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Quelleninterpretation: Deutsches Nationalgefühl - Referat



Bei der Quelle handelt es sich um eine Primärquelle des „Schriftsteller[s] und Naturwissenschaftler[s] Ernst Moritz Arndt“ (Zeile 2/3). Die Schrift trägt den Namen „Über Volkshass“ und handelt von der Stellung des Autors zu Deutschland selbst und zu Deutschland im Bezug auf die Welt. Sie stammt aus dem Jahr 1813.
Zu dieser Zeit beherrschte Napoleon Europa und in Deutschland fand im selben Jahr die Völkerschlacht bei Leipzig, sowie zahlreiche andere Befreiungskriege statt.
Man kann die Quelle in vier Abschnitte teilen.
Der erste davon beginnt in Zeile 4 und endet in Zeile 7. Er sagt aus, dass Deutschland über allem stehe, was man bereits in Zeile 4 erkennen kann: „Wir sind von Gott in den Mittelpunkt Europens gesetzt“. „Gott“ symbolisiert Stärke und Allmacht und setzt, laut Arndt, Deutschland über alles Irdische, wie man auch im nächsten Satzteil sieht. Dieser lautet „wir sind das Herz unseres Weltteils“ (Zeile 5). Das Herz steht für den Antrieb und auf Deutschland und Europa bezogen, bedeutet dies, dass ohne Deutschland nichts funktionieren würde und alles davon abhängt.
Des weiteren prophezeit er, dass jetzt und in Zukunft, alle Blicke auf Deutschland gerichtet sein werden, da „wir [] auch der Mittelpunkt der neuen Geschichte [sind]“ (Zeile 5/6).
Am auffälligsten in diesem Abschnitt ist jedoch, dass er Deutschland mit den Worten „wir sind auch der Mittelpunkt […] der Kirche und des Christentums.“ (Zeile5-7), sogar über Gott, den obersten aller Geschöpfe, sowie dem Zentrum der Kirche und des Christentums, stellt.
In Zeile 7 beginnt der zweite Abschnitt, welche in Zeile 15 endet. In diesem Abschnitt wird die Besonderheit Deutschlands stark betont.
Es wird gesagt, dass „wir in der Mitte liegen“ (Zeile 7), was die zentrale geografische Lage Deutschlands hervorhebt und darauf aufmerksam macht, dass andere Länder neidisch darauf sein könnten. Davon geht Arndt sogar aus, dann er sagt, alle verschiedensten Völker Europens stürmen und strömen auf sie ein und suchen, sie wegzuspülen und wegzudrängen.“ (Zeile 8-10).
Im folgenden Satz drückt der Schriftsteller aus, dass Deutschland das besondere Privileg, verbunden mit viel Verantwortung, hat. Dies kommt durch seine Reichtümer, das Volk, den starken Geist und andere Besonderheiten zustande und zwingt das Land , sich stärker zu schützen („Wir haben also mehr als alle anderen Völker Ursache zu wachen, dass das Eigentümliche und Besondere,was uns als Deutsche, als ei bestimmtes Volk mit einem bestimmten Namen, auszeichnet; durch die Völkerflut und Geistesflut, die immer von uns uns zu uns geht, nicht weggespült und weggewaschen werde.“; Zeile10-15). Wieder stellt er sein Land über alle anderen Länder.
Auch im nächsten Abschnitt ist diese Denkweise des Autors erkennbar.
Der Abschnitt reicht von
Zeile 15 bis Zeile 20 und zeigt auf, dass andere Länder nichts zu bieten haben und Deutschland niemals in eine ähnliche Lage geraten sollte, bzw. wird.
Beschrieben werden Maßnahmen, um zu verhindern, „matte Bilder [zu] werden, welche allem und nichts ähnlich sehen und welche, weil sie Gestalt und Gepräge verloren haben, auch nichts andres gestalten und bilden können.“ (Zeile 17-20). Alle im Zitat vorkommenden Dinge, die Deutschland nicht widerfahren sollen, bezieht er auf die anderen Länder. Er unterstellt ihnen also, auf indirektem Wege, matt und wertlos zu sein, sowie sich nicht weiterentwickeln und Fortschritte machen zu können, im Gegensatz zu Deutschland.
Denn Deutsche sind perfekt. - So die Aussage des vierten und letzten Abschnitts des Schriftstücks:
Der Schriftsteller gibt dem Deutschen den Status „große[r] geistige[r] Spiegel der Welt“ (Zeile 21/22) zu sein, stellt ihn also als allwissend und allen überlegen dar.
Im folgenden wird gesagt, dass der Deutsche seine Eigentümlichkeit nicht verschleifen noch vertändeln müsse, und somit keinen Grund hat sich zu verändern.
„Er muss ein Deutscher bleiben.“ (Zeile23/24) ist der abschließende und wichtigste Satz der Quelle. Hier wird ausgesagt, dass man keine Fehler machen kann, wenn man Deutscher ist, dass man tadellos ist und es das einzig Richtige ist.
Insgesamt ist die Quelle sehr nationalsozialistisch. Deutschland, sowie das deutsche Volk, wird von Ernst Moritz Arndt, allen anderen Ländern, welche eher schlecht dargestellt werden, übergeordnet.
Zur heutigen Zeit empfinde ich die Denkweise des Schriftstellers als äußerst unangebracht, doch damals konnte man noch nicht ahnen, wohin derartige Einstellungen führen.



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