sethos I. (Regierungszeit: 1290-1279/78 v. Chr.) und Tuja ( 1325-1258 v.Chr.)Geschwister: einen unbekannten älteren BruderDie großen Königsgemahlinnen: 1. Nefertari2. Istnofret3. Bint-Anath (Tochter von Istnofret)4. Meritamun (Tochter von Nefertari)5. Nebettaui6. Henutmire (Schwester von Ramses)7. Maathorneferure (hethitische Prinzessin)8. unbekannte hethitische Prinzessin9. unbekannte hethitische PrinzessinKinder:mindestens 90Grabstätte: KV 7 im Tal der KönigeDie Kindheit und JugendRamses war nicht der einzige Sohn von Sethos I. und seiner Hauptgemahlin Tuja. Der älteste Königssohn starb aber schon sehr früh, so dass Ramses im Alter von ca. 10 Jahren den Titel "Ältester Königssohn" zugesprochen bekam. Schon in früher Kindheit musste sich Ramses einer militärischen Ausbildung unterziehen. Auf Sethos' Tempeln in Karnak sieht man den jungen Prinzen auf Tempelwänden, die von erfolgreichen libyschen Feldzügen preisen und später nahm er sogar an Feldzügen gegen die Hethiter in Syrien teil.Neben der militärischen Ausbildung durfte der junge Ramses auch schon wichtige Bauprojekte für seinen Vater durchführen und als Aufseher der Obeliskenfertigung in den Steinbrüchen von Assuan musste er schon große Verantwortung übernehmen. Es war ihm auch schon gestattet seinen eigenen kleinen Osiristempel in Abydos zu bauen.Die FamilieAls Ramses mit 25 Jahren den Thron bestieg war er mindestens schon seit 10 Jahren mit seinen beiden Hauptfrauen Nefertari und Istnofret verheiratet. Durch seine lange Regierungszeit und seinen vielen Haupt- und Nebenfrauen hatte Ramses an die 90 Kinder. Viele von ihnen überlebte Ramses locker um etliche Jahre. Erst kürzlich (1995) wurde das riesige Grab der Söhne Ramses' wieder gefunden.Ramses Lieblingsgemahlin war die schöne Nefertari (siehe Bild rechts). Ihr widmete er eine Kultstätte neben seinem berühmten Tempel in Abu Simbel und schenkte ihr eins der schönsten Gräber im Tal der Königinnen (QV 66). Nefertari und Ramses hatten zusammen mindestens 4 Söhne und 2 Töchter. Sie starb in Ramses' 24. Regierungsjahr und seine 2. Hauptgemahlin Istnofret nahm ihren Platz ein. Mit ihr hatte Ramses zwei wichtige Söhne: den Thronfolger Merenptah und Chaemwaset, der durch sein Interesse und durch die Konservierung früherer Baudenkmäler gerne als erster Archäologe bezeichnet wird. Istnofret starb im 44. Regierungsjahr Ramses II.Um das königliche Geblüt reinzuhalten wählte Ramses nun die große königliche Gemahlin aus seiner nahen Verwandtschaft aus. Dazu gehörten Bint-Anath (Tochter von Istnofret), Meritamun (Tochter von Nefertari) und seine Schwester Henutmire.Auch Prinzessinnen anderer Länder gehörten zu seinem Harem. Nach dem Bündnis mit den Hethitern hatten sogar 3 hethitische Prinzessinnen die Ehre große königliche Gemahlinnen zu werden. Alle nahmen ägyptische Namen an, aber nur einer ist uns bekannt: Maathorneferure, die erste hethitische Hauptgemahlin Ramses II.
Ramses' AussehenAuf Bildnissen wurde der Pharao natürlich immeridealisiert dargestellt - wie Ramses, der sich auch noch im hohen Alter als gutaussehender, kräftiger Jüngling darstellen ließ.Bei der Mumie von Ramses sticht sofort die Hakennase ins Auge, die er wahrscheinlich von seinem Vater geerbt hatte. Die Verehrung seiner Familie für den rothaarigen Gott Seth könnte sich in den rot gefärbten Haaren wiederspiegeln. Wahrscheinlich hatte Ramses' aber auch schon in seiner Jugend einen roten Schopf.Irgendwie fasziniert uns auch heute noch der Anblick Ramses II., der majestätisch und vielleicht auch ein wenig arrogant auf einem Niederzuschauen scheint. Die Schlacht von KadeschZwischen Ägyptern und Hethitern (das Hethiterreich lag ungefähr in Teilen der Türkei, Syrien und des Irak) kriselte es schon lange vor Ramses' Zeiten. Schon zur Regierungszeit Sethos I. kam es zu einigen Zwischenfällen. Der Höhepunkt zwischen den Feindseligkeiten der beiden Großmächte war aber die Schlacht bei Kadesch (ungefähr in der Mitte der beiden syrischen Städte Damaskus und Aleppo). Im 5. Jahr von Ramses' Regierung beschloss er gegen den Hethiterkönig Muwatalli und seinen Alliierten in den Kampf zu ziehen. Dazu stellte er die wahrscheinlich größte Armee auf die Ägypten je gesehen hatte. Sie bestand aus 20 000 Mann zu je 4 Divisionen, die die Namen der ägyptischen Götter Amun, Re, Ptah und Seth trugen. Zu dem Heer gehörten außerdem noch ein riesiger Trupp aus Ärzten, Dienern und Marketendern, die alle durch Syrien den Orontes entlang bis nach Kadesch marschierten, wo man das hethitische Heer vermutete. Wahrscheinlich machte sich auch noch eine zweite, viel kleinere Armee auf Schiffen auf dem Weg, um nördlich von Byblos zu landen und von dort aus ebenfalls nach Kadesch zu marschieren. Die Festung sollte also von beiden Seiten eingekesselt werden. Siegessicher wie Ramses war machte er aber schwerwiegende Fehler. Die 4 Divisionen marschierten mit einem Abstand von jeweils 10 km zum nächsten Trupp. Viel zu weit voneinander entfernt, um bei einem Angriff auf Unterstützung von einer anderen Division zu hoffen. Etwa 15 km vor Kadesch griffen ägyptische Soldaten zwei Beduinen auf, die berichteten, dass sich das hethitische Heer noch weit vor Kadesch befand. Deswegen beschloss Ramses bei der Überquerung des Orontes nicht darauf zu warten, bis das gesamte Heer den Fluss überquerte, sondern machte sich mit seiner Amun-Division alleine bis kurz vor Kadesch auf, wo er sein Lager aufschlug.Entsetzen machte sich breit als ein Vorposten zwei hethitische Spione abfingen, die unter Folter gestanden, dass die beiden Beduinen ebenfalls hethitische Spione waren und sich das Heer in Wahrheit kurz hinter Kadesch aufhielt. Und schon kurze Zeit später preschte eine 2500 Streitwagen und 37 000 Soldaten auf die 2. Division des ägyptischen Heeres und klaffte so eine 20 km große Lücke zwischen der 1., 3. und 4. Division, die auch zu allem Unglück immer noch auf der östlichen Seite des Orontes warteten.Dann stürmten die Hethiter auf das Lager von Ramses und so stand eine einzelne ägyptische Division von 5000 Mann dem gesamten hethitischen Heer gegenüber.Ramses und seine Garde kämpften verbissen gegen die Großmacht der Hethiter, die inzwischen fast das gesamte Lager erobert hatten, bis das Wunder geschah: just in dem Moment, als die Lage völlig aussichtslos erschien, erreichte das Heer, das über den Seeweg Kadesch erreichen sollte das Lager und griff das völlig überraschte Heer der Hethiter an, dass sich längst in Sicherheit gewiegt hatte und damit begann das Lager auszuplündern. Völlig überrumpelt zogen sie sich in Richtung Kadesch zurück und man einigte sich letztendlich auf ein unentschieden. Am nächsten Tag zog Ramses und die Reste seiner Armee im Eiltempo zu den beiden letzten Divisionen und marschierte sofort wieder nach Ägypten.Durch Ramses' schlechte Kriegsführung hätte er also fast gegen die Hethiter verloren. Das passte nun aber gar nicht in das Bild eines großen, von den Göttern auserwählten Königs und so drehte er den Spieß einfach um und pries sich auf den Tempelwänden von Karnak, Luxor, Abydos, Abu Simbel und Derr als großer Held, der mit Hilfe von Amun alleine das hethitische Heer besiegt hatte. Streitwagen überrollen die Hethiter, der heroische König zertrampelt seine Feinde und Söldner schlagen den Hethitern die rechte Hand ab um die Gefallenen zu zählen, wie es damals üblich war. Eine Szene im Ramesseum zeigt sogar wie der flüchtende Prinz von Aleppo in den Orontes stürzt und von seinen Leuten rausgezogen und kopfüber an einem Baum gehängt wird um ihn wiederzubeleben. Später wurden die heroischen Schriften als Übungstexte für Schüler verwendet. Nur einem neutralen Schlachtbericht der Hethiter haben wir zu verdanken, dass wir den genauen Verlauf und Ausgang der Schlacht von Kadesch rekonstruieren können.Der erste Friedensvertrag der Weltgeschichte Nach der Schlacht von Kadesch versuchte Ramses noch Jahre später gegen die Hethiter zu Felde zu ziehen und die syrischen Stützpunkte im Norden zu halten. Die Hethiter
wiederum machten Unruhen bei den Assyrern und im eigenen Land zu schaffen und so beschloss der neue Hethiterkönig Hattusili III. mit den Ägyptern Frieden zu schließen. Ramses willigte ein und im 21. Jahr seiner Regierung unterzeichneten beide Völker einen Friedensvertrag, der einen Nichtangriffspakt und gegenseitige Hilfe beinhaltete. Ursprünglich war der Friedensvertrag auf Silbertafeln ausgeschrieben und ist in babylonischer und ägyptischer Abschrift vorhanden.Nach Abschluss des Vertrages tauschte man sich gegenseitig Geschenke aus. Die Hethiter verlangten besonders häufig ägyptische Ärzte, deren Ruf wegen ihrer Heilkunst bis über die ägyptischen Grenzen hinaus schallte. 1246 v.Chr. schlug Hattusili III. die Heirat Ramses' mit einer seiner Töchtern vor, um das Bündnis zwischen den beiden Ländern noch zu vertiefen. Zwei weitere folgten.Um 1190 v.Chr. wurde das Hethiterreich durch Seevölker zerstört.Ramses der große BaumogulRamses II. überzog während seiner 66-jährigen Regierung das ganze Land mit Baudenkmälern. Um seine Macht zu vergrößern schreckte er sogar auch nicht davor zurück, Namen früherer Könige auszumeißeln und durch seinen eigenen Thronnamen "User-maat-re" (Machtvoll ist die Gerechtigkeit des Re) zu ersetzen, was aber auch bei früheren Pharaonen durchaus nicht unüblich gewesen ist.Die neue Hauptstadt - Pi-RamessesVon Sethos' I. bereits angefangen, vollendete Ramses die neue Hauptstadt im östlichen Delta, nahe der heutigen Stadt Qantir und er nannte sie Pi-Ramesses (Haus des Rames). 30 Quadratkilometer war die Stadt angeblich groß, wovon Ramses' Palast schon alleine 15 Quadratkilometer belegte. Seit 1998 grub der Hildesheimer Archäologe Pusch in Qantir und holte erstaunliches zur Tage. Ein türkisfarbener Boden, belegt mit Goldstaub, der wahrscheinlich zum Palast gehörte. Bei jedem Tritt vom Ramses musste als Goldstaub in die Luft gewirbelt sein. Wenn man den alten Dokumenten glaubt, war die ganze Stadt türkisfarben und auf ihren Straßen glänzte das Gold. Die Stadt muss also einen wunderschönen Anblick gegeben haben. Ein antiker Text spricht auch von "... schönen Fenstern und leuchtenden Gemächern aus Lapislazuli und Malachit, ...". Hofschreiber schwärmten über die Ramsesstadt: "Die Sonne erhebt sich innerhalb ihres Horizontes, und in demselben beendet sie auch ihre tägliche Reise".Von dem Palast aus standen in allen vier Himmelsrichtungen die Tempel der Reichsgötter Amun, Re, Ptah und natürlich Seth, der Namenspatron für Ramses' Vater Sethos war. Vor dem Palast standen vier 21 m hohe Statuen von Ramses, die größten freistehenden Statuen Ägyptens. Über sie konnten die Bürger von Pi-Ramesses ihre Gebete zu den Göttern richten. Vor den Tempeln und dem Palast wurden Festplätze angelegt, die mit einem Wald von Obelisken versehen waren.Von Pi-Ramesses aus konnte das Heer sehr schnell nach Palästina und Syrien ziehen um Aufstände niederzuschlagen. Deswegen waren in der Stadt auch etliche Waffenschmieden, Pferdeställe und Kasernen anzufinden. Für die schnelle Beförderung von Soldaten und für den Import wichtiger Materialien hatte Pi-Ramesses auch mindestens zwei Häfen.Von der einstigen Pracht ist heute nicht mehr viel zu sehen. Über den güldenen Fußboden pappte Sethos II. eine Glasfabrik und Ramses III. sogar die Pferdeställe der Streitwagenarmee. Ab der 21. Dynastie wurde fast die gesamte Stadt abgebaut und die Steine in der neuen Hauptstadt Tanis weiterverwendet, wo man auch heute noch Steinfragmente mit Ramses' Namen finden kann.Der Tempel von Abu SimbelEines der berühmtesten Baudenkmäler von Ägypten ist neben den Pyramiden der Tempel von Abu Simbel. 13 Jahre (ca. 1269 - 1256 v.Chr.) lang hauten Steinmetze einen 30 m hohen und 35 m breiten Tempel mit 20 m hohe Statuen von Ramses aus dem harten Felsen. 60 m tief schlugen sie einen Gang, der mit zehn 4 m hohen Osiris-Statuen gesäumt ist. Enden tut der Gang in einem Schrein, in dem man die Götter Ptah, Amun und Re-Harachte thronend sehen kann. Und neben Amun sitzt Ramses, der sich somit selbst als Gott verherrlicht hat. Zweimal im Jahr (am 20. Februar und 20 Oktober) dringen die Strahlen der aufgehenden Sonne in das Allerheiligste und erleuchten das Abbilds des höchsten Gottes Amun - und natürlich die Statue Ramses des Großen.Rechts neben Ramses' Tempel ließ er einen zweiten, mit 12 m Höhe und 28 m Breite etwas kleineren dafür genauso schönen Tempel für seine Lieblingsgemahlin Nefertari bauen. Auf den Statuen an der Fassade trägt sie das Kuhgehörn der Göttin Hathor. Die große königliche Gemahlin Nefertari verkörpert also die Göttin der Liebe, Frau des Königs und Mutter der Königskinder. An der Fassade sieht man abwechselnd Nefertari und Ramses stehen. Neben Nefertari stehen kleine Prinzessinnen, neben Ramses kleine Statuen von Prinzen.In antiker Zeit waren die beiden Tempel mit höchster Wahrscheinlichkeit noch bemalt aber warum setzte Ramses einen so prächtigen Tempel an so einem öden Ort wie Abu Simbel nahe der nubischen Grenze? Ganz einfach: durch die Größe und Macht die das Bauwerk ausstrahlt sollte es die Nubier abschrecken und die Größe des ägyptischen Pharaos sehen lassen.Wiederentdeckt wurde der Tempel von Abu Simbel erst am 22.03.1813 durch den Schweizer Jean Louis Burckhardt. Nachdem man Massen von Sand wegschaufeln ließ, die den Tempel über die Jahrhunderte bedeckte, wurde er am 01.08.1817 von Giovanni Belzoni erstmals wieder betreten.Durch den Bau des Staudamms von Assuan drohte der Tempel im Nasser-Stausee zu versinken. Nach einem Aufruf der UNESCO beteiligten sich alle Mitgliedsstaaten an der Rettung des Monumentes. Von 1964-1968 wurde der Tempel in viele Einzelteile zersägt und auf einer Anhöhe wieder errichtet. Hier eine kleine Übersicht von weiteren Tempeln und Gedenkstätten, die Ramses II. erbauen ließ:- Ausbau des Tempels von Karnak und Luxor- Vollendung des Totentempels seines Vaters Sethos I. in Gourna (Theben)- Bau des Ramesseums, einen Totentempel auf dem Westufer von ThebenDas EndeIn seinem 66. Amtsjahr starb Ramses II. Er wurde wahrscheinlich 91 Jahre alt. Sein Grab (KV 7) wurde wahrscheinlich schon in der Antike geplündert und ist durch Wasserschäden heute fast völlig zerstört. Ramses' Mumie fand man im großen Mumienversteck von Deir el-Bahari. Auf den Bandagen war in hieratischer Inschrift zu lesen, dass Ramses' Mumie erst in dem Grab seines Vater Sethos I. verlegt wurde und dann, nachdem sie neu bandagiert wurde, in ihrem heutigen Fundort umgebettet worden ist. Nach Untersuchungen fand man heraus, dass Ramses Arterienverkalkung und Arthrose plagte. Außerdem hatte er sehr schlechte Zähne und einen Abszess am Unterkiefer.Nach Ramses' Tod kam sein 13. Sohn Merenptah auf den Thron, wahrscheinlich auch schon hoch in den Sechzigern.Die Epoche Ramses des Großen war die letzte Glanzzeit Ägyptens.

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